Hallo :)
Mein Partner und ich werden im nächsten Jahr das Haus meiner Eltern umbauen. Es werden letztlich drei Wohneinheiten sein - die von uns, meinen Eltern und einer Mietpartei bewohnt werden sollen.
Das Eigentum am Haus soll jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an mich (alleine) übergehen. Dies soll in einigen Jahren erfolgen. Den Kredit für den Umbau finanzieren mein Partner und ich gemeinsam. Aktuell sind wir noch nicht verheiratet, vermutlich werden wir das aber noch vor der Überschreibung des Hauses sein.
Nun stehen wir vor der Frage, wie wir am besten in einem Trennungsfall verfahren. Wir sind uns einig, dass ich in diesem Fall dort wohnen bleibe und nicht das Haus meiner Familie verliere, zumal meine Eltern lebenslanges Wohnrecht erhalten.
Unsere Idee war es, eine fiktive Miete zu erheben (z. B. 500 € pro Monat), welche er ja zu bezahlen hätte, wenn er eine eigene Mietwohnung hätte und nicht in "meinem" Haus leben würde. Jede seiner Aufwendungssummen für die Tilgung des Kredits, die über die monatlichen 500 € hinausgehen, würde ich ihm als Entschädigung zurückbezahlen.
Natürlich sollte irgendwann aber auch eine Deckelung erfolgen. Zu berücksichtigen sind unsere beiden Kinder, weshalb ich aufgrund deren Betreuung noch für längere Zeit in Elternzeit sein werde bzw. noch viele Jahre nur in Teilzeit arbeiten werde und aufgrund dessen ein geringeres Einkommen habe.
Was gibt es für Möglichkeiten wie mein Partner für seine Aufwendungen entschädigt werden kann? Ist unsere Idee praktikabel oder eher nicht?
Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen :)
Umbau Elternhaus - Trennungsfall
Erster Stolperstein wird vermutlich sein, dass Ihr keinen Kredit bekommen werdet, ohne Eigentümer zu sein. Es sei denn, es ist nur ein kleiner Betrag für Kosmetik nötig.
Ansonsten haben wir es ähnlich gelöst, wie Ihr es vorhabt: Mein Mann zahlt "Miete", das ist auch entsprechend in der Berechnung des Darlehens eingepreist.
Eine Regelung bezüglich meiner Teilzeit haben wir nicht getroffen. Wenn wir uns scheiden lassen, ist das Haus halt meins. Das finde ich ausreichend als Ausgleich dafür, dass ich aktuell weniger verdienen kann.
Den ersten Punkt sehe ich auch so. Da eine Bank zu finden wird die größte Herausforderungen und würde ich persönlich auch nicht eingehen, denn am Ende passiert irgendetwas und plötzlich ist das Haus weg für das ich ein Kredit am Bein haben und ich kann nichts machen, weil es nicht mein Haus ist.
Bei zweiten Punkt: Läuft der Kredit dann auch nur auf dich? Wenn ja, kann ich das Vorgehen verstehen.
Bei der TE wäre es aber ja so, dass der Kredit auf beide läuft und dann wird es schon schwierig, denn der Mann bezahlt somit das Haus mit ab, zahlt Renovierungen/Sanierungen und soll am Ende nichts von der Wertsteigerung haben, in die er Jahre eingezahlt hat. Das würde ich als Partner definitiv nicht mitmachen.
Dann lieber: Der eine nimmt den Kredit auf und der andere zahlt eine Art Miete. Für das Haus ist aber immer der Kreditnehmer/Eigentümer zuständig.
Das stimmt, der Kredit läuft nur auf mich. Damit mein Mann im Fall der Trennung wirklich raus ist. Keine Rechte, aber auch keine Verpflichtungen.
Gute Informationen zum Thema bei den Verbraucherzentralen und in Buchform bei der Stiftung Warentest.
So, wie du schreibst, glaube ich du bist noch recht unerfahren in solchen Sachen, da lauern so viele Fallen, deshalb gut informiert ans Werk.
