Gekündigt und nun schwanger. Wer hat Tipps?

Hallo, vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben wie ich weiter verfahren soll. Folgendes Szenario:
Ich bin Pflegefachkraft und habe am 30.06.23 bei meinem jetzigen Arbeitgeber gekündigt und arbeite noch bis zum 30.11.23 dort. (Es war im Vertrag festgehalten das ich nur Quartalsweise kündigen kann, deswegen so früh). Grund, weil mein Mann und ich ein Haus gekauft haben was aber zu weit entfernt ist um zu pendeln. Der Einzug kann erst im November erfolgen. Ich wollte mir daher dort in der Region zum 01.12.23 eine neue Stelle suchen. Wir wollten eigentlich den Kinderwunsch nach dem letzten Zyklus pausieren bis zum Umzug. Naja, unverhofft kommt oft 😅 nun weiß ich seit ein paar Tagen das ich schwanger bin. Der Kündigungsschutz ist also hinfällig, weil die Kündigung schon länger als zwei Wochen her ist. Eine neue Arbeitsstelle antreten wird wahrscheinlich unmöglich sein, da man es bis dahin vermutlich vom Bauchumfang sehen würde. Habt ihr Tipps für mich was ich machen könnte?
Vielen Dank schon einmal für die Antworten!

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Du hast selbst gekündigt und bisher noch keinen neuen Vertrag für einen anderen Job. Nun bist bu schwanger geworden und erwartest jetzt was? Natürlich kannst du schwanger versuchen einen anderen Job zu finden, das wird schwer. ALG1 wird dir nicht zustehen, das du selbst gekündigt hast und der Kündigsschutz greift nicht, das wird dir auch deine Rechtschutzversicherung sagen. Es ist, wie es ist. Du kannst versuchen, ob du in einem Nebenjob mit leichter Tätigkeit die Zeit überbrücken kannst.

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ALG 1 steht ihr zu, aber erst nach 3 Monaten Sperre. Danach kann sie es bekommen

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Hallo 👋

Erstmal herzlichen Glückwunsch 🎈🎉

Ich vermute (Nagel mich aber nicht darauf fest!), dass der Kündigungsschutz wegen Schwangerschaft bei dir eh nicht gegriffen hätte, weil du selbst gekündigt hast. Meines Wissens ist das eher für die Fälle, wo der AG die Kündigung erteilt.
Was du machen kannst? In der derzeitigen Lage findest du vermutlich auch ungelernt eine Stelle, die du trotz Schwangerschaft ausüben kannst. Das würde ich probieren. Als Pflegefachkraft kannst du es auch versuchen, solange man noch nichts sieht - allerdings ist da die Frage, ob du das willst, wenn du wahrscheinlich eh nicht so eingesetzt werden kannst wie ein potentieller AG es gerne tun würde. Zumindest wenn du hinterher noch als Pflegefachkraft in eurer Umgebung arbeiten willst. Das kann sich rumsprechen und erschwert dir dann ggf. die Stellensuche, wenn du nach der Elternzeit möglicherweise einen neuen Job brauchst....

LG und viel Glück bei der Stellensuche sowie eine angenehme Schwangerschaft 😊

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Danke 😊 das Problem ist ja das ich noch bis Ende November bei meinem jetzigen Arbeitgeber angestellt bin. Wenn ich für Dezember eine Stelle suche sieht man mir die Schwangerschaft wahrscheinlich schon an und dann stellt mich keiner ein. Vorallem in der Pflege gehe ich sowieso direkt ins BV. Zumindest bei meinem jetzigen Betrieb ist das so. Ich kann ja schlecht einfach Arbeitslos werden. Ich könnte mit meinem Chef nur reden ob er bereit wäre die Kündigung aufzuheben. Das wäre aber nur aus Kulanz dann und weiß nicht ob er das machen würde.. eine ganz schöne Zwickmühle..

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Wenn du für Dezember keinen Job findest, wirst du einfach Arbeitslos.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass dein Arbeitgeber die Kündigung aberkennt, denn er weiß ja vermutlich, dass du spätestens im November weg wärs. Somit hatcer davon ja keinen Vorteil.

Aus diesem Grund haben wir rechtzeitig vor der Kündigung mit dem Kinderwunsch passiert. 🫣😃

Du hast halt nur die Möglichkeit jetzt für Dezember einen Job zu suchen, wobei das sicher nicht gut ankommen wird und du dann nach der Elternzeit eventuell wieder was neues suchen darfst.

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Mein Tip wäre, falls du tatsächlich arbeitslos wirst: Unbedingt ein Kleingewerbe anmelden. Eigentlich egal mit was. Als (Nebenberuflich) Selbstständige wird nämlich das letzte Kalenderjahr zur Berechnung des Elterngeldes herangezogen, also Jan-Dez 2023, anstatt der 12 Monate vor dem Mutterschutz. Dann geht nur der Dezember mit null ein, statt 2-3 Monate in 2024 zusätzlich, je nach ET.

Ich würde außerdem versuchen, beim Amt den Umzug in euer Haus als wichtigen Grund für die Kündigung anzuführen, dann bekommst du keine Sperre beim ALG1. Argumentieren, warum ihr genau dort hin umziehen musstet. Je nach Sachbearbeiter könnte das anerkannt werden, einfach mal versuchen.

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Danke für deinen Tipp😊 ich werde am Montag auch mal bei der Arbeitsrechtsschutzversicherung anrufen. Vielleicht können die mir auch noch weiter helfen.

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Wie genau soll dir die Versicherung dabei helfen? Du hast ja keinen Fall für die Arbeitsrechtsschutz, weil du selber gekündigt hast. Somit könnte dir nichtmal ein Anwalt helfen.

