Hallo ihr Lieben,
ich war am Mittwoch beim Frauenarzt und die Ärztin sagte ich sei 7+3. Ich arbeite als Therapeutin mit Kindern von 0-5 Jahren, sowie mit alten und behinderten Menschen. Zu meiner Arbeit gehören Hausbesuche genauso wie die Arbeit vor Ort in unserer Niederlassungsstelle. Meine FÄ meinte ich solle meinen AG sofort informieren, da Kinder in der jetzigen Situation gefährlich für mich seien und ich müsste sofort ins BV.
Gestern Abend schrieb ich meiner Chefin und sie sagte, ich müsse ins BV und wir würden heute auf der Arbeit nochmal offiziell reden.
Heute sagte sie dass wir, nach Rücksprache mit dem Vorstandschef, folgendermaßen vorgehen: erst wenn ich meinen Mutterpass erhalte (nächster Termin bei meiner FÄ ist am 12.Oktober, da soll ich den Mutterpass u.a. bekommen) und vorlegen, wird eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung meines Arbeitsolatzes vorgenommen und dann eventuell geschaut, ob und wie ich weiter beschäftigt werden kann.
Solange bleibt alles beim Alten, es sei denn ich hätte bis dahin irgendwelche anderen SS Probleme, dann solle ich mich normal über meinen HA krankschreiben lassen.
Wollte eure Meinung dazu gerne hören. Also ich bin aktuell schon leicht erkältet, da die kleinen Kinder allmählich wieder mit laufenden Nasen und Husten rumrennen..Und ich bin verwirrt- wenn die Gefahr der Infektion besteht, dann ist das doch auch bzw. erst recht vor der 12 SSW relevant, oder? Ist die FÄ zu vorsichtig? Bin ein bisschen ratlos. Habe das heute bei meiner Chefin im Gespräch erstmal abgenickt, denn ich hatte natürlich bißchen Angst vor ihrer Reaktion und schlechtes Gewissen, weil wir personell gerade ganz dünn aufgestellt sind. Andererseits bin ich 8te Woche und wusste es bis Mittwoch noch nichtmal selbst und die ganze Zeit auf Arbeit und mit Kinderkeimen in Kontakt. Zuletzt sogar stundenweise in einer Kita.
Würde mich über ein paar nützliche Infos oder Erfahrungen von euch freuen.
Liebe Grüße an alle da draußen👋,
Lila und kleiner Überraschungsgast 🥚(7+5)
Gefährdungsbeurteilung erst mit Mutterpass
Eigentlich ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, sobald du ihn über die Schwangerschaft informiert. Lass dir von deiner Frauenärztin ein Attest über die Schwangerschaft geben. Dort steht drauf in welcher Woche du bist das muss ausreichen.
Vielen Dank für die schnellen Antworten, eine SS Bestätigung habe ich meiner Chefin heute vorgelegt. Da stand drauf wie weit ich bin, wann der errechnete GT ist und ab wann der Mutterschutz anfangen würde..den hat sie auch gelesen. Sie meinen wohl, dass wir meine SS erst mit dem Mutterpass und ab der 12. SSW als offiziell betrachten und dann auf der Arbeit bzw. bei einer zuständigen Behörde melden..LG!
Idealerweise sollte es die Gefährdungsbeurteilung unabhängig von deiner Schwangerschaft schon lange geben. Ist aber bei den meisten nicht so.
Dennoch reicht die Mitteilung der Schwangerschaft, nötigenfalls mit Zettel vom Arzt.
Dein Arbeitgeber hat kein Recht, deinen mutterpass zu sehen. Da stehen ganz sensible Daten drin. Der geht den Arbeitgeber überhaupt gar nix an.
Dankeschön!
1. mündliche Mitteilung reicht völlig aus, der AG muss SOFORT seine Pflichten erfüllen, also auch die Gefährdungsbeurteilung!
2. der Mutterpass geht niemanden etwas an, den würde ich niemals vorlegen!
3. weise auf das Mutterschutz Gesetz hin und merke an, dass du andernfalls genaue Informationen bei der zuständigen Aufsichtsbehörde einholen wirst.
Vielen lieben Dank für die ganzen hilfreichen Antworten. Ah genau die Aufsichtsbehörde, dieses Wort fiel im Gespräch.
Seltsam fand ich, dass meine Chefinalle Kolleginnen zuvor direkt ins BV schicken musste, nur mich, wie sie sagte, Gott sei Dank nicht, da sie zuvor schon mit dem Vorstandschef gesprochen hat. Rest ist ja aus meinem ersten Text bekannt. Man wollte mich auch auf keinen Fall zu unserem Betriebsarzt schicken, weil der bei der letzten Schwangeren wohl eine ich zitiere "Riesenwelle" gemacht hätte und dann hieß es nur, wenn ich mich gesund fühle sagt der Chef, spricht nichts dagegen, dass ich Kleinstkinder und Säuglinge weiterbehandle. Nur in der Gruppe, bspw. KITA wäre zu gefährlich..Aber das klingt für mich wie gesagt nicht ganz sinnig. 🤔 Sie sagte noch, ss ist nicht schlimm, schwanger krank oder erkältet zu sein, nur Medikamente darf ich eben nicht nehmen. Das war mir selbstverständlich selber klar! LG 👋🙋♀️
Klingt seltsam. Aber zum Betriebsarzt müssen die doch schicken! Und bis dahin eh frei stellen.
Ruf du doch die Aufsichtsbehörde an und erfrage Informationen. Dann kannst du beim nächsten Gespräch selbstbewusst entgegentreten.
Das ist aber ein ganzer Wust von Halbwahrheiten, mit denen Du da konfrontiert bist.
- Sandammeer hat's ja schon geschrieben. Eine Gefährdungsbeurteilung sollte für Deinen Arbeitsplatz schon vorliegen. Und da sollte eben ein Passus auch sde Mutterschutzrichtlinien sein.
- Mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft muss der AG auf die Einhaltung der Mutterschutzrichtlinien achten. Wenn es laut Gefährdungbeurteilung da Probleme gibt, muss Dein AG Deinen Arbeitsplatz umgestalten, Dir eine andere Tätigkeit zuweisen. oder Dich in's BV schicken.
- Es geht bei den Mutterschutzrichtlinien keineswegs darum, Dich vor jedweder Infektion zu schützen. Es gibt Viren, die sind potentiell fötusschädigend, vor denen sollst Du geschützt werden, sofern Du auf Deinem Arbeitsplatz einem Risiko ausgesetzt bist, dass über das normale Maß hinausgeht. Sich schwanger eine Erkältung einzufangen ist vielleicht nerviger als üblich, aber nicht gefährlich.
Grüsse
BiDi
Vielen Dank!
Ihr Lieben,
Vielen Dank nochmal für die ganzen Tipps und die Beratung hinsichtlich der Vorgehensweise auf der Arbeit. Das hat mir den nötigen Anstoß gegeben, Aussagen zu hinterfragen und die nötigen Schritte zu gehen. Letztendlich ist die Angelegenheit heute(!) nun zu einem Ende gekommen und ich bin zufrieden und um einiges erleichterten. Auch wenn im Betrieb jetzt sicher der ein oder andere seine persönlichen Befindlichkeiten gestört sieht.
Also danke nochmal und einen schönen Abend an alle da draußen!
LG Lila🌸