Nachhaltigkeit und der Investitionsstau - SiLoPo? ;-)

Hallo,

hier lesen ja einige mit, die auch (zumindest momentan) sehr sparsam leben.

Ich entdecke aber immer wieder ein Problem der Sparsamkeit, dass ich noch nicht endgültig gelöst habe:

Wenn ich sehr sparsam lebe, kommen "größere" Ausgaben so selten, dass es schier unmöglich ist, sie einzuplanen.

Oder anders gesagt, es sammelt sich an.
Investitionsstau.

1. Beispiel Langarm-Shirts:
Zwischen meinem 20. und 25. Lebensjahr hatte ich eine Quelle, wo ich regelmäßig für nur 10€/Stück ein Shirt kaufen konnte.
Die Dinger waren extrem haltbar und ich habe bestimmt 25 Stück davon im Schrank.
Aber ich bin jetzt 45 und diese Shirts, die mich mein halbes Leben lang ohne Löcher, Pilling oder Farbverlust begleitet haben, geben doch auf. Alle mehr oder weniger gleichzeitig. Dürfen sie auch, nach über 20 Jahren.
Ein Shirt ähnlicher Haltbarkeit kostet aber heutzutage mind. 20€. (Und ja, diese Shirts sind nach wie vor die Basics meiner Kleidung. Pullover als Ersatz wären noch teurer).

500€. Puh. Als Belohnung dafür, dass ich 20 Jahre lang so nachhaltig gelebt habe.

2. Beispiel BHs.
Ich besitze ca. 10 BHs, alle rund um die Geburten meiner Kinder gekauft. Damals waren das quasi einkalkulierte "Kollateralkosten" ;-) Zur Erstausstattung gehört nunmal auch die Mutter.
Jetzt sind die Kinder 10 und 12 Jahre und die BHs allmählich hinüber. Wiederum: alle gleichzeitig, weil gleich alt.
Bei meiner Figur kostet ein gut sitzender BH aber mind. 50€. Und ich fange an zu rechnen...
500€. Uff. Schon wieder.


Nun könnte man argumentieren, dass man es gar nicht so weit kommen lassen darf.
Regelmäßig nachkaufen.
Aber mal ehrlich: wer macht das, wenn das Budget knapp ist und die Sachen noch gut?

Und dazu kommen dann noch all die Dinge, die man eh auf dem Schirm hat. Eine Waschmaschine kann kaputt gehen, die Küchenmaschine ebenfalls.


Wie geht ihr mit solchen unregelmäßigen Kosten um?
Ich habe gerade das Gefühl, außer Lebensmitteln, Nebenkosten, Kleidung der Kinder (die ja zum Glück? regelmäßig wachsen) und Hobbys
kommen hier ständig so große Ausgaben rein, die dann aber auch nur einmal alle 10 Jahre fällig werden.

Ist das bei euch auch so?

Wie kann man das steuern?

Oder liegt es an meinem unsteten Leben, dass ich nur phasenweise Neues kaufe?
Wir vermeide ich es, dass ich in 10 Jahren wieder so einen Investitionsstau habe?
Ich brauche die Klamotten ja JETZT, und will nicht 5 Jahre lang jährlich 2 BHs kaufen und ansonsten die alten, ausgeleierten tragen.
Klar, ich kratze das Geld jetzt zusammen. Aber in 10 Jahren wird es wieder so weit sein - ist das albern sich um so etwas Gedanken zu machen?

Ich freue mich auf einen Austausch.

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Ja aber müssen es denn 25 Langarmshirts auf einmal sein? Ich bin mir sicher, dass man erstmal auch mit 10 auskommt.
Dasselbe bei den BHs.
Ganz ehrlich, ich hab 4 und komme super damit aus.
Ich meine, es kann sich ja jeder so viel kaufen wie er möchte, aber wenn wir hier von Sparsamkeit reden und wie blöd solch unerwartet hohe Kosten sind, dann wundert es mich einfach, dass man auf einen Schlag 25 Teile anschaffen muss.
Auch von der Qualität her würde ich mich nicht auf den Preis verlassen.
Ich habe auch billige Fetzen, die bestimmt schon 15 Jahre und hunderte Wäschen auf dem Buckel haben und noch super halten.
Viel wichtiger ist es da aufs Material und die Verarbeitung zu achten.
Aber was die unerwarteten Kosten angeht:
Ganz so unerwartet sind die ja oft nicht.
Also ich rechne schon damit, dass jeden Monat ein gewisser Betrag für Dinge wie diverse Anschaffungen, Frisör, Medikamente, Reparaturen, Geschenke, Urlaub, etc. draufgeht.
Für Dinge, die wirkliche unvorhergesehen kommen und außerhalb des Budgets liegen, wie z.B. dass eine neue Waschmaschine fällig wird oder bei den Zähnen was ist oder das Auto eingeht, hab ich meinen Notgroschen.
Also ich versuche immer je nach Lebenslage 10-30% meines Einkommens gleich am Monatsanfang wegzusparen und anzulegen.
Bevor ich das Geld aber in Wertpapiere stecke, spare ich zuerst immer auf ein separates Notgroschen-Konto, auf dem mindestens 3000€, besser aber 3 Netto-Monatsgehälter sein sollen.
Ist das Notgroschenkonto aufgefüllt, lege ich mein Geld wieder an (zur Altersvorsorge).
Und wenn Geld vom Notgroschenkonto entnommen werden muss, wird dieses dann erstmal wieder solange bespart, bis es wieder aufgefüllt ist.

