Hallo,
Da ich gerade meine Sorgen mit niemandem teilen kann, schreibe ich hier. Was genau ich mir erhoffe, weiß ich nicht.
Ich bin Ü40, verheiratet und habe 2 kleine Kinder. Mein Mann und ich arbeiten Vollzeit. Er ist 2x im Monat auf Dienstreise (Di-Do außer Haus). Ich bin aufgrund von Überlastung und einer FG letztes Jahr in einen Burnout geschlittert und war 3 Monate krankgeschrieben (Therapie läuft noch). Mein befristeter Arbeitsvertrag wurde daraufhin nicht verlängert.
Ich habe relativ schnell etwas Neues gefunden, aber wieder nur Vollzeit, erstmal befristet, mit weitem Fahrweg. Leider findet man in meiner Branche Eingangs ausschließlich solche Stellen. Noch dazu kommt, dass wir auf dem Dorf leben und nicht viel Auswahl an AG haben.
Ende September geht es los und ich zittere jetzt schon... ich habe neulich mal meinen normalen Arbeitstag aufgeschrieben: Er ist komplett durchgetaktet. Aufstehen um 04:30 Uhr, ins Bett um 22:00 Uhr. In der einen Stunde "Freizeit" abends müsste eigentlich noch der Haushalt erledigt werden (oder am Wochenende). Wir haben uns um eine Haushaltshilfe bemüht, aber die dörfliche Umgebung macht uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Wir finden niemanden.
Laut meiner Rechnung sind die Wochen, in denen mein Mann auf Dienstreise ist, die schlimmsten. Da mache ich auch noch Minusstunden auf der Arbeit, die ich vorher oder später herausarbeiten muss.
Finanziell könnten wir es uns leisten, das ich erstmal keine neue Stelle annehme. Aber ich habe Angst beruflich "abgehängt" zu werden und irgendwann nicht mehr interessant für einen AG zu sein. Außerdem möchte ich nicht abhängig sein. Mein Mann möchte auch nicht, dass ich Zuhause bleibe.
Ich mache mir aber große Sorgen, dass ich wieder in einen Burnout rutsche... was würdet ihr tun?
Ich habe Angst wieder in den Burnout zu rutschen...
Hallo.
Darf ich fragen, welchen Beruf du hast?
Wäre es vielleicht möglich, dass du nicht doch in TZ arbeiten dürftest? TZ ist ja ein dehnbarer Begriff. Dir würden schon ein paar Stunden weniger unheimlich viel helfen. Muss ja nicht auf eine 15 Std. Woche hinauslaufen.
Im Zweifelsfall würde ich wahrscheinlich einen anderen Job ergreifen - vielleicht branchenähnlich. Kommt drauf an, was du machst.
LG
Und was heißt "langer Fahrtweg"?
Wie viele km einfache Strecke?
Ich arbeite als wiss. Mitarbeiter (promoviert) in der Pharmaindustrie.
Eine Stunde Fahrt, einfache Fahrt.
Noch mal ne ganz andere Frage: Du schreibst von deiner FG. Habt ihr eure Familienplanung noch nicht abgeschlossen? Oder war diese SS ungeplant? WIE hättest du dir dein weiteres Leben denn insgeheim vorgestellt?
MÖCHTEST du denn überhaupt in deinen Beruf zurück?
Die Familienplanung ist abgeschlossen. Ich mag meinen Beruf sehr gerne
Du hast aber doch bestimmt mit deinem Mann darüber gesprochen, wie das Ganze ablaufen soll ab deinem Arbeitsbeginn, oder?
WAS ist denn seine Lösung???
Also ich krieg ja schon Burnout wenn ich deinen Tagesplan nur lese. Aber jeder Mensch hat eine andere Belastungsgrenze.
Ich verstehe deine Wünsche alle, aber einen Tod wirst du sterben müssen. Wenn du wieder einen Burnout kriegst, ist keinem geholfen, dir am allerwenigsten. Nunja, wenn du mit 60 am Stress stirbst, musst du dir wenigstens keine Gedanken mehr um die Rente machen *Ironie off*
Mal ehrlich, es geht um deine Gesundheit. Sowas hinterlässt dauerhafte Spuren, und auch deine Kinder brauchen am besten beide Eltern funktionstüchtig.
