Warum gibt es so viele Vorurteile gegen Studenten?

Guten Morgen

Ich bin Männlich und 30 Jahre alt. Ich habe mein Abitur absolviert und nach dem Abitur eine einjährige Auszeit genommen. Anschließend habe ich begonnen Theologie, Philosophie und Religionspädagogik zu studieren. Nebenbei studiere ich seit meinem Abitur Klavier.

Um mein Studium zu finanzieren arbeite ich Teilzeit in den Ferien und auch während dem Studium einige Tage wenn es sich ausgeht. Ich arbeitete schon in diversen Handwerksberufen als Hilfsarbeiter.

Was mir aufgefallen ist, ist das in fast allen dieser Berufe wo ich war die Leute eine Abneigung gegenüber Studenten hatten, nicht nur mir gegenüber sondern auch anderen Studenten die dort arbeiteten. und das wie gesagt bei mehreren Betrieben.

Es herrscht bei meinem jetztigen Betrieb jedenfalls ein etwas lauter Ton und ist direkter. Mir wird von den Arbeitern die teilweise 12h am Tag arbeiten gesagt das ich den Ernst des Lebens nicht kapiert habe da ich bisher noch nie richtig gearbeitet habe und ich endlich mal anfangen soll zu arbeiten und nicht bis in alle Ewigkeiten studieren.

Natürlich will ich auch arbeiten, aber muss natürlich auch mein Studium abschließen. Dadurch das ich nebenbei arbeite dann zieht sich das Studium in die Länge, da ich noch den Master in diesen Bereichen machen will und vielleicht noch einen Bachelor in Geschichte.

Was meint ihr? Wie soll ich auf solche Kommentare antworten?

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Naja, was erwartest du bei deinem Lebenslauf? Wie alt warst du, als du Abi gemacht hast? 18? 19?
D.h. du studierst jetzt seit 11-12 Jahren und bist über den Bachelor nicht hinaus. Den erreicht man nach 6 Semestern, also nach drei Jahren Studium.
Zudem studierst du typische "Orchideenfächer", also Fächer, die bekannt dafür sind, dass deren Absolventen später mit wenig Geld ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen oder gleich fachfremd arbeiten. Davon studierst du nicht nur ein Fach, sondern gleich mehrere.
Ich würde dir raten, auf Lehramt umzusatteln, die bisherigen Studiengänge schnell abzuschließen, ins Referendariat zu gehen und endlich anfangen mit meinen Studienfächern Geld zu verdienen. Bitte fange nicht noch das nächste Orchideenfach an, mit dem du später beruflich nichts machen wirst.

Deine Kollegen kann ich 100% verstehen. Du scheinst aus Lust am Lernen zu studieren ohne Ziel und ohne zu wissen, wo deine berufliche Reise hingehen soll. Das kann man machen, wenn man das Kind reicher Eltern ist und im weiteren Leben kein eigenes Geld verdienen muss. Da deine Eltern aber nicht reich zu seinen scheinen, solltest du dir überlegen, womit du die nächsten 37 Jahre deinen Lebenunterhalt bestreiten willst.

PS: Eigentlich denke ich ja immer noch, dass dies nur wieder ein Aufmischthread ist, wie wir ihn hier in ähnlicher Weise schon hatten.

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Ich arbeite ja Teilzeit nebenbei?

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Ja, als Helfer auf dem Bau. Es wäre fast sinnvoller, dort nicht nur ungelernt zuzuarbeiten, sondern die nächsten Jahre für ca. 800-1400 Euro brutto je nach Lehrjahr zu verdienen und dann ganz dort einzusteigen, statt auf 10 Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen und keine davon fertig zu machen. Du solltest dich nur entscheiden, was du später machen willst. Weißt du das schon? In welchem Beruf möchtest du arbeiten?

Ich habe studiert, 2-3 mal pro Woche nebenbei gearbeitet und trotzdem mein Studium in fast der Regelstudienzeit durchgezogen. Das zwaren zwei Semester mehr, die der Großteil der Studenten gebraucht hat.

