Hallo zusammen,
mich würde mal eure Einschätzung interessieren. Ich erzähle euch mal mein letztes Gespräch mit meinem Vorgesetzten:
Ich habe meinen Vorgesetzten darum gebeten die letzten 2 Monate vor dem Mutterschutz im Home Office zu arbeiten, um mich vor einer Infektion Corona/Grippe etc zu schützen. (Ihr müsst wissen, dass wir in einem open space office arbeiten und sich vermehrt Corona bzw Erkältungen häufen)
Wie ihr ja alle wisst, ist das mit der Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft so eine Sache.
Mein Vorgesetzter meinte nur: nein, das geht nicht. Wenn es dir nicht gut geht, dann musst du dich krank melden. Oder dir eine Bescheinigung des Arztes einholen, damit du Home Office machen kannst. Ich war wirklich enttäuscht.
Auf meine Rückfrage, weshalb einem Kollegen aus dem Team erlaubt wird nur 1x im Monat ins Büro zu kommen, kam nur ein „ja, aber diese Person hat einen anderen Arbeitsvertrag“. Daraufhin hat der Chef das Gespräch beendet.
Ich muss sagen, dass ich ziemlich enttäuscht und wütend auf meinen Chef bin. Ich fühle mich ungleich behandelt. Ich bin so wütend auf meinen Chef, dass ich am liebsten ins BV gehen würde. Das einzige was mir dann nur leid tun würde ist, dass die Kollegen dann meine Aufgaben übernehmen müssten. Ich kann einfach nicht verstehen, weshalb auf einmal ins Büro gezwungen wird, wenn bei uns auf Arbeit die letzten Jahre auch möglich war!
Von Kollegen aus anderen Abteilungen habe ich bereits mitbekommen, dass mein Chef Lieblinge hat und sich für diese besonders einsetzt.
Ich habe echt keine Lust auf sowas kurz vor dem Mutterschutz. Aber es hat mich sogar dazu gebracht nachzudenken, ob ich mich umsehen sollte. Zwar harte ich das echt nicht vorgehabt, insbesondere nicht in einem schwangeren Zustand 😓.
Ich danke allen, die sich die Zeit nehmen meinen Beitrag zu lesen und eure Kommentare zu hinterlassen.
Ungleichbehandlung durch Vorgesetzen- was würdet ihr tun?
Der andere Kollege ist doch nicht wegen einer Schwangerschaft im Home Office? Ihr erfüllt beide euren individuellen Arbeitsvertrag, da sehe ich jetzt nicht wo du benachteiligt wirst.
Es wäre nett vom Chef dir entgegen zu kommen, ich verstehe aber auch, warum er dieses Tor nicht aufmachen will.
Vor Corona sind Schwangere auch bis zum Schluss ins Büro gegangen. Du darfst ja so viele Pausen einlegen, wie du brauchst. Auch kannst du dich natürlich krank schreiben lassen, wenn du es nicht schaffst. Hausarzt fackelt bei Schwangeren nicht lange.
Im Mutterschutz wirst du dich und deinen Partner ja auch nicht komplett isolieren können. Leider ist es eben so, wenn das Kind im Winter kommt. Ich war letztes Jahr auch, dank Kita Kind, den ganzen Herbst krank und schwanger. Mein Mann hat mit erkranken Menschen täglich zu tun. Das Kind ging weiter zur Kita und mein Mann arbeiten bis zur Geburt.
Schwanger krank sein ist echt blöd, aber nicht generell gefährlich für das Kind. Gegen Grippe kannst du dich impfen lassen, um das Risiko zu minimieren.
Alles Gute für die restliche Schwangerschaft
Nun ja,
HO war möglich, aber vielleicht auch mit diversen Unannehmlichkeiten verbunden. Ich bin Lehrerin und habe in der 2. Schwangerschaft auch von zu Hause aus gearbeitet. War es möglich? Ja. Konnten wir alle sinnvoll arbeiten? Nein. Manches geht einfach in Präsenz besser.
Mein Bruder arbeitet bei einer Bank und macht freiwillig fast kein HO mehr, weil er eben auch sagt, dass er von manchem einfach nicht genug mitbekommt, wenn er nicht vor Ort ist.
Jetzt in der 3. Schwangerschaft habe ich wieder, genau wie meine schwangeren Kolleginnen, in Präsenz unterrichtet. Krank war ich einmal in den Sommerferien und jetzt vor Mutterschutz, aber das hatte nichts mit Ansteckung zu tun. Meine beiden anderen Kinder sind in Kita und Schule, mein Mann ist ebenfalls Lehrer. Die können auch was anschleppen, das gehört zum allgemeinen Lebensrisiko.
Gegen die Grippe kann man sich schwanger prima impfen lassen, mach ich beim nächsten Termin. Ansonsten hilft auch eine gute Handhygiene bei der Prävention von Krankheiten.
Warum bist du wütend? Er hat es nunmal vertraglich festgehalten. Deswegen behandelt er dich doch nicht ungerecht.
