Beschäftigungsverbot oder Krankschreibung?

Hallo ihr,

ich bin heute SSW 3+3, habe am letzten Donnerstag den ersten positiven Test in der Hand gehabt.
Ich arbeite in einem Wohnheim für behinderte Menschen, darunter auch eine sehr pflegeintensive Frau, die regelmäßig durch viel Kraftaufwand meinerseits mobilisiert werden muss. Da ich gelernte Erzieherin bin und entsprechend auch nicht so firm in den "kraftsparenden" Pflegehandgriffen bin, komme ich da regelmäßig sehr ins Schwitzen und habe über die letzten Monate Nachtbereitschaften auch häufig mit Rückenschmerzen beendet. Um diese Arbeiten komme ich auch nicht herum, da wir in der Nacht/am Morgen allein sind, d.h. gerade die pflegeintensivsten Momente (zu Bett bringen und morgens fertig machen) müssen die Mitarbeiter allein bewerkstelligen. Dazu kommen bereits jetzt erste Symptome wie schnelle Erschöpfung und immer mal unterschwellige Übelkeit... ob das Placebo ist? Kann das so früh überhaupt sein?? Haha.


Nun finde ich es DEUTLICH zu früh, meinem Arbeitgeber schon Bescheid zu geben. Da würde auch direkt das BV folgen, das ist bei uns im Bereich Pflege/Betreuung ungeschriebenes Gesetz. Die Chance, dass jetzt noch was schief geht, ist mir aber einfach viel zu groß. Habe aber, aufgrund der Symptome und da meine Arbeitszeiten es in den nächsten Wochen nicht anders zugelassen hätten, bereits am 07.09. den FA-Termin zur Feststellung der SS. Dass man da nichts sehen wird und es wohl nur übers Blut nachgewiesen wird, ist mir klar. Meine Frage ist eher, wie ihr die Situation nun handhaben würdet..
Mein aktueller Plan besteht im Moment darin, mit offenen Karten zu spielen und den FA zu fragen, ob er mich für 2 Wochen krankschreiben kann. Danach wäre ich sowieso auf einer Fortbildung, bei der ich "nur sitzen" muss und die mit vielen Pausen und dergleichen einhergeht. Da könnte ich mich auch jederzeit rausziehen, wenn es mir nicht gut ginge.
Und danach wäre ich mental dann auch, wenn alles bis dahin gut gegangen ist, soweit, dass ich dem AG Bescheid geben würde, bzw. würde ich für den Montag nach der Fortbildung direkt den nächsten FA-Termin machen, wo man dann ja schon mehr sehen könnte und ggf. Herzschlag hören könnte und dann würde ich es wohl dem AG mitteilen.

Wie ist eure Erfahrung damit - würdet ihr dem AG so früh schon bescheid geben oder würdet ihr auch erstmal versuchen, über Krankschreibung zu gehen und dem ganzen etwas Zeit zu geben? Oder würdet ihr einfach "durchziehen", bis zum ersten Ultraschall? Ich habe nämlich tatsächlich große Angst, mich durch die Arbeit zu übernehmen und die Schwangerschaft zu gefährden. Das wäre alles viel einfacher, wenn nicht diese eine, sehr pflegeintensive Bewohnerin wäre, die mich schon außerhalb der Schwangerschaft an meine körperlichen Grenzen bringt ... ansonsten ist meine Arbeit nämlich total entspannt und schön und ich würde eigentlich gern noch eine Weile warten, bevor ich dem AG bescheid gebe...
Würde mich sehr interessieren, wie ihr, falls ihr einem solchen Job arbeitet, damit umgegangen seid.

Liebe Grüße!

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Sieht einfach jeder anders.
Ich persönlich finde es nicht richtig, sich ohne Grund krank schreiben zu lassen. In diesen Berufen greift doch der Mutterschutz sofort, wenn man seinen AG informiert, also müsste man sich ja nicht mal fälschlicherweise krank melden, weil man in der Regel eh aus dem Verkehr gezogen wird bzw der Arbeitsplatz umgestaltet wird.
Ob ich es nun jetzt sage und alle wissen Bescheid oder nachher erfahren es eh alle oder munkeln schon von sich aus, macht für mich auch keinen Unterschied.
So doof es auch klingt, passieren kann immer etwas.
Deine Leitung könnte es ja auch erst mal für dich behalten, aber du wärst aus der Nachtschicht raus, wo du eben alleine bist.

Off topic, aber bist du sicher, dass deine Rechnung stimmt?
3+3 und du hast Donnerstag positiv getestet?
Das wäre ja kurz nach Eisprung?

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Naja, ich hätte eine relativ gute Lüge als Ausrede - ist moralisch natürlich fragwürdig, aber da ich erst im Februar am Eierstock operiert wurde und mein ganzes Team weiß, dass ich immer noch regelmäßig Schmerzen im Bereich der OP-Narbe habe, wäre es relativ einfach, mir das als Ausrede herzuziehen, sodass tatsächlich auf der Arbeit erstmal niemand davon wissen müsste. Ich möchte ungern so früh alle Pferde scheu machen, alles wird in die Wege geleitet, Gefährdungsbeurteilung erstellt etc. pp. und dann muss ich aller Welt verkünden, wenn es schief gehen sollte.. Ich weiß, dass der MuSch direkt greift, ich würde eben einfach gern noch ein paar Wochen mit dem verkünden warten, um mir selbst sicherer in der Sache zu sein.

Und was die Rechnung angeht - ich hab meine Daten in die Babelli-App eingegeben und die sagt das so an. In wie weit die das richtig rechnet, keine Ahnung ... Meine Periode würde ich morgen/übermorgen bekommen. Ist also wirklich noch früh. Wobei die App meinen Eisprung ja nicht mit einbezieht; der war am 21./22.08. und da auch der entsprechende Versuch, schwanger zu werden. Ist also schon eine Weile her und am Donnerstag war die Linie nur hauchzart. Mittlerweile ist die sehr deutlich.

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Dann erübrigt sich ja eigentlich deine Frage 🤷
Mache es so, wie es am Besten für dich ist.

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Ich würde an deiner Stelle noch etwas warten und mich notfalls 1-2 Wochen krank schreiben lassen, falls es für dich wirklich nicht gehen sollte zu arbeiten.

Zwar habe ich keinen vergleichbaren Beruf, aber hatte letztes Jahr eine FG und war sehr froh, dass ich davon nichts auf der Arbeit erzählen musste. Mit dem Thema gehe ich im privaten Umfeld sehr offen um, aber auf der Arbeit hat das für mich nichts verloren.