Hallo,
ich werden bald in den öffentlichen Dienst wechseln, gerade auch vor dem Hintergrund, dass mir bei einem jetzigen Job der Stress zu viel war, gerade auch vor Weihnachten. Es muss ja auch ein gewisser Umsatz erzielt werden.
Jetzt hoffe ich, dass es im öffentlichen Dienst etwas ruhiger wird und alles eher in geregelten Bahnen abläuft.
Gibt es jemanden, der auch von der freien Wirtschaft in den ÖD gewechselt hat und mal berichten möchte. Es geht um eine Assistenzstelle in einem Rechtsamt mit E8.
Danke für den Erfahrungsaustausch.
LG Gotschie
Unterschied ÖD und freie Wirtschaft
Ich habe das dieses Jahr gemacht und bereue es keine Sekunde.
Ich habe seit meinem Studium noch nie so entspannt gearbeitet wie in den letzten 6 Monaten.
Ich kann pünktlich Feierabend machen, muss nicht ständig erreichbar sein, Überstunden werden auf die Minuten „aufgeschrieben“ und können abgefeiert werden, hochgerechnet bekomme ich mehr Geld für weniger Arbeitsstunden und mehr Urlaub .
Den einzigen Nachteil den ich persönlich habe: Ich habe kein Firmenauto mehr.
Und das Beste was passiert ist: Man bekommt auch mal ein Danke zu hören bzw mein Einsatz wird geschätzt.
Das sind natürlich alles persönliche Vor/Nachteile, die nicht für alle gelten, aber ich würde den Wechsel immer wieder machen.
Ich bin 2019 kurz nach Ende meiner Elternzeit aus der Wirtschaft in den ÖD gewechselt. In eine E6-Stelle. Wenns Kind in der Schule angekommen ist, strebe ich den Wechsel in den gD E12 an. Die Voraussetzungen dafür erfülle ich, ist jedoch mit vielen, zwar wohnortnahen, Dienstreisen verbunden. Und das ist mit Mann im Schichtdienst und Kita Kind nicht vereinbar. Wenn sie dann Mal selbstständig nach Hause gehen und notfalls auch Mal noch ne halbe Stunde alleine bleiben kann, ist das dann schon realistischer.
Insgesamt konnte mir mit dem Wechsel gar nichts besseres passieren. Insbesondere auch im Rückblick auf Corona. Ich hatte keinen Tag auch nur um mein Einkommen fürchten müssen - ich wechselte von einem Bildungsträger mit Hotelbetrieb und hätte bis Mitte 2022 nachzu durchweg 100% Kurzarbeit gehabt. Hinzu kamen zusätzliche Urlaubstage zur Kinderbetreuung wegen kitaschließungen, Aussetzung der Zeiterfassung, Home-Office (wenn gewünscht dauerhaft).
Auch jetzt haben wir eine sehr, mit anderen Referaten verglichen, eine sehr großzügige Home-Office-Regelung (bis 3 Tage pro woche) inkl. Laptop für jeden Mitarbeiter, volle Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit (es muss jedoch die ansprechbarkeit zwischen 8 und 16 gewährleistet sein, was wir untereinander aufteilen, die einen beginnen morgens lieber früher, andere später und bleiben entsprechend länger).
Die geregelten Bahnen kann ich schon bestätigen, manchmal ist das aber auch echt anstrengend, wenn Verfahrensabläufe, obwohl es Sinn machen würde und sogar logisch wäre, nicht abgekürzt werden können. Die bürokratischen Mühlen sind schon teils langwierig und umfangreich und eine Vereinfachung ist auch nicht wirklich in Sicht. Das ist schon eine ziemliche Umstellung gewesen.
Umsatz muss zwar nicht erzielt werden, aber auf Zahlen wird in meiner Behörde sehr geachtet, man wird daran gemessen und mit anderen Außenstellen verglichen ("warum schafft Referat xy soundso viele Vorgänge abc und sie nur die Hälfte?") Die Referatsleitung bekommt dann entsprechend den Druck von oben der dann nach unten durchgegeben wird, wir sind chronisch unterbesetzt und obwohl sich unsere Arbeitsbelastung seit dem letzten Jahr verdreifacht hat, wird das Personal (was davor schon zu wenig war) nicht aufgestockt. Auch im kommenden Jahr ist keine Aufpersonalisierung wegen begrenzter Haushaltsmittel vorgesehen. Wir versuchen slonunsere Vorgaben zu schaffen, dafür bleiben Vorgänge liegen, die in keiner Statistik auftauchen.