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Dann bin ich also nicht die einzige, die mit weniger BHs auskommt. Ich fühlte mich schon schlecht :-) Der Schrank ist voll (über die Jahre zusammengekommen), aber nur 4 von denen nutze ich aktuell wirklich. Vielleicht bin ich damit dreckig, aber ich trage einen sogar zwei Tage am Stück. Die Woche wird mehrmals gewaschen, da kommen die im Netz mit rein und ich komme somit gut über die Woche. Außer meinem Mann sieht ja keiner, dass ich immer dieselben trage.

Ansonsten mache ich es auch so wie du und habe schon seit vielen Jahren einen Notgroschen von mindestens 3.000 Euro. Wenn eine Sonderausgabe fällig wird, kann ich das Geld nutzen und fülle den Notgroschen im Anschluss nach und nach wieder auf. Bisher bin ich damit immer gut gefahren und komme nicht in Bedrängnis, wenn auf einmal mehr Geld fällig wird.
Da die TE aber wahrscheinlich nicht so schnell auf 3.000 Euro kommen wird, würde ich ihr tatsächlich zu kleinen Sparraten raten und mich zunächst nicht auf eine bestimmte Summe fixieren.
Langfristig schon, @ TE, ein Notgroschen macht das Leben wesentlich einfacher.

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Ich würde für solche Ausgaben Geld während der Zeit in der du nichts kaufen musst auf Seite legen. Jeden Monat nen 10er tut nicht weh.

Mein Kleiderschrank ist deinem sehr ähnlich, auch bei mir geben die Langarmshirts langsam aber sicher nach über 10 Jahren den Löffel ab. Nicht alle auf einmal, aber halt nach und nach. Was ich jetzt mache - die, die noch gehen trage ich weiter und neue Langarmshirts kaufe ich häppchenweise alle paar Monate zwei, drei Stück. Dann ballt sich die Ausgabe nicht so sehr auf einen Monat.

Und BHs, da hab ich jetzt tatsächlich in den sauren Apfel gebissen und 400€ in die Hand genommen 😅

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Ich habe das Problem nicht, würde aber an deiner Stelle mit der Umschlagmethode oder mit einem Unterkonto arbeiten: in einem Umschlag legst du dir jeden Monat einen geringen Betrag weg und verbrauchst ihn, wenn du ihn benötigst. Wie hoch der Betrag ist, hängt davon ab, was du davon alles bezahlen willst und wann du meinst, dass der Betrag wieder fällig wird. Das können bei 10 Jahren 5-10 Euro pro Monat für BHs und Langarmshirts sein.
Beim Unterkonto funktioniert es ähnlich, aber mit Dauerauftrag.

Ich habe übrigens selbst eine sehr große Oberweite. Hunkemöller oder Bonprix/Otto haben tatsächlich gute Alternativen zu Trumpf und sind nur halb so teuer. Auch da muss ich lange suchen, aber wenn mir ein BH passt, dann sitzt er richtig gut, rutscht nicht hoch usw.
Auch für Langarmshirts und andere Sachen kann ich dir Bonprix empfehlen. Ich kaufe seit vielen Jahren nur noch online und tue mir den Stress im Laden nicht an.

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Hi,
leider wirst du vermutlich, mit Deinem Neukauf, nicht so lange Freude haben. Die Qualität ist überall gesunken.

Du kannst ja jetzt erst mal von allem 5 Stück kaufen. Ich geh jetzt von einer 5 Tage Arbeitswoche aus, wie die meisten haben, und direkt nach dem Heimkommen und am Wochenende, die "guten" Sachen ausziehen, und die alten Sachen auftragen.

Brauchst du einen gut sitzen "BH", schau mal bei KIK nach den Sport BH's. Diese Bustiers halten auch in XXXL, alles fest, und macht einen schönen Busen. Ja, die Träger schauen theoretisch aus dem Oberteil. Da ich aber immer, einen Schal oder Loop trage, ist das für mich vernachlässigbar.

Bei Bon Prix bin ich damals auch fündig geworden, und bei einem Stand auf der Kirmes, die haben die Unterwäsche von Conta und Viania. Viania hat tolle BH.