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Hast du das nicht schon sau oft hier geschrieben?

Irgendjemand schreibt das ständig hier mit den komischen Fächern auch - also solchen wo man sagt, dass du vielleicht auch Taxifahrer wirst. Um einen der potentiellen Kommentaren mal einzuwerfen.

Das ganze klingt immer wie ein aufmischpost.

Ich habe auch gearbeitet neben dem Studium und war trotzdem mit 25 am arbeiten. So lange braucht man nun wirklich nicht..
Ansonsten habe ich nie einen negativen Kommentar innerhalb meines Studiums gehört. Die Kommentare dir gegenüber - sofern dein Beitrag der Wahrheit entspricht - basieren einfach darauf, dass du 30 bist.

Btw würdest du auch ggf. Später als Handwerker mehr verdienen können als als Philosoph und würdest auch schneller und besser arbeit finden.

Bearbeitet von Sternchen3030
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Wenn man mehrere Studiengänge gleichzeitig studiert braucht man eben länger und ich musste noch nebenbei arbeiten.

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Und was erhoffst du dir davon?

Wie gesagt, ich habe auch nebenbei gearbeitet, habe sogar meinen Master berufsbegleitend gemacht - ich habe also vollzeit 40 Stunden gearbeitet (meistens eher mehr) und daneben einen Master gemacht.

Die Menschen haben keine Vorurteile gegenüber Studenten sondern gegenüber Menschen wie dir. Vorausgesetzt du denkst dir das nicht immer wieder aus.. es ist ja schon irgendwo ermüdend immer wieder die gleiche Story mit den gleichen Argumenten zu lesen.

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Naja..wenn man mit 30 den Bachelor noch nicht abgeschlossen hat, den Master noch dranhängen will und evtl noch etwas anderes studieren möchte, muss man sich über die Reaktionen ja nicht unbedingt wundern?!
Du bist ja anscheinend auch schon etliche Jahre am studieren und das ohne Abschluss.

Ich habe auch auf Bachelor und Master studiert und war nebenbei arbeiten. Allerdings habe ich dafür trotzdem nur die Regelstudienzeit benötigt und war mit 24 Jahren komplett fertig.

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Es gibt tatsächlich noch Masterstudiengänge, die man in Regelstudienzeit schafft? Das war bei uns unmöglich, weil man minimum ein gesamtes Jahr nur für Masterarbeit einplanen musste und den ganzen Rest schon allein von Überschneidungen her nicht in den Rest der Zeit packen konnte.

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Ich habe meinen Master 2015 gemacht und wenn man dran bliebt, dann konnte man sowohl Bachelor, als auch Master in der Regelstudienzeit abschließen.

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Direkt solche Kommentare kenne ich nicht. Ich selbst hatte mit 26 meinen Master in der Tasche, trotz nebenher arbeiten. Aber ich habe mich eben auch auf ein Fach konzentriert (plus Nebenfach, was ja in vielen Studiengängen vorgeschrieben ist) und nicht gleich 3-4 Fächer studiert.
Ich hab auch ein "brotlose Kunst" Fach studiert aber bin damit inzwischen tatsächlich im öD gelandet und sehr zufrieden, auch wenn es nicht mehr wirklich mein Fach ist, was ich arbeite.

Ich kenne aber diese Grundhaltung in Richtung "Studenten denken sie seien was besseres, dabei sind sie faules Pack, was den arbeitenden Menschen auf der Tasche liegt". Diese Haltung findet man meiner Erfahrung nach aber nur bei Leuten, wo niemand im Umfeld studiert hat, sodass sie die Umstände garnicht kennen und die selbst mit ihrer Arbeit und/oder ihrem Gehalt nicht zufrieden sind.

Bearbeitet von Yosan
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Ich habe wie oben beschrieben selber studiert und denke trotzdem, dass sich viele für was besseres halten und auch, dass viele einfach faul sind und studieren, weil Sie sonst nicht wissen, was Sie machen sollen.
Meine Cousine war als Studentin eingeschrieben, damit Sie die Vorteile vom Studentenleben haben konnte. War aber kaum in der Uni und hat lieber ungelernt im Einzelhandel gearbeitet.

