Hallo. Ich habe eine Frage bezüglich Elternzeit. Mit meinem Partner, wir sind nicht verheiratet, habe ich vor der Geburt unserer Tochter im Oktober 2022 beschlossen, dass ich 18 Monate in Elternzeit gehe. Mein EG habe ich mir bis zum 12. Lebensmonat voll auszahlen lassen, um evtl. schon eher stundenweise wieder arbeiten gehen zu können. Da wäre ich flexibel ohne Einbußen. Außerdem hatten wir vereinbart, dass er mir meinen Ausfall ab dem 13. Lebensmonat teilweise ausgleicht.
Zu unseren Finanzen. Er verdient 5000€, ich 1700€ netto. Kindergeld für 2 Kinder geht ab mich und Unterhaltsvorschuss für meinen großen Sohn (15 Jahre).
Auto, Versicherungen, Altersvorsorge etc. macht jeder seins. Er Miete, ich bis vor kurzem dafür den größten Teil aller Einkäufe, Drogerie, sämtliche Kleinanschaffungen für unsere Tochter - Kleidung, Spielzeug, Kursgebühren außerhalb der Krankenkasse, Strom, GEZ. Sparen für mich und beide Kinder. Bis zum 12. LM quasi 50:50.
Nun habe ich kein Einkommen mehr. Nach meinen Fixkosten bleiben 300€ für oben genannte Ausgaben. Das bekomme ich nicht gedeckelt. Also sagt er, er zahlt den ein oder anderen Einkauf mehr.
Er würde mir auch mal 50€ geben, für Friseur oder Essen gegen. Aber ich frage nicht, wie ein Teenager.
Ich habe ihn darauf angesprochen und letzten Monat hat er mir 150€ einmalig überwiesen. Diesen Monat nichts.
Ich komme mir wie eine Bittstellerin vor. Ich hätte gern einen Teil meines Verlustes auf mein Konto überwiesen. Regulär, nicht auf Bitten. Ich lebe nicht verschwenderisch, aber ich sehe es auch nicht ein, dass ich auf meine Ersparnisse zurückgreifen muss, um meinen Teil an unseren Lebenshaltungskosten zu begleichen und er kann sein Geld behalten. Elternzeit möchte er nicht machen, weil er (er sagt wir ) zu viel einbüßen würde. Verstehe ich auch. Aber ich habe auch 100% Einbuße.
Wir haben bisher noch kein Gemeinschaftskonto für Ausgaben, die alle betreffen. Das soll nach meiner EZ eingerichtet werden. Da wir kurz vor der Geburt erst zusammengezogen sind, gab es bis dato keine geregelten Finanzen.
Also lange Rede, kurzer Sinn.
Ich hätte gern zumindest 400€, damit vielleicht am Ende auch ein kleines Taschengeld für mich übrig bleibt. Für mal nen Kaffee oder so.
Darauf angesprochen pampte er mich gestern an, dass er mir dann eben mal was überweisen müsse.
Fordere ich zu viel? Ich schaue schon, dass es nicht ungerecht wird. Aber ich komme mir weder wertgeschätzt noch gleichberechtigt vor, wie es aktuell finanziell bei uns verteilt wird. Sorry, dass es so lang geworden ist. Wäre dankbar für eure Meinungen. Vielleicht fordere ich wirklich zu viel.
Elternzeit ohne Einkommen stemmen
Also für mich wäre euer Model nichts Da hätte ich kein gemeinsames Kind bekommen, wenn ich für 50€ "Friseurgeld" bitten und betteln müsste.
Wir haben ein gemeinsames Konto und fertig - davon bezahle ich alles was benötigt wird - Goodies für mich, Geschenke für unser Kind, etc.
400€ als "Ausgleich" für Kinderbetreuung ist doch ein Witz?
Danke für deine Antwort. Wie gesagt, ein gemeinsames Konto soll her, wenn ich auch einzahlen kann. Bisher war auch räumlich noch alles getrennt. 400€ zusätzlich zum Kindergeld zu wenig?
Das ist bei 40 Stunden pro Woche an "Kinderbetreuung", 160 Stunden pro Monat also Fulltime Job ein Stundenlohn von 2,5€. Also ich wäre mir mehr wert
Du verlierst ja jeden Monat 1700€, weil du noch zuhause bist. Ich würde mir auf jeden Fall die Hälfte davon ausgleichen lassen.
Elternzeit länger als 12 Monate, muss man sich leider auch leisten können, theoretisch hat man Anspruch auf einen Krippenplatz.
Alternativ dein Mann kümmert sich nach seinem Feierabend um euer Kind und du gehst einen Minijob nach. Ich weiß ja nicht wie lange er außer Haus ist, sonst soll er am Wochenende das Kind abnehmen und du kannst dir etwas dazuverdienen.