Danke :)
Ich denke die wenigsten Menschen sind in Sachen Hausbau / Umbau erfahren... So etwas macht man im Durchschnitt wohl einmal im Leben.
naja, aber manche haben sich im Vorfeld wirklich umgehend informiert, u.a auch juristisch und/oder haben schon Erfahrungen beim Renovieren gesammelt, weil sie Bekannten geholfen haben. Bei euch scheint mir der unsicherste Punkt zu sein, dass das Haus nicht euch gehört. Die VorrednerInnen haben schon erwähnt, was das für Schwierigkeiten mit sich bringt...
Ich finde diese Konstellation irgendwie merkwürdig. Ich persönlich würde, ohne eine Überschreibung an mich, gar kein Geld in das Haus stecken, auch wenn's meine Eltern wären. Aber gut. Das sieht jeder anders. Das dein Partner sich finanziell einbringt macht natürlich Sinn. Aber wieso ist er Kreditnehmer? Würde ich an seiner Stelle nicht machen. Solltet ihr euch trennen muss er den Kredit weiter bedienen ohne überhaupt etwas davon zu haben. Dann doch lieber einfach "Miete" an dich zahlen. Sonst zahlt er ja im Prinzip die Sanierung deiner Eltern.
Sei mir nicht böse, aber das kann alles sehr böse ausgehen. Ihr steckt Geld in ein Haus, das euch nicht gehört. Ihr (als Paar) könnt euch irgendwann mit deinen Eltern zerstreiten. Unwiderruflich. Dann gehört das Haus den Eltern und euer Geld steckt drin. Oder aber sie verkaufen oder müssen das Haus sogar verkaufen weil sie in finanzielle Schieflage geraten? Dann steckt auch euer Geld drin.
Dann besteht die Möglichkeit, dass ihr als Paar euch trennt.
Ich kann dir nur empfehlen, dass ihr euch bei einem Anwalt beraten lasst.
Bitte nehmt einen Notar in Anspruch.
Niemals! würde Ich einen Kredit für eine Immobilie aufnehmen, die mir nicht gehört. Und erst Recht unterschreibe ich keine Verbindlichkeiten, wenn die Immobilie mir sowieso niemals gehören wird. Selbst im Falle der Alleinerbschaft, also wenn du keine Geschwister hast, gehört das Haus ausschließlich dir. Erbschaften und Schenkungen gehören nämlich nicht zum Zugewinn.
Dein Partner würde also voll umfänglich für einen Kredit haften, von dessen Verwendungszweck er absolut gar keinen Nutzen hat. Warum man sowas unterschreiben möchte, ist mir schon sehr fraglich. So naiv kann man doch gar nicht sein?!
Kommt die Idee daher, dass du alleine aufgrund des zu geringen Einkommens keinen Kredit bekommst?
Warum soll das Haus erst in einigen Jahren überschrieben werden? Hast du noch weitere Geschwister?
Das Haus wird durch die Sanierung (über welche Summe und welche Maßnahmen sprechen wir überhaupt?) und den nicht vorhersehbaren Immobilienmarkt möglicherweise eine enorme Wertsteigerung erfahren. Bei einem Mehrfamilienhaus liegt der Wert vermutlich bereits jetzt über dem Freibetrag? Das würde dann eine bedeutend höhere Summe an Schenkungssteuer bedeuten als jetzt.
Wie sind deine Eltern finanziell aufgestellt? Im worst Case liegen beide für die nächsten 25 Jahre im Wachkoma, kosten monatlich je 3000 Euro Eigenbeteiligung für die Pflege. Dann ist das Haus weg und dein/ euer Geld ebenfalls. Ist euch das bewusst?!
Auch besteht das Risiko eines Familienstreits, die Eltern wollen euch das Haus nicht mehr geben.
In der Familie hatte ich auch einen heftigen Fall von Erbschleicherei. Da war plötzlich eine Immobilie mit Bargeld in siebenstelliger Höhe weg. Auch davor ist man leider nicht gefeit.
Bei so einem verworrenen Konstrukt sollte doch Otto Normal wirklich Schnappatmung bekommen.
Ich habe nur einen wirklich erntsgemeinten Ratschlag...ab zum Anwalt und der soll euch für jede einzelne Person (!) in diesem Durcheinander Folgen und Kosequenzen aufzeigen.
So lauft ihr da alle uU in euer Unglück. So leid es mir tut, aber dein Beitrag kommt auf meinem Ranking hier auf Platz 1, wie man sich sein Leben finanziell ruinieren könnte....das gilt für alle Beteiligten.