Hallo zusammen,
Ich habe mich eben hier angemeldet und mir den Frust von der Seele zu schreiben.
Seit September 2021 bin ich in einem Arbeitsverhältnis.
Nun bin ich schwanger. Mir wurde direkt gesagt "Für sie persönlich freut mich das, für das Unternehmen ist es scheisse".
Danach war erstmal Ruhe.
So, heute kommt mein Chef und möchte ein Gespräch nur zwischen mir und ihm. Er hätte sich diesbezüglich noch mit niemandem abgestimmt und ich soll alles nicht persönlich nehmen. Er hat mich erstmal gefragt wie es mir denn geht, wie die Gesundheit ist und so weiter. Wie ich mir das vorstelle, wie lange ich wegbleiben möchte und so weiter (Baby kommt im März).
Darauf hin sagte er direkt dass er mich gerne schon vorher freistellen würde.
Ich frage was er damit meint, freistellen im Sinne von beschäftigungsverbkt oder Kündigung.
Er hat das natürlich alles so positiv ausgedrückt. Er meinte einvernehmlich kündigen (betriebBedingt)weil das ja sonst für die Statistik blöd ist, wenn ich bei denen gelistet bin, aber 2 Jahre nicht komme. Ich soll mich doch bei der AG f. Arbeit arbeitssuchend melden, dort sei ich ja dann sehr gut abgesichert ( genau... ich melde mich jetzt im 5 monat arbeitssuchen und jemand stellt mich ein...ist klar).
Am anfang hat er auch eher betont als ob ich die Wahl habe, also das ich dieseS Angebot auch ablehnen kann. Zum Schluss machte es aber eher den Eindruck, dass ich garkeine Wahl habe. ( er hat in der Produktion bereits 8 Leute betriebsbedingt entlssen).
In meinem Arbeitsbereich sind wir zu zweit. Die Kollegin ist aber nur 2,5 Tage da.
Außerdem haben die auf diversen Plattformen Stellenanzeigen aktiv, die genau für meinem Arbeitsplatz gelten.
Vor 1 Monat hat er auch seine Schwester bei uns eingestellt (obwohl ja so wenig zu tun ist) .
Ich werde mich am Montag Krankmelden und dann einen Anwalt suchen.
Eigentlich hat er doch keine Chance mich einfach so "betriebsbedingt" zu kündigen. Also das ist jetzt meine Vermutung.
Ich habe jedenfalls jetzt das Wochenende Zeit mir darüber Gedanken zu machen (ich werde natürlich nicht zustimmen)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Wurde jemand dann tatsächlich betriebsbedingt entlassen?
LG
Mama mit Babynr 3
Kündigung während der Schwangerschaft
Die Kündigung einer Schwangeren ist möglich, aber an enge Voraussetzungen geknüpft. Ist vermutlich schwer, aber aus meiner Sicht kannst Du das ziemlich entspannt angehen. Ja, mal Kontaktaufnahme mit einem Anwalt wäre okay. Aber eigentlich nur, damit Du Dich besser fühlst. Der lacht sich wahrscheinlich nen Ast über die Damlichkeit Deines Chefs.
Natürlich kündigst du nicht und lässt dich auch nicht kündigen und unterschreibst absolut gar nichts.
Mache auf jeden Fall Screenshots von den Stellenanzeigen. Eine Betriebsbedingte Kündigung funktioniert nicht, wenn man gleichzeitig für die selbe Stelle Personal sucht.
Wenn du eine Rechtschutzversicherung hast, kannst du einen Anwalt einschalten, wenn nicht, dann kannst du dir das Geld sparen.
Ich würde eine freundliche Mail schreiben und das Gespräch vom xy um xy Uhrzeit kurz zusammenfassen inkl Lesebestätigung bzw soll er dir die Zusammenfassung bestätigen und dann hat sich das Thema auch schon erledigt. Dann würde ich normal weiter arbeiten und fertig.
Liebe TE,
bitte nicht kündigen. Sollte dein AG dich doch kündigen, dann nehme dir bitte einen Anwalt. Lass dich nicht unter Druck setzen.
Kuck hier mal rein: https://www.fachanwalt.de/magazin/arbeitsrecht/kuendigung-elternzeit
LG Hinzwife
Vielen Dank für die Antworten.
Das beruhigt mich aufjedenfall und lässt mich aufjedenfall entspannter ins Wochenende starten.
Das war mein direkter Chef, er ist der GF.
Wir sind ein kleines Unternehmen. Haben kein Betriebsrat.
