Hallo zusammen,
ich muss hier leider mal einen kleinen Jammer-Post eröffnen und wollte euch gleichzeitig mal fragen, wie lange euer Arbeitsweg ist, welche Länge ihr maximal in Kauf nehmen würdet und wie ihr zur Arbeit kommt (Auto, Öffis etc.)
Ich arbeite jetzt seit 2 Jahren bei meinem aktuellen AG. Tätigkeit, Gehalt und Kollegen sind soweit okay, aber dieser ewige Weg von 2 Stunden oneway geht mir so dermaßen auf den Keks. Ich habe am Tag also 4 Stunden Fahrerei mit den Öffis und die auch nur wenns gut läuft, alle Anschlüsse klappen etc. Ansonsten auch gerne mal länger. Wir sind vor nicht allzu langer Zeit umgezogen und eigentlich wäre mein Arbeitsweg zeitmäßig so gewesen wie vorher (ca. 1 Stunde oneway). Aber pünktlich kurz nach dem Umzug wurde angefangen an der S-Bahn zu werkeln, was wohl noch Jahre dauern wird. Dadurch muss ich einen ewigen Umweg fahren.
Auto haben wir nicht. War vor dem Umzug auch nicht zwingend nötig. Alleine kann ich es nicht finanzieren und mein Freund ist ein Sparfuchs und möchte frühestens eins, wenn Kinder kommen. Er versteht, dass mich die Fahrerei nervt. Ist kurz nach seiner Ausbildung allerdings auch mal täglich 4 bis 5 Stunden gependelt und meint das geht schon irgendwie.
Ich weiß nur irgendwie nicht mehr weiter. Ich weiß, es ist jammern auf hohem Niveau, weil viele gezwungen sind, solche Wege zu nehmen. Aber es nervt mich so extrem. Um 4 klingelt der Wecker, um 5 geht's aus dem Haus und dann bin ich so gegen 18 Uhr wieder zuhause (vorausgesetzt ich muss nicht einkaufen, zum Arzt etc.) Wobei Termine wahrnehmen oder gar ein Privatleben haben ja gar nicht mehr drin ist. Abends nur noch Duschen, Essen und ab ins Bett. Meistens noch nicht mal mehr eine halbe Stunde auf die Couch oder so. Eigentlich studiere ich auch noch im Fernstudium neben der Arbeit, was nun natürlich komplett zu kurz kommt.
Wir hatten dieses Wochenende einen Mietwagen, weil wir einige größere Besorgungen machen mussten und bevor mein Freund ihn heute morgen zurückgegeben hat, hat er mich schnell ins Büro gefahren. Ein Träumchen. 25 Minuten haben wir nur gebraucht.
Ich bin nun am hadern und gucke mich auf dem Arbeitsmarkt um, obwohl ich dort eigentlich nicht weg will. Aber es geht so einfach auf Dauer nicht.
Sorry, dass es so lang geworden ist und ich so viel jammer, aber vielleicht hatte ja einer von euch mal einen ähnlich langen Weg und kann mit berichten, wie ihr es gehandhabt habt.
Viele liebe Grüße! :)
Thema Arbeiweitsweg, Pendeln, Work-Life-Balance
Ich hatte noch nicht einen so langen Anfahrtsweg, außer ich Stand mal im Stau. Aber auf Dauer wäre mir das zu nervig.
Selbst für das Jobcenter wäre der Anfahrtsweg nicht zumutbar. Wenn er länger als 1,5 Stunden einfache Strecke mit den öffentlichen beträgt, kann man ein Auto bezahlt bekommen. Natürlich ein sehr günstiges, aber für den Zweck ausreichend.
Ich an deiner Stelle würde das ebenfalls so handhaben. Kauf dir ein günstiges Auto und gut ist. Das sollte bei einer Vollzeitstelle mit gutem Gehalt durchaus drin sein.
Zeit ist Geld! Rechne Dir mal hoch, wieviel Lebenszeit Du durch ein günstiges Auto sparst, die du z.B. für das Fernstudium einsetzen kannst. Ich würde das gar nicht lang überlegen.
Um deine Frage zu beantworten: ich brauche 15 Minuten mit dem Fahrrad. Für mich persönlich würde eine Arbeitsstelle in einer Entfernung mit max. 45 Minuten Auto oder 30 Minuten ÖPNV in Frage kommen. Aber wir haben auch zwei Kinder und ich studiere noch berufsbegleitend, seitdem weiß ich Zeit noch mehr zu schätzen.
