Ist es verwerflich/unmoralisch/unfair...

...im Sozialkaufhaus z.B. Möbel zu kaufen, obwohl man ein gutes HH-Einkommen hat und sich grade ein Haus gebaut hat?

Unsere bisherigen Möbel sind entweder Erbstücke oder halt aus besagten Kaufhäusern, da wir vor ein paar Jahren eben kein Geld für was Neues hatten bzw. nicht so viel Geld hatten, dass man sich etwas hätte leisten können, das qualitativ besser war als Ware aus den bekannten Billigmöbelhäusern (Kategorie einmal aufbauen und bei Umzug entsorgen - nicht besonders nachhaltig).
Außerdem finde ich es nicht nachhaltig, wenn man neue Möbel kauft, wenn doch an so vielen Stellen etwas angeboten wird, mit dem faktisch nichts ist.

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In den Sozialkaufhäusern hier sind die Möbel ganz schön teuer ist mir schon oft aufgefallen . Jeder kann dort einkaufen ich finde das überhaupt nicht verwerflich solange es für den Eigenbedarf genutzt wird

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Finde ich erstmal nicht verwerflich. Mit dem Erlös wird ja irgendwas soziales gemacht nehme ich an, gebrauchte Möbel haben oft keinerlei Marktwert, der Laden steigert ihn aber durch das zentrale Angebot. Die Differenz ist Gewinn mit dem irgendwas sinnvolles angestellt werden kann.

Ihr gebt vermutlich nicht vor bedürftig zu sein und erschleicht euch nichts. Wäre es ein Problem dann würde ich davon ausgehen, dass der Anbieter Maßnahmen trifft. Frag doch einfach nach wer willkommen ist und wer nicht.

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Hi,
das einzige Sozialkaufhaus mit Möbel, hat so altbackenen Kram, da habe ich, die letzten 18 Jahre, noch nie was gefunden.

Alles was mir gefallen würde, geht bei Ebay noch zu Preisen raus, da bleibe ich bei dem was ich habe und fertig.

Eher holen sich die Familien mit guten HH-Einkommen, gebraucht oder nehmen erstmal mit, was sie noch haben, als die Jungen, die dann Schulden aufnehmen für die erste Wohnung.

Daher, geh hin, und kaufe dort, wenn eueres gut sortiert ist.

Gruß

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Nö, ich kaufe auch Kleidung in der kleiderkammer für meine Tochter, obwohl wir uns auch "neuware" leisten könnten.

Die Kleidung da kostet so viel wie bei vinted. Sowohl vinted als auch die Kleiderkammer ist für alle da.

Reich sein lernt man übrigens von den reichen 😊 Leute mit viel Geld geben häufig im Verhältnis zu ihrem Gehalt trotzdem weniger aus, da sie nicht einsehen, soviel für etwas zu zahlen, nur weil sie es können.

Das einzige bei deiner Ausführung was mich vermutlich stören würde - wenn ich ein Haus neu baue, würden mir Teile meiner alten Einrichtung vermutlich darin verloren bzw. Einfach nicht mehr passend vorkommen.

Ich habe Freunde, die sich ein Haus für 1.5 Millionen (nähe München) komplett saniert haben und nun steht im Wohnzimmer mit neuen Fenster und echtholzboden der altbackene Tisch von Oma, der leider nicht so aussieht als wäre er was wert. Jeder wie er mag..

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Ich bin auch totaler Fan von gebraucht. Ich sehe es auch nicht ein, so viel Geld für neue Dinge auszugeben, gerade für Sachen die man entweder abnutzt oder nur temporär nutzen will.
Wir haben allerdings kein gut sortiertes Sozialkaufhaus in der Nähe, ich kaufe daher gerne bei eBay Kleinanzeigen. Wir haben letztes Jahr unseren Partyraum umgebaut und wollten auch eine Küche da haben. Wir waren bei Roller und haben uns welche angeschaut, die waren einfach nur billig und klapperig oder sehr teuer. Das war es uns für unseren Zweck nicht wert. Also hab ich bei Kleinanzeigen geguckt und nach kurzer Zeit eine tolle Marken Küche mit top Geräten für 900€ gefunden. Den Kühlschrank haben wir nicht gebraucht, den hab ich dann für 100€ wieder weiter verkauft. Die Geräte waren teilweise neu da die Küche einer alten Frau gehört hat die z. B. alles von Hand gespült hat und die Spülmaschine nicht genutzt hat. Wir hatten die Rechnung gesehen der Küche, sie hatte einen Neupreis von knapp 28.000€. Warum sollte man sich sowas nicht hinstellen? Wenn man in eine Mietwohnung zieht und da schon z. B. eine Küche oder Badmöbel sind, schmeißt man ja auch nicht alles raus.