Ansonsten gibt es immer wieder so Beispiel wie hier beschrieben: Man studieren 100 Jahre, bekommt den Abschluss einfach nicht fertig und schlägt sich mit Gelegenheitsjob rum, weil man sich vom Studentenleben anscheinend einfach nicht lösen kann.

Ich kenne also die Umstände und habe trotzdem diese Einstellung gegenüber vielen Studenten 👍🏻

Bearbeitet von Kein Wunder
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Du verwechselt da etwas.
Es geht nicht darum dass die Leute Probleme mit Studenten insgesamt haben, sondern mit dir im Speziellen
Du bist 30, das ist das Problem, nämlich dass du so alt und immer noch nicht fertig bist.
30 und immer noch kein Berufsabschluss ,das passt nicht mehr....Du hast über ein Drittel deines Lebens hinter dir und bisher nix zu stande gebracht.
Abi macht man mit 19, deine ganzen 20er hast du schon damit verbracht vor dich hin zu studieren und bist immer noch nicht fertig....Junge Junge....10 Jahre verbracht mit brotloser Kunst und kein Ergebnis.
Ich hatte mit 30 schon zwei Kinder, war seit 5 Jahten mit dem Studium durch..
Nicht der Studentenstatus ist Problem sondern deine wenig zielorientierte Art zu studieren und dann auch noch solche Fächer...kommste heute nicht kommste morgen...kommt nicht gut an bei Leuten die sich den Hintern aufreissen.
Hättest du schon eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen und wäre das jetzt ein Zweit oder Aufbaustudium was du nebenberuflich machst, wäre das was anderes, aber so....nee, dir fehlt Zielstrebigkeit und Biss, so wirkt das und deswegen die Kommentare.

Bearbeitet von Inaktiv
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Da geb ich dir absolut recht.

Leider gibt es viele Menschen, die auf diese Weise studieren, wie der TE.

Und viele Menschen scheren dann alle Studenten über einen Kamm, dabei haben sie nur etwas gegen diese bestimmte Art.

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Naja, viele nicht, aber jeder von uns kennt wohl jemanden und das reicht in der Menge schon aus.

Wir hatten bei uns im Studiengang einen, der seit xy Semestern an der Uni war und man fragte sich warum. Insgesamt waren wir in unserem Fach wohl so ca. 2000 Studenten.

Ein anderer aus meinem Umfeld hat aus Verlegenheit mit Jura angefangen, weil er nicht wusste, was er beruflich machen soll, aber er hat wenigstens nach drei Semestern abgebrochen und eine Ausbildung gemacht, die besser seinen Interessen entsprach.

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"Wenn du das meinst." Fertig.

Rechtfertigen dich nicht. Auch hier im Forum nicht. Jeder geht seinen Weg und dabei geht es im Leben nicht darum, dass man mit 30 "viel" erreicht hat. Was soll denn bitte auch dieses "viel erreicht" sein? Haus, Auto, Boot?

Blöde Kommentare rühren oft vom Neid her. Neid, dass andere ein stressfreieres Leben haben. Dass sie freier sind in ihrer Lebensgestaltung, weniger Verantwortung tragen müssen oder was auch immer. Wenn man wirklich frei entscheiden könnte, dann würden viele vielleicht auch mal ein Jahr Auszeit nehmen oder beruflich doch etwas ganz anderes machen als sie jetzt tun.

