Erb"Streit" - Schenkung/Auszahlung

Hallo ihr Lieben,

mein Freund und ich haben folgendes "Problem":

Seine Mutter und Tante haben ein Haus geerbt. Die Mutter möchte gerne, dass wir das Haus bekommen, die Tante möchte verkaufen (möglichst hoch). Wir sind uns nicht sicher was hier die beste und "günstigste" Lösung für uns wäre.
Könnte die Mutter meinem Freund ihren Anteil schenken und wir bezahlen die Tante für die Hälfte aus? Was ist wenn sie das nicht möchte bzw. nicht annimmt? Könnten wir dann trotzdem im Haus wohnen? Wie sieht das mit Umbauten und Modernisierung aus wenn es mehrere Eigentümer gibt?

Leider können wir mit der Tante nicht gut reden, da sie einfach nur auf Profit aus ist. Sie möchte mehr als den angegebenen (Teil-)Wert des Hauses haben.
Hat jemand schonmal Erfahrung diesbezüglich gemacht oder kennt sich aus?
Wir sind über jeden Tipp/Anregung dankbar!

Bearbeitet von HausMausoderHausaus
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Ja, ich habe damit Erfahrung und es gibt m.E. nur einen fairen Weg, bei dem sich alle Parteien weiterhin gut in die Augen schauen können und niemand übervorteilt oder benachteiligt wird:

Man sucht mit ernsthaften Bemühungen einen oder mehrere Kaufinteressenten für das Haus. Wenn man weiß was die zahlen würden, bieten die beiden Erben euch das Haus zu genau dem Preis an. Die Mutter kann euch dann ihre Hälfte schenken, die Hälfte der Tante müsstet ihr ihr dann auszahlen (richtiger Kaufvertrag). Wenn Euch dad dann zu viel ist, dann wird das Haus tatsächlich anderweitig verkauft. Dann kann die Mutter Euch immer noch Geld schenken und ihr könnt es als EK für eine andere Immobilie verwenden.

Bedenkt, es fällt ggf. trotzdem massig Steuer an:
- ggf. Erbschaftssteuer für beide Erben (je nach Wert des Hauses bzw. Gesamterbes)
- Grunderwerbsteuer für die Hälfte, die ihr der Tante abkauft
- ggf. Schenkungssteuer für den Sohn (je nach Wert der Haushälfte)

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>>Leider können wir mit der Tante nicht gut reden, da sie einfach nur auf Profit aus ist.>>

Dann würde ich verkaufen ansonsten läuft das auf einen jahrelangen Streit hinaus an den in erster Linie nur Anwälte verdienen bevor die Erben überhaupt etwas davon haben.

Die Tante ist nunmal auch Teil der Erbengemeinschaft egal wie schwierig sie ist. Ihr stellt sie als geldgierig da, was vielleicht durchaus stimmt aber seid mir nicht böse ihr möchtet ja genauso profitieren wie sie. Für mich ist in diesen Fall niemand mehr oder weniger in Recht.

Verkaufen und Teilen ansonsten reibt ihr euch nur auf.

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Danke für deine Antwort.

Das Verhältnis zwischen Tante und Rest der Familie ist bisschen schwierig, trotzdem kann man mit ihr sachlich reden. Wir denken nicht, dass es auf eine Schlammschlacht mit Anwälten hinauslaufen wird.
Wir suchen einfach nach Tipps/Erfahrungsberichten und schauen, was das beste für alle ist bzw. müssen wir natürlich auch gucken wie wir finanziell alles stemmen können. Sie soll ihren Teil aber natürlich erhalten.
Unsere Frage wäre auch zu dem einfach, ob die Tante überhaupt einen höheren Betrag als Auszahlung verlangen kann.
Verkaufen käme für die Mutter nicht in Frage.

