Überstunden und Dienstreisen in Schwangerschaft

Hallo,
Ich habe zwei Fragen zum Mutterschutzgesetz. Ich arbeite Teilzeit und dachte bisher, dass Überstunden somit kein Problem wären, solange ich nicht mehr als täglich 8,5 Stunden arbeite und nicht mehr als 90 Stunden im Monat. Jetzt lese ich aber gerade im Leitfaden des BMFSFJ, dass ich grundsätzlich keine Überstunden über einen Monat hinausgehend ansammeln darf, also wenn ich einen Tag mal eine halbe Stunde mehr mache, muss ich das innerhalb des gleichen Monats ausgleichen - ist das so richtig? Das ist ja wahnsinnig schwierig, das genau hinzukommen (wir buchen unsere Zeiten minutengenau). Was passiert denn, wenn ich mich nicht daran halte (mein AG stellt sich da nicht quer, das wäre nicht das Thema, aber ich kann ja nicht einfach mitten im Telefonat den Hörer fallen lassen oder so, nur um exakt auf meine monatliche Arbeitszeit zu kommen 🙈)? Und was passiert bei Dienstreisen, bei denen ich die 8,5 Stunden nicht einhalten kann? Darf ich die freiwillig durchführen oder muss ich dann z.B. einen Tag mehr für die Reise einplanen, weil die Reisezeit alleine schon zu lang wäre?
Mein Problem ist nicht, dass ich keine Überstunden oder Dienstreisen machen will - im Gegenteil! Ich habe nur Sorge, dass irgendwer im Nachhinein Probleme bekommt, wenn ich das einfach so handhabe wie bisher ohne Schwangerschaft 😬
Ich danke euch für eure Antworten!

Bearbeitet von Zaeunchen
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Hast du deine Schwangerschaft denn schon bekannt gegeben? Falls nicht, hättest du grundsätzlich auch keine Einschränkungen.
Ansonsten gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Das Gesetz soll ja nicht einfach wahllos Arbeitgeber einschränken, sondern ist dazu gedacht, dass DU problemlos Rechte zum Schutz in deiner Schwangerschaft wahrnehmen kannst. Wenn du das aber gar nicht möchtest und stattdessen einfach normal weiterarbeitest, wirst du deinen Arbeitgeber wohl kaum verklagen.

Bearbeitet von Kabelsalat
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Danke für die Antwort! Genau das wollte ich hören 😉
Ich habe meine Schwangerschaft schon bekannt gegeben (habe ich wegen Strahlenexposition direkt gemacht), aber alles andere kann ich problemlos weiter machen. Aber das sollte ja nach deiner Antwort dann auch gut möglich sein 😊 hatte nur befürchtet, dass irgendwann z.B. die Personalabteilung Stress macht, wenn dort Überstunden auffallen oder so...

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Hi,

mit Überstunden wäre ich tatsächlich vorsichtig, weil das kann bei einer Überprüfung schon mal Ärger geben. Und ja ich denke, es ist machbar über den Monat verteilt es so einzurichten, dass man nicht den Hörer aus der Hand fallen lassen muss. Es geht da ja nicht um plus minus eine Stunde, sondern ob du generell mehr arbeitest als du solltest und dann liegt die Vermutung nahe, dass der AG das einfordert, was er nicht darf.

Zum Thema Dienstreise fand ich es auch schwierig in der Schwangerschaft, weil man darf ja z.B. nicht nach 22 Uhr arbeiten. Als ich meine Chefin darauf ansprach hieß es gleich: keiner zwingt mich zur Geschäftsreise und ich kann die gerne wieder stornieren 🙄 Dem AG ist es wichtig, dass du das freiwillig macht und er es nicht angeordnet hat, damit ist er fein raus.
das war ja gat nicht der Punkt, zumal man sich manchmal ja selbst ins Fleisch schneidet, wenn man manchmal nicht dabei ist. Ich habe es dann so gelöst, das ich am darauffolgenden Tag dann meine Erholung gesucht habe, ich darf das aber auch wegen Vertrauensarbeitszeit.

Schlussendlich darfst du das selbst entscheiden, ich kann dir nur sagen, dass es die Gesetze nicht ohne Grund gibt und man sich in der Schwangerschaft wirklich etwas zurück nehmen muss, weil man sich doch als Workaholic schnell maml übernimmt und das ist weder für dich noch fürs Baby gut. Warte nicht darauf, dass du von deinem Körper zur Ruhe gezwungen wirst (Blutungen etc)

LG, Shannyo

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Ich hatte ein ganz ähnliches Problem, hab damals auch hier im Forum gefragt dazu. Ich habe in der Schwangerschaft auch Teilzeit gearbeitet und unser Arbeitspensum hat wochenweise einfach massiv geschwankt, das war schon immer so.
Ich war fast 100% im Home Office, hatte eine unkomplizierte Schwangerschaft und habe mich selbst mit 26 statt 24 Wochenstunden im Monatsschnitt auch echt nicht tot gemacht, deswegen hab ich einfach weiter so gearbeitet wie vorher. Mein Arbeitgeber wusste bescheid, wir alle waren zufrieden. Hab die gesammelten Überstunden teils ausbezahlt bekommen und teils vor den Mutterschutz gehängt. Alles gut abgelaufen.
Also, wenn dich keiner ärgern will und du und dein Arbeitgeber euch beide einig und glücklich damit seid, alles gut.

Das einzige, was ich mir grade bei Dienstreisen und der 8,5-Stunden-Regel problematisch vorstellen könnte ist, wenn du z.B. nach 9 Stunden Arbeitszeit einen Arbeitsunfall hast. Dann könnte die Versicherung eventuell sagen, sie zahlen nicht, weil du gar nicht mehr hättest arbeiten dürfen. Gut, wie wahrscheinlich ist das. Aber man sollte es im Hinterkopf haben und ggf. beim Arbeitgeber mal ansprechen.

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Danke für den Hinweis wegen Versicherungsschutz, das sollte ich ggf. tatsächlich mal ansprechen. Ansonsten geht es mir wie dir, es handelt sich nicht um massive Überstunden, sondern es schwankt halt einfach und da ich eh Teilzeit arbeite, fühlen sich die Arbeitsstunden auch mit 1-2 Überstunden pro Woche (und die sind es i.d.R. nicht einmal) wirklich nicht zu viel an 😉

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Beim MuSchuG geht es ja darum die Arbeitnehmerin zu schützen vor Ansprüchen des AGs, die sich gratis auf die Scheangerschaft auswirken könnten. Es soll also kein Zwang ausgeübt werden können.

Freiwillig kannst du ja (fast) alles machen. ich habe VZ gearbeitet und auch Überstunden und Dienstreisen gemacht. Ich wollte unbedingt weiter arbeiten wie zuvor und habe mich dazu auch gesundheitlich in der Lage gefühlt.