Warum willst du ein Bv? Da besteht kein Grund zu. Dein Chef hat Recht, lass duch Au schreiben, wenn es dir nicht gut geht.
Würdest du jetzt mit einem Bv um.die Ecke kommen, würde ich es als Chef prüfen lassen. Ist es nicht gerechtfertigt, kann dein Fa richtig Probleme bekommen. Denn dafür zahlt die Allgemeinheit.
Also bei uns sind 60% homeoffice - wer 100% will brauch Attest von Arzt (immer befristet auf 3 Monate) -haben einige die nie in büro sind weil die aus gesundheitlichen Gründen Attest haben (unabhängig von schwangerschaft)
Attest kann jeder Arzt ausstellen
Wenn jeder präventiv wegen x-Gründen HO machen wollen würde, dann wäre beim HR die Hölle los.
Ich verstehe dich insofern, dass seitens deines Vorgesetzten wohl keine wirkliche Transparenz herrscht für die HO-Regelung. Weshalb wird nicht ausgesprochen, weshalb für den Kollegen andere Regeln gelten? Hast du mit dem Kollegen selbst darüber gesprochen? Irgendwann sahst du dich wohl berechtigt, ebenfalls eine neue Regelung einzuführen: „HO 2 Monate vor MuSchu“. Mit anderen Worten und aus Sicht des Chefs: Nun kommt „Hinz und Kunz“ und verlangt auch was, obwohl grundsätzlich alle ins Büro sollten. Da wird er das Auswuchern eingrenzen wollen.
Grundsätzlich kannst du dich im Open Space schön entfernt von allen anderen oder direkt zum Fenster setzen (regelmässige Lüftung). Ich würde nicht kurz vor der Geburt einen Jobwechsel anstreben. Mach genügend Pausen, lass dich ab und zu bei Unwohlsein krank schreiben - die Zeit geht um! Während deiner Elternzeit kannst du dich nach einem hybriden oder HO-Job umschauen.
Der andere Kollege hat einen Av. Deswegen ist es für sie uninteressant.
Aus Datenschutzgründen dürfte eine Information der anderen Kollegen über die Gründe für die HO Regelung gar nicht möglich sein. Da ist "der hat einen anderen Vertrag" doch schon mehr als genug.
Ihr müsst beide euren Arbeitsvertrag erfüllen. Steht beim Kollegen bereits HO als Option im Arbeitsvertrag, oder der Arbeitsort ist anders beschrieben, dann sind das ganz andere Voraussetzungen als bei dir. Das hat mit Ungleichbehandlung nix zu tun. Ihr habt verschiedene Arbeitsverträge und werdet entsprechend behandelt.
Oder möchtest du die Arbeit von anderen Arbeitern und Angestellten machen, die dir vielleicht weniger gefällt? Da bestehst du dann schon darauf, dass dein Arbeitsvertrag eingehalten wird, oder?
Dein Chef hat Dir den richtigen Weg doch schon aufgezeigt. Du besorgst Dir ein Attest vom Arzt, dass Du nur noch (oder eben soundsoviel %) HO arbeiten darfst (auch das wäre übrigens ein BV), und gut ist.
So einen Arzt hätte ich auch gern, der mir einfach wegen nichts ein Attest ausstellt, dass ich nur noch im Homeoffice arbeiten darf.
Hoffentlich schreibt er dann auch direkt dazu, dass das Haus nicht mehr verlassen werden darf. 😃
Das ist doch nicht wegen nichts. Das wäre die mildestmögliche Maßnahme, um die Schwangere vor Ansteckung am Arbeitsplatz zu schützen. Und genau dafür gibt es ja die Möglichkeiten des MuschG. Nicht, um die Schwangere vor allen Alltagsrisiken zu schützen, sondern explizit vor Risiken, die aus ihrer Berufstätigkeit resultieren.
Ich kenne übrigens auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ein Attest vom Arzt haben, das ihr Anrecht auf HO erweitert. Und die sind nicht schwanger, und können es aufgrund ihres Geschlechts zum Teil sogar niemals werden.
Das ist ehrlich gesagt wieder so ein super Beispiel für „warum werden keine Frauen im gebärfähigen Alter eingestellt“.
Du hast die letzten Monate auch in den Büro gearbeitet, warum solltest du also jetzt das Recht haben für zwei Monate im Homeoffice arbeiten zu dürfen? Eine Schwangerschaft reicht dafür nicht aus. Ein BV wirst du auch nicht bekommen, sonst hättest du das schon längst. Und glaubst du wirklich, dass dich jetzt noch ein anderer Arbeitgeber einstellt?
Du hast gar keine Grundlage um deinen Arbeitgeber in irgendeiner Art und Weise zu drohen, weil er sowieso weiß, dass du momentan auf Ihn angewiesen bist und nicht umgekehrt.
Viele Arbeitgeber gehen mittlerweile wieder zur Anwesenheitspflicht über und einige Arbeitgeber haben noch nie Homeoffice angeboten. Du wirst damit leben müssen, dass deine Arbeitgeber immer entscheiden wie du arbeiten musst. Wenn du das nicht willst, dann musst du dich selbstständig machen.