Hauskauf bei der Zinslage aktuell...ja/nein?

Hallo zusammen :)
Mein Mann und ich sind nun schon einige Jahre verheiratet. Bisher haben wir auch noch keine Kinder (leider) dafür aber ein recht stabiles vielleicht auch überdurchschnittliches Einkommen. (Wenn man das so sagen kann, keine Ahnung 🙈)
Wir wohnen in einer größeren Stadt in NRW, mir etwas Glück zahlen wir keine 12-16€/qm kalt sondern leben auf 85qm für 880€ warm.
Der Traum von einem eigenen Haus für die eigene Familie ist manchmal schon da.
Eigenkapital wäre ca. 25.000€ vorhanden. Ich weiß, das ist nicht die Welt (in der aktuellen Lage) aber auch nicht nichts. Wir leben halt unser Leben und legen nicht jeden übrigen Cent beiseite.
Bei einer Hausfinanzierung würde sich der monatliche Betrag für das Dach überm kopf locker verdoppeln. Nun Frage ich mich schon, ob wir das, das eigene Haus wert ist. (Ich weiß, ist vielleicht auch etwas zu kurz gedacht - so aber sind meine Gedanken aktuell)

Was sagt ihr? Wart ihr in einer ähnlichen Situation und bereut ihr vielleicht sogar den Kauf?

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Da das EK schon komplett für die Kaufnebenkosten drauf gehen wird, müsst ihr 100% finanzieren, ggf. sogar mehr bei Modernisierungsbedarf. Ich glaube da kommt ihr mit dem doppelten von den aktuellen Kosten nicht weit bei der aktuellen Zinslage.

Bedenke, dass die Finanzierungskosten inkl. Absicherung (Risikolebensversicherung) nur der Kaltmiete entsprechen. Nebenkosten habt ihr ja trotzdem, vermutlich sogar höhere als jetzt in einer 85qm Mietwohnung. Denn ihr müsst dann ja auch etwas für Instandhaltung-/setzung zurücklegen, wofür heute euer Vermieter zuständig ist.

Ich würde so lange wie möglich in der aktuellen günstigen Wohnung bleiben, weiter EK aufbauen und auf eine Entspannung am Zinsmarkt warten.

Und selbst wenn es bald mit dem Kind klappt, in den ersten 1-2 Jahren braucht man noch nicht mehr Platz als vorher als Paar.

Bearbeitet von ourhope123
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Vielen Dank für deine Rückmeldung und Meinung.
Das stimmt mehr Platz brauchen wir tatsächlich aktuell und auch mit 1-2 Kindern nicht.
Aktuell liebäugel ich mit einem Haus. Ich hab Angst, dass wenn man dann so weit ist, sich einfach keine passende Gelegenheit mehr ergibt. Das Haus wäre in der Stadt meiner Eltern. Es kostet knapp 300.000€ und irgendwie denke ich, dass man das schon gestemmt bekommt. Aber natürlich bleibt unterm Strich einfach weniger übrig.

Bin so zwiegespalten. 😅
Ich sag mal so: Mit der Kinderplanung haben wir gewartet. Und nun stellt man fest man wird halt nicht so eben schwanger und es dauert dann gut auch mal ein Jahr. Mein Mann ist (schon) 31 und ich möchte nicht erstkt Ende dreißig oder 40 Jahren mit der Finanzierung beginnen 🙄

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Wenn das Haus 300.000€ kostet und Ihr 25.000€ Eigenkapital habt, reicht das nichtmal für die Kaufnebenkosten. Ihr müsstet also über 100% finanzieren. Rechne unter den Umständen mal sicherheitshalber mit 2000€ - 2500€/Monat für's Wohnen im eigenen Haus. Bekommt Ihr das tatsächlich gestemmt? 'Irgendwie' ist der falscheste aller Ansatzpunkte sich auf so ein Projekt einzulassen. Insbesondere, wenn Ihr mitten in der Kinderplanung steckt und einer oder beide deshalb zukünftig die Arbeitszeiten reduzieren möchte / muss.
Ihr müsstet momentan 1200€ - 1800€ monatlich übrig haben. Habt Ihr das tatsächlich? Sind am Ende eines Jahres knapp 20.000€ zuviel auf dem Konto? Vielleicht habt Ihr bisher nicht jeden Cent umgedreht, aber dass möchtet Ihr auch nicht die nächsten 35 Jahre machen.

Grüsse
BiDi

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Also wir haben im Juni gekauft da waren die Zinsen noch ein bisschen besser.