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Jetzt bewerben, jetzt Vorstellungsgespräche abhalten, und dann am ersten Tag die Bombe platzen lassen 🤷

Blöd, aber passiert eben.

Ganz ehrlich: das wird ihnen zwar nicht gefallen, aber als Pflegefachkraft bist du ja derart gesucht, da würde ich mir überhaupt keinen Kopf machen!

Ich weiß nicht, ob das Mutterschutzgesetz auch schon ab Vertragsunterzeichnung gilt... Sprich: unterschreiben & Schwangerschaft verkünden, oder ob du den ersten Arbeitstag abwarten musst. Vielleicht weiß das hier ja jemand. Wobei ich damit wohl bei nem Anwalt für Arbeitsrecht anfragen würde. Rechtsschutz wird dir vermutlich nicht helfen, da du ja noch kein Problem hast, ne Rechtsberatung kostet dich aber vielleicht 150€, das wärs mir aber absolut wert, um auf der sicheren Seite zu sein.

Bedenke auch: du hast selbst gekündigt, das Arbeitsamt kann dir 3 Monate Sperre aufs Arbeitslosengeld verhängen. Und: Arbeitslosenzeiten gehen mit 0 in die Elterngeldberechnung ein (außer mit dem Selbständigentrick von oben).

Die jetzige Stelle doch behalten, also Kündigung zurücknehmen, kommt nur in Betracht, wenn du mit deinem jetzigen Arbeitgeber richtig gut auskommst, da du denen ja damit unnötige Arbeit machst 🫣 aber wer weiß, vielleicht macht er ja mit. Bist du sicher, dass du ins BV kommst? Wenn nicht, wohnst du ja ab Dezember zu weit weg 🫣

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Ja das dachte ich auch. Ist zwar blöd aber es ist halt jetzt so.. ich rufe morgen bei meiner Versicherung an da kann ich kostenlos ein Beratungsgespräch mit einem Anwalt führen.
Ich werde die Tage dann auch mal mit meinem Chef sprechen. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm und mal sehen was er sagt. Muss die Schwangerschaft ja eh rechtzeitig ihm mitteilen wegen BV. Ich komme auf jeden Fall da rein. Vor 4 Monaten ist eine andere Kollegin von mir schwanger geworden und ist auch direkt ins BV.

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Was willst du die ganze Zeit mit Beratung beim Anwalt? Rechtlich ist die Lage doch klar.
1 Du hast gekündigt und nicht der AG von daher greift kein Kündigungssvhutz
2. Du hast gekündigt ohne eine neue Stelle zu haben, von daher wirst du vermutlich erst einmal eine dreimonatige Sperre ein Arbeirslosgeld bekommen

Du kannst nun versuchen möglichst schnell eine neue Stelle zu bekommen, die Schwangerschaft verheimlichen, auf Grund der Schwangerschaft hast du da dort dann Kündigungsschutz und hast dich beim neuen AG gleich super beliebt gemacht.

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Rede mit deinem Arbeitgeber und pack die Karten auf den Tisch. Ggf. findet ihr eine Lösung, die euch beiden entgegenkommt.

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Erstmal herzlichen Glückwunsch!
Du hast eine denkbar ungnädige Situation. Kannst du als Schwangere arbeiten oder gehst du in BV? Wenn du ganz normal arbeiten kannst bis der Mutterschutz startet, würde ich ganz normal bewerben. Aber ansonsten ist es schon eine schiefe Optik, vor allem wenn du später dort arbeiten willst wäre das zu bedenken. Zu bedenken wäre natürlich auch, dass wir alle das Risiko in den ersten 12 Wochen kennen. Mit Pech vergeudest du Arbeitszeit obwohl vielleicht die SS gar nicht haltet. Nicht dass ich das denke, aber das Risiko ist eben da.
Ich habe mich Schwangerer beworben und falle lediglich für die paar Monate Mitterschutz aus. Danach gehe ich nicht in Elternzeit sondern arbeite Vollzeit weiter. Ich habe daher keine moralische Bedenken in meinem Fall. Aber nur unterschreiben um dann nicht zu kommen ist doch heftig. Lg

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Danke! Also in meinem Betrieb ist es derzeit so das alle die schwanger sind ins BV gehen. Ich arbeite ja noch bis November bei meinem alten Arbeitgeber. Bis dahin sind die 12 Wochen rum. Ich habe mich bereits bei einigen Stellen beworben und auch schon Angebote erhalten. Wollte mir mit dem Vertrag unterzeichnen eigentlich noch Zeit lassen weil es ja noch bis Dezember dauert. Wenn ich aus der Elternzeit käme, möchte ich sowieso nicht dort weiterarbeiten. Ich weiß es ist blöd moralisch. Aber ich kann auch nicht die Heilige spielen und deswegen die Karten offen auf den Tisch legen. Bin auch auf das Geld angewiesen... Ist ganz schön verzwickt🙈

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Kannst du um einen Aufhebungsvertrag bitten? Sei doch ehrlich mit deinem Chef. Er müsste dich sonst jetzt eh ins Beschäftigungsverbot stecken. So bist du schon eher raus und hast die Chance etwas neues zu finden. Ich wäre da ehrlich. Er hat von dir schwanger eh keinen Nutzen

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Das würde mir nichts bringen, da ich erst im November umziehen kann. Ich kann mir jetzt keinen neuen Job dort suchen. Der neue Wohnort ist leider 150km entfernt...

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Bedenke bitte bei all deinen Überlegungen auch, dass es immernoch sein kann, dass die Schwangerschaft nicht hält. Ich würde also schon an deiner Stelle auch die laufenden Bewerbungen weiter verfolgen.

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Ja das mache ich auch. Im Moment bin ich auch nicht gut gestimmt das die Schwangerschaft hält...

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Welcher Kündigungsschutz?