Trotz allem Druck und Stress, den ich habe, sehe ich das aber im Vergleich zu meiner Zeit in der freien Wirtschaft ein Stück weit als jammern auf hohem Niveau. Ich habe ein sicheres Einkommen, geregelte , aber flexible Arbeitszeiten, 30 Tage Urlaub plus Gleittage, zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten in meinem sowie anderen Bereichen meiner Behörde, verdiene durch den TVöD Bund für meine Region vergleichsweise gut.
Ich bereue den Wechsel nicht, und habe, nach derzeitigem stand nicht vor, in die Wirtschaft zurück zu Wechseln.
Ich hatte letztes Jahr eine Zusage für den öD, habe mich dann aber doch bewusst dagegen und für ein anderes Angebot aus der freien Wirtschaft entschieden.
Den öD kenne ich aus meiner beruflichen Arbeit mit Behörden sowie privat z.B. mit dem Bauamt. Zudem war ich drei Monate direkt im Finanzamt. Alles dauert ewig, es gibt viele Pausen am Tag und überarbeiten tut sich keiner (für diesen Satz bekomme ich bestimmt gleich böse Kommentare, aber so war tatsächlich mein Insight im FA). Viele meiner Berufskollegen teilen diese Erfahrung und schimpfen auf den öD.
Das Bewerbungsverfahren letztes Jahr zog sich über Monate. Ich musste vier Termine wahrnehmen, für die ich jedes Mal Urlaub beantragen musste. Am Ende hatte ich zwar den Vertrag, aber weder die schriftliche Bestätigung, dass das Ergebnis vom Amtsarzt oder mein Führungszeugnis ok sind. Selbstverständlich steht der Arbeitsvertrag aber unter dieser Bedingung und ich sollte meinen unbefristeten, sicheren Job schon kündigen (was ich natürlich nicht tat).
Was die im öD nicht verstanden hatten war, dass sie sich damit bei gefragten Fachkräften nicht gerade attraktiver machen. Ich hatte zeitgleich noch ein anderes Bewerbungsverfahren in der freien Wirtschaft laufen und habe mich für dieses entschieden. Sämtliche Vorteile wie Home Office und flexible Arbeitszeiten habe ich hier auch, verdiene aber noch mal deutlich mehr. Von anderen weiß ich zudem, dass es stark auf die Behörde ankommt, ob man Home Office hat. Die Arbeitsbelastung kann nach Aussagen anderer Forenteilnehmerinnen hier auch variieren.
Mich hat diese zähe Arbeitsweise jedenfalls abgeschreckt und ich wollte nicht Teil dessen werden. Für andere mag das vielleicht das Richtige sein, für mich war es das nicht. Bereut habe ich meine Entscheidung nicht. Kündigungsschutz habe ich hier dank starken Mitbestimmungsrechten des Betriebsrates ebenfalls.
Ob man sich "tot arbeitet" oder nicht, liegt einfach nur daran, in welcher Abteilung man hockt.
Ich bin im Öffentlichen Dienst tätig und hier leiden die Ausländerbehörde, die Wohngeldstelle und die Einbürgerung unter enormen Stress, weil so viele Stellen unbesetzt sind bzw. einfach keine neuen geplant wurden.
In der Einbürgerung haben sich die Antragszahlen vervierfacht und wenn jetzt erst das neue Gesetz kommt...
Auf Termine warten die Bürger über ein Jahr, aber mehr als 10 Stunden arbeiten am Tag darf man nun mal nicht. Früh 06:00 Uhr geht's los und dann hat man hunderte Mails, Termine mit Bürgern, nebenbei noch Akten bearbeiten und jeden Tag wird es mehr.
Neue Kollegen verschwinden schneller, als man gucken kann.
Ich weiß oft gar nicht, wo ich anfangen soll. Und konzentriert arbeiten geht auch meist nicht, weil das Telefon ständig klingelt.
