Moin zusammen,
Bin seit drei Monaten wieder in meinem Job zurück und irgendwie totunglücklich. Ein Posten, der mir bereits vor wenigen Jahren zugesagt worden war, ist während meiner Abwesenheit anderweitig besetzt worden („Ja, war dir versprochen, aber in der Zwischenzeit kam halt wer anderes.“) Im einem weiteren Einsatzgebiet, in welchem ich in dem einen Jahr Abwesenheit vertreten wurde, bin ich ebenfalls nicht eingesetzt worden. Auf einer Exkursion, auf der ich sonst immer mitgefahren bin, wurde ich ebenso übergangen und fühlte mich ausgeschlossen. Habe das alles angesprochen meinen Kollegen gegenüber, aber passiert ist nichts. Am liebsten würde ich mich so wieder ausklinken.
Im Grunde fühle ich mich gerade beruflich gar nicht gebraucht. Wem ging es auch so? Ich bin einfach so enttäuscht.
Wiedereinstieg nach Elternzeit
Einen schönen guten Morgen
Darf ich folgendes nachfragen:
Bist du wieder voll auf deinen alten Vertrag zurück, oder hast du jetzt beim Wiedereinstieg eine reduzierte Stundenzahl (Teilzeit)?
Warum sprichst du das bei den Kollegen an?
Ansprechpartner ist dein Chef.
Habe ich getan. Seine Aussage war, wir sollen das unter uns regeln und ihm dann zurück melden. Muss dazu sagen, dass ich Lehrerin bin und wir tatsächlich einiges unter uns Kollegen regeln und es dann entsprechend an die Schulleitung weiter geben.
Dann fordere die Lösung schriftlich vom Schulleiter ein !
Er ist zuständig.
Warst du voher Vollzeit beschäftigt?
Ja, hatte eine volle Stelle und bin reduziert (jedoch Stundenzahl flexibel) wieder eingestiegen.
Dann ist das aber nicht unüblich, dass deine Nachfolgerin ihre jetzige Stelle behält und du anderweitig eingesetzt wirst, was zu deiner neuen Arbeitszeit passt.
Naja, man muss da auch die Arbeitgeberseite verstehen. Wie lange warst du denn raus? Du bist halt weg und in dem Moment, wo du aus dem Sichtfeld verschwindest, denkt man nicht mehr an dich. Das halte ich ein Stück weit für normal. Dir eine Stelle ewig freizuhalten, obwohl gerade ein passender Mitarbeiter da ist, ist dann schwierig. Ist die Position denn teilzeitgeeignet und wurde nur gesagt, man du könntest sie (vielleicht) haben oder wurde sie dir zugesichert?
Ähnlich mit der Exkursion: du warst nicht da, also hat jemand anderes in deiner Zeit übernommen. Es ist an dir, dich anzubieten. Ein bisschen Eigeninitiative ist im Job schon notwendig, wenn man etwas will. Es wird dir keiner hinterhertragen.
Und ja, auch ich musste feststellen, dass sich die Welt in meiner EZ weitergedreht hat. Nicht so wie bei dir, aber man war halt raus und die Leute denken nicht jeden Tag an dich. Man ist zwar kein neuer Kollege wenn man wieder kommt, kann aber auch nicht zu 100% dort anknüpfen, wo man aufgehört hat. Bei mir war es allerdings so, dass ich schon vor der EZ geplant hatte, den Arbeitgeber zu wechseln und dies kurz nach der EZ umgesetzt habe. Das geht als Lehrerin wahrscheinlich nicht so einfach, deswegen würde ich mit der Leitung (nicht den Kollegen) ein Gespräch führen. Eigentlich sollte das sowieso gemacht werden. Wir haben jedes Jahr ein Mitarbeitergespräch, in dem die Ziele und Wünsche besprochen werden. Wenn deine Leitung keins anbietet, kannst du auch selbst darum bitten. In diesem Gespräch könnt ihr klären, wo du dich siehst und was deine Ziele für die kommende Zeit sind.
Ja das ist bitter... Aber: als Lehrerin brauchst du ja die alles eine Vertretung. Stelle dir vor du bist die Vertretung, nach einiger Zeit kommst du zurück und die Vertretung muss ihren Job zurück geben? Hau die ja vielleicht auch für gemacht...
Oder du bist der Arbeitgeber und brauchst jemand der die Aufgabe der Beförderung macht. Wartest du dann darauf dass jemand zurück kommt oder gibst du es wem der es auch gut kann und halt da ist und die Aufgaben gleich übernehmen kann?
Ja, aus Arbeitgebersicht kann ich das ja verstehen. Dazu muss ich sagen, dass die neue Besetzung noch Referendarin ist. Objektiv gesehen ist das ja alles so. Dennoch bin ich einfach traurig. Ich war nur ein Schuljahr raus und habe lange Jahre auf eine Position hingearbeitet. Bin nun einfach enttäuscht, dass das so nicht klappt und wollte einfach mal hören, wie es anderen nach der Elternzeit erging.
Das verstehe ich... Und ich sag auch nicht dass es fair ist... Aber etwas nachvollziehen kann ich die andere Seite auch...
Bei uns würde es helfen deinen Ärger offen anzusprechen. Aber das hast du ja schon getan...
Meine Erfahrung ist folgende:
1. Am Arbeitsplatz ist nahezu jeder ersetzbar und das auch oft sehr schnell.
Ich selber wurde während meiner Elternzeit gut und unproblematisch ersetzt und ich erlebe es auch bei Kollegen, dass deren Vertretungen manchmal so schnell im Team ankommen, dass man beruflich den "alten" Kollegen eigentlich überhaupt nicht vermisst. Manchmal arbeiten die Vertretungen sogar besser.
Klingt bitter, entspricht aber in meinen Augen der Realität im Arbeitsalltag.
2. Nach jeder Elternzeit muss man sich wieder neu positionieren.
Man kennt die Leute und man kennt seinen Job, aber während der eigenen Abwesenheit hat sich die Arbeitswelt ordentlich weitergedreht. Neue Verbindungen sind entstanden, neue Routinen haben sich eingestellt, und manchmal geben auch neue Kollegen verändernde Impