Männer und Unterhalt

Ich erlebe es gerade selbst, meine Partnerin hat zwei Kinder und dachte natürlich dass sie Unterhalt bekommt....nur welcher Mann verdient so viel, dass er mehr als Mindestunterhalt zahlen kann?
Wenn überhaupt...bei ihr ist es eine Mangelfallberechnung.
Geschweige denn dass noch Geld für sie als Mutter bleibt.
Die Kinder werden älter, er müsste mehr zahlen, kann aber nicht.
Er verdient nicht mal schlecht, aber sein Selbstbehalt ist 1400 Euro plus Schulden, plus Altersvorsorge, da bleiben keine Schätze mehr für Unterhalt.
Umgekehrt könnte sie auch niemals Unterhalt zahlen , sollten die Kinder hauptsächlich beim Vater leben.
Sie verdient Vollzeit 1890 Euro im.Monat....
Von Vätern wird erwartet dass sie zahlen können, Frauen können das aber häufig nicht.
Meine Mutter wollte deshalb auch dass wir bei ihr Leben, der Unterhalt an meinen Bazer für 2 Kunder hätte sie finanziell völlig überfordert.
Umgehend wurde es aber von ihr erwartet dass er zahlt, obwohl er nicht mehr verdient hat als sie...er sollte sichtbar noch einen Nebenjob suchen, etwas was sie niemals getan hätte.
Ich sehe es so...Frauen erwarten etwas was sie selbst nicht liefern könnten und wollen.
Wie ist das bei euch ?

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ist das nun eine Frage oder ein grundsätzlicher Vorwurf an alle Frauen?

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R688 fragte

ist das nun eine Frage oder ein grundsätzlicher Vorwurf an alle Frauen?


Nein, klang für mich eher nach einer Beobachtung und daraus abgeleiteter Systemkritik. Tatsächlich fragt sich, warum eher von Vätern erwartet wird, die Zahlvater Rolle zu übernehmen. Oder anders, warum entscheiden sich Frauen nicht dafür, Karriere zu machen und einem überwiegend betreuenden Vater Unterhalt zu zahlen? Bei einer Trennung finden die Karrierefrauen plötzlich ihre Mutterrolle.

Idealerweise trennt man Unterhalt von Umgang, wenn das Geld reicht. Ich würde meine Kinder auch voll betreuen ohne Geld von der Ex zu bekommen, wenn sie den ansonsten geschuldeten Unterhalt auf ein Konto der Kinder einzahlen würde. Abgekoppelt vom Geld wäre die Beratung über Umgangszeiten sicher bei sehr vielen Paaren zivilisierter.

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Die zeitliche Aufteilung kann man aber nur dann von der finanziellen Aufteilung entkoppeln, wenn bei beiden genug Geld da ist, dass jede zeitliche Aufteilung finanziell alleine machbar wäre.

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Die optimale Lösung ist doch das 50:50-Modell. Dann kann jeder an seinem Kind erziehen und ihm Werte beibringen, wie er möchte und es geht nicht dauernd nur um Geld, Geld, Geld. Erwachsene können sich selber finanzieren, als Eltern sollten einfach beide zu gleichen Anteilen ihre Eltern-Aufgabe erfüllen.

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Eben, das ist perfekt.
Auch sind heute doch beide Geschlechter sowohl befähigt zu Haushalt und Erziehung als auch zum Erwerbsleben.

50-50 ist zudem entspannt. Eine Woche Kinderfrei, davon träumen doch hier viele, die von Haushalt und Kindern völlig überlastet sind und der/die Partner/in zuwenig hilft. Die Verteilung der Arbeit ist dann ja auch unbestreitbar klar - jeder hält die eigene Bude fit und in der Umgangszeit die Kinder satt und sauber.

So allein im Haushalt hat man auch ein ganzes Haus in wenigen Stunden fit gemacht und wenn man dann eine Woche auf Arbeit ist, kommt man auch jeden Abend in ein sauberes Haus, weil niemand drin Chaos macht. Bis dann eines der Kids Teen ist und statt zum anderen Elternteil mit den Freunden bei dir chillt, Chipskrümel auf dem Sofa verteilt, und den Kühlschrank plündert...

