Unterhaltspflicht ab 18, was steht jungen Erwachsenen um Schnitt zur Verfügung?

Hallo zusammen,

ich bin Mutter von Zwillingen, die in Kürze 18 Jahre alt werden. Seit 10 Jahren bin ich geschieden, mein Exmann kommt seinen Unterhaltszahlungen auch regelmäßig nach. Beide Kinder leben bei mir und streben derzeit das Abitur 2025 an.

Nun werde ich als Mutter auch barunterhaltspflichtig. Der Naturalienunterhalt ist nicht mehr ausreichend. Nach einer juristischen Beratung bin ich auf Empfehlung an das Jugendamt, Beistandsschafte, herangetreten, um den zukünftigen Unterhalt ermitteln zu lassen. Das Jugendamt hat mich aber gebeten, abzuwarten, bis die Kinder 18 sind, weil sie dann selbst handeln dürften. Sie sollten dann von sich aus an das Jugendamt herantreten, ohne meine Beteiligung und den Unterhalt ermitteln lassen; wir als Eltern würden dann angeschrieben werden.

Mein Exmann und meine Kinder wollen zunächst eine Einigung ohne Jugendamt erzielen und es familienintern klären. Unter Zugrundelegung unserer aktuellen Gehälter, mittels Unterhaltsrechner und einer Aufstellung meiner Ausgaben sind sie nun zu dem Erbenis gekommen, dass jedes Kind monatlich 250 eur zur Verfügung erhält. Davon müssen sie all' ihre Kosten decken, wie Handy, Fahrkarten, Klamotten. Mich würde interessieren, was anderen Jugendlichen monatlich an Geld zur Verfügung gestellt bekommen, die noch Zuhause leben, weil ich nicht einschätzen kann, ob die 250 eur akzeptabel sind. So oder so stellen sie für mich eine finanzielle Herausforderung dar. Ich danke für Erfahrungswerte im Voraus.

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Fakt ist, Du bist Deinen Kindern nicht Barunterhalt UND freie Kost und Logis schuldig. So oder so wirst Du Dich aber mit Deinen Kindern zusammen setzen müssen und Ihr müsst besprechen, wie die Familienfinanzen künftig geregelt werden, wenn der Unterhalt vom Vater direkt an die Kinder geht. Denn Euch als Familie fehlt dann ja ein Teil in der Haushaltskasse. Dass Unterhalt die Kosten für den Lebensunterhalt abdecken soll, verstehen Deine Kinder bestimmt auch.

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Vielen Dank. Das haben wir auch schon berücksichtigt, sonst wäre der Unterhaltsanspruch noch höher gewesen.

Für mich war es selbst befremdlich und auch traurig irgendwie. Ob sie da auxh von selbst drauf gekommen wären, ohne meinen Exmann, wage ich zu bezweifeln. Bislang habe ich ja die Kosten verwaltet und ein Streitpunkt war immer, dass ich Markenklamotten nicht finanziert habe. Das musste dann anteilig vom Taschengeld erfolgen.

Meine Kinder, einer mehr, einer weniger, möchten zukünftig mit dem ihnen dann zur Verfügung stehenden Geld für ein Auto sparen, sich mal Markenklamotten kaufen, etc., während ich zusehen muss, mit weniger finanziellen Mitteln einen Hauskredit zu wuppen. Deswegen war meine Frage, was anderen in dem Alter finanziell so zur Verfügung steht. Denke ich an meine Zeit zurück in dem Alter, habe ich mit 16 schon gearbeitet und Kostgeld Zuhause abdrücken müssen. Andererseits sollen sie ja auch, selbst wenn sie noch Zuhause leben, mehr und mehr Verantwortung tragen und übernehmen und wenn Geld alle, dann alle.
Aber da ein gesundes Mittelmaß zu finden, ist schwierig, weil man seinen Kindern gegenüber ja such nicht alle Positionen berechnen will.

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Da verstehen aber deine Kinder etwas falsch. Sie bekommen Unterhalt. Der dient keinesfalls dazu, das Auto zu finanzieren. Der Unterhalt dient ausschließlich dazu, ihre Existenz abzusichern. Da ist, gerade auch bei Volljährigen, kein Luxus vorgesehen. Wenn ihr ZUSÄTZLICH noch etwas zum Auto dazugeben wollt, dürft ihr das machen. Nur das ist dann kein Unterhalt.

An deiner Stelle würde ich die Berechnung des Jugendamtes abwarten. Ihr könnt natürlich auch mal eure Einkommen nehmen und selbst versuchen das Ganze zu berechnen.

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Was müssen Sie dennoch von den 250 Euro zahlen? Auch Kosmetik und Schultaschen?
250 Euro finde ich persönlich dann zu knapp.
Der Mindestunterhalt ab 18 sind 378 Euro plus Kindergeld.