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Die Tante kann im Grunde verlangen was Sie möchte.
Wenn das Haus 200.000€ Wert ist und deine SM schenkt euch Ihre 100.000€ Hälfte, dann kann die Tante trotzdem noch 200.000€ verlangen. Man kann immer das verlangen, was andere bereit sind zu zahlen.

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Ihr fragt, was für euch die „günstigste“ Lösung wäre ?
Ihr könnt Vorschläge machen und natürlich könnte eure Mama euch ihren Teil schenken und ihr bezahlt die Tante aus.

Es ist auch selbstverständlich, dass die Tante den Verkehrswert möchte. Es ist schließlich ihr Erbe! Nicht eures.

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Wir würden ihr ja diesen Teil auszahlen, aber Stand jetzt ist, dass sie mehr als die Hälfte des Wertes möchte.

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Mit welcher Begründung?

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Wenn ihr nicht mit ihr reden könnt, hat sich das Thema doch erledigt.

Sie will das Haus höchstmöglich verkaufen (ihr Recht), ihr günstiger haben.

Nein, natürlich kann deine Mutter nicht gegen den Willen an euch verkaufen. Und nein, natürlich könnt ihr dann da auch nicht einziehen.

Es ist das Erbe deiner Mutter und Tante. Sie bestimmen. Deren Wünsche zählen, nicht eure. Können die zwei sich nicht einigen, geht es über einen Anwalt.

Bearbeitet von LittleProblem
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Die Mutter würde nicht an uns verkaufen, sondern ihren Teil schenken.

Das die Tante da ihren Teil möchte verstehen wir natürlich. Wir möchten einfach nur wissen, wie sich das ganze drumherum für uns am kostengünstigsten hält. Wir möchten NICHT der Tante ihren Anteil unterschlagen.

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Ich habe so einen ähnlichen Fall im Kundenkreis, der dann vor Gericht ging. Deine Tante hätte in dem Fall recht bekommen. Vorausgesetzt das Haus ginge für mehr wert weg, als ihr veranschlagt.

Von welchem Wert geht ihr denn aus? Und wieso? Von dem Wert den der Gutachter ermittelt habt? Verkauft werden Häuser recht weit über diesem theoretischen Wert.

Bearbeitet von LittleProblem
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Dunkel erinnere ich mich, dass es im worst case die Möglichkeit der Teilungsversteigerung gibt, die man erzwingen könnte. Da könntet ihr den Teil der Tante ersteigern. ABER: es besteht immer das Risiko, dass ein Dritter den Teil ersteigert.

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Es gibt echt Leute, die ein „halbes Haus“ kaufen? 😅 krass. Na vielleicht Investoren 😅

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Fanden auch alle verrückt. War ein Hof total in die Jahre gekommen. ALLES musste neu gemacht werden. Abreißen und neu bauen wäre günstiger gewesen.

Aber die hatten eher die romatische Vorstellung vom eigenen Hof (kommen vom Land) und haben viel in eigenarbeit gemacht. Also der Plan geht tatsächlich auf 😅

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Ich meine, die Mutter kann ihre Hälfte dem Sohn schenken.

Die Tante kann ihre Hälfte separat extern verkaufen, vermutlich ohne Erfolg.

Sie kann ihre Hälfte zu einem sinnvollen Preis an Euch verkaufen. Die Höhe des Preises ist Verhandlung. Wenn es Euch zuviel ist, macht Ihr es nicht.

Das Haus kann auf ihren Wunsch versteigert werden, sie bekommt dann die Hälfte. Gut für Euch, denn Ihr kriegt die Hälfte vermutlich günstiger als normal. Machen geschiedene Leute häufig so.
Oder es wird auf Euren Wunsch hin versteigert.

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Danke für deine Antwort!

Man kann also anteilig ein Haus verkaufen? Das wäre mir neu... Ich dachte, bei einem Verkauf müssen alle Eigentümer bzw. die gesamte Erbgemeinschaft zustimmen.

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Hm, ich habe mal so ein Angebot gesehen. Laut Internet ist es aber nicht möglich.

