Glaubt ihr wirklich noch an die Rente

Bezugnehmend auf den Threat weiter unten und den Damen die so blauäugig durch die Welt gehen und nicht vorsorgen:

Denkt ihr, dass die Rente sicher ist? Und seid ihr davon überzeugt, dass ihr wirklich davon leben könnt?

Ich habe gerade, aus Spaß, mal den Rentenrechner bemüht. Wer also die statistischen 40 Punkte erreicht (40 Jahre gearbeitet zu dem statistischen Durchschnittsgehalt) erhält eine Rente in Höhe von 1.440,00€ brutto !!! Gehen also noch Steuern und Krankenkasse weg. Sagen wir mal es bleiben dann +/- 1.000€ netto übrig. Wie bitte soll man davon leben?

Und, nicht alle verdienen überhaupt diesen statistischen Durchschnittslohn.

Sagt man jetzt, gut dann sorge doch privat vor. Wie viele Leute, sind denn heute schon an dem Punkt, dass man nicht mal mehr weiß, wie man Strom und/oder Heizung zahlen soll. Von was soll denn da noch etwas abgezwackt werden?
Aber gehen wir davon aus, dass man noch ein paar Cent zusammenkratzt und privat vorsorgt (private Rentenversicherung/Lebensversicherung). Kommt diese zur Auszahlung, hält der Staat dann nochmal die Hand auf :-(

Und das Schlimme ist, das sind ja die Werte von heute. D.h. wer weiß wie das Rentenniveau in 20/30 Jahren sein wird. Sind überhaupt dann noch ausreichend junge Arbeitnehmer auf dem Markt, die die Rente der Alten zahlen können? Welche Höhen werden die Mieten erreichen?

Daher ganz einfach gefragt, glaubt ihr ernsthaft noch an das System "Rente" oder ist es mehr ein Hoffen, dass es da dann schon irgendwie eine Lösung geben wird?

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Sicher nicht, aber man weiß schon seit 20 Jahren das man privat was für die Rente tun muss.

Dazu sollte man immer schauen das man sein Gehalt steigert

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Ich habe eine zusätzliche berufliche Rente und sorge privat vor.
Wenn ich noch staatliche Rente bekommen sollte, wird es mir im Alter denke ich ganz gut gehen.

Nur allein auf die staatliche Rente würde ich mich nicht verlassen.

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Es ist doch seit Jahren kein Geheimnis, wie viele Rentenpunkte man erwirtschaften kann und mit dem Brutto-Netto-Rechner kann man toll errechnen, wie viel einem unterm Strich übrig bleiben.
Anhand dessen sieht man, ob man mit der Kohle auskommt oder ob man vorher noch was anderes abschließen soll.
Jeder bekommt in regelmäßigen Abständen eine genaue Zusammenstellung, aus der er ersehen kann, was ihn im Alter erwartet. Somit kann man schon Jahre vorher entgegenwirken und zusehen, dass die Rentenpunkte mehr werden oder sich einen Plan B überlegen.

Ich finde, der Spruch "Glaubt ihr an die Rente" wird einfach zu oft als Ausrede/Begründung angeführt, dass man (vor sich selber) einen Grund hat, nicht/nicht mehr zu arbeiten.

Geht man gar nicht arbeiten und verlässt sich auf das soziale Netz, dann verhungert man zwar auch nicht und kommt vielleicht nicht sooo viel schlechter weg. Aber hat man im Endeffekt dann mehr? Das muss jeder für sich selber entscheiden.

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Ist es aber nicht auch zu einfach gedacht/gesagt... "Man bekommt doch regelmäßig Zusammenstellungen zugeschickt, da kann man doch was dagegen tun"

Was ist denn mit all den Verkäufer*innen, Reinigungskräften usw. Die werden wohl kaum im Alter von 40 Jahren ihren Rentenbescheid bekommen und zum Lehrer umschulen, damit sie "was" getan haben.

Und gerade o.g. Berufsgruppen verdienen halt auch nicht so üppig, dass man mal locker ein paar hundert Euro monatlich in eine private Vorsorge und/oder Immobilien investieren könnte.

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Was ich damit sagen wollte ist, dass keiner mit 65 Jahren dasteht und völlig überrascht von seiner Rentenhöhe ist.
In gewissen Berufsgruppen weiß man, dass man weder zu Erwerbszeiten viel verdient und dass dann folglich auch die Rente dementsprechend niedrig ausfällt.

Klar läuft da mächtig was verkehrt und die Leute sollten alle mehr verdienen. Da sind wir uns schon einig.