Verdienen tu ich übrigens ca. 2100 € netto (EG 8).
Wenn man in den Öffentlichen Dienst wechselt, dann sollte man wirklich schauen, wohin.
Danke für deine Antwort. Ich glaube es kommt wirklich auf das Amt an, wo man ist. Die Kundschaft kann ja auch dementsprechend sein. Ich stelle mir dies auf der Ausländerbehörde auch schwierig vor.
Ich werde direkt keinen Bürgerkontakt haben und auch keine Sachbearbeitung machen, sondern eher Assistenz.
Bin schon sehr gespannt.
Mein Mann hat dieses Jahr in den ÖD gewechselt aus der freien Wirtschaft und fürs Familienleben war das absolut die richtige Entscheidung. Er stand zuvor unter massivem Druck mit keinen rosigen wirtschaftlichen Aussichten fürs Unternehmen. Jetzt ist alles viel entspannter, er hat tolle Rahmenbedingungen und das Familienleben blüft auf. Für uns definitiv die richtige Entscheidung!
Hi,
ich habe nach 31 Jahren freie Wirtschaft, eine Stelle im ÖD bekommen. In einer Stadtkasse, wir betreuen als IKZ, 8 Kommunen und die Stadtwerke unseres Sitzes.
Jeder Mitarbeiter, hat nach Stundenzahl und Größe der Kommunen, 1- 2 zu bearbeiten.
Wir haben ordentlich zu tun, ich hatte vorher schon Stellen, da war es viel legerer.
Urlaubsvertretung war ja immer Mehrarbeit, aber sowas wie die letzten 4 Wochen, kenn ich nicht, aber jetzt müssen die anderen am Montag, mehr oder minder erholt, ran.
Der Bürgermeister hatte für Montag und Dienstag Hitzefrei angeordnet, ab 12 Uhr, und dann hat man zu gehen, die Stunden werden gut geschrieben.................hatten aber auch 36 Grad. Ich stempelte um 13 Uhr, und blieb noch bis 14 Uhr, sonst hätte ich Panik geschoben. War schon schön, daß ich das Telefon ab 12 Uhr umgestellt hatte. Heute war es telefonisch die Hölle, und so wie es ist, gehe ich ungern in Urlaub, aber mit mir "war nix mehr los". In den 4 Wochen war ich von 8 bis 18, oder 8.40 h bis 18-18.30 h, Freitags bis 14 Uhr................und dann komme ich gerade so noch heim, 35 km Fahrtweg.
Ja, die Wege sind lang in so einer Behörde. Aber mir macht es weniger aus, als ich dachte, durch 2 vorherige Chefs bin ich vermutlich bisschen abgestumpft. Wenn die Rechnung noch im Workflow ist, weil der Bgm. 3 Wochen in Urlaub ist, dann ist das so......................warum man keine 2 Gemeinderatsmitglieder oder wen auch immer, als Urlaubsvertretung nimmt, damit die Handwerker und Lieferanten ihr Geld bekommen, tja................ ich mache nicht die Regeln.
Mein Kollege ist Bankkaufmann, was schütteln wir die Köpfe, das ging so in der freien Wirtschaft nicht, aber wir können es nicht ändern.
30 Tage Urlaub und 1 Tag Betriebsausflug, 2 halbe Tage Hitzefrei gab es dieses Jahr. 3 Monate dabei und es gab anteilig Weihnachtsgeld. Ist man krank, macht man krank..............das ist schon anders, bzw. Corona hat ja auch für umdenken gesorgt. Ohne betteln zu gehen, steigt man seine Stufen langsam hoch, Gehaltsmäßig.
Da wir hier sehr ländlich wohnen, ist es industrie mäßig nicht so, mit "Geld verdienen". Außer in der Firma vorher, Chemie, sieht es hier sehr übersichtlich aus, mit den Stundenlöhnen. Da ist man auf dem "Ämtche", oft besser verdient.
Gruß
"Mein Kollege ist Bankkaufmann, was schütteln wir die Köpfe, das ging so in der freien Wirtschaft nicht, aber wir können es nicht ändern."
