Hallo ihr,
ich sitze gerade im Büro und weine. Ich kann nicht mehr! Arbeite seit 4 Jahren im gleichen Unternehmen. War bis vor einem Jahr ganz happy nur mittlerweile kriege ich unmöglich viel Arbeit. Kollegen mit gleicher Stellung an anderen Standorten haben ihren Bereich und mehr nicht. So wars Anfangs bei mir auch, nur habe ich jetzt weitere 2 ganze Aufgabenbereiche bekommen die mich total überfordern! Obendrauf ist ein Kollege langzeit Krank und ich vertrete ihn 2 Mal die Woche. Ich komme zu gefühlt nichts weil ständig was anderes reinkommt bevor ich eine Sache abschließen kann. Jetzt sitz ich hier und flenne.. (Einzelbüro). Beschwert habe ich mich schon und um ein Zwischenzeugnis habe ich auch gebeten. Chefin hat gesagt sie verstehts aber „wird bald besser“. Mir wurde als Trost eine wirklich minimale Gehaltserhöhung angeboten, da ich mehr mache als vergleichbare Kollegen. Ich werde wirklich total als blöd verkauft und ausgenutzt. Beworben habe ich mich an dutzend Stellen und nach 2 Absagen bin ich schon niedergeschlagen. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll und habe total Kopfschmerzen. Kriege mich schwer aus dem Bett aktuell und privat denke ich auch ständig an die ganze Arbeit die ich einfach nicht wegbekomme! Fühle mich total erschöpft und schon etwas depressiv.. Meine freie Zeit will ich nur rumliegen und mich nicht bewegen. Das schadet meiner Ehe zusätzlich.. Mein Mann unterstützt da viel aber leidet mit mir. Ich würde am liebsten einfach ausfallen aber habe Angst davor was mich erwartet, wenn ich wiederkomme.
Wie hättet ihr gehandelt?
Weinen aus Überforderung.. Verzweiflung auf der Arbeit
Tolle Frührungskraft hast du da. Einfach alles bei demjenigen abladen, der sich nicht wehrt.
Die anderen Kollegen werden gleich gesagt haben, dass sie genug zu tun haben. Warum sagst du nichts? Oder falls doch, dann einfach sehr sehr deutlich werden, was alles nicht zu schaffen ist.
Akut würde ich mich an deiner Stelle erstmal um deine Gesundheit kümmern und dann der Krankschreibung wirklich nur das machen, wofür die originär verantwortlich bist. Das andere muss warten.
Wenn deine Chefin dann immer noch nichts kapiert hat, würde ich mir schleunigst etwas anderes suchen.
Tatsächlich habe ich mich bereits beschwert, auch schon Arbeit abgelehnt da ich keine Kapazitäten hatte. Mir wurde während der Pause dann einfach dreist die Arbeit auf den Tisch gelegt gestern. Bewerben bin ich dabei.. Heute ziehe ich noch durch und schau, dass ich mich morgen krankschreiben lasse. Eine gute Arbeitskollegin hat mir auch geraten einfach mal auszufallen damit sie zusehen kann wie es weitergeht. Ich befürchte etwas, dass sie mir dann die Gehaltserhöhung verwehrt.. nicht dass ich unbedingt bleiben wollen würde 😂
Die Lohnerhöhung bekommst du doch sowieso nicht
Was ich machen würde: Liste der Aufgaben schreiben und priorisieren, diese Liste der Vorgesetzten schicken oder vorlegen. Oder sie soll deine Aufgaben priorisieren und genau so arbeitest du das ab
während deiner Arbeitszeit. Zusatzaufgaben muss die Vorgesetzte entsprechend einplanen und andereres ggf umplanen und ihren Kopf dafür hinhalten. Sprich ihren Job als Führungskraft machen und nicht die Mitarbeiter schikanieren
Und schau dich weiter um, da draußen gibt es bestimmt einen besseren Job für dich
Alles Gute
Hallo,
Kopf hoch, du bist damit nicht alleine.
Du bist nicht falsch, sondern deine Arbeit.
Ich bin in einer ähnlichen Situation, wobei es bei mir eher eine inhaltliche als mengenmäßige Überforderung mangels Einarbeitung und hilfsbereiter Kollegen ist. Ich bin seit 10 Jahren bei dem Arbeitgeber, habe aber erst seit der neuen Stelle seit letztem Jahr das Problem.
Ich bin irgendwann nur noch weinend und mit Bauchschmerzen zur Arbeit.
Was ich getan habe?
1. mit einer Psychologin von unserer betrieblichen Sozialberatung sprechen, vielleicht habt ihr sowas auch? Ansonsten gibt es sicher auch über diverse Beratungsstellen ähnliche Angebote.
Die meinte, ich bin zwar von Depressionen oder Burnout bedroht, aber noch nicht behandlungsbedürftig krank, werde es aber mit Sicherheit werden, wenn ich auf der Stelle bleibe.
Ich brauche keine Therapie, sondern einfach eine Stelle, die zu mir passt.
2. Krank schreiben lassen, nur 2 Wochen, die habe ich genutzt, um mich etwas zu ruhen, dann aber um mir ein scharfes Bewerbungsoutfit zu kaufen, zum Friseur zu gehen, hochwertige Bewerbungsfotos zu machen und meine Bewerbungsunterlagen auf einen aktuellen Stand zu bringen und mich zu bewerben.
Das war so ein Selbstbewusstseinsschub, endlich wieder aktiv werden und etwas ändern.
In dem Prozess bist du ja schon drin.
Ich bin immer noch auf der Stelle, mache Dienst nach Vorschrift und ertrage es viel besser, während noch ein paar vielversprechende Bewerbungen laufen. Die ersten Absagen nehme ich gelassen.
Bei dir ergibt sich sicher etwas, wenn du dran bleibst.
Lass dich auf jeden Fall krank schreiben und komme etwas auf Abstand, was in der Zeit passiert, darfst du nicht zu deinem Problem machen.
Ich danke dir für deinen Rat und ich drücke dir fest die Daumen, dass du da bald eine passende Stelle für dich findest. Eine fehlende Einarbeitung in die „neuen“ Aufgabenbereiche hatte ich auch. Total unfair! Ich denke 1-2 Wochen den Kopf zuhause zu sammeln wird auf jeden Fall nicht schaden