Aber man kann auch nicht pauschal sagen, dass man sich auf die Rente nicht verlassen sollte.
Langt die Kohle nicht, dann kann man sowohl als Erwerbstätiger, als auch als Rentner aufstocken.

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Deine Rechnung stimmt nicht.
Wenn man von einem KK-Beitrag von 14,6% ausgeht, gehen 105€ Krankenversicherung ab (50% zahlt der Rentenversicherungsträger). 17% der Rente sind steuerfrei also werden ca. 1200 versteuert, macht ca. 61€ Steuern / Monat.
Bleiben netto 1274€ und nicht +/- 1000€.


Grüsse
BiDi

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da magst du recht haben... aber selbst dann. Wo und wie kann man denn von 1274€ Rente leben? Ziehe mal Miete + NK, Telefon, GEZ, Versicherungen usw. ab, wo du dann rausbkommst, als Dank dafür, dass Du 40 Jahre durch gearbeitet hast?

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Wir haben privat vorgesorgt( Immobilien zum vermieten)selbstbewohnres Eigenheim, ich bekomme eine Betriebsrente zur gesetzlichen.
Mein Mann bekommt eine gute Pension.
Ich hoffe, das wir damit gut leben können.

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Erstmal sollte doch jeder von den Geschichten seiner Eltern und Großeltern wissen, dass die Rente nicht wirklich so reichlich bemessen ist, dass man in Luxus schwelgen kann. Private Vorsorge, in welcher Form auch immer, kann also nicht schaden.

Als zweites gehe ich davon aus, dass 40 Punkte schlichtweg zu wenig sind. Da interessiert mich die Statistik absolut nicht. Gehe ich jetzt also von meinem Alter und meinen bisher erreichten Punkten, werde ich doch deutlich über 40 Punkte erreichen.

Was Strom und Heizung/Warmwasser angeht … ich habe Wärmepumpe und PVA. Das ist ein Nullsummenspiel. Das Haus gehört meinem Mann und mir wenn wir in Rente gehen … also Miete (oder Tilgung) fällt da auch weg. Bleiben noch Nebenkosten.

Krankenkasse wird im Rentenalter endlich billiger. Mein Mann ist PKV und ich und die Kinder alle freiwillig GKV … also jeder zahlt einen eigenen hohen Beitrag.

…klar, es ist weniger Geld in der Rente. Aber man hat eben auch deutlich weniger Ausgaben.

Bearbeitet von kati543
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Pauschal kann man das auch so nicht sagen.
Nicht alle Eltern bekommen eine schlechte Rente.

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Das kann man pauschal sagen. Schon über 3000€ brutto bekommen in Deutschland 2022 nur 50 Rentner. Das erreichten diese Renter nicht durch einen hohen Verdienst, sondern dadurch, dass sie teilweise 50 Jahre eingezahlt haben. Von den 3000€ brutto werden nach Abzügen noch ca. 2300€ aufs Konto überwiesen. Das ist ungefähr der höchste aktuell erreichbare Betrag. Das vergleichst du nun mit deinem aktuellen Einkommen…

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Es ist doch seit Jahren bekannt, dass man zusätzlich privat vorsorgen muss.

Ich verstehe den Sinn deines Beitrages nicht.

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Naja auch wenn es bekannt ist, nützt es denen wenig, die einfach nicht die Mittel haben privat vorzusorgen im Sinne von Lebensversicherungen, Eigentumserwerb etc.

Das ist ein enormes Gesellschaftliches Problem. Darum geht es im Kern!
Und jetzt komm mir nicht mit, würden die mal alle besser ausgebildet sein und mehr verdienen usw.

Eine Gesellschaft nur mit Gutverdienern gibt es nicht und das würde auch gar nicht funktionieren.

Dass die bereits erarbeitete Rente UND betrieblichen Altersvorsorge zusätzlich besteuert werden, während dies Bsp. für Beamtenpensionen nicht gilt, ist ein zusätzlicher Missstand.

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Nichts davon habe ich gesagt oder gedacht.
Es ist ein gesellschaftliches Problem.

Doch "glaubt ihr noch an die Rente" ist eine provokante Frage, bei der ich mir nur denke - langweilig 😒

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Tja. Vergleicht man das mit einem Bürgergeld-Bezieher:

Regelbedarf 500 Euro + Bruttokaltmiete 540 Euro + 130 Euro Heizkosten - macht zusammen knapp 1200 Euro

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jaaaa - vll Stand jetzt. Bevor sie die Rentner verhungern lassen, werden sie beim Bürgergeld kürzen. GEnau deswegen - 40+ Jahre eingezahlt, die werden dann auf die Barrikaden gehen. Also ich persönlich würde mich nicht auf Sozialleistungen in 25 Jahren verlassen, wenn ich in Rente gehe.