Was du beschreibst ist der Punkt, den ich nicht aushalten würde. Ich bin eher der Typ "Macher" und nehme die Dinge selbst in die Hand. Sachen liegen lassen, nur weil man es "so macht" - puh, da rollen sich mir die Fußnägel auf.
Soll kein Vorwurf gegen dich sein. Das ist nur das, was viele am öD stört. Wie du richtig schreibst, könnten die Unternehmen in der freien Wirtschaft sich so ein Verhalten nicht erlauben. Die wären schon längst pleite, weil sie keine Kunden mehr hätten. Dem Amt hingegen ist man als Bürger schonungslos ausgeliefert.
Ich kann mit dieser Arbeitseinstellung nichts anfangen. Das hat mich damals schon in den drei Monaten im Finanzamt gestört. Da ging es vielfach genauso ab, wie von dir beschrieben.
Die meisten der Kollegen sind Verwaltungsfachangestellte und Beamte............durch und durch.
Ja, schon ein bisschen "gruselig, naiv, goldig, zum Kopfschütteln", alles gleichzeitig, bei manchen Vorgängen. 25 Kollegen und 6 aus der freien Wirtschaft.
Ich bin froh, einen Job zu haben, der Spaß macht, TOP Kollegen, das Geld stimmt, und auch die Wegstrecke, auch wenn es wieder einmal eine Elternzeitvertretung ist. Die anderen 5, haben 500 Meter, bis 2 km, auf die Arbeit. Die sehen halt auch die ganzen Vorzüge.
Ja, wäre ich vor 2 Firmen nicht so gemobbt worden, und wäre 4 Monate nicht so neben der Spur gelaufen, würde ich alles mehr zu Herzen nehmen, bzw. könnte so nicht arbeiten.
................... aber nach 10 Monaten im ÖD, ist es halt so...........
Ehrlich gesagt gibt es "den ÖD" so nicht, der ÖD besteht aus einer großen Vielzahl an Arbeitgebern, die sehr sehr unterschiedlich arbeiten.
Ich war schon in einer Bundesbehörde, da gab es ein paar Benefits wie Gleitzeit und damit verbunden die Möglichkeit Mehrarbeit auszugleichen, aber die Anzahl der Gleittage waren strikt limitiert. Home Office gabe es selbst zu coronazeiten kaum und inzwischen dort "bis zu 8 Tage im Monat".
Ansonsten dauerte alles ewig und war so bürokratisch, Kafka hätte Freude dran gehabt. Zudem Technik die an den Abakaus erinnerte.
Inzwischen bin ich in einer Projektstelle in einer Kommune. 80% Home Office ist möglich, Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit wo möglich und insgesamt deutlich digitaler und agiler. Aber auch hier immer mal wieder Probleme die Technik zu bekommen die man braucht weil es Sicherheitsbestimmungen gibt (wetransfer, trello und Zoom gibt es alles nicht).
Hier dann aber das große Aber, ich habe dieses Jahr erst 5 Tage Urlaub genommen und schleppe konstant Überstunden mit mir rum. Warum? Weil das Projekt externe Fristen hat, ich die Projektleitung bin und die Stelle bis Ende 2024 befristet ist. Kriegen wir das Projekt nicht fristgerecht durch ist meine Stelle Ende 2024 weg, auch das ist der ÖD.
Mein Partner ist an der Uni, auch das ist eigentlich ÖD,aber von guten Arbeitsbedingungen ist da nichts zu spüren.
Und manch einer mag die Tarifbindung gut finden, es gibt quasi "automatisch" bei jeder Tarifrunde mehr Geld, aber man hat eben auch kaum Einfluss auf die eigene Bezahlung. Boni oder selbst leistungsorientierte Bezahlung sind im ÖD meiner Erfahrung nach maximal ein Lippenbekenntnis. Was Verdi da alle Jahre verhandelt geht eigentlich aktiv gegen meine eigenen Interessen, weil es den oberen Gehaltsstufen prozentuale Gehaltssteigerungen wegnimmt um sie als Sockelbetrag an die unteren Gehaltsgruppen zu geben. Als die Arbeitgeber in der letzten Verhandlung vorschlugen das "Weihnachtsgeld" für alle Entgeltgruppen auf den gleichen Prozentsatz anzuheben, da wurde dies von Verdi als asozial bezeichnet. Da sag ich doch vielen Dank für nichts als jemand in EG 13, der 50% bekommt während andere Kollegen bis zu 90% bekommen.