Im Moment hat Otto, wie auch Witt Weiden, ganz viel reduziert. Vielleicht findest du ja Dein Modell.

Ich würde aber auch raten, jeden Monat einen Betrag in einen Umschlag zu stecken, für die Zukunft. So mache ich es für Waschmaschine, Trockner, Schullandheim.

Alles Gute

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Kenn ich so ehrlich gesagt nicht . Ich hab auch Klamotten die noch aus meiner Jugend / frühen Erwachsenenzeit sind klar nach ist auch was auf oder geht kaputt dann kaufe ich mir halt was neues das ich komplett zeitgleich aus irgendwelchen Shirts etc. Laufe ist noch nie vorgekommen . brauchst du wirklich gleich 25 neue Shirts und 10 neue BH‘s auf einmal . 10 BH‘s so viele hab ich nicht mal 3-4 die gut sitzen reichen mir aus . Wenn von meinen Klamotten was auf ist , ist das so ich Kauf mir jetzt auch nicht viel da darf dann ruhig mal was Neues her . Bei den Klamotten für die Kinder nervt mich das mehr vor allem wenn es nach kurzer Zeit schon kaputt ist interessanter Weise hab ich festgestellt das das bei Kleidung die ich neu gekauft habe fast schnell passiert wie bei Second Hand . Warum ist eine gute Frage das ist nicht mal weil es mehr auf fällt weil es ärgerlicher ist wenn Junior mit der neu gekauften Hose hinfällt und die Knie durch sind als wie wenn es mit einer Second Hand für paar € passiert sondern auch so wenn nach paar Wäschen bei neu gekauften Sachen die Nähte aufgehen oder nach paar tragen der Reißverschluss kaputt geht etc. bei Second Hand passiert das komischerweise weniger oft . Vielleicht weil die Klamotten schon erprobt sind ich weiß es nicht . Bei anderen Dingen kenn ich es das wie verhext alles gefühlt auf gleich kaputt geht Waschmaschine, Staubsauger , was am Auto … nervt aber was will man machen .

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Dir Nachhaltigkeit liegt ja darin, nicht mehr 20 Langarmshirt und 10 BHs zu kaufen, sondern 5 Shirts und 3 BHs. Dann sparst du auch gleich Platz.

Oder anders: Es gehen ja jetzt nicht wirklich alle Shirts und alle BHs gleichzeitig über den Jordan. Dann ersetzt man eben erstmal nur jeweils eins,…

Diese Rechnung ist auch einfach nicht logisch. Wenn du seit 20 Jahren keine oder kaum Kleidung mehr kaufst und das gesparte Geld regelmäßig angelegt hast, dann könntest du dir doch jetzt allein von Zins und Zinseszins die neuen Sachen kaufen, ohne das ursprünglich zurückgelegte Geld überhaupt anzutasten.

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Hallo.

Nachhaltiger wäre es wohl weniger Shirts und BHs zu besitzen. Ganz ehrlich ich habe 3-4 BHs die ich gerne trage und noch ein paar ältere die ich notfalls auch mal anziehen kann. 10 Shirts (maximal) reichen mir auch ganz locker. Wir waschen ohnehin mehrmals die Woche.

Ich hatte kürzlich auch eine Reihe TShirts die ich gleichzeitig gekauft hatte und die dann zur gleichen Zeit angefangen haben kaputt zu gehen. Aber auch das sieht man ja kommen. Erst werden sie dünner, dann bekommt das erste ein Loch. Insofern hat man genug Zeit das ganze zu ersetzen. 3-4 neue schlichte T-Shirts für zusammen 40 € fällt hier nicht ins Gewicht.

Insofern kann ich das Problem gerade bei Kleidung nicht so ganz nachvollziehen.

Liebe Grüße

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Ich finde, wenn man so knapp kalkulieren muss, dann braucht man auch nicht 25 Langarmshirts und 10 BHs.
Es reichen auch 5 Shirts und 2 BHs.

Ich frage mich grade ernsthaft, wie man es schafft, einen BH 10 oder 12 Jahre lang zu tragen. Auch wenn er noch so teuer und hochwertig ist - der sieht doch nach ein paar Jahren schon so aus, dass er nicht mehr vorzeigbar ist, wenn er nahezu täglich getragen wird.

Wie wäre es mit Secondhand Klamotten von Ebay, oder hochwertigen neuen Klamotten von entsprechenden Outlet-Shops?

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Ich schaue auch gerne bei Frauenflohmärkten vorbei. Die boomen bei uns gerade extrem.
Da bekommt man locker auch mal ein gut erhaltenes Shirt für 2-3 Euro. Wäre das was? Ansonsten würde ich an deiner Stelle auch eher die Anzahl reduzieren. Für jeden Tag die Woche eines und dann waschen sollte doch reichen? Ggf. noch 2 schickere zusätzlich, falls man abends mal ein frisches zum weggehen braucht.