Auf Vaterschaftsurlaub 2024 hoffen oder "normalen" Urlaub nehmen?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Thema hier im richtigen Bereich gepackt habe. Aber ich wusste nicht so genau wohin damit.

Mein VET ist der 17.01.2024.
Elternzeit wird sich mein Mann nicht nehmen können, er ist Alleinverdiener und es wäre einfach nicht zu stemmen.

Jetzt hatte ich aber davon gelesen, dass ab 2024 Vaterschaftsurlaub eingeführt werden soll. Nur finde ich dazu irgendwie nichts konkretes. Und wir haben ja jetzt schon August. Was denkt ihr, wird das tatsächlich kommen? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?

Mein Mann muss jetzt leider bis Ende August bereits seinen Urlaub für nächstes Jahr beantragen (die machen dann die Schichtpläne grob fürs ganze nächste Jahr). Und jetzt stellt sich uns eben die Frage wie wir das machen werden. Grob um den VET 1 oder 2 Wochen richtigen Urlaub nehmen? Aber das wäre dann ja irgendwie "verschwendeter" Urlaub, wenn es dann ab nächstes Jahr doch dieses Vaterschaftsurlaub geben soll.
Meine Idee wäre halt er nimmt diese 1 oder 2 Wochen dann im Februar und auf gut Glück hoffen wir auf den Vaterschaftsurlaub. Aber es wäre natürlich auch so schade, wenn er in den ersten Wochen von seinem Kind nur so wenig erlebt.

Wie würdet ihr da vorgehen?

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Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das bereits im Januar umgesetzt wird. Ich würde auch nicht riskieren, dann ohne Urlaub nach der Geburt dazustehen. Es geht ja auch nicht nur darum, dass er wenig vom Kind mitbekäme, sondern auch um dich. Man weiß ja auch nie, wie es einem nach der Geburt geht und ich persönlich hätte auf die Unterstützung meines Mannes in den ersten Wochen nicht verzichten können. Falls der Vaterschaftsurlaub bis dahin doch kommt, können die Urlaubstage ja vielleicht angerechnet werden. Aber da das schon so oft verschoben wurde und das Startdatum noch so unklar ist, würde ich erstmal ohne planen.

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Absolut! Mein Mann hat letztes Mal leider auch keine Elternzeit genommen, hatte aber zwei Wochen nach der Geburt Urlaub. Ansonsten wüsste ich nicht, wie ich das geschafft hätte. Obwohl bei uns alles in Ordnung war, kein Kaiserschnitt und alle gesund. Ich weis noch, wie geschockt ich war, wie oft man Windeln wechseln muss, als er dann wieder bei der Arbeit war 😂

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Zur Geburt des eigenen Kindes gibts auf jeden Fall auch Sonderurlaub, weiß nicht, ob einen Tag oder zwei.

Kenne das von meinen männlichen Kollegen nur so, dass der grobe Termin genannt wird und wenns dann losgeht startet spontan auch der Urlaub, eine oder zwei Wochen. Die anderen Kollegen springen dann spontan ein.

Die Kollegen "in froher Hoffnung" planen in der Regel schon ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach offiziellem Termin keine wichtigen Termine und Deadlines mehr ein...

Im Prinzip wird das gehandhabt, als wäre derjenige spontan krank - nur dass man sich im Gegensatz zu krank eben schon vorab drauf einstellen kann 😉

Elterngeld würde euch nicht reichen? Er müsste ja "nur" zwei Monate nehmen, damit er Anspruch darauf hat. Bis dahin könntet ihr vielleicht noch etwas Geld beiseite legen?

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Urlaub nehmen.
Falls das mit dem Vaterschaftsurlaub kommt, wird das ein Rechtsanspruch für neue Väter sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass AG diesen Rechtsanspruch nicht mit Verweis auf bereits beantragten, normalen Urlaub aushebeln können werden. Also hätte den Mann dann Vaterschaftsurlaub und ggf. wieder 10 Tage frei vergebbar.
Bei meinem AG würde ich persönlich das einfach ansprechen und ggf. 10 Tage mehr Urlaub (z.B. im Oktober oder so) eintragen lassen, die dann genommen werden, falls der Vaterschaftsurlaub kommt.
Aber das ist sicherlich nicht mit jedem AG so umsetzbar.

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Ich habe das auch gelesen und fände es super, wenn es kommt. Habe den ET Ende Februar.

Da man überhaupt nichts konkretes findet außer jahre alte Artikel glaube ich persönlich nicht dran, und würde meinem Mann auch Urlaub empfehlen...

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Naja aber wenn er jetzt schon 2 Wochen Urlaub festlegt verpasst er am Ende ja wahrscheinlich eh viel Babyzeit? Der ET gibt ja eher nen geburtszeitraum von 2 Wochen vorher / nachher. Da lässt der AG echt nicht mit sich reden?

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Urlaub beantragen mit Verweis auf flexibel ab Geburt. Wenn dein Kind am 30.12. kommen würde, was ja auch nicht unrealistisch wäre, dann würdet ihr zB wahrscheinlich gar keinen Vaterschaftsurlaub bekommen.

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Vielen Dank für Eure Antworten!

Ihr habt sicher recht, man kann sich einfach nicht darauf verlassen, dass die Politiker es wirklich umsetzen. Traurig...

Aber mein Mann hat gestern tatsächlich endlich jemanden erreicht von der Urlaubsplanung. Die meinten, er soll jetzt grob zum Termin den Urlaub eintragen, aber es wäre dann kein Problem es dann noch flexibel zu ändern. Ich hoffe daran halten die sich dann auch. :-)

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Ich würde immer wieder direkt die ersten beiden Monate Elternzeit nehmen beim Papa 😊 haben wir leider jetzt erst beim dritten Kind so gemacht und es war so toll, um sich richtig einzufinden ☺️ finanziell war das ebenso der beste Zeitpunkt, immerhin hatte ich durch den Mutterschutz mein volles Gehalt 😁
Urlaub nehmen würde ich nicht, immerhin weiß man nie, wann das Baby kommt. Beim ersten Kind hatte mein Mann zufällig Betriebsruhe um meinen ET. Die begann eine Woche vor meinem ET und ich freute mich total, denn ich dachte, wir hätten dann viel Zeit zu dritt. Mein Baby wollte aber unbedingt erst in der 42. SSW kommen, sodass es nur noch wenige Tage der Betriebsruhe waren 🫠
Beim zweiten Kind wäre mein Mann zum ET mit seinen Abschlussprüfungen einer zweiten Ausbildung gerade fertig gewesen und da ich davon ausging, dass ich bestimmt wieder über den ET gehe, freuten wir uns, dass er alles in Ruhe beenden kann. Nummer 2 wurde dann ein Frühchen und mein Mann musste den Spagat zwischen Neonatologie, Abschlussprüfungen und Betreuung von Kind Nummer 1 schaffen 🫠

Beim 3. Kind haben wir dann gleich gesagt, dass er Elternzeit ab der Geburt nimmt 😂

Am besten macht man keine Pläne 🤣

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Warum genau Elternzeit da nicht klappen sollte erschließt sich mir nicht ganz .

Die hat ja eben den smarten Vorteil, dass der Vster dann ab Geburt zu Hause ist.

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Weil er Alleinverdiener ist und wir vom Elterngeld nicht leben könnten.

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Wenn du einen Arbeitgeber hast bekommst du Mutterschaftsgeld und er Elterngeld.

Wenn du keinen AG hast bekommt ihr beide Elterngeld.

Möchtet ihr, dass er genau ab Geburt zu Hause ist gibt es nunmal keine andere Lösung