Mein Mann hat jahrelang sehr gut verdient ca 9000 Euro im Monat ohne Boni., Dienstwagen , Sprit wurde komplett bezahlt auch für private Fahrten
Ich verdiene normal, arbeite 35 Stunden die Woche, hab 2300 Netto, hatte bis vor 2 Jahren nur 20 Stunden und entsprechend weniger.
Mein Mann hat vor 1 Jahr seinen Job verloren, kann auch aus gesundheitlichen Gründen keinen so verantwortlichen Job in der Gehaltsklasse mehr annehmen und arbeitet jetzt bei einem kleinen Unternehmen in einer vergleichsweise einfachen Tätigkeit, und verdient jetzt in etwa das Gleiche wie ich, er arbeitet auch 35 Stunden.
Er ist zufrieden, psychisch erholt er sich , er hatte eine Abfindung die wir aber bisher nicht angefasst haben, zwecks Rücklagen bzw um die entgangene betriebliche Altersvorsorges etwas auszugleichen.
Wir müssen nun natürlich sehr aufs Geld schauen, das eigene Auto ist ein Kleinwagen, teure Urlaube[ Flugreisen]nicht mehr drin, die Miete ist dauerhaft zu hoch, wir suchen was Günstigeres, haben auch noch zwei Kinder.
Der Unterhalt für seinen Erwachsenen Sohn ist jetzt weg gefallen, das wurde gerichtlich geklärt, der ist 24 und studiert, da unsere Kinder minderjährig sind , gehen diese vor.
Insgesamt müssen wir jeden Ausflug mit dem Auto überlegen, gerade steigen die Spritpreise ja auch wieder
Mal 40 oder 50 km einfach ins Grüne fahren, das geht nicht mehr einfach so und ist zum Luxus geworden.
Auch Ausflüge die was kosten sind nicht mehr drin, mit den Kindern haben wir das besprochen.
Die sind natürlich was anderes gewöhnt und meckern viel und fragen warum wir plötzlich arm sind.
Gegenüber dem Freundeskreis ist es auch schwierig, die verdienen oftmals das was wir auch hatten, nur sind wir jetzt aussen vor und ich habe das Gefühl wir werden gemieden, da wir ja Vieles nicht mehr so mitmachen können ,da das Geld fehlt.
Auch die Eltern meines Mannes sind nicht sehr verständlich, es ist ihnen peinlich dass ihr Sohn jetzt nicht mehr der Ernährer ist der seiner Familie alles Mögliche bietet .
Auch fahren wir jetzt nicht mehr einmal im Monat 300 km zu Ihnen, was sie auch stört.
So...der Sinn des Posts...Wie geht man damit um, wenn es finanziell plötzlich so eng ist ,wie geht man mit der teilweise peinlich berühren Reaktion des Umfeldes um, den mitleidigen Blicken oder Kommentaren?
Wie bekommt man es hin plötzlich zu denen mit Geldsorgen zu gehören wo vorher alles problemlos ging?
.
Starke finanzielle Einbußen
Nachdem ihr beide nun einfach gut durchschnittlich verdient, ist halt nicht mehr so viel drin wie früher.
Das sollten sowohl die eigene Famlie als auch das andere Umfeld verstehen.
Mann muss halt nur dazu stehen und gut.
Andere haben nicht mal diese Gehälter und arbeiten 40-Stunden-Wochen. Nicht böse gemeint, aber das solltet ihr euch vor Augen halten.
War auch mein Gedanke. Im Bekanntenkreis habe ich Familien, die ähnlich oder sogar etwas weniger verdienen. Die leisten sich aber durchaus einige Ausflüge und auch mal Flugreisen... ich würde sie nicht als "arm" bezeichnen.
Kommt glaub ich auf die Prioritäten an und das sonstige Konsumverhalten.
Das einzige Problem ist glaube ich, sich weiterhin mit der alten "Bubble" zu vergleichen. Das ist keine gute Idee und macht unglücklich. Man muss sich auf die neue Lebensart einfach einstellen, das lernen auch die Kinder.
Wieso könnt ihr euch keine Urlaube mehr leisten oder die Eltern besuchen oder Ausflüge machen?
Ihr habt mit KG über 5000 Euro, lebt zur Miete. Irgendwas macht ihr falsch.
Sie schreibt ja selbst, dass sie zu teuer wohnen und etwas günstigeres suchen.
Solche Punkte werden es sein. Dann vielleicht noch Musikschule für die Kinder, ein teurer Sportverein, ähnliches, was man doch vorher locker leisten könnte, den Kindern aber nicht wegnehmen will. Da kommt man nicht so schnell und leicht von weg.
Die Miete kostet fast 1800 warm...München eben.
Das machen wir falsch, wir wohnen in der falschen Gegend.
Und ein Kind geht auf eine Privatschule, 1000 im Monat.
Das ist der größte Batzen, zum Glück haben wir uns noch letztes Jahr gegen den Kauf einer Immobilie entschieden , da wäre die monatliche Rate noch höher gewesen und wir würden jetzt am Fliegenfänger der Bank hängen.