Wir haben auch ein überdurchschnittliches Gehalt bzw. zwei. Allerdings haben wir auch ein Kind. Unser Hauspreis ist ähnlich hoch wie euer. Allerdings ist unser Haus erstmal ohne Modernisierung gut bewohnbar - auch von der Energieeffizienz her.

Allerdings hatten wir nicht 25 000 Euro Eigenkapital sondern etwas mehr als 100 000 Euro Eigenkapital, das reduziert den Beleihungswert und die Zinsen natürlich ebenso wie das mein Mann Beamter ist.

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Was heißt denn überdurchschnittlich?

Könntet ihr auch alles zahlen, wenn du in Ez bist?

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Ich empfinde euer Eigenkapital als Gutverdienender auch sehr gering. Wir waren damals beim Hauskauf eher Mittel- bis Geringverdiener und hatten ein höheres Eigenkapital bei geringen Immobilienkosten. Wir wussten jedoch, dass uns ein Haus die finanzielle Einschränkung wert sein wird, hatten daher beide neben dem Vollzeitjob noch einen Nebenjob und haben eisern gespart. Ebenso in den ersten Jahren im Haus. Durch glückliche Umstände verdient mein Mann nun deutlich mehr und wir haben trotz 2. langer Elternzeit bei mir das Haus gerade abbezahlt. (Aber wir sprechen hier nicht von 300.000 sondern deutlich weniger) wir waren in all den Jahren nie in Urlaub, haben nie im Restaurant gegessen (maximal mal einen Döner zum Mitnehmen), haben das meiste in Eigenarbeit renoviert (und natürlich sieht man den Unterschied zur Profi-Arbeit), haben keine unnötigen Käufe getätigt. Und wir haben keine Schickimicki Hochglanz Neubaubude, sondern ein Haus. Mit EBK 1000€ von EBay usw. Aber es ist unser Zuhause und wir lieben es.
Wo wir nicht gespart haben, waren Versicherungen und Altersvorsorge.

Das muss man echt wollen. Es sind jahrelange massive Einschränkungen, gerade wenn man wie ihr scheinbar, deutlich sparsamer als zuvor leben müsste. Mir fiel es nicht schwer, da wir wie gesagt immer sparsam lebten um uns diesen Traum zu erfüllen. Das muss wohl jeder für sich entscheiden, was einem dieser Traum wert ist.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ob man dich jahrelang massiv einschränken muss, hängt doch von vielen Faktoren ab.

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Richtig. Ich gehe jedoch davon aus, dass man sich (evtl auch massiv) einschränken muss, wenn die finanzielle Belastung deutlich höher sein wird und in den letzten Jahren scheinbar nicht so viel am Ende des Monats übrig blieb, um wenigstens diese Differenz zu schließen. Von einer Elternzeit dann mal abgesehen, das käme ja noch on top. Sonst wäre ja mehr Eigenkapital da.

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Wenn man nicht weiß wohin mit seinem Geld, dann kann man aktuell selbstverständlich kaufen. Ich hingegen würde es nicht machen.
Je nach Hauspreis verdoppeln sich eure Ausgaben auch nicht, sondern es wird mehr als das doppelte. Ich denke momentan rechnet man eher so mit um die 2.000€+ allein für den Abtrag.
Euer Eigenkapital würde dann je nach Hauspreis allein für die Kaufnebenkosten draufgehen oder noch nicht einmal dafür reichen.

Schaut doch einfach mal, was die Häuser in eurer bevorzugten Gegend kosten und gebt das im Internet mal bei Kreditrechnern ein. Dann habt Ihr einen ungefähren Anhaltspunkt, was monatlich auf euch zukommt. Rechnet auch Puffer für mögliche Renovierungen mit ein.

Bearbeitet von J-R.
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wóllte nur darauf hinweisen, dass dieses Thema in letzter Zeit bereits mehrmals kam. Suche mal nach den entsprechenden Beiträgen. Da kamen schon eine Menge an guten Antworten und Erfahrungswerten zusammen.

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Um dir mal eine Größenordnung zu geben

Wir haben in den letzten Wochen tatsächlich einen Immobilienkreditvertrag unterschrieben.
Wir mussten 250.000€ aufnehmen und werden 1500€ im Monat an die Bank abdrücken, dafür ist der Spaß nach 20 Jahren abbezahlt.

Aber: Im Gegensatz zu euch hatten wir wesentlich mehr Eigenkapital, zahlen jetzt schon 1.400€ Kaltmiete im Monat und die Immobilie ist wesentlich mehr wert als die Kreditsumme (Übernahme aus der Familie). D.h. unser Zinssatz war noch unter 4%.