"Bei Anlageimmobilien und bei Erbgemeinschaften gilt: Wenn sich die gesamte Eigentümergemeinschaft nicht zum Verkauf entschließen kann, besteht für die einzelnen Miteigentümer die Möglichkeit, diesen durch eine Teilungsversteigerung zu erzwingen."

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Ich würde das Haus von einem Gutachter bewerten lassen und somit den Preis festsetzen lassen. Dabei sollte nicht nur der Zeitwert ermittelt werden, sondern auch der aktuelle Marktwert, der als Basis für Gespräche mit deiner Tante dient. Dann bietet ihr der Tante die Hälfte des geschätzten Wertes als Auszahlung an.

So wissen beide Parteien, dass sie nicht benachteiligt werden, da der Preis von einem unparteiischen Dritten festgesetzt wird und auch dem Marktpreis entspricht.

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Das wurde ja gemacht. Wir wissen den Wert. Sie möchte aber trotzdem mehr. Prozentual gesehen ca. 12,5% mehr.

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Wenn ihr Zeit habt, würde ich jetzt einfach abwarten. Über kurz oder lang wird sie auf euch zukommen, da das Haus für sie aktuell "totes" Kapital ist. Verkaufen kann sie es nicht, eine Teilversteigerung dürfte auch nicht in ihrem Sinne sein. Wer ersteigert ein halbes Haus das dann auch einem "Fremden" gehört und man nicht nutzen kann? Da bekommt sie vermutlich noch weniger raus. Falls sie doch diesen Weg geht, könnt ihr ja bieten. Ich denke nicht, dass da viel Andrang von Dritten ist. :-)

Ich würde da wirklich einfach die Hände in den Schoß legen und warten. Die Zeit spielt für euch. Ihr könnt abschließend noch einmal mit ihr reden und sagen, dass ihr nicht verkaufen werdet und ihr den geschätzten Betrag auszahlt. Sie soll sich melden.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Ja theoretisch wäre eine Schenkung der Hälfte der Mutter möglich. Würde ich aber nur machen wenn es eine Einigung mit der Tante gibt, sonst habt ihr 2x Notar Kosten.
Wer hat denn den Wert des Hauses ermittelt?

Dass die Tante einen phantasie Betrag aufruft, den am Ende nur ihr zahlt, und niemals ein Käufer auf dem Markt aufbringen würde, würde ich nicht machen. Lieber das Haus dann nicht nehmen.
Gerade aktuell sind nicht sanierte Immobilien viel weniger Wert, bei uns sind diese um ca 100.000 Euro gesunken.

Im Endeffekt kann die Mutter oder die Tante jedes mal einen Verkauf blockieren und es kann sich ewig hin ziehen. So geschehen in unserem Nachbar Dorf, am Ende stand das Haus 5 Jahre leer, weil eine Person immer noch mehr Geld haben wollte🤷‍♀️. Ende vom Lied war, die Immobilie war weniger wert und alle haben Verlust gemacht.

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Danke für deine Antwort!
Wir möchten uns auch unbedingt mit ihr einigen um eben solche Kosten zu vermeiden. Das meinte ich auch damit, dass wir möglichst "günstig" an die Sache rangehen wollen und nicht dass wir der Tante Geld unterschlagen. Also danke dir!

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Hallo,

Reden, immer wieder.

Wir hatten in der erweiterten Familie des Fall, dass Kind A im Haus lebte, die Mutter als Hausbesitzerin verstarb und es eine Erbengemeinschaft zwischen Vater, Kind A und Kind B gab. Kind A wollte das Haus auslösen, Kind B war einverstanden, aber der Vater wollte mehr als möglich war. Es kam auf seine Initiative hin zur Zwangsversteigerung. Das Haus wurde unter Wert veräußert, leider nicht an Kind A.
Die Familie ist zerstritten.

Viele Grüße
lilavogel

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Oh je... Sowas wollen wir auf jeden Fall vermeiden