Wir müssen wahrscheinlich komplett umdenken, das Wohnumfeld ist einfach jetzt für uns zu teuer.
Wegziehen, aber die Kinder meckern ja jetzt schon.
Urlaub, klar 10 Tage Malle sind drin, aber wir waren sonst Urlaube gewohnt wie Safari, USA Rundreise, Singapur etc.
Aber auch der Griechenland Urlaub, den wir wollten im Sommer war zu teuer, für 4 Personen wären da 6000 Euro für 14 Tage fällig gewesen...
Es wurde dann Österreich, Ferienwohnung .
Ist natürlich alles Luxus und nicht notwendig.
Ob 5000 Euro viel oder wenig sind hängt halt immer davon ab wo man lebt und welche Ausgaben man hatte.
Wir hatten uns halt den Lebensstil angewöhnt der möglich war, anstatt bescheiden zu bleiben, nach oben ist es immer leicht angepasst aber nach unten schwierige wenn die finanziellen Verpflichtungen einmal entsprechend hoch geworden sind.
Da muss man bewusste unbequeme Entscheidungen treffen und auch harte Einschnitte machen.
Bei unserer Miete und der Tatsache dass wir in München wohnen, sind 5000 Euro wenig.
Meine Eltern leben in MV auf dem Dorf....für die wäre es viel.
Ich denke das Umfeld zu wechseln wird das entscheidende Kriterium sein.
Aber dazu müssen wir beide neue Jobs finden, und mein Mann hat gerade hier erst angefangen wieder ins Berufsleben rein zu kommen.
Ich werde da also die sein die das vorantreiben muss.
Die Kinder werden sich auch umstellen müssen, Schulwechsel, Keine Privatschule mehr, das wird entsprechend Widerstand geben, da Annehmlichkeiten weg fallen.
Auch hat die Kleine ein Pferd, das muss auch weg.
Alles nicht so einfach.
Hi Bulli, ich kann dich sehr gut verstehen und fühle mit dir. Ich habe auch Angst vor dem plötzlichen Fall zurück in die Mittelschicht. Wenn man eben sehr sehr gut verdient hat, hat man einfach einen anderen Lebensstil und es ist nicht einfach wieder weniger zu haben. Ich glaube das kann man nur verstehen, wenn man selber mal so viel Geld hat. Aber versuche das positive zu sehen, deinem Mann geht es jetzt besser.
Naja, nur dann, wenn man sich daran gewöhnt hat, das Geld auszugeben.
Unser Familieneinkommen ist knapp 5-stellig, wir arbeiten Vollzeit, aber wir geben höchstens die Hälfte aus, der Rest wird gespart. Wir interessieren uns einfach nicht für teure Dinge, machen normalen Sommerurlaub (zwei Wochen Nordseeküste für 2000), fahren ein altes Auto. Nur fürs Haus und für Bildung legen wir viel Geld auf dem Tisch.
Würden wir morgen nur noch halb soviel verdienen, liefe unser Leben genau so weiter. Mit 5000 ist man immer noch privilegiert und kann sein Leben sehr angenehm gestalten.
Ich bekomme durch meinen Beruf häufiger mit, wie schnell man auf solchen hohen Positionen im Schleudersitz sitzt. Deswegen machen wir beide nur "mittlere" Karrieren und leben weiterhin relativ normal. Bis auf den Hausbau haben wir ein völlig normales Durschnittsleben ohne Luxus.
Ihr werdet euch dran gewöhnen. So schnell, wie ihr euch an den teuren Lebenstil gewöhnt habt, geht es auch wieder umgekehrt, wenn man nicht den Fehler macht, dem alten hinterherzutrauern. Mit 5000 Euro verdient ihr immer noch sehr gut, auch für Münchener Verhältnisse seit ihr damit nicht arm. Wenn ihr eine günstigere Wohnung habt, Luxus wie das Pferd gestrichen habt, ist auch der Urlaub mit Fernreisen wieder drin. Es werden nur nicht die 5 Sterne Hotels sein, sondern 4 oder auch mal drei Sterne. Ich bin immer viel gereist. Reisen muss nicht teuer sein, wenn man nicht die teuerste Unterkunft auswählt.
Auch Ausflüge sollten nach einem Umzug eigentlich locker wieder drin sein.
Ich weiß, es ist sicher nicht einfach, aber sieh es von der anderen Seite. Ihr habt bisher in einer Blase gelebt aus der ihr jetzt raus seit. Das hat auch etwas gutes für sich. Ich bin noch in einem anderen berufsbezogenen Forum unterwegs und dort sind "Bonzen" unterwegs, das ist zum Teil richtig schlimm. Die leben in ihrer Blase und denken mit einem Gehalt von 3000 Euro netto als Single kratze man an der Armutsgrenze, jammern dass man sich damit keinen Porsche vor die Tür stellen kann oder wenn sie mal mit den Öffis fahren müssen. Dass andere mit sehr viel weniger klarkommen müssen und trotzdem gut leben, sehen sie nicht. Dementsprechend haben sie auch kein Verständnis für Menschen, die nicht so gut verdienen.