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Am Besten gibt man direkt jedem Kind 1.000€, damit es auch ja davon leben kann, weil alles andere ja nicht akzeptabel wäre..ich hoffe, dass unser Kind mal nicht so wird 🫣

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Bitte?

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Wie kommst du da eigentlich drauf?

Also - wenn ihr nicht geschieden wärt, wäre das dann ein Thema?
Ich habe einfach nur Taschengeld bekommen von meinen Eltern. Mein Freund eben so. Erst als ich ausgezogen bin und studiert habe, habe ich den Baföghöchstsatz + Kindergeld von meinen Eltern überwiesen bekommen.
Davon habe ich dann alles gezahlt - Miete, Essen, studiengebühren.

Ich frag mich nur, ob du dir nicht selbst das Leben schwer gemacht hast, weil du es direkt über das Jugendamt klären lassen wolltest.

Und bekommen sie derzeit kein Taschengeld oder wie ist das mit dem "barunterhaltspflichtig" von deiner seite auszuverstehen?

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Ich habe nicht gleich das Jugendamt in Erwägung gezogen. Mein Exmann hat mich dazu angesprochen, dass ich mit Volljährigkeit nun auch unterhaltspflichtig sei. Er würde fortan den Unterhalt an die Kinder zahlen, denen im übrigen auch das Kindergeld zustehen würde. Ich solle mit den Kindern dann vereinbaren, was ich von ihnen bekomme.
Das fand ich als Mutter total schwierig. Dann waren für mich Fragen, ob es nicht eine Rolle spielt, wenn einer 12, 13 oder mehr Gehälter hat und sich davon das bereinigte Einkommen ermitteln lassen muss. Deshalb habe ich juristischen Rat gesucht. Wenn in Familien aber einer juristischen Beistand hat, so die Aussage, ist das meist negativ behaftet. Das Jugendamt würde diese Berechnungen neutral und tagtäglich durchführen. Also habe ich dort angefragt, wenn auch mit befremdlichem Gefühl.
Meine Kinder sollen haben, was ihnen zusteht. Ich will ihnen das nicht vorenthalten. Allerdings bin ich selbst kein Scheidungskind und die Frage ist berechtigt, was eigentlich wäre, wenn wir nicht geschieden wären. Dann gäbe es vermutlich ein höheres Taschengeld und fertig.
Das sieht mein Exmann aber anders und möchte, dass sie nun selbst mehr Verantwortung übernehmen.

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Dann kannst du Im Gegenzug aber Miete , Nk und Kostgeld verlangen. Dann kommt das mit den 250 Euro Tg hin.

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Meine Eltern hätte mich vermutlich rausgeschmissen, wenn ich die mit 18 auf Unterhalt „verklagt“ hätte, besonders, wenn ich weiterhin meinen Hintern noch schön ins warme gemachte Nest Zuhause setze.

Ich habe schon mit 15 kein Geld von meinen Eltern mehr bekommen/angenommen, sondern habe mir mein Geld neben der Schule selber verdient.

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Hast du die Rechnung der Kinder überprüft? Haben sie deinen Selbstbehalt berücksichtigt? Du kannst den Naturalunterhalt auch gegenrechnen, steht zumindest hier https://www.scheidung-online.de/unterhalt/kindesunterhalt/volljaehrigenunterhalt-aufteilung-zwischen-den-eltern/ (Achtung, das hab ich schnell bei einer Recherche gefunden, Qualität der Inhalte kann ich nicht beurteilen). Und was ist mit dem Kindergeld?

Ich würde das über das Jugendamt regeln. Sonst gibt es nur Ärger.
Wenn sie dann mehr als offiziell festgesetzt brauchen, kann man das ja familienintern regeln.

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Bearbeitet von Puschel74
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Wenn sie die 250 Euro nur "für sich" haben, dann sollte das doch wohl reichen?!?
Sie haben eine warme Bude, bekommen zu essen, ihre Wäsche wird gewashen (gehe ich jetzt mal davon aus) und schulische Ausgaben tragt ihr Eltern.

Weshalb sollten dann 250 Euro nicht genügen?
Für Fahrkarte, Klamotten und Spaß haben. Da muss man doch mit hinkommen. Ansonsten steht es ihnen frei sich einen Job zu suchen.

Meine Kinder sind beide in der Ausbildung.
Kind A erhält nur eine kleine Ausbildungsvergütung
Kind B besucht eine Berufsfachschule und hat gar kein Geld

Beide leben zuhause und bekommen ihr Kindergeld von 250 Euro als Taschengeld. Sie freuen sich riesig drüber und hätten von sich aus niemals was von mir verlangt.