Grade wenn du sagst, es ist finanziell machbar, würde ich mir etwas mit weniger Stunden und näher dran suchen. Erstmal egal was, Hauptsache du hast das Gefühl, es ist machbar. Du musst ja nicht gleich ganz zuhause bleiben.
Du möchtest nicht abhängig sein - du bist aber abhängig von deinem Körper, dass er nämlich auch in ein paar Jahren noch funktioniert.
Wenn die Kinder älter sind, die Lage sich entspannt und du merkst, dass du freie Kapazitäten hast, dann suchst du dir deine Wunsch-Arbeit.
"Nicht mehr für AG interessant sein " klingt nach einem theoretischen "vielleicht"-Problem, Burnout ist ein akutes Problem im hier und jetzt. Wir haben Fachkräftemangel ohne Ende, meine Vermutung ist, wenn du halbwegs gut in deinem Job bist, wirst du immer was Gutes finden. Das schlimmste was dir passieren kann, ist ein zeitlich begrenzter Kompromiss-Job in dem du dich wieder beweist und den Absprung nach oben schaffst.
Ordne mal nüchtern deine Prioritäten, dann sieht man meist klarer
Liebe TE.
Du antwortest leider sehr einsilbig und karg, so dass man sich nicht wirklich ein Bild deines Tagesablaufes machen kann
Wie sind die genauen Arbeitszeiten von dir und deinem Mann?
Wie alt sind eure Kinder?
Wo und wie lange (von wann bis wann) werden eure Kinder fremdbetreut?
Wer muss wann das Haus verlassen morgens?
Wann kommt ihr abends wieder heim?
Muss abends gekocht werden, oder habt ihr alle mittags warm gegessen?
Übernimmt dein Mann auch Bring-/Holdienste der Kinder?
Wohnt ihr in einer Wohnung oder habt ihr Haus + Hof nebenher zu versorgen?
Seit wann arbeitest du wieder bzw. wie lange hast du bis zu deinem Burnout gearbeitet?
Bedeutet Vollzeit bei euch 39/40 Stunden oder weniger?
Kannst du evtl. in Vollzeit einsteigen - später aber Stunden reduzieren?
Wäre dein Mann dazu bereit, seine Arbeitszeiten anders zu gestalten?
Hättest du anderweitige Optionen, deine Ausbildung zu nutzen in anderen ähnlichen Berufsfeldern? Apotheke? Krankenhaus?
Ohne das alles zu wissen, kann man leider schlecht was raten.
Wenn du nicht mehr von dir preisgeben willst, ist das natürlich in Ordnung.
Wünsche dir alles Gute bei deiner Entscheidung. Hör auf dein Innerstes.
Liebe Grüße!
Danke.
Ich will den Burnout gar nicht kleinreden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es einige Optimierungsmöglichkeiten gibt.
Ich erschrecke schon immer, wenn ich hier lese, dass einige 5.30 Uhr aufstehen. Bei der TE ist es ja noch deutlich früher. Solche Aufstehzeiten hatte ich mit Vollzeit (40h) und 45 Minuten von Tür zu Tür nicht.
Ich will das Problem der TE wirklich nicht kleinreden, aber irgendwas scheinen wir als Familie anders zu machen als sie.
Ja, ich habe einen Mann, der hilft, aber auch ohne ihn würden mich keine 10 Pferde um 4.30 aus dem Bett treiben. Ernstgemeinte Frage: Wo ist der Unterschied im Tagesablauf zwischen uns? Was ist der Grund, dass einer von morgens bis abends ausgelastet (ich meine nicht: überlastet) ist und der andere nicht? Das ist nicht abwertend gemeint. Ich würde es nur gerne verstehen.
Ich spekuliere mal: Wenn man 8h/Tag Arbeit + Pause + 1h Fahrzeit pro Strecke hat, ist man ja mindestens 10,5 aus dem Haus. Heißt, die Kinder sind ca. 11h am Tag in Betreuung. Und wenn die Kitaöffnungszeiten dann 6-17 Uhr sind, muss man um Punkt 6:00 Uhr mit den Kindern vor der Kita stehen. Wenn man sehr dörflich wohnt, braucht man vielleicht sogar 20-30min zur Kita. Da kommt 4:30 Uhr aufstehen dann gut hin. Allerdings ist man dann spätestens um 18 Uhr zuhause, warum man dann erst um 22 Uhr schlafen geht, weiß ich nicht.
