Beschäftigungsverbot wegen mehreren Aborten

Huhu

Ich bin heute 11+1 war bei 10+0 einmal im Krankenhaus da ich nach der Arbeit (Arbeite in der Pflege im Krankenhaus) extreme schwarzen bekam. Die Ärztin dort fragte mich, warum ich noch arbeite, es ist zu gefährlich (wegen den Aborten, heben, Infektionen etc.) ich solle mit meiner fa wegen eines bv reden. Heute tat ich das, sie sagte sie kann keins ausstellen, sondern der Betriebsarzt. Ich habe aber gegoogelt und dort steht sie kann es (theoretisch sogar der Hausarzt) also verstehe ich das nicht so ganz? Ehrlich gesagt möchte ich mit meinem Betriebsarzt nicht so gerne über meine Aborte sprechen… es geht ihm doch nix an oder?

Ich fragte auch mehrmals nach, ich bin da ich unter 25 bin und 3 Fehlgeburten hatte Risikoschwanger, das wäre eigentlich ein Grund für ein BV

4

Hi,

Aus eigener Erfahrung weiß ich das Ärzte nur noch BV‘s ausstellen sollen wenn das Leben von Mutter oder Kind durch Erkrankungen in Lebens-Gefahr ist, zb starke Blutungen.
Das liegt daran das einfach Zuviele BV‘s von Ärzten ausgestellt wurden die überflüssig waren, dh es wurde vom Arbeitgeber angezweifelt, landete vor Gericht und dann musste der Gyn oder HA selbst das BV des Patienten bezahlen, deswegen stellen die meisten Ärzte keines mehr aus!
So hat es mir mein Betriebsarzt erklärt!
Du musst zum Betriebsarzt wenn du ein BV willst da deinem Chef die Möglichkeit gegeben werden muss dir einen mutterschutzkonformen Arbeitsplatz geben zu können. Dazu muss eine Gefährdungsbeurteilung gemacht werden. wenn er dir das nicht bieten kann muss dein Arbeitgeber ein BV ausstellen, das ist nicht die Aufgabe mehr vom Gyn oder Ha.
Der Betriebsarzt darf nichts aus euerem Gespräch an Diagnosen deinem Arbeitgeber weitergeben.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen
Lg

Bearbeitet von Sofakissen1984
1

Hallo, sowas ähnliches hatte ich auch, aber vorher keine Fehlgeburt. Mein FA hat auch gesagt, och müsste zu Hause bleiben aber BV stellt er nicht aus, muss der Betriebsarzt machen. Wir haben nur keinen in der Firma. Naja hab dann den FA gewechselt auch aus anderen Gründen. Bei ihm bekam ich dann sofort Verbot.

Würde zu einem anderen Arzt gehen an Deiner Stelle bzw. der Chef kann auch ein BV machen. Kommt auf die Arbeit an. Pflege ist zum Beispiel so ein Beruf.

Gruß bessi170802

2

Ich danke dir, ich bin bei meiner fa sehr zufrieden, nur das fand ich echt komisch. Kann man wegen einem bv einfach „kurz“ den fa wechseln? Oder dann doch lieber zum Hausarzt? Naja ich warte erstmal ab, was der ba sagt :)

11

Der Arzt kann halt nicht nur aufgrund der Aussage der Schwangeren, was sie arbeitet, eine so weitreichende Entscheidung treffen. Wenn ich sage, ich bin Hochseilartistin schickt er mich ins BV, weil das zu gefährlich ist? Vielleicht verkaufe ich aber nur die Eintrittskarten im Zirkus, und mein Arbeitsplatz ist völlig ungefährlich. Oder ich arbeite wirklich am Hochseil, könnte aber mit der Frau von der Kasse tauschen, die dann wieder irgendwas anderes macht.

