Bewerbungsgespräch neuer Job - unerwartet (überglücklich) schwanger

Hallo ihr Lieben,

ich würde gern eure Meinung und Tipps zu o.g. Thema lesen.
Ein Jobwechsel stand schon weit vor der Schwangerschaft eigentlich für mich fest. Bin aktuell unbefristet angestellt.
Nun habe ich auf eine schon etwas weiter zurückliegende Bewerbung eine Einladung bekommen. Das wäre eine absolute Traumstelle für mich. Ich vermute aber, dass ich sofort ins Beschäftigungsverbot müsste.

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Ich würde zum Bewerbungsgespräch gehen und offen und ehrlich sagen, dass ich die Stelle supergerne hätte, aber auch gleich bescheid geben, dass ich schwanger bin.
Vielleicht lässt sich ein BV ja vermeiden und man kann dich während der SS zumindest schon mal etwas anlernen.
Würde auch gleich meinen Plan offenbaren, zB wie lange zu in EZ gehen willst und wie es danach weitergehen sollte.

Finde, je ehrlicher man ist, desto mehr Entgegenkommen kann man erwarten.

Alles Gute!

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Hey!

Wie weit ist die Schwangerschaft schon fortgeschritten?
Um welche Branche geht es?

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich bin noch ganz „frisch“ schwanger in der 7. SSW.

Es ist eine „hohe“ Position im Bildungswesen.

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In der 7.ssw würde ich in keinem Vorstellungsgespräch eine Schwangerschaft bekannt geben.
Ist die Schwangerschaft überhaupt schon richtig festgestellt worden?

Verzwickte Sache.
Du hast jetzt erstmal nichts verbrochen. Den Gedanken, dass du jetzt bitte die Schwangerschaft direkt bekannt gibst, damit man dir die Stelle eben nicht gibt - was durch das AGG verboten ist, finde ich auch falsch. Ich würde ganz normal zum Gespräch gehen.
Vielleicht kann man aus dem Bewerberpool noch eine Vertretung finden.

Warum solltest du direkt ins bv kommen?

Bearbeitet von schokofrosch
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Naja die Traumstelle ist es erstmal nur auf dem Papier. Wie es wirklich wäre, weißt du nicht. Geh doch zum Gespräch und hole dir mehr Infos. Sollte beidseitiges Interesse bestehen, kannst du ja mit offenen Karten spielen. Vielleicht kann ja auch dein Partner in Elternzeit gehen, so dass du nach dem Mutterschutz direkt dort anfangen könntest? Oder ihr teilt euch die Zeit hälftig? Es gibt sicher Möglichkeiten, wenn sich die Stelle wirklich als Traum erweist.
Alles Gute für die Schwangerschaft

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Liebe Exploradora,

Vielen Dank für deine Sichtweise!
Ich werde das wohl mit dem Bewerbungsgespräch auch machen.

Auch wenn es der vermeintliche Traumjob ist, bringt mich nichts auf der Welt davon ab, mit meinem Kind in den ersten 12 Monaten in Elternzeit zusammen zu sein! :) Dafür war die Reise zu lang und der Wunsch so groß!

Ganz lieben Dank!

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Hey, ich hatte ein Bewerbungsgespräch als ich gerade frisch schwanger war.
Ich habe es gesagt und hatte ab dem Zeitpunkt das Gefühl, dass man das Gespräch eben noch zu Ende bringt weil man nicht unhöflich werden wollte obwohl es im öffentlichen Dienst war.

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Danke für deine Erfahrungen und gleichzeitig tut es mir sehr leid !
Meist dauert ja so ein Bewerbungsverfahren noch etwas. Sollten Sie sich dann tatsächlich positiv bei mir zurückmelden, kann ich die Karten ja nochmal auf den Tisch legen.🙈🤷🏼‍♀️

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Kein Mann bewirbt sich und sagt dass die Frau schwanger ist. Erst Recht nicht so früh

Mach das Gespräch, sag nix. Fragen zu sowas beantwortest du mit "private Fragen sind nicht zugelassen"
Wenn sie dich nehmen sagst du an ersten Tag das du schwanger bist. Machen Männer auch so (hatte tatsächlich einen der an ersten Tag Elternzeit beantragt hat!) Den neuen Job hast du dann ohne Probezeit sicher....

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Hallo Managerin, vielen Dank für deine Idee und Meinung.
Tatsächlich frage ich mich, ob man nicht dennoch gekündigt werden könnte ??

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Nein. Ab Mitteilung der Schwangerschaft hat du Kündigungsschutz in Deutschland. Der gilt auch in der Probezeit. Er gilt bis Ende der Elternzeit.

Du kannst dir ja überlegen relativ kurz in Elternzeit zu gehen. Oder was wir gemacht haben war wir haben beide Teilzeit in Elternzeit mit Elterngeld Plus gemacht. So waren wir nicht lang draußen. Dann würde dein neuer Arbeitgeber nehmen dass du es gut mit ihm meinst. Aber auch das musst du nicht machen!

Aber sag bitte nichts. So früh kann viel schiefgehen. Stell dir vor am Ende bekommst du deshalb den Job nicht und verlierst sein Kind... Das fände ich zu bitter!

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Machen wir uns nichts vor, für den Arbeitgeber ist es mies, wenn er eine neue Kraft einstellt und die dann unerwartet sofort ausfällt, keinerlei Arbeitsleistung bringt, aber trotzdem eine Stelle blockiert.
Es gibt wohl nur wenige Arbeitgeber, die so freundlich sind, jemanden einzustellen mit dem Wissen, dass die Person fast zwei Jahre lang ihren Job gar nicht antreten wird, also die Aufgaben an allen anderen hängenbleiben oder nochmal neu gesucht werden muss.
Zudem greift auch nicht der Bewerberpool, wenn es sich um eine unbefristete Stelle handelt, da sich die Leute vermutlich auch deswegen darauf beworben haben. Wenn es dann plötzlich nur noch eine befristete Vertretung ist, springen auch nochmal ein paar Bewerber ab, schlimmstenfalls die besten von ihnen, sodass keine guten mehr übrig sind.
Dann steht der Arbeitgeber ohne alles da, obwohl er die Sache in sicheren Tüchern glaubte. Im Falle des Verschweigens wurde ihm halt etwas vorgemacht und er an der Nase herumgeführt - rechtlich in Ordnung, moralisch aus meiner Sicht nicht, zumindest nicht, wenn man nicht auf den Job angewiesen ist, weil man schon eine unbefristete Stelle hat.

Ich würde zu dem Gespräch hingehen und mit offenen Karten spielen. Wenn du jetzt schon weißt, dass du deine Arbeitsleistung nicht erbringen kannst und den Job höchstwahrscheinlich noch nicht mal antreten wirst, ist es aus meiner Sicht einfach der falsche Zeitpunkt für diesen Job.

Stellt der Arbeitgeber dich trotzdem ein, ist das schön für dich. Für wahrscheinlicher halte ich eine Absage, die aber vielleicht trotzdem die Option beinhaltet, dass du dich nach der Schwangerschaft und Elternzeit nochmal bewerben kannst.
Wenn du kein Problem mit schlechten Reaktionen von Vorgesetzten und Kollegen hast, kannst du es natürlich auch verschweigen. Das ist dein Recht. Ich persönlich könnte es nicht, weil ich mich damit nicht gut fühlen würde. Das ginge vermutlich nur, wenn ich arbeitslos wäre und dringend auf eine Anstellung angewiesen wäre. Doch diese Not besteht bei dir nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.