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Mag sich für die Eltern perfekt anhören, aber ist es auch für ein Kind perfekt, immer rastlos hin und her zu ziehen, also quasi ein Nomadenleben? Immer wieder packen und gehen?
Für die Kinder ist das Nestmodell sicher viel besser. Sie haben ihr eigenes zu Hause und die Eltern dürfen pendeln...

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Der Elternteil, bei dem das Kind wohnt, hat ebenfalls Kosten. Strom, Lebensmittel, Kleidung, Kimdergarten/Schulausflüge, Klassenfahrten... Die Liste geht endlos weiter.

Wer denkt, Unterhalt und Kindergeld deckt das komplettel ab, ist mehr als ahnungslos 🤐

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Das kommt wohl sehr darauf an, wie viel Unterhalt du beziehst.
1 Kind vom Geringverdiener ist natürlich weniger als 3 Kinder vom Chefarzt.

Bei letzterem kann die Getrennte weiterhin das Pferd halten ;)


Abgesehen davon: Fällt deine Aufzählung nicht sogar teilweise unter Mehrbedarf?

Bearbeitet von Inaktiv
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Naja, der Unterhalt des Kindes soll das gar nicht decken. Jeder Erwachsene sollte bitte selbst seine Wohnung mit allen Nebenkosten finanzieren.

Der Kindesunterhalt ist dann nur für die paar extra Quadratmeter Miete, Heizkosten, Essen und Kleidung des Kindes gedacht.

Wer getrennt ist, sollte für sich gar keinen Anspruch gegen den / die Ex haben. Umgekehrt wird ja auch nicht mehr geputzt, gekocht etc.

Daher 50:50, jeder kümmert sich um die Kinder, das eigene Einkommen und einen Haushalt und alle sind glücklich.
Daher für Männer der dringende Rat: Unbedingt eine Partnerin mit Karrierewunsch und etwa vergleichbarem Lohnniveau suchen, dann klappt das mit dem Wechselmodell ziemlich gut.

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Ich kenne jemanden, der hat bevor er ein Kind bekommen hat, durch gerechnet, ob er es sich bei einer Trennung sich leisten könnte und wie es ihm geht. Ich dachte damals, dass es sehr pragmatisch war, aber wenn ich sehe wie viele damit Probleme habe, frage ich mich manchmal, ob darüber mal nachgedacht wurde. Ich verstehe deine Aussage, aber die Kinder sind diejenigen, die bei dieser Sache immer zwischen den Eltern stehen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass zu schnell Kinder gezeugt werden, obwohl die Beziehung auf keinen guten Stern steht.
Dazu bekommen die Frauen ja auch noch das Kindergeld. es heißt nicht umsonst, dass Kinder auch ein armutsrisiko sind.
Aber langfristig, wenn du zu wenig hast, kann man sehr viel auch beantragen. Also es gibt sehr viele Hilfe für Leute mit wenig Geld und Kinder.

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Leider wird sowas vorher nicht wirklich durchgerechnet.
Gibt ja sogar viele Beiträge hier, wo man sich erst im Mutterschutz Gedanken um die Höhe vom Elterngeld macht und sich dann wundert, wie man davon leben soll 🤷🏽‍♀️

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Das Elterngeld steht aber den Eltern zu. Bei 50-50 wird es einem Elternteil ausgezahlt und ist zu teilen. Bei Residenzmodell wird es dem Residenz-Elternteil ausgezahlt und beim anderen beim Unterhalt quasi als Gutschrift abgezogen. Es sind ja beide Eltern und beide leisten für das Kind.

Wobei es ab einem gewissen Einkommen ja ohnehin nicht die monatliche Zahlung ist die wirklich zählt, sondern der Steuerfreibetrag...

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Erstmal ist mir neu, dass Schulden auf den Selbstbehalt angerechnet werden. Dann wäre es ja einfach, zum Mangelfall zu werden: Einfach auf Pump leben.

Ausserdem: Wie soll ein Naturalunterhaltspflichtiger (bei dem die Kinder ja leben) denn noch neben dem Vollzeitjob, der Kinderbetreuung einen weiteren Job stemmen?

Im übrigen ist man bei 2 Kindern mit einem Nettoeinkommen von 2400€ kein Mangelfall mehr. Das verdienen Mechatroniker / Erzieherinnen durchaus.