Danke 🌸Es geht nicht darum, dass uns Geld fehlt. Nur hat er es auf dem Konto und ich nichts davon. Wir können es uns leisten, das haben wir im Vorfeld gemeinsam geklärt und besprochen.
Dabei habt ihr aber vergessen eine wirklich faire Aufteilung der Familienfinanzen zu besprechen. Das solltet ihr dringend nachholen.
Du verdienst einen Bruchteil von ihm und bezahlst alle Familieneinkäufe und Anschaffungen fürs Kind?
Warum sollte er erst deinen Verdienstausfall ab dem 13. Monat teilweise ausgleichen? Warum nicht schon den während des EG-Bezugs?
Wer wird dann die Kinderbetreuung zahlen?
Ganz ehrlich: ich finde das maximal unfair. Du hast absolut nichts zu sparen übrig und. er vermutlich mehrere 1.000€. Das solltet ihr dringend fairer regeln. Denn vermutlich geht das ja so weiter oder fängst du wieder Vollzeit an, wenn das Kind in die Betreuung geht?
Lies dich hier mal durch die anderen Beiträge zur finanziellen Aufteilung, 3-Konten-Modell,… Denn nein, du forderst nicht zu viel. Und ich würde mich da auch nicht mit „Ich hätte gerne wenigstens 400€“ abspeisen lassen. Es soll fair sein, dauerhaft! Das heißt man muss es mal genau ausrechnen, dann ist es auch ganz rational und niemand kann sich benachteiligt fühlen. Und man kann die Rechnung jederzeit anpassen an neue finanzielle Rahmenbedingungen.
"Wie gesagt, ein gemeinsames Konto soll her, wenn ich auch einzahlen kann."
Bitte was?
Das geht komplett auf deine Kosten. Wenn du wegen der Elternzeit weniger Einnahmen hast, sollst du dich selbst finanzieren- aber bitte dein Geld in den Topf werfen, sobald du flüssig bist. Das lässt du mit dir machen?
Ist dir klar, wieviel Unterhalt du bekämst? Für dich und das Baby?
Bei mir wäre an dieser Stelle Schluss. Ich habe meine Mutter 17 Jahre bei meinem Vater betteln sehen; jeden Aldieinkauf ("zu teuer!") rechtfertigen hören. Ihre Kleidung hat er mit ihr zusammen nach seinem Geschmack gekauft. Nee, danke.
Du verbrauchst dein Erspartes, wirst von ihm finanziell abhängig und er spart auf deine Kosten weiter an.
Den Satz der TE verstehe ich auch gar nicht. Sie zahlt ja aktuell ein, zwar nicht auf ein Gemeinschaftskonto, sondern gibt es direkt aus. Und zwar weit mehr als sie vermutlich anteilig auf ein Gemeinschaftskonto einzahlen müsste.
Vielleicht gehen beide davon aus, dass die dann wieder 50% der Kosten trägt, wie sie es während des EG-Bezuges getan hat. Aber auch das wäre nicht gerecht, wie du oben schon für den EG-Zeitraum schreibst.
Auf so ein Konstrukt hätte ich mich nie eingelassen und ich würde mit meinem Partner ein ernstes Wort sprechen. Du liegst ja nicht faul auf der Haut, sondern übernimmst die Carearbeit für Eure Tochter, zusätzlich machst du vermutlich auch noch mehr im Haushalt als er. Wieso sollst du dafür die größeren finanziellen Einbußen hinnehmen als er? Ihr wolltet das Kind doch vermutlich gemeinsam. Die Elternzeit habt ihr ja wohl auch gemeinsam besprochen? Und ich bin auch ehrlich, wäre bei meinem Partner kein Einsehen vorhanden, würde ich mich trennen, das ist für mich einfach nicht das, was ich unter Partnerschaft verstehe.
Bei meinem Mann und mir war klar, dass wir ab Heirat und bereits vor Kindern, gemeinsam wirtschaften. Wir haben seither das 3-Konten-Modell, also ein gemeinsames Konto und noch ein eigenes Konto für jeden von uns. Das eigene Konto ist aber eigentlich nur das persönliche Taschengeldkonto für persönlichen Luxus. Jeder hat dafür exakt gleich viel zur Verfügung, unabhängig wieviel und ob er aktuell zum Haushaltseinkommen beiträgt oder nicht, wir hatten schon alle Konstellationen, ich Hauptverdienerin/er Hauptverdiener/er Teilzeit/ich Teilzeit/beide Teilzeit/einer arbeitslos. Alle unsere Einkünfte gehören bis auf das Taschengeld, uns gemeinsam und davon wird auch alles gemeinsam bezahlt und angespart. Und wir sehen das jetzt auch nicht so streng, was persönlicher Luxus ist und was nicht, nur ein gemeinsames Konto würde bei uns auch funktionieren. Klar war natürlich, dass jeder immer seinen Teil zur Familieneinkommen und Carearbeit/Hausarbeit im Rahmen seiner Möglichkeiten beiträgt und es hilft auch, ein ähnliches Verhalten beim Sparen und Geldausgeben zu haben.