Und die die für das Personal zuständig ist die ist wie der Chef. Sie hat mir nämlich auch gesagt, dass es für das Unternehmen scheisse ist.
Ich bin mir sicher, dass sie mich auch "loswerden" möchte.
Aber das Gespräch wird ja dann nächste Woche stattfinden müssen😑 sowas hasse ich...
Vielen Dank für die Antworten.
Ich verstehe nicht, wieso Chefs sowas immer sagen. Ich arbeite auch in einem kleinen Unternehmen, unser Geschäftsführer fand es nicht schlimm, als ich schwanger war. Er sagte, man bekommt das komplette Geld ja wieder und steuerlich hat es auch Vorteile.. also klar, man fällt ne Weile aus und die Stelle muss besetzt werden. Aber wenn man nach der Elternzeit zurück will und keine Stelle mehr da ist, kann man dann ja immernoch gekündigt werden? Wieso schon in der Schwangerschaft kündigen, solange fürs Unternehmen noch alles prima ist?
Nunja, du hast ja schon gesagt bekommen, dass man in der Schwangerschaft nur mit Sondergenehmigung der Behörde gekündigt werden darf, und die ist alles andere als leicht zu bekommen. Das muss man richtig beweisen können als Firma, dass man sonst pleite geht und die Behörde in die komplette Buchhaltung schauen lassen, sonst läuft da nix. Falls du doch eine Kündigung ohne diese Genehmigung beiliegend bekommst, kannst du innerhalb 14 Tagen Widerspruch einlegen und die Kündigung ist dann nichtig.
Ich frage mich, ob dein Chef wohl wusste, dass man bei einem Aufhebungsvertrag (aka Kündigung mit Zustimmung) kein ALG 1 bekommt? Da wärst du nämlich nicht "gut versorgt", sondern gar nicht...
Was ein A****. Du weißt ja selber, daß geht gar nicht. Du bist da so ziemlich die letzte, die gehen muss. https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/mutterschutz/was-ist-der-kuendigungsschutz--125146
Hier stehen genauere Infos dazu.
Natürlich will er dich überreden freiwillig zu gehen, er wird dich nämlich nicht los. Wie viele Mitarbeiter hat die Firma? Habt ihr einen Betriebsrat?
Eine einvernehmliche Kündigung gibt es so ja nicht. Er kann entweder betriebsbedingt kündigen (hier bräuchte er die Zustimmung der Aufsichtsbehörde bei Schwangerschaft, kriegt er eiglt. nur bei Insolvenz) oder dich zu einem Aufhebungsvertrag überreden (meist keine gute Option für dich).
Ehrlich, für so einen verlogenen Typen, der versucht eine Schwangeren in ernsthafte finanzielle Notlage zu bringen, würde ich nach der Elternzeit nicht mehr arbeiten wollen. Er kann dir ja anbieten dich bezahlt bis zur Geburt freizustellen. Und dir eine fette Abfindung zahlen. Dann würde ich mir das überlegen, wenn ich sicher nicht zurück will. Unter so einem Angebot niemals. Einen Aufhebungsvertrag kann er dir ja gerne präsentieren, den kannst du gleich deinem Anwalt vorlegen.
Tut mir ehrlich Leid, dass du so einen Chef hast. Lass dir nicht das Wochenende verderben und alles gute für die Schwangerschaft.
Achtung wenn du den Aufhebungsvertrag annehmen würdest, hättest du meine ich beim der Agentur für Arbeit einen Sperre von 3 Monaten.
Mache Screenshots von den ausgeschrieben Stellen, um später Beweise zu haben. Betriebsbedingt kündigen könnte er dich wirklich nur dann, wenn er dir keine Alternative Position anbieten kann und die scheint es ja zu geben.
Warum genau möchtest du dich krank melden? Anscheinend bist du es doch gar nicht!
Geh hin zur Arbeit, fordere den Chef auf seine Pflichten gemäß des Gesetzes zu erfüllen und fertig. Anwslt ist total unnötig.
Ich bin da ganz ehrlich. Ich werde ihm sagen, dass ich das "angebot" ablehne. Wenn er aber weiter darauf besteht, dann habe ich da einfach schlichtweg kein Bock für den zu arbeiten und werde weiterhin krank bleiben. Und nach der Elternzeit werde ich nicht zurückkehren, das steht für mich seit Freitag fest 😊.
Ich werde am Montag erstmal alles mit meiner Ärztin abklären, Dienstag geh ich wieder arbeiten und dann schauen wir wie mein Chef reagiert.
Hei wie gings bei dir weiter?