Elterngeld bei Kurzarbeit

Hallo liebe Community,
Ich bin in der 15. Schwangerschafts Woche. Leider hat mein Arbeitgeber gerade Kurzarbeit angekündigt. Ich werde 80% meines Gehalts von August bis mindestens Dezember bekommen. Geburtstermin ist der 05.02.
Da die 12 Monate vor der Geburt als Basis für die Elterngeldkalkulation gelten, ist das super schlechtes Timing. Ich habe noch nichts unterschrieben und arbeite bisher 40std/woche Vollzeit.

Nach unseren Recherchen bleibt das Muttergeld davon unbetroffen. Aber das elterngeld wohl nicht. Das war scheints nur eine vorübergehende Regelung in der Coronazeit die nun wieder abgeschafft wurde.

Wie würdet ihr da vorgehen?

Danke

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Für dich zählen die 12 Monate vor dem Mutterschutz. Dein Mutterschutz beginnt im Dezember, oder? Dann gilt für dich Dezember 2022 bis November 2023 als Berechnungsgrundlage.
Der August hat ja schon angefangen, kann da diesen Monat überhaupt noch so viel kommen?
Sonst wären es ja September, Oktober und November wo du dann etwas weniger bekommen würdest. Rechne dir mal durch, ob das überhaupt so viel beim Elterngeld ausmacht.

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Ich habe es mir ausgerechnet mit dem Elterngeldrechner auf dem Familienportal. Es wird auch noch Januar 2024 für das Elterngeld dazu genommen. Also scheints bis zum Geburtstermin.
Es würde einen monatlichen Unterschied von 80€ machen, was für uns nicht gerade wenig ist.
Aber danke, war ne gute Idee sich das einfach mal genau auszurechnen…

Bin nun in Recherche bzgl Beschäftigungsverbot. Vielleicht wäre das eine Lösung, falls sich der Arbeitgeber da das Geld von der KK zurückholen könnte. Weiss jemand was darüber?

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Juli hat schon Recht, für dein Elterngeld sind die 12 Monate vor dem Beginn des Mutterschutzes die Bemessungsgrundlage. Wenn dein Mutterschutz also im Dezember anfängt, dann ist der November der letzte Monat, der einfließt.
Beim Vater sind es die 12 Monate vor der Geburt.
Für ein Beschäftigungsverbot braucht es eine Grundlage, vereinfacht gesagt entweder weil dein Job nicht mutterschutzkonform ist oder weil es aufgrund der Schwangerschaft gesundheitliche Probleme gibt.
"Nur" um ein höheres Elterngeld zu bekommen, ist ein Beschäftigungsverbot nicht möglich.

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Hallo,

das tut mir Leid. Das ist wirklich sehr ärgerlich. Kurzarbeitergeld ist eine Lohnersatzleistung und gilt beim Elterngeld nicht als Einkommen. Deshalb wird es die Höhe deines Elterngeldes leider schon beeinflussen.
Ob du da überhaupt etwas machen kannst, weiß ich leider nicht. Ich würde mich an die Elterngeldstelle deines Wohnortes wenden und mal nachfragen. Falls die schlecht zu erreichen ist, gibt es auch Beratung durch die Caritas und andere.
Falls ihr eine Rechtsschutzversicherung habt, könnte eine kurze Nachfrage beim Anwalt vielleicht auch nicht schaden.

Bearbeitet von Nini283
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Danke Nini. Ja ist wirklich sehr ärgerlich. Die Elterngeldstelle hat bestätigt, dass das Elterngeld sinken würde.
Mal sehen ob es noch andere Optionen gibt. Mein Arbeitgeber möchte zum Glück auch eine Lösung finden die für beide Seiten tragbar ist.

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In manchen Betrieben werden Schwangere von der Kurzarbeit ausgeschlossen, damit sie die Nachteile beim Elterngeld nicht haben.
Ein Jobwechsel ist eine (wenn auch vielleicht keine gute) Option oder eventuell ein Zuverdienst, wobei dieser ab einem gewissen Betrag angerechnet wird.
Ganz wichtig ist auch das Thema Progressionsvorbehalt. Elterngeld und Kurzarbeitergeld unterliegen diesem. Das bedeutet, dass du eine satte Steuernachzahlung im schlimmsten Fall erwarten kannst. Ich bin da Laie, informier dich unbedingt bei einer professionellen Stelle, damit du nicht nächstes Jahr blöd da stehst.
Könnte dein Mann/PartnerIn in Elternzeit gehen nach Ende der Mutterschutzzeit und du suchst dir eine neue Stelle?
Das ist echt eine blöde Situation, ich war auch schwanger in Kurzarbeit (wegen Corona, das wurde dann glücklicherweise ausgeklammert, aber ein paar Wochen kam ich echt ins schwitzen bei dem Gedanken wie es wäre, wenn sie sich anders entscheiden).