Stellenwechsel- weiteren Kinderwunsch erwähnen?

Hallo zusammen,

Ich bräuchte mal eure Meinung zu folgender Situation.
Ich arbeite in einem großen, familienfreundlichen Konzern. Ich habe vor einem Monat nach 1,5 Jahren Elternzeit wieder angefangen in Teilzeit zu arbeiten. Bei uns wird gerade umstrukturiert und ich wurde von einer Nachbarabteilung gefragt ob ich die Stelle wechseln möchte- o-Ton „was müssen wir machen damit du zu uns kommst“.. Und ja, ich möchte. Kenne das Aufgabengebiet und die Kollegen bereits gut. Morgen ist das Telefonat bzw kleines Bewerbungsgespräch dazu.
Jetzt ist es so dass wir zeitnah „nachlegen“ möchten. Eigentlich quasi sofort, den vergangenen Eisprung haben wir bereits genutzt. Aufschieben kommt nicht in Frage.
Ich fände es dem neuen Chef gegenüber irgendwie unfair es nicht zu erwähnen, da ich im für ihn ungünstigsten Fall in 8 Monaten wieder weg wäre. Andererseits kann’s ja auch durchaus länger dauern.
Ich hatte an eine Formulierung gedacht a la Familienplanung noch nicht abgeschlossen. Dass ich deswegen abgelehnt werde glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ist wie gesagt alles intern und sie brauchen gerade dringend Leute und dürfen extern nicht einstellen.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Bearbeitet von Hyette
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Nenn mich berechnend, aber nein, ich würde das ganz bestimmt nicht erwähnen. Würde es ein Mann erwähnen? Dem käme das nicht in den Sinn. Könnte ein Unfall passieren? Ja. Könnte es länger dauern, wie du auch schreibst? Ja. Also: Einfach machen und nicht zu weit in die Zukunft denken.
Wenn du jetzt schon schwanger wärst - andere Geschichte.

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Danke für deine Meinung.
Ich war zuvor echt überzeugt davon es anzusprechen, jetzt überlege ich wieder es nicht zu tun. Deine Gründe sind ja plausibel, aber der Gedanke daran ich bekomm die Stelle und muss ggf. in 3 Monaten beichten ist nicht so toll.

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Ich würde es trotzdem nicht erwähnen. Es scheint ja keine Stelle zu sein, wo du direkt ins BV müsstest, also wärst du ja noch einige Monate da, sodass du zumindest schonmal alles kennenlernen könntest und falls es länger dauert, dann bist du da ja dann eh schon richtig angekommen.
Ich würde sowas nie vorher erwähnen, wenn es nicht absolut unvermeidbar ist. Selbst wenn du die Stelle trotzdem bekommst, kann es sein, dass du im Hinterkopf der anderen immer "fast schon wieder weg" bist und deshalb bei langfristigen Entscheidungen weniger einbezogen wirst oder dir bestimmte Fortbildungen eher nicht angeboten werden o.ä.

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Natürlich erwähnst du das nicht.

Ich würde das nie im Leben sagen. Sollte es direkt angesprochen werden, wäre es erstmal unprofessionell vom Arbeitgeber, da solche Fragen nicht gestellt werden sollen. Familienplanung ist deine persönliche Sache und damit ist gut.

Wenn du es erwähnst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du nicht den Job bekommst..Da kann der Arbeitgeber noch so familienfreundlich sein.

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Kein Mann erwähnt sowas... Die beantragen 7 Wochen vorher Elternzeit. Und genau so machst du das auch!
Und wenn es gleich klappt: war nicht geplant. Fertig aus.

Sorry Mädels solang wir uns solche Fragen stellen müssen wir uns nicht wundern wenn wir weniger verdienen

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Danke! Genau so

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Ich verstehe deinen Punkt. Und grundsätzlich bin ich auch deiner Meinung. Ich dachte halt das sei eine etwas speziellere Situation da das ja alles intern ist und man sich kennt. Bei einer extremen Bewerbung würde ich das auch niemals erwähnen.

Ich denke nach dem ganzen Feedback dass ich es wohl trotzdem lasse.

Btw. Ich verdiene tatsächlich sogar mehr als mein Mann bei gleicher bzw. sogar niedrigerer Qualifikation.. aber das wahrscheinlich auch nur Tarifvertrag sei dank.

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eigentlich darf ein AG danach auch nicht mal fragen....

Nein, - du beantwortest sowas nicht.
und wer weiß: eventuell klappt es aus irgendeinem Grund jahrelang nicht mit Nummer 2 oder doch sofort? Wer weiß?

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Ein kleines Update falls es wen interessiert.
Ich hatte das Gespräch und mir vorher fest vorgenommen nichts zu sagen. Dann ging das Gespräch in die Richtung dass mich mein potentiell neuer Vorgesetzte gefragt hat was meine Pläne für die Zukunft sind und ob ich mir vorstellen kann Stunden aufzustocken. Er würde das begrüßen, denn dann konnte er mich entsprechend „aufbauen“ dass ich in naher Zukunft zusätzliche Verantwortung übernehme. Daraufhin habe ich gefragt was die Konsequenz wäre wenn ich diese Erwartungshaltung nicht erfüllen kann und auch gesagt dass ich nicht weiß ob die Familienplanung abgeschlossen ist. Wortwörtlich sagte ich dass ich ehrlich sein möchte und es unfair fände wenn ich dann in 2 Jahren komme und ihn von meiner Schwangerschaft berichte. Keine Ahnung warum ich 2 Jahre in den Raum geworfen habe.

Er hatte sich für die Ehrlichkeit bedankt und mir die Stelle mit meinen jetzigen Stunden trotzdem zugesichert. Es ist bereits in Klärung ob und wie ich schnellstmöglich wechseln kann.

Joa und heute habe ich positiv getestet. Und trotz dessen dass ich es ja angedeutet habe, habe ich jetzt schon total das schlechte Gewissen. Rein rechnerisch, wenn ich es ihn erst nach den 12 Wochen beichte, wäre ich dann nur noch 4-5 Monate da. Oh man, als Frau hat man es in der Hinsicht echt nicht leicht.

Bearbeitet von Hyette