3

Ich habe von meinem Frauenarzt auch sofort bv bekommen ohne Probleme.
Er hat das direkt am selben Tag noch ausgehändigt und ich habe es meinem Chef gegeben.
Und ich habe keine Aborte gehabt.
Ich meinte nur ich muss schweres heben und mir geht es generell nicht gut auf der arbeit.
Ich würde eventuell den Arzt wechseln

5

Das ist krass wie unterschiedlich. Meine fa ist an sich top, aber das mit dem bv fand ich so seltsam

6

Es gibt zwei Arten von Beschäftigungsverboten. Einmal ein betriebliches BV, wenn durch deine Arbeit eine Gefahr für dich und dein Baby besteht und dein Arbeitgeber dir keine Ersatztätigkeit bieten kann, die du gefahrlos ausüben kannst. Das hat mit deiner Vorgeschichte dann auch überhaupt nichts zu tun. Die Bedingungen sind für alle Schwangeren die selben (Tätigkeiten, die laut Mutterschutz verboten sind). Der Betriebsarzt dürfte dir also auch kein BV wegen Aborten ausstellen.
Und ein individuelles BV, das stellt ein Arzt aus. Dabei geht es um dein individuelles Risiko in der Schwangerschaft. ZB bei vorzeitigen Wehen, einer drohenden Früh- /Fehlgeburt oder einer Vorgeschichte. Das liegt ganz im Ermessen des Arztes das zu beurteilen. Wenn er keinen Zusammenhang zwischen den Aborten und deiner Arbeit sieht, wird er keines ausstellen.
Beide (Arbeitgeber oder auch Arzt) müssen der Krankenkasse glaubhaft begründen können, warum das BV ausgestellt wird und es keine Alternative gibt. Ansonsten bleiben sie auf den Kosten deiner Lohnfortzahlung sitzen. Hatte das Theater erst letztes Jahr...

7

Das Problem an der Sache ist, dass im Falle eines BV vom FA Deine Krankenkasse quasi Dein Gehalt bezahlen muss, da sich der Arbeitgeber das Geld von der Kasse zurück holt. Die Kasse kennt aber alle Deine Diagnosen und eine Risikoschwangerschaft ist eigentlich kein Grund für ein BV, denn dann müsste ja jede Frau Ü35 sofort ins BV gehen. Der FA muss also vor der Kasse das BV rechtfertigen und die Kasse hat für diese Fälle auch so ne Art Gutachter, die das genau prüfen. Wenn die das anzweifeln und beweisen können, dass keine akute Gefährdung für Mutter oder Kind durch die Arbeit vorlagen, dann kann die Kasse sich das Geld von dem FA zurück holen. Dass Deine Aborte mit Deiner beruflichen Tätigkeit zusammenhängen und nicht auch so passieren würden, zum Beispiel aufgrund einer habituellen Abortneigung lässt sich halt nicht wirklich beweisen. Wenn Du also ein BV willst, dann musst Du alle Register ziehen und dem Betriebsarzt von den Aborten erzählen, vielleicht schätzt er das anders ein und ich weiß nicht wer in dem Fall Dein Gehalt bezahlt. Ich weiß nur, dass ich in der COVID-19 Pandemie irgendwann automatisch ein betriebliches BV bekommen habe vom Betriebsarzt, ohne dass ich je dort war und das angesprochen hätte. Ich war ohnehin schon im BV aufgrund von Blutungen in der Schwangerschaft, schwerer Gerinnungsstörung, COVID-19 Infektionsrisiko auf Arbeit (als Ärztin) und Ü40, wobei letzteres (risikoschwanger) wie gesagt kein Grund ist.

8

Risikoschwangerschaft ist kein Grund für ein BV.

Statt Ärzte abzuklappern:

Was sagt der AG zur Schwangerschaft?

Was stand in der Gefährdungsbeurteilung?

Was arbeitest du noch in der Pflege?

Was hast du mit dem Betriebsarzt besprochen?

9

Ich habe mit meinem Arbeitgeber noch nichts besprochen, da ich die ersten 12 Wochen abwarten wollte, heute kläre ich das ab.

Ich arbeite tatsächlich nur körperlich in der Pflege, da wir 1. Sekretärinnen haben & 2. Service Damen die das Essen austeilen, dementsprechend bleibt und Pflegern nur diese Tätigkeit.

10

Ja, dann ist dein Arbeitgeber aber dein erster Ansprechpartner, denn er ist zuständig!

Somit sag ihm einfach Bescheid, damit er seine Pflichten erfüllen kann!

Diese 12 Wochen sind unsinnig, vor allem, wenn du einen Beruf hast, in dem du geschützt werden musst.