Hallo ihr Lieben,
mein Partner ist gerade im Rechtsstreit mit seinem damaligen Arbeitgeber.
Dieser hat schon im Februar plötzlich gesagt ihm gefalle seine Arbeit als Vorarbeiter nicht, er hätte im letzten Projekt zu langsam gearbeitet und deshalb kürze er nun seinen Lohn. Mein Partner wollte ihn daraufhin das Bautagebuch zeigen um zu beweisen dass er nicht gebummelt habe, er hat lediglich 3 Projekte gleichzeitig betreut und deshalb nicht überall die gleiche Leistung bringen können - alles dokumentiert. Das wollte er alles nicht sehen und hat sich an der Lohnkürzung festgebissen. Mein Partner hat sich nicht einverstanden erklärt. Dies hat mein Partner dann abends sogar nochmal per Email geschrieben und ihm das Bautagebuch gesandt - ohne Reaktion. Er hat der Lohnkürzung natürlich nicht zugestimmt. Ich habe im April unser erstes Kind entbunden und es war mehr als deutlich, dass der Chef ihn damit unter Druck setzen wollte.
(Mögliches Motiv: Chef hat in der Zeit vorher einen Zuschuss zum Lohn von der Arbeitsagentur erhalten, der dann nun pünktlich abgelaufen ist und er nun einfach Geld sparen wollte - so meine Theorie). Den Lohn hat er im März übrigens trotzdem einfach gekürzt, es aber nach Streit im April nachgezahlt.
Nun ging im April die Geburt los, mein Partner musste sich danach auch krankschreiben lassen weil ich noch 5 Wochen nicht laufen konnte und einer das Baby versorgen musste (davon waren 2 Wochen Urlaub, 3 Wochen AU) Am ersten Tag der AU stand sein Chef plötzlich bei uns vor der Tür und hat kontrolliert ob wir wirklich zu hause sind. Daraufhin ging ein übelster Streit los, er wurde unseres Hofes verwiesen und mein Partner ist noch am selben Tag in die Firma gefahren und hat die Kündigung abgegeben. Der Lohn für April wurde einfach gekürzt, ohne Zustimmung.
So weit so gut. Nun kommt noch Stress weil mein Partner angeblich den Lagerschlüssel nicht abgegeben haben soll, dabei habe ich ihn per Post mit Einschreiben losgeschickt. 100%! Der Chef behauptet es wäre nur der Schlüsselanhänger drin gewesen, der Brief wäre unbeschädigt, er zieht einfach 400€ netto vom Lohn ab für den Schlössertausch.
Nun ging das alles zum Anwalt. Ich hätte nie gedacht dass dieser Mensch so eine frisch gebackene Familie terrorisiert um ein paar hundert Euro zu sparen. Es ging um einen Nettolohn von 2000€, also wirklich nichts übertriebenes für diese Position und Verantwortung.
Gestern haben wir Post von unserem Anwalt bekommen. Die Gegenseite hat einen Änderungsvertrag geschickt, der meinem Partner als Monteur zurückstuft. Die Unterschrift ist zwar seine, aber eindeutig gefälscht bzw ganz schlecht reinretuschiert.
Jetzt geht das ganze wieder von vorne los. Die Verhandlung vor Gericht kommt bald. Ich bin gespannt was unser Anwalt dazu sagt, wenn mein Partner diesen Mist unterschrieben hätte, wäre er nie zum Anwalt gegangen. Wenn er den blöden Schlüssel hätte behalten wollen, hätten wir ihn einfach nicht geschickt. Diese ganze Geschichte ist so dumm und einfach nur anstrengend. Ich bin so wütend. Das ist doch Urkundenfälschung. Was können wir damit jetzt noch machen? Eigentlich haben wir keine Lust mehr auf diesen Krieg, wir haben hier genug um die Ohren. Die Gegenseite wird wahrscheinlich behaupten wir hätten das Original. Dabei ist die Kopie richtig schlecht gefälscht.
Danke fürs Lesen. Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Arbeitgeber fälscht Unterschrift auf Änderungsvertrag
Klar,m ist das Urkundenfälschung. Und von solchen wichtigen Verträgen gibt es immer zeit Originale und jede Vertragspartei bekommt eine.
Würde ich meinem Anwalt direkt sagen, dass er neben der arbeitsrechtlichen Sache auch der Urkundenfälschung nachgehen soll.
Was für ein Geschenk für euch und euren Anwalt. So doof kann doch kein EX AG sein. 😀
Lass das bitte einfach den Anwalt regeln und hänge dich selbst nicht zu sehr rein. Ihr macht euch nur kaputt.
Die Urkundenfälschung ist ganz leicht nachzuweisen, wenn der Chef das Original nicht vorlegen kann. Stellt selbst oder besser, lasst euren Anwalt Strafanzeige stellen. Außerdem würde ich die Gewerbeaufsicht und die Handwerkskammer über die Urkundenfälschung informieren. Lasst das bitte aber auch den Anwalt machen. Das verleiht dem Ganzen mehr Glaubwürdigkeit und macht Druck.
Der Chef war schön dumm. Er riskiert seine Gewerbeerlaubnis, die Berechtigung, Azubis auszubilden und noch ein paar andere Sachen. Beruflich ist er damit ruiniert.
Sucht euch einen neuen Job und lass das Alte gedanklich Vergangenheit sein. Wirklich, es lohnt sich nicht, sich aufzuregen. Wenn ihr Strafanzeige stellt und ihn bei der Gewerbeaufsicht meldet, sitzt er richtig in der Sch***. *Karma ist ne Bitch*, also lehnt euch zurück.