Und mit reinen Kaufnebenkosten (Notar, Steuer, Grundbuch) ist es ja meistens nicht getan. Möbel, neue Küche, ggf. Renovierungs- oder gar Sanierungsarbeiten (man beachte die Pflicht zur energetischen Sanierung) kommen ja meist noch dazu. Das alles müsstet ihr mitfianzieren. Das lässt sich die Bank mit höherem Zinssatz bezahlen und ihr müsst mit einem Kreditrahmen ü300.000€ rechnen.

Das sind über 2000€ im Monat nur für die Bank, Nebenkosten, Rückstellungen etc. kommen noch dazu.

Ihr könnt euch ja eigentlich leicht ausrechnen, ob das machbar ist. Dabei am besten auch an Elternzeit, Arbeitslosengeldbezug oder Krankengeldbezug rechnen, um zu schauen, wie eng das wird.

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Ich würde mich übers Bausparen informieren. Ich habe mal zum Spaß etwas gegoogelt, weil für uns ein Haus auch ein Langzeitziel ist. Da es mittlerweile leider nicht mehr so läuft, wie die letzten Jahre, dass man sich etwas aussucht, finanziert und gleich einziehen kann, sondern eher viel mehr zur NORM zurück ist, erst einen Teil vorfinanzieren zu müssen, um dann kaufen zu können, würde ich behaupten dass das euer Weg ich. (Finde ich auch voll ärgerlich - aber wir waren vor 2 Jahren (was sag ich, heute noch und wahrscheinlich auch noch die nächsten zwei Jahre) noch nicht ansatzweise soweit irgendwo was zu kaufen, und jetzt geht das bedauerlicherweise nicht mehr.)

Sieh es positiv, wenn ihr es euch leisten könnt doppelt soviel Miete zu zahelbnn, könnte ihr das Geld zur Seite legen und habt immer noch gute Chance auf ein Haus, bedauerlicherweise dauert es nur etwas länger als gedacht.

Bearbeitet von ina86b
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Hey :)
Vielen Dank für deine Meinung!

Ja, wir haben uns jetzt gegen das Haus entschieden. Das hatte aber keine finanziellen Gründe.
Wir sparen erstmal weiter und schauen ob sich irgendwann nochmal was ergibt.
Ich muss sagen ich suche nicht allgemein oder dringend jetzt nach einem Haus um in einem Haus zu wohnen, mich muss es einfach Ansprechen, oder unsere jetzige Wohnung zu klein werden. So lange habe ich auch keine Not oder Eile überhaupt ein Haus zu kaufen.
Gehöre eigentlich auch nicht zu dem Typ, Heirat, Kind, Haus, nur weil man das so macht :)
Entweder findet man etwas, was man gern kaufen möchte oder eben nicht. Mal sehen.

Alles gute dir und vielleicht klappt es ja auch bei dir noch mit einem Eigenheim. Vieles ergibt sich sowieso, wenn man am wenigsten damit rechnet.

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Ja, das sowieso. ;)

Bei uns ist halt gerade überhaupt nicht abzusehen wo wir gerade abbleiben. Wir wissen nur, dass wir langsam irgendwo ankommen wollen, spätestens wenn die Kids irgendwann in die Schule gehen. Ein Haus / Reihenhaus etc. finde ich einfach komplett nett, weil ich so aufgewachsen bin und es - wie du sagttest - mir im Gedanken gut gefällt. Ob wir dass dann so machen, wird sicherlich davon abhängen wie es läuft. Ich hänge nur etwas gerade der Idee an, weil wir etwas suboptimal wohnen - einige würden wiedersprechen, aber dass ist halt der Nachteil, wenn man auf sovielen Quadratmetern aufgewachsen ist, dann fällt einem bei wenigern und "kleinem" Balkon (ich hätte gerne was zum draußensitzen, wo man auch mal grillen darf) die Decke auf den Kopf. XD

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Hallo,

wir haben im Juli dieses Jahres unser Haus für 140.000 Euro gekauft. 100% Finanzierung + 30.000 für Modernisierung, kein Eigenkapital.

Die Gesamtkosten im Monat (inkl. Versicherung usw) sind ca 150 Euro weniger als vorher unser Mietverhältnis.

Viel machen müssen wir nicht, Fußbodenheizung, Wärmepumpenvorbereitung, Dämmung usw sind bereits vorhanden. Bisher sind wir sehr glücklich mit unserer Entscheidung. :-)