Eure Kinder haben jetzt die Chance, nicht zu solchen abgehobenen Menschen zu werden. Wenn ich in dem anderen Forum unterwegs bin, schäme ich mich regelmäßig fremd. Wenn ich dort lese, ist es für mich kein Wunder, dass unser Berufststand in der Gesellschaft einen schlechten Ruf hat.
Da gibt es nur 2 Optionen:
1. Entweder auf einigen Luxus verzichten oder
2. Nebenjob suchen
Alles Gute!
Ich möchte ergänzen:
3. Je nach Alter können auch die Kinder einen Nebenjob suchen und damit z.B. eine Reitbeteiligung selbst finanzieren. Geld fällt halt nicht vom Himmel und ich finde es wichtig, dass auch Kinder das lernen.
Stimmt. Da hast du völlig Recht.
Hi,
soviel wie ihr jetzt habt, hatten wir nie, auch nicht mit 2 Vollzeit, 40 und 38 Std. Woche Jobs, als Speditionskaufmann und Industriekauffrau. Aber RLP, mitten im Nirgendwo, aber mit zwingend 2 Autos, da kaum ÖPNV.
Ja, natürlich ist es einfacher mit viel Geld durchs Leben zu rennen, sich nach oben zu orientieren, als auf einmal anfangen müssen zu sparen.
Wir machten bisher keine Urlaube, die mehr als 1000 Euro mit allem in 10 Tagen kosten. Da muß Fewo, Sprit, jede Mahlzeit mit drin sein, für 4 Leute. Und auch das, war in 18 Jahren, 8x Möglich.
Setzt Prioritäten, Pferd ist absoluter Luxus und bei der Privatschule mal nach einem Stipendium fragen?
Ich habe vor 3 Wochen meinen Mann vor die Tür gesetzt, ich werde auch alles neu zurecht rechnen müssen, obwohl ich das meiste zahlte, muß ich jetzt doch mal schauen, wieviel er, "ungeahnt", übernommen hat. Mal schauen ob ich aus allen Wolken falle, oder nicht.
Ihr werdet euch auch zurecht ruckeln, Gesundheit geht vor, aber sowas von !
Alles Gute
1000 Euro für 10 Tage mit allem?? Zu 4?
Kann ich kaum glauben. Was waren das für Wohnungen?
Wir waren in den Ferien 4 Tage auf Borkum. Allein die Wohnung kam 130 Euro pro Tag, dazu Fähre, Kurtaxe, Strandkorb, Fahrräder, Essen und Essen gehen.
Wir kamen auf 4300 Euro. Zu 3.
Normale Ferienwohnungen auf dem Bauernhof. Einliegerwohnungen, wo die Eltern verstorben sind, oder die Kinder ausgezogen etc.
Die Bäder waren noch oft in beige, braun, rosa oder Flaschengrün gefliest. Sauber, aber einfach.
Die Diskussion war schonmal vor den Sommerferien, wo ich schrieb, daß kochen, so wie ich es gewöhnt bin, in Fewo nicht geht. Da dort gar nicht das Material vorhanden ist, für 1 Kilo Nudeln zu kochen usw.
Sei nicht eifersüchtig auf andere Familien. Freue dich an dem, was ihr habt. Du hast einen Mann, dem es wieder besser geht. Das ist doch viel mehr wert als ein kranker, der viel Geld mit nach Hause bringt.
Ich bin nach der Trennung auch tief gefallen und musste mir mit drei Kindern vieles wieder aufbauen. Als wir aus dem Haus in eine kleine Wohnung mussten, habe ich auch erst nur geheult.
Rückblickend kann ich aber sagen, es war gut, so, wie es gekommen ist. Man lernt ganz banale Dinge wieder schätzen, wenn man sie nach langer Zeit wieder hat. Teilweise hat man das schöne vorher gar nicht mehr wahrgenommen. Und ich meine damit keine materielle Dinge.
Wieviel zahlt ihr denn ab Miete?
Also wir haben etwas weniger als ihr, aber wenn wir richtig ordentlich sparen, können wir so 800-1000€ zur Seite legen, trotz 1200€ Rate fürs Haus.
Ich würde uns nicht als arm bezeichnen und rein objektiv sind wir das auch nicht. Ihr also eigentlich auch nicht.
1800 Euro Miete schreibt die TE etwas weiter oben. Aber auch: 1000 Euro Privatschule und ein eigenes Pferd. Das wird wohl der Unterschied zu euch sein.
Ja, dass solche Posten jetzt wher nicht mehr gehen, sollte ja irgendwie klar sein bzw. muss es dann vielleicht eine Reitbeteiligung im Austausch für Stallarbeiten usw. sein.
Arm ist man deshalb aber trotzdem nicht...man muss eben den Luxus einschränken