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Neid der Kollegen vielleicht ja, Neid der Mitforisten nein. Diejenigen die hier geantwortet haben, haben ebenfalls studiert. Ich jedenfalls habe mein Studentenleben genossen und weiß, wie schön diese Zeit ist. Igendwann fängt aber der Ernst des Lebens an. Der TE lebt jetzt vermutlich mit relativ wenig Geld. Ihn wird auch zukünftig nicht viel Geld erwarten und in der Rente sowieso nicht, wenn er das Steuer nicht noch herumreißt.
Diese Überlegungen stellen die Kollegen auf dem Bau vielleicht nicht an, wir aber schon. Ich verdiene mittlerweile ein Vielfaches von dem, was ich im Studium an Geld zur Verfügung hatte. Ich muss nicht mehr so sparsam sein wie damals und mein Job ist körperlich auch nicht anstrengend, anders als der Job damals. Ich kann mit meinem Gehalt eine Familie ernähren, kann in Urlaub fahren und mir kaufen, was ich möchte. Tauschen mit meinem damaligen Ich möchte ich definitiv nicht.

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Ganz einfach:

Ein Jahr Auszeit als 18-Jähriger. Wovon? Vom Schulstress?
Wieso wird das immer nur Abiturienten "zugestanden"? Hab noch nie gehört, dass ein 15/16-Jähriger nach der Mittel- oder Realschule ein Auszeitjahr nehmen hätte können/dürfen. Die haben sich doch für ihre Verhältnisse ebenso angestrengt für ihren Schulabschluss wie ein Abiturient?!

Was ist denn dein künftiger Plan? Welche Stelle wirst du denn mal antreten, wenn du dein Studium beendet hast?

Die meisten Studenten sind mit Mitte 20 fertig - trotz Nebenjob. Du bist 30 und hast noch rein gar nichts in der Tasche. Dass da der ein oder andere nen entsprechenden Kommentar ablässt muss dich nicht wundern.

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Ja mit 1 Studiengang ist man mit mitte 20 fertig, du hast aber falsch gelesen. Ich habe mehrere Studiengänge absolviert und muss nebenbei noch arbeiten. Deshalb brauche ich halt länger wo ist dein Problem?

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Falsch gelesen.
Nicht ich - sondern DU hast scheinbar ein Problem.

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Sag doch einfach, dass das dein Lebensweg ist, der sich für dich richtig anfühlt. Du liegst ja anscheinend niemandem auf der Tasche und lebst genügsam mit deinem geringen Verdienst. Es muss ja nicht jeder die große Karriere anstreben und Schöngeister braucht es schließlich auch. Ich denke, du bist dir der finanziellen Konsequenzen bewusst und nimmst diese in Kauf. Passt doch. Vielleicht kannst du ja mal probieren, dir einen fachlich passenden Job zu suchen. Ich habe beispielsweise während des Studiums an einer Musikschule unterrichtet. Klar, als Honorarkraft nicht wahnsinnig gut bezahlt, aber doch besser als die klassischen Studentenjobs.

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Es kommt darauf an, mir ist es grundsätzlich egal wer/was/wie lange studiert.

Aber insbesondere bei Studenten beobachte ich ein hohes Maß an linksorientierten Forderungen an den Staat also an die Steuerzahler und was doch alles möglich sein muss (Leben ohne Auto, Modernisierungsmaßnahmen überall etc.)

Und sowas kann ich nicht ernst nehmen, ein Typ, der noch nie selbst verantwortlich gearbeitet hat, der keine Ahnung hat von Dienstreisen etc.
Also von ganz normalen Alltagsproblemen….
Der soll mir nicht erzählen, wie Leben funktioniert und was ich als Steuerzahlerin alles zu ermöglichen habe.

Wenn du diesbezüglich zurück hältst, ist alles gut

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Was für linksorientierte Forderungen? Habe ich noch nie gehört, höchstens das diese mehr zu Klimaaktivisten tendieren.

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Naja, was eben der Staat/Steuerzahler noch zahlen müsste, für Studenten, Familien etc. „Alles was es schon gibt ist viel zu wenig“, „Studenten sollte ermöglicht werden, dass sie studieren können ohne zu arbeiten“ ist etc.

Forderungen nach dem bedingungslosen Grundeinkommen usw.

Wie böse Unternehmer sind etc.

Ich kenne hier sehr laute Reden von Studenten aus meinem engsten Bekanntenkreis. Ist aber nur meine Erfahrung 🤷‍♀️