Danke!
Was hat das mit der Gewerbeaufsicht zu tun? Gehen die da auch dagegen vor?
Um ein Gewerbe betreiben zu können, muss man dem Gesetz "zuverlässig" sein. Ich kann dir nicht genau sagen, ob die Fälschung der Unterschrift eines Mitarbeiters als unzuverlässig gilt, jedoch würde ich die Behörden das prüfen lassen.
Von Anwälten halte ich nicht viel. Man sollte sich also darauf einstellen, den auch mal zu wechseln, wenn er zu großen Unfug macht.
Vor dem Verwaltungsgericht bin ich ohne Anwalt gegen eine Behörde vorgegangen und habe sehr fähige Richter vorgefunden.
Auch vor dem Verfahren vor dem Arbeitsgericht bin ich zuversichtlich. Aber er hätte das Bautagebuch nicht, ohne vorher eine Kopie gezogen zu haben, herausgeben sollen.
Die Behauptung, ein Einschreiben sei ein leerer Umschlag gewesen ist üblich. Man versucht es mit einem Foto zu entkräften. Besser wäre es hier gewesen, den Schlüssel unter Zeugen in den Briefkasten zu werfen. Man lernt eben immer dazu.
Minderleistung ist überhaupt kein Argument für Lohnkürzung. Der Arbeitnehmer schuldet eine Dienstleistung und nicht den Erfolg oder eine bestimmte Menge. War er auf der Baustelle und hat keine Zeitung gelesen, sollte das für den vollen Lohn ausreichend sein.
Auch ein Anwalt schuldet eine Dienstleistung. Macht er Fehler haftet er, Aber eine Schlechtleistung ist kein Grund sein Honorar nach der Gebührentabelle zu kürzen. Leider!
Dieses Verfahren hier, vor dem Arbeitsgericht, sollte jeder Referendar oder ein schwacher Anwalt erfolgreich beenden können. Die Vorwürfe sind einfach Unfug.
Die Gewerkschaft unterstützt solche Verfahren übrigens auch! Statt eines Anwaltes.
Das Bautagebuch wurde digital geführt und deshalb auch so versendet - per Email. Da kann man also nichts fälschen.
Danke für deine Erfahrung. Das gleiche hat uns der Anwalt auch erzählt, die Sache mit dem Schlüssel ist auch ein Ding was er verlieren wird, hoffe ich. Er hat bevor der Schlüssel überhaupt per Post kam bereits den Lohn um 400€ gekürzt, weil er eben auch den Schlüssel besteht. Einen Tag später kam dieser mit der Post - Foto vom leeren Umschlag dazu. Wir haben ihm erzählt dass wir sonst eine Haftpflichtversicherung haben, die den Schaden ersetzt, weshalb er deshalb den Lohn nicht kürzen dürfe. Zumal der Schlüssel ja eh unterwegs war und definitiv angekommen ist. Ich bin ja Zeugin davon wie der Schlüssel eingepackt und versendet wurde, ich hab ihn ja selbst zur Post gebracht. Warum sollte ich auch einen Schlüsselanhänger per Einschreiben verschicken? Das macht überhaupt keinen Sinn. Dann hätte er ohne Einschreiben erzählt der Brief sei verloren gegangen oder wir hätten ihn einfach behalten.
Dieser gefälschte Vertrag ist nun aber der Gipfel der Unverschämtheit. Dieser Mann hat mehrere Immobilien, fährt ein 150k teures Auto und macht wegen ein paar hundert Euro so ein Zirkus als würde mein Partner ihn bestehlen, wird dafür sogar kriminell. Ich bin so enttäuscht von diesem Menschen, dabei war das Verhältnis mal ein ganz anderes...aber wie so oft wenn es um Geld geht...
Von guten(!!) Anwälten halte ich sehr sehr viel!
Muss dir aber Recht geben - hin und wieder muss man auch da leider einen Griff ins Klo machen...
Liebe TE: wenn du einen Anwalt hast, und dir so viele Gedanken machen musst, kann es kein guter Anwalt sein!
Bei einem guten Anwalt redest du dir deine Sorgen von der Seele und gehst dann mit lockerleichtem Herzen nach Hause!
Das ging hier bei uns schon so weit, dass ich über Post vom Gerichtsvollzieher(!!!) einfach gelacht habe, Foto gemacht, per E-Mail an Anwalt und danach eine ruhige Nacht geschlafen! Alles andere war einfach nicht mein Bier!
Holt euch eine Zweitmeinung ein. Habt ihr eine Rechtsschutzversicherung? Die haben oft telefonisch erreichbare Rechtsberatung. Wenn du einmal einen guten Anwalt am Telefon hattest, wirst du verstehen, was ich meine!
Wenn dein Mann kindkrank geschrieben war, bekommt er ja für diese Zeit das Geld von der Krankenkasse und nicht vom Chef. Eventuell hat er deswegen weniger Lohn erhalten.
Du hättest aber auch Anrecht auf eine Haushaltshilfe gehabt, dies hätte sogar dein Mann sein können. Da hätte er sich gar nicht kindkrank schreiben lassen müssen.
Wenn dein Mann zu hundert Prozent nichts in dieser Richtung unterschrieben hat, den Anwalt damit beauftragen das er das ganze nachverfolgt zwecks Urkunden Fälschung.