Das Babyzimmer unseres Kindes war gebraucht, die Einrichtung für unser Gästezimmer, eigentlich die gesamte Einrichtung meiner Wohnung nach der Trennung von meinem Ex. Ich würde niemals einen Kredit für Möbel aufnehmen. Selbst ans Ersparte zu gehen, würde mir schon schwer fallen. Das Babyzimmer haben wir jetzt auch drei Jahre genutzt und zum gleichen Preis weiter verkauft. Das waren hochwertige Marken Möbel die auch aus zweiter Hand noch neuwertig aussahen. Da kaufe ich lieber sowas als was billiges, das gleich auseinander fällt.

Also nein, ich finde, man nimmt niemandem etwas weg. Wenn ihr ein Sozialkaufhaus in der Nähe habt und es dort schöne Sachen gibt, warum nicht.

Uns geht es finanziell gut, wir sparen jeden Monat einen guten vierstelligen Betrag und müssten nicht so sehr drauf achten. Aber trotzdem lege ich das Geld lieber weg als dafür auszugeben. Auch unsere Kleidung ist zu 90% gebraucht. Es gibt so viel tolle, neuwertige Markensachen für ein paar Euro zu kaufen, warum sollte ich teilweise das zehnfache dafür ausgeben oder qualitativ minderwertiges zum gleichen Preis kaufen? Letzten hab ich für's Kind eine Regatta Jacke für 9€ inkl Versand gekauft, die sieht aus wie neu. Dafür kriege ich nicht Mal eine vom Kik neu.
Oder mein Mann brauchte ein neues Sakko. Über Vinted ein hochwertiges Marken Teil für 15€ gekauft das im Laden knapp 300€ kostet.

Bearbeitet von Autorin 123
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Hallo,

Ich stöbere auch gerne durch Sozialkaufhäuser und finde nicht, dass es verwerflich ist, dort einzukaufen, wenn man es sich finanziell leisten kann, woanders zu kaufen. Im Grunde genommen unterstützt man durch den Kauf ja auch die Struktur, finanziert die Gehälter der Mitarbeiter. Da ist es sogar gut, wenn man dort einkauft.

Wir richten gerade ein Gästezimmer neu ein und ich überlege, mal in ein Sozialkaufhaus zu fahren, mir dort Möbel anzuschauen, die man dann eventuell noch etwas aufmöbeln/streichen kann. Was ich bisher in den Möbelgeschäften gesehen habe, gefiel mir gar nicht oder war viel zu teuer. Vielleicht habe ich ja Glück und finde was Nettes.

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Nö, erstes muss das Sozialkaufhaus ja auch finanziert werden , zweites ist ha gebraucht auch nachhaltiger - also wenn es da was schönes gibt find ich das völlig ok.

Verwerflich fände ich nur zb zur Tafel zu gehen obwohl man Geld für Essen hat - die sollte wirklich nur f bedürfte sein

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Sofern es keine Voraussetzungen für die Abgabe von Möbeln gibt, die Menschen mit Einkommen>x ausschließen, finde ich das weder unmoralisch noch unfair.

Bei uns gibt es eine Foodsharing Organisation, da ist die erste Stunde der Abgabe reserviert für Rentner und Alleinerziehende. Wenn ich mich da mit anstellen würde, wäre das verwerflich. In der Stunde danach ist offen für alle, und da würde ich hingehen, wenn die Schlange nicht immer so lange wäre.

Nach mehreren Jahren urbia habe ich sowieso den Eindruck, dass gerade die Einkommensgruppen, für die es sinnvoll wäre, im Sozialkaufhaus zu kaufen, das nicht machen. Vielleicht, weil es ihnen wichtig ist zu demonstrieren, dass sie sich "neu" leisten können.

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Das ist auch mein Eindruck. Ich lese oft von Leuten mit (sehr) wenig Geld, dass gerade für die Kinder nur neu in Frage kommt. Man will ja schließlich nur das Beste und keinesfalls an den Kindern sparen.
Ich finde, das ist totaler Quatsch denn gerade die Kinder können doch gar nicht unterscheiden. Mein Sohn hatte jetzt Geburtstag und hat sich ein bestimmtes Set von Playmobil gewünscht. Kostet neu über 100€. Ich hab es gebraucht gekauft, komplett und in original Verpackung für 25€. Und ich bin sicher, er ist damit nicht unglücklicher als wenn ich es neu gekauft hätte oder hat irgendeinen anderen Nachteil dadurch.

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Bei uns werden im Sozialkaufhaus von den Einnahmen die Gehälter bezahlt an Angestelkte, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht unterkommen. Ich kaufe dort auch mal Bücher und hätte auch bei Möbeln kein schlechtes Gewissen. Die Bücher spende ich auch zurück, wenn ich sie nicht behalten möchte, habe sie dann praktisch für einen kleinen Betrag quasi geliehen.

Was ich als nicht Bedürftige nur nie machen würde, ist, Rabatte einfordern (mein Kind friert ohne Winterjacke, die hier kostet sechs Euro, ich habe aber nur drei. Wollen Sie Schuld sein, dass mein Sohn friert?"

Das Sozialkaufhaus hat ja selbst das Recht zu bestimmen, ob dort jeder einkaufen darf oder ob das nur gegen Vorlage von Bescheinigungen etc. erlaubt ist.