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Kommt aber darauf an was die Fahrkarten kosten. Das Ticket hat bei uns vor dem Deutschlandticket schon über 100 Euro gekostet

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Dann bleiben aber immer noch 150 Euro.
Man muss weder monatlich Klamotten kaufen (eh besser, um Fast-Fashion nicht zu unterstützen) noch jedes Wochenende Unmengen fürs Ausgehen raushauen, wenn man es sich nicht leisten kann.
Will man mehr Luxus genießen, dann darf man in dem Alter ja auch was dazu verdienen.

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Hallo,
eigentlich ist es simpel.
Nimm den Bedarf eines 18-jährigen lt. DDT (offensichtlich wollt ihr es ja offiziell) und dann überschlägst du, was du davon zu zahlen hast und wieviel der Vater. Das geht prozentual nach eurem Einkommen.

Im Gegenzug schaust du, was du an Kosten hast. Das wären also: anteilige Miete, NK, Essen/Trinken, Hygieneartikel, Schulkram,… eben das sogenannte Kostgeld, was deine Kinder dir monatlich zahlen müssen.

Die Frage ist doch eher, was sie von den 250€ konkret bezahlen müssen. Das sollte schon klar definiert werden. Denn gerade bei dir gibt es ja „Hotel Mama“ und das ist für das Kind „kostenlos“. Ausgerechnet hier entstehen aber die höchsten Kosten. Also 250€ ist meiner Meinung nach beim Mindestunterhalt nach DDT viel zu viel für das, was das Kind davon zahlen soll.

Und sorry, falls das Kind meint, das Leben ist preiswert, dann auch ruhig mal vor die Alternative stellen, dass es den vollen Unterhalt bekommt und dann auszieht. Es soll einfach mal die Kosten verstehen.

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Ehrlich gesagt finde ich dieses Denken, dass man seinen erwachsenen Kindern, die bei einem im Haushalt leben unterhaltspflichtig ist, sehr befremdlich. Ich kaufe Lebensmittel, Kosmetik, Heizmaterial, Wasser, Strom... Bediene einen Hauskredit, sodass alle hier im Haushalt lebenden es gemütlich, sauber und warm haben und satt werden. Sogar das Futter für alle Haustiere wird von uns Eltern finanziert inklusive Sport und Musikschule. Dafür behalte ich sogar das Kindergeld. Meine erwachsene Tochter hat den vollen Bafög-Satz, von dem sie daher zu Hause nix mehr bezahlen muss. Damit kann sie machen, was sie möchte. Kleidung, Schuhe, private Technik, Handy und Urlaub muss sie selbst finanzieren.

Bearbeitet von WasistFamiliewert
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Mir geht es genauso. Ich hsbe das Haus erst vor 3 Monaten gekauft, in dem wir vorher Mieter waren. Alles untereinander abgestimmt, bewusst, welche Konsequenzen es mit sich bringt. Und nun diese Situation, die an meinen Nerven nagt.
Nur dass meine keinen Bafög Satz haben, weil sie erst die 12. Klasse besuchen.

Aber dass es mehrere so befremdlich empfinden beruhigt mich, so dass ich das Thema vielleicht Zuhause noch einmal anbringen muss.

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Wenn deine Kinder den Unterhalt und das Kindergeld auf ihr Konto bekommen, dann solltest du wie schon gesagt, Miete und Nk davon anteilig verlangen, den Rest können sie behalten.

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Meine Eltern sind auch geschieden. Ich war zwar mit 18 schon in der Ausbildung und verdiente eigenes Geld, aber wäre ich zur Schule gegangen und hätte gesagt: ich bin jetzt 18 , mir steht mietfreies Wohnen zu, satt zu essen und 250 Euro für eigene Bedürfnisse, ich bin mir ziemlich sicher, meine Eltern hätten mir ganz deutlich was gesagt.

Hätte ich damals vielleicht doof gefunden, weil klar denkt man erst mal, man sei jetzt mega-reich, aber ich würde meinem Kind auch den Vogel zeigen. Kost und Logis, Schulmaterial und Kleidung nach Bedarf, Taschengeld, alles klar, aber abzocken lassen würde ich mich vom Junior nicht. Auch wenn es fürs Kind natürlich uncool ist, mit 18 noch sagen zu müssen: "Mama, ich brauche morgen 15 Euro für den Klassenausflug".

Aber andererseits: als ich noch zu Hause wohnte, habe ich automatisch Bescheid gesagt, dass ich weggehe und wurde ebenso automatisch gefragt, wohin. Auch wenn mein Vater, bei dem ich lebte, genauso wie ich selbst wusste, dass er mir das weder verbieten konnte /würde noch verlangen könnte, dass ich um soundsoviel Uhr wieder zu Hause wäre. Hat mich manchmal auch genervt, aber ich empfand es irgendwie als normal.

Eine Freundin wohnte während des Studiums in einem privaten Zimmer bei einer alleinstehende Dame, und selbst dieser sagte sie so was noch. Bis die Vermieterin irgendwann sagte, sie müsse da doch nicht immer Bescheid sagen.