Du hast doch 2 Mal Kindergeld und 1 Mal Unterhaltsvorschuss. Oder auf welches Konto geht das?
Es macht die Situation nicht wirklich besser, wenn sie 1000-1250 Euro insgesamt zur Verfügung hat und er weiterhin 5000 Euro und sie gleich viel oder vielleicht sogar mehr Kosten für die Familie hat als ihr Partner.
Ja, da frage ich mich auch, warum sie mit der Million nicht zufrieden ist.
Wieviel Geld wird das sein? Mehr als 800 Euro?
Wie soll sie da 50% der Kosten der Familie zahlen?
Ui..... Das wäre nichts für mich.
Ich würde ihn vor die Wahl stellen:
1. Entweder ER nimmt die restliche Elternzeit oder
2. Kind kommt ab sofort in Kita oder Tagesmutter (je nachdem, ob und wo ihr einen Platz bekommt) und du gehst wieder deinem Job nach
3. Ihr sucht euch privat eine Nanny, die ER bezahlt, während du arbeiten gehst.
Für die Zukunft würde ich dir raten, eine genaue Aufstellung all eurer Kosten zu machen und mit ihm abzusprechen, wer was bezahlt.
Hallo,
sag dir jetzt mal wie es bei uns ist.
Mein Mann nimmt 4 Monate Elternzeit mit Elterngeld plus. Ich nehme 2 Jahre Elternzeit und bin 12 Monate im Elterngeldbezug. Nach 1 Jahr steige ich stundenweise wieder in meine Selbstständigkeit ein, die ich zusätzlich zu meiner Angestelltentätigkeit habe.
Ich bekomme mein Elterngeld + Kindergeld und lege die Hälfte auf ein Tagesgeldkonto, ich zahle mir also selbstständig Elterngeld plus.
Mein Mann hat sein Einkommen aus seiner Vollzeitstelle.
Mein selbstgemachtes Elterngeld plus + Kindergeld entsprechen 1/4 seines Nettogehalts.
Er hat Fixkosten von Betrag a und ich Fixkosten von Betrag b. Wir schmeißen mein "Elterngeld plus" + Kindergeld und sein Nettoeinkommen in einen Topf, davon ziehen wir seine und meine Fixkosten ab. Darin sind auch eine Pauschale für Lebensmittel, Drogerie und Apotheke eingepreist, das wissen wir ungefähr, weil wir zum Beginn der Schwangerschaft angefangen haben Haushaltsbuch zu führen.
Von dem, was noch übrig bleibt, gehen 1/4 auf ein gemeinsames Konto als Rücklagen für Unvorhergesehenes wie z.b. Waschmaschine kaputt etc.
Das, was dann noch übrig bleibt, teilen wir durch 2 und ich bekomme über diese Summe einen Dauerauftrag von ihm, das ist dann sein und mein "Taschengeld" mit dem jeder machen kann was er oder sie möchte.
Setz dich mal hin mit deinem Freund und lese mit ihm hier die Beiträge durch. Fruchtet das nicht, dann erklär ihm, dass er dir und eurem Kind unterhaltspflichtig ist und zwar sind das ca. 40% von seinem Haushaltsnetto. Fruchtet das auch nicht, dann lass ihm das von einem Anwalt erklären.
Wenn er dir nicht Zugang zu seinem Konto gewährt oder dir eine faire Beteiligung überlässt, und da meine ich wirklich faire, oder faires "Taschengeld" und den Rest für dich als Altersvorsorge etc. anlegt, dann bitte trenne dich von einem solchen egoistischen Patriarch, der den Schuss nicht gehört hat, was Gleichberechtigung bedeutet. Variante B wäre, er kümmert sich abends und/oder am Wochenende ums Kind und du suchst dir einen Minijob. Kommt für dich zwar schlechter hin als eine wirklich faire Lösung über seinen/euren Verdienst, aber dann wacht er hoffentlich mal auf. Ich bin echt sprachlos. Und wenn ich jetzt noch den moralischen Zeigefinger schwingen würde: so was unbedingt vor einem gemeinsamen Kind besprechen...
Alles Gute und gib bitte nicht klein bei!!!