Das ist die richtige Denkart! Man muss es einfach mal gegenrechnen.
Mit Auto sparst du ca. 65 Stunden Fahrtweg im Monat. Ein günstiges Auto ist für ca. 200€/Monat inkl. Sprit, Wartung und Versicherung zu haben.
200€ ÷ 65h = 3,07€ pro Stunde Freizeit. Musst du selbst wissen, ob dir deine Lebenszeit die 3€ wert ist, wenn du das ÖPNV Ticket dann sparen kannst, wird es sogar noch günstiger.
Also für mich wäre das gar keine Frage. Der Mindestlohn liegt bei über 8€ Netto.
Gedankenexperiment: wenn du einen zusätzlichen Minijob für Mindestlohn annimmst, dir dafür aber ein Auto leistest, hättest du inkl. aller Fahrtwege ca. 15-20 Stunden mehr Freizeit im Monat und ca. 200-300€ mehr auf dem Konto als jetzt. Joa.
Kommt das nicht ein wenig auf den Weg (km) und das Auto (Verbrauch) an?
Also in 25minuten kann ich von 5km bis 50km alles erreichen. Das macht aber enorme spritkostenunterschiede aus
Liebe TE,
das ist kein Jammern auf hohem Niveau, denn nur die wenigsten Leute haben so eine lange Fahrstrecke und sind bereit, 2 Stunden pro Strecke in Kauf zu nehmen.
Ich bin vor den Kindern 45 Minuten unterwegs gewesen, mit den monatelangen Bauarbeiten jedes Jahr auf meiner Strecke auch 1h 15 min - 1 1/2 Stunden, was in der Großstadt (Millionenstadt) ziemlich normal ist.
Es ist jedoch verlorene Lebenszeit und gerade wenn ihr mal Kinder habt, wird das nicht mehr funktionieren. Ich habe mir jedenfalls nach der Elternzeit bewusst etwas mit weniger Fahrtzeit und Home Office Möglichkeit gesucht.
Meine neue Arbeitsstelle ist etwas außerhalb und umständlich mit dem ÖPNV zu erreichen. Was ich gemacht habe: mir einen günstigen Gebrauchtwagen geholt und den bar bezahlt. Das Aussehen war mir nicht so wichtig. Wichtiger war, von A nach B zu kommen und dafür reicht der dicke.
An deiner Stelle würde ich mich mal nach Gebrauchtwagen umsehen oder nochmal mit deinem Partner reden. Nützt doch nichts wenn ihr euch kaum seht und du nur noch gestresst bist. 2 Stunden pro Strecke mag für kurze Zeit gehen, ist aber auf lange Sicht einfach nur verlorene Zeit. Überleg mal, was du mit 4 Stunden pro Tag anfangen könntest.
Maximal eine Stunde pro Strecke würde ICH als noch erträglich ansehen. Ich fahre auch mit dem Pkw und habe ca. 35km zurück zu legen. Das schafft man außerhalb der Hauptverkehrszeit in 40minuten. Mit ÖPNV brauche ich für einen Weg mindestens 1,5 h. DAS ist unterirdisch zumal die Bahn auch sehr unzuverlässig ist *kotz* denn Auto ist an und für sich arg teuer.
Wenn mir die Fahrt nicht bezahlt wird, dann würde ich bei einer Vollzeitstelle maximal 30Minuten (einfache Fahrt mit dem Auto) auf mich nehmen. Bei einer Teilzeitstelle weniger (zumindest wenn ich jeden Tag anwesend sein müsste).
Meine Lebenszeit die ich für den Arbeitsweg verschwende bringt mir keiner zurück. Allerdings würde ich auch nicht mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahren, sondern mir ein Auto kaufen (das müsste finanziell drin sein, wenn ich schon arbeite).
Bei 5 Tagen in der Woche und 30 Tagen Urlaub im Jahr, verbringst du 38Tage pro Jahr (24h/Tag) in den öffentlichen Verkehrsmitteln um zur Arbeit zu kommen. Das wäre mir kein Job der Welt wert.
Unnötig verschwendete Lebenszeit.
