Umschulung Erfahrungen Anbieter (IBB, WBS)

Vermutlich gehts um eine kaufmännische Umschulung, WBS und IBB bieten hier allerhand Umschulungen an, überwiegend kaufmännische neben vielen anderen, 3 kaufmännische auch in Teilzeit.

Ich hatte mich bei allerhand Bildungsträgern informiert, Ende letzten Jahres für WBS entschieden.
Beratung war top und man half mir mit vielen Tipps, die gewünschte Umschulung in Teilzeit bei der RV als berufliche Reha bewilligt zu bekommen.

War ein längerer Kampf, im März begann dann der Berufsvorbereitungskurs bei WBS, wo ich jetzt im
Nachhinein sehr froh darüber bin. Hätte ich nicht unbedingt vor Umschulungsbeginn machen müssen, auch ohne gleich Ende Mai in die Umschulung einsteigen können.
Zum Glück wollte ich den Berufsvorbereitungskurs noch vorher machen, habe dann Ende März nach 1 Monat abgebrochen, die Reissleine gezogen.

Aus gesundheitlichen Gründen wurde mir eine kaufmännische Umschulung empfohlen, aber es zeigte sich sehr schnell, dass es nicht das ist, was mich erfüllt und ich mir auf Dauer beruflich bis zur Rente vorstellen kann, bin kein Bürotyp.
Vor Abbruch ließ ich mich noch von einem großen AG beraten, der mir ein Praktikum anbot und seit Jahren diesen Beruf ausbildet, die Beratung bestärkte mich darin nochmal in mich zu gehen, ob ich mir das wirklich beruflich vorstellen kann.

Ungünstige Lernbedingungen, Homeoffice wurde trotz Onlineunterricht abgelehnt, täglich längerer Fahrtweg zu WBS, Callcenteratmosphäre, 6-8 in einem Raum, jeder macht eine andere Weiterbildung, man hört alle Nebengeräusche mit, Straßenbahngeräusche usw.
Dazu kommt abends und am Wochenende tägliche Lernzeit zu Hause, stundenlang, lernen vor Bausteinprüfungen, Präsentationen ausarbeiten, in der Umschulung dann Zwischenprüfung und am Ende IHK- Prüfung, privat blieb in der Zeit alles auf der Strecke.

Ich habe mich inzwischen für eine Weiterbildung im sozialen Bereich entschieden, im Homeoffice, die sich besser mit dem Familienleben vereinbaren lässt, mich mehrmals beraten lassen.
Die Chancen danach in Arbeit zu kommen, sind sehr gut, deshalb kommt eine komplette Umschulung nicht mehr in Frage.

Ich selbst habe keine gemacht, hatte aber eine Weile berufsbedingt damit zu tun und deswegen einige Erfahrungen mit Ausbildungen und auch Umschulungen.
Meinem Eindruck nach geben sich die größeren Anbieter alle nicht viel, sie halten sich an die Vorgaben der IHK was den Stoff angeht, versuchen natürlich mit Online Unterricht Kosten zu sparen und sich gleichzeitig mit guter Beratung und Support vor der Konkurrenz zu profilieren.

Die negativen Erfahrungen des Nutzers über mir scheinen eher der Persönlichkeit als dem Prinzip der Umschulung geschuldet zu sein. Klar, wenn einem ein kaufmännischer Beruf überhaupt nicht liegt, ist weder eine Umschulung noch eine klassische Ausbildung in welchem Betrieb auch immer angenehm oder sinnvoll.

Die Umschüler dürfen kein Home Office machen, da sie rechtlich den normalen Auszubildenden gleichzustellen sind, und die müssen ja auch in die Berufsschule vor Ort. Ist eine IHK Vorgabe und Anbieter unabhängig. Wobei ich glaube, dass seit Corona hier etwas Umdenken stattgefunden hat.

Der Stoff ist bei Ausbildung und Umschulung im Prinzip deutschlandweit der selbe, der Lernaufwand ist super individuell. Kaufmännische Ausbildungen sind Mathe-lastig, das muss man wissen.
Wenn du Abitur hast, ein halbes BWL Studium abgebrochen und dann schon jahrelang im Büro gearbeitet hast - dann machst du die Umschulung vermutlich im Halbschlaf.
Wenn du nicht so mathebegabt bist, niemals Berührung mit kaufmännischer Tätigkeit hattest, die Schule schon eine Weile her ist - dann kann es echt hart werden.
Aber das ist wie gesagt völlig unabhängig vom Anbieter.

Ich wünsche dir alles Gute bei deiner Umschulung!

Meine Erfahrungen sind, dass es nur in zweiter Linie auf den Anbieter ankommt. In erster Linie auf die Menschen, die es vor Ort gestalten.

Hast du die Möglichkeit bevor du dich entscheidest Gespräche mit der jeweiligen Leitung zu führen?