Grüsse
BiDi

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Schulden aus der Ehe werden durchaus beim Unterhalt berücksichtigt

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Kinder muss man sich leisten können. War schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Wenn man dann kein Interesse an einem Wechselmodell hat (warum auch immer), dann muss man eben damit leben, dass man für seine Kinder zahlen muss. Das verlangt übrigens nicht die Frau alleine, sondern das ist einfach so gesetzlich geregelt.
Die Allgemeinheit kommt schon für genug andere Sachen auf.

Oft sind Schulden ja auch vermeidbar. Also deswegen habe ich kein Mitleid mit niemanden. Weder einer Frau, noch einem Mann.

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Das Problem mit dem Wechselmodell ist, dass es gern torpediert wird.
Es ist eigentlich bei verstrittenen Elternteilen das beste Modell weil rechnerisch an einem gut eingespielten Wechsel am wenigsten Kontakt und Absprache nötig ist und auch die Kinder ihre Umgebung beibehalten (wer auszieht sollte da gern in Fahrrad-Nähe bleiben). Die Rechtsprechung sagt etwas anderes und dann gibt es Elternteile, die bewusst Streit und Konflikte sähen, um das Modell zu verhindern. Das dass eigentlich nie um das Wohl des Kindes geht ist klar. Kinder profitieren von beiden Eltern. Es geht dann also entweder um Rache aus der Paar-Beziehung oder schlicht ums Geld.

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An idealsten wäre eigentlich das Wechselmodell als Nestmodell. Aber dafür müssen sich die Eltern schon noch verstehen und - sofern sie nicht sehr wohlhabend sind - bereit sein beide ein bescheideneres Leben außerhalb ihrer Betreuubgsphasen zu leben. Denn es müssen dann ja 3 Haushalte unterhalten werden und da ist vermutlich dann nur noch ein Apartment für die Allein-Eltern drin.

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Ich sehe es anders. Wie du sagst, ist man schnell bei einem Mangelfall. Die Männer müssen aber nur so viel zahlen, wie sie können. Reicht das nicht aus, muss die Frau zusehen, wie sie ihre Kinder satt bekommt. Der Mindestunterhalt reicht oft nicht aus, um alle Kosten zu decken. Zudem ist die Frau für alles zuständig, teilweise zerreißt man sich bei mehreren Kindern. Egal ob ihre Nerven blank liegen, es muss weitergehen. Da kann man nicht sagen, ich brauche eine Auszeit. Manche Väter sind auch komplett vom Bildschirm verschwunden. Im Vergleich dazu ist der Unterhalt doch ein Klacks. Mann dagegen geht arbeiten, zahlt so viel wie man kann und hat ausreichend Freizeit.

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Ich werfe noch mal den gender paygap in die Runde.

Ja - die Frau verlangt Unterhalt..sie hat ja auch vermutlich weniger Gehalt unter anderem, weil sie eine Frau ist, aber auch, weil sie vermutlich mit den Kindern zu Hause blieb. Weil sie vermutlich teilzeit arbeitete. Weil es einer eben muss.

Wenn der Mann nun mehr verdient, macht der ja nicht teilzeit, damit die Frau weniger Geld in vollzeit mit heimbringt ;).

Dein Beitrag ist sehr abwertend Frauen gegenüber.

Männer müssen halt auch für die Kinder gerade stehen im Leben. Außerdem steht es ihnen frei, auch die Kinder zu nehmen.
Notfalls kann man das wechselmodell vor Gericht einfordern..machen fast keine Männer? Komisch. Woran liegt das? Kein bock auf die eignen Kinder aufzupassen?

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Danke für deinen Beitrag.
Er hätte 1.000 Herzen verdient.

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Wenn die Kinder bei dir leben und du nur Teilzeit arbeitest, dann bekommst du auch Unterhalt von der Frau. Wo ist das Problem? Kinder kosten nun mal viel Geld: Mehr Miete, weil größere Wohnung nötig, evtl. nur Teilzeitarbeit, Essen, Kleidung, weiterer Bedarf... Warum soll das nur derjenige zahlen, bei dem die Kinder leben?

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Ab dem 3 Lebensjahr gibt es keinen Unterhalt mehr für den betreuenden Elternteil. Nur Kindesunterhalt.

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Nein, das ist falsch. Wo steht das? Warum glauben so viele, dass es keinen Unterhalt mehr gibt, wenn das Kind drei ist? Das ist per se nicht richtig!

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