Wenn Verdi & dbb also in 2 Jahren verhandeln, dass es statt einer Entgelterhöhung eine Arbeitszeitreduzierung von 3h pro Woche gibt, dann muss man das hinnehmen auch wenn man das Geld eigentlich bräuchte.
Es gibt zwar grundsätzlich die Möglichkeit außertariflich bezahlt zu werden, aber in der Realität ist dies für viele schwierig.
Der TvöD hat auch noch ein paar andere Probleme insbesonder für mobile Arbeitnehmer, die nicht in die klassischen Raster fallen, was doch einige die aus der freien Wirtschaft wechseln betreffen sollte.
Wie schon oben gesagt, die Kollegen in den Ausländerbehörden, beim Wohngeld oder der Grundsicherung arbeiten oft am Anschlag. Und da kommt in den Kommunen Druck aus der Politik, Medien, etc. schon auch Druck.
Also letztlich muss man sich den AG immer genauer anschauen.
Naja, wenn du bei einer kleinen Firma arbeitest, da gibt es nichts. Zwar 30 Tage Urlaub, aber keine Gleitzeit, keine Gleittage, keine Altersvorsorge, kein Jobticket, kein Weihnachtsgeld und nach Lohnerhöhung muss man fragen.
Auch wenn man nichts zu tun ist, muss man seine Arbeitszeit bleiben. Bleibe ich mal 10 Minuten länger, weil ich etwas fertig mache, fällt das unter den Tisch.
Auch ist es schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, weil ich da rechtzeitig da sein muss und dann dementsprechend die Stunden dem Arbeitgeber schenke. Mittags heim, dann ähnlich.
Da bin ich froh, dass sich dies bald ändert.
Ach ja, Homeoffice gibt es gar nicht.
Klar, ich weiß die Vorteile auch zu schätzen.
Ich kenne aber auch genügend Leute die in der freien Wirtschaft Gleitzeit und Homr Pffice haben, und dazu Weihnachts- und Urlaubsgeld und auch bezahlte Firmenfeiern, usw.
Man kann das einfach nicht pauschal vergleichen. Letztlich ist ein Job in der Müllabfuhr oder im städtischen Schwimmbad eben von den Konditionen anders als der Bürojob im Bauamt. Beides ist aber im zweifelsfall ÖD.
Ich bin vor drei Jahren von der freien Wirtschaft in den ÖD gewechselt, genauer gesagt ins Jobcenter.
Meine Arbeit macht mir wirklich Spaß, sehr abwechslungsreich und kein Tag gleicht dem anderen. Ob der Wechsel dennoch richtig war, da zweifle ich.
Jetzt kommt das Aber: ich hab mich noch nie so arg unter Druck gesetzt gefühlt. Die Vorgaben die wir erhalten, sind in der Arbeitszeit nicht zu schaffen. Ständig ändert sich was und es werden unlogische Entscheidungen getroffen, welche mit der Realität nichts zu tun haben. Es wäre gut, dass diejenigen die Dinge entscheiden, mal hier an der Front sitzen würden, um mal unsere Arbeit hautnah zu erleben.
Die Arbeit ist toll, aber unter diesen Umständen macht sie wenig Spaß. Das Gehalt ist auch nicht besser als in der freien Wirtschaft. Evtl. wechsel ich wieder zurück, das war in meinem Fall wesentlich entspannter.
Ich arbeite im öD und will weg. Ja, es ist entspannt und man kann Arbeit liegen lassen, weil es weniger heftige Deadlines gibt.
Ich war noch nie in meinem Leben so frustriert. Ich bin unterfordert und gelangweilt, ich sitze die Hälfte der Zeit nur dumm rum, muss aber darauf achten, dass die netten Kollegen dann nicht ihre Arbeit auf mich abwälzen- um selbst ständig Raucherpausen, Kaffeepausen oder Handypausen zu machen. Nein, das will ich nicht. Bin im Bewerbungsprozess und freue mich sehr auf die Kündigung.