Auto kaufen und wenn nötig dazu den Freund in Zahlung geben oder den Job wechseln.
Ich finde 15-25 Minuten komfortabel und 45-60 Minuten wären auf Dauer mein absolutes Limit.
Meine ich so wie ich es schreibe: Finanziere ein neues Model 3 ohne Extras, ohne Anzahlung, wenn es mal im Angebot ist (neulich 33t€ nach Bafa), nach 2-4 Jahren wieder vor Ablauf der Garantie verkaufen und auf die Bahn umsteigen. CO2 Zertifikate verkaufen, keine KFZ-Steuer, keine Werkstatt, kein TÜV, "nur" der Restwert als Risiko. Du kannst zu Hause laden, Sprit kostet dadurch nur 1/3. Ein junger gebrauchter Dacia ist bei kurzer Haltedauer wegen der Förderung trotz geringem Anschaffungspreis in Summe nicht günstiger. Monatsabo und Mietwagen gegenrechnen. Den Freund gelegentlich auch mal selber fahren lassen wenn er brav ist.
In gesparten Zeit kannst Du Sachen aus dem Keller bei Ebay verkaufen oder so, das scheint mir sinnvoller als Stundenlang in der Bahn zu hocken.
Jemanden der schreibt, dass er sich kein Auto leisten kann eine Finanzierung für einen Neuwagen von 33.000€ zu empfehlen ist bisschen over the top.
Ein gutes gebrauchtes Auto bekommt man für um die 5.000€ und das wird definitiv günstiger als ein neuer Tesla, den eben nicht jeder Zuhause laden kann.
"Jemanden der schreibt, dass er sich kein Auto leisten kann eine Finanzierung für einen Neuwagen von 33.000€ zu empfehlen ist bisschen over the top. "
Kann man im Reflex natürlich erstmal so sehen. Hätte ich Übergangsweise ein günstiges Leasingauto empfohlen bis die Bahn wieder fährt wäre die Reaktion wahrscheinlich anders, auch wenn es unterm Strich vielleicht teurer wäre. Beim Mietwagen fragt auch keiner wie teuer der Wagen ist, weil es egal ist. Wenn mal die Total Cost of Ownership für ein paar Jahre betrachtet spielt der Neuwert keine Rolle, sondern der Wertverlust und die Betriebskosten. Auto fahren ist immer teuer, Gebrauchte aktuell auch nicht günstig und die derzeitigen Förderungen verschieben die Kosten.
Wenn z.B. ein E-Bike funktioniert oder ein Roller, dann ist das erheblich günstiger und natürlich wäre das dann die bessere Wahl.
War aber nur ein Einschub von mir und will nicht vom Thema weg, es geht ja hier erstmal um ihre Lebenszeit..
Hallo,
ich pendele selbst eine Stunde einfache Strecke zum Büro mit den Öffis, obwohl ich in der gleichen Stadt lebe und arbeite. Das finde ich machbar. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es mit dem Auto auch nicht wesentlich schneller wäre (zumal es am Arbeitsort so gut wie keine Parkmöglichkeiten gibt) und mein Arbeitgeber die Kosten für das Jobticket übernimmt.
Ich mache das Beste aus dem Pendeln und lese viel. In meiner Freizeit komme ich höchstens mal am Wochenende dazu, ungestört länger am Stück lesen zu können (und bis zum nächsten Wochenende habe ich schon wieder vergessen, was ich davor gelesen habe, dann bringt das nichts).
Also wenn du die Zeit deines Pendelns nicht sinnvoll nutzen kannst, um z.B. Unterlagen für dein Fernstudium durchzuarbeiten, würde ich alles daran setzen, ein kleines Auto zu kaufen bzw. zu finanzieren. Die Zeitersparnis bei dir wäre ja enorm. Je nach Entfernungskilometern käme vielleicht auch eine Vespa oder ein E-Bike in Frage?
Lauf dir für ein paar hundert Euro ein altes Auto
Vielleicht LPG. Dann ist der Kraftstoff auch noch billig.
Der Weg ist ja nun wirklich nicht weit zur Arbeit.
Wahrscheinlich unter 30 km??
Da geht ein Auto nicht so schnell kaputt.
Da würde ich überhaupt nicht überlegen!
Das ist so ja mein Leben.
Oder wenigstens ein e Bike oder Roller???