Zumindest wenn man alleine mit den Kindern ist, ist das aber wohl verdammt hart.
Womöglich hat die TE nur einen 10h-Platz, was der Grund ist, warum sie Minusstunden machen muss, wenn sie alleine ist. Wenn der Mann da ist, kann es sein, dass er die Kinder zur Kita bringt - die TE dann aber um 5:30 Uhr zur Arbeit losfahren muss, um sie um 16:00 Uhr wieder abzuholen... steht und fällt mit Betreuungszeiten und Kitaöffnungszeiten.
Wenn es finanziell machbar ist:
Wieso bleibst Du nicht erst einmal eine Zeit zu Hause und erholst Dich? Du könntest in dieser Zeit online oder wie auch immer vielleicht 1-2 Weiterbildungen machen, dann steht in Deinem Lebenslauf für diese Zeit was drin und Du kannst immer sagen, dass Du "etwas gemacht" hast.
Mittlerweile ist es aber auch vielen AGs egal, ob und wie lückenlos so ein Lebenslauf ist. Dann warst Du eben in einem Sabatical, na und?
Stell Dein Licht nicht so unter den Scheffel, Du findest auch in einem Jahr o.ä. einen Job.
Alles Gute!
Die Frage gab es ähnlich hier in letzter Zeit öfter, aber mit Home Office von 10 Tagen nach der Einarbeitungszeit. Das würde die Situation mittelfristig entspannen.
1 Stunde Weg ist auch in der Stadt üblich.
Trotzdem würde ich versuchen das Arbeitspensum auf 30 Stunden reduzieren, gerade dann, wenn es schon eine Überforderung gab. Und da die Familienplanung abgeschlossenen ist, muss auch nicht auf ein mögliches Elterngeld Rücksicht genommen werden.
Dem Arbeitgeber wird ja auch aufgefallen, wenn jemand ständig am Limit ist und vermutlich ist eine Entfristung der Stelle das Ziel der TE.
Deine Angst vor einem erneuten Burn out ist in meinen Augen absolut berechtigt auf Dauer ist das zu viel was du dir da zumutest . Du schreibst finanziell ist es nicht unbedingt notwendig warum dann Vollzeit ? Deine gute Ausbildung ( Studium ) das bleibt dir auch wenn du erstmal weniger oder in einem anderen Bereich arbeitest ist das nicht komplett weg mit Ü 40 hast du doch auch schon ein paar Jahre gearbeitet und einiges an Berufserfahrung . Man kann nicht alles zeitgleich schaffen. Deine Kinder sind jetzt klein lieber einige zeit beruflich zurückstecken wie sich so verheizen ,deine Kinder brauchen dich noch Jahre mehr arbeiten kannst du später immer noch . Mit kleinen Kindern beide Vollzeit + Mann regelmäßig 2 Tage auf Dienstreise wirst du vermutlich auch genug Arbeitstage erleben die trotz komplett durchgetaktet noch mehr Stress wie die normalen Arbeitstage bedeuten . Das das mit der Haushaltshilfe schwer ist auf dem Dorf merkst du es ist sowieso super schwer jemand zuverlässigen zu finden in der Stadt mit guter Verkehrsanbindung findet man eher jemand aber auf dem Dorf schwierig . Wenn du denn jemand findest der dann hoffentlich auch zuverlässig ist dann am ehesten gegen außergewöhnlich gute Bezahlung . Ob du dir das dafür antuen willst mit dem Vollzeit ,nicht zu vergessen es bleibt trotzdem noch mehr wie genug anderes das hängen bleibt solltest du dir wirklich überlegen . Frag dich wofür willst du Vollzeit gehen nur aus Angst beruflich nicht abgehängt zu werden und weil du dich nicht abhängig machen willst ? Für Eigentum das abbezahlt werden muss . Es sagt niemand das du nicht arbeiten gehen solltest und komplett abhängig sein musst meine ehrliche Meinung mit Vollzeit fährst du dich in eurer Situation komplett gegen die Wand. Es tut mir leid aber auch für die Kinder finde ich das schade bei dem Pensum ist die Kraft die du für sie brauchst kaum noch vorhanden . Eine gestresste Mama am Limit können Kita + das Dorfidyll mit Garten auch nicht aufwiegen