Da nehm ich lieber meine Finanzen selbst in die Hand und kümmere mich um meine Rente und gehe arbeiten, als mich darauf zu verlassen, dass auch noch in 25 Jahren genug Geld für Bürgergeld-Empfänger übrig bleibt.. ;-)

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Ich denke, eher werden alle anderen noch mehr zur Kasse gebeten, als dass man den bürgergeldempfängern was kürzt.

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Ja an die Rente glaube ich grundsätzlich schon, weil wenn sie 2 Weltkriege, eine Hyperinflation und etliche politische Umbrüche überlebt hat, dann will ich hoffen bis zu meiner Rente passiert nichts Schlimmeres. So viel Polemik.


Ob die Rente für ein schönes Rentnerleben reicht? Wahrscheinlich eher nicht, allerdings ist das erstens bekannt und zweitens wird man ja teilweise fast zur zusätzlichen Vorsorge gezwungen. Ich bin Mitte 30 und habe inzwischen eine betriebliche Fondrente laufen (ruht, zahlte der AG ein und verdoppelte meine Einzahlungen bis zur Summe x) und eine weitere betriebliche Rente, die laut Tarifvertrag verpflichtend ist, also da muss ich jeden Monat einzahlen und der AG auch. Wenn ich bis 67 weiter so einzahle dann kommen da nach derzeitigem Stand 1000€ zusätzlich raus.

Das ist nur was ich quasi muss, privat kommt natürlich Vermögensaufbau dazu. Und klar, ich verdiene als Akademiker mehr als die Verkäuferin, aber in Lehrberufen startet man mit 16, wer da von anfang an auch nur kleine Mengen spart und investiert, der hat den Zinseszins auf seiner Seite.


Dazu kommt angeblich wird meine Generation den größten Erbfall der Geschichte erleben, weil die Babyboomer ordentlich vererben.

Klar da profitiert nicht jeder von, aber wenn es dann wieder um Erbschaftssteuer oder so geht dann schreien auch alle auf.

Mir erscheint aber oft wird die Reinigungskraft in Altersarmut auch benutzt um sich selbst einzureden es wäre okay Konsum heute über die finanzielle Zukunft zu stellen, weil man ja eh keine Rente bekommt und ja alles so furchtbar ist.

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Die Rente hat relativ lange überlebt, weil die Generationen vor uns auch ausreichend Kinder hatten.

Mit den statistischen 1,8 Kindern heute wird's halt schon knapp.

Und Konsum würde ich nicht generell verteufeln, wenn niemand konsumiert, geht's auch der Wirtschaft schlecht. Natürlich sollte man nicht über seine Verhältnisse leben.

Ich bin auch nicht die große Shopping- Queen, ärgere mich dann aber im Umkehrschluss auch, wenn im Dorf wieder ein Laden zugemacht hat.

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Es gibt schon Familien mit mehr als den 1,8 Kindern.
Nur sind das nicht selten die, die über Generationen von Sozialleistungen leben, anstatt diese Töpfe aufzufüllen.

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Dass die staatliche Rente nicht ausreicht wird doch schon seit Jahrzehnten gepredigt. Jedenfalls auch schon vor fast 20 Jahren als ich Abi gemacht habe.
Ich denke schon, dass es auch noch Rente geben wird wenn ich alt bin, die Höhe ist ein anderes Thema. Ich habe schon früh angefangen Geld zurückzulegen und nie sinnlos verprasst. Mit Ende 20 habe ich mir eine Eigentumswohnung gekauft due in 10 Jahren abbezahlt ist. Ich habe mir bewusst einen Großkonzern als Arbeitgeber gesucht, der vielleicht nicht immer so spannend ist, dafür aber ein gutes Gehalt und Betriebsrente bietet. Vor 1,5 Jahren habe ich ein Kind bekommen und bin kürzlich mit 30h wieder eingestiegen. Das funktioniert aber nur mit einem Mann der ebenfalls Verantwortung übernimmt und das Kibd morgens in die Kita bringt damit ich um 7 Uhr anfangen und um 13 Uhr aufhören kann zu arbeiten. Mir ist bewusst, dass nicht jeder dieselben Möglichkeiten hat wie ich, aber ich verlasse mich nicht ausschließlich auf die staatliche Rente uns investiere auch noch in ETFs. Eine klassische private Rentenversicherung habe ich nicht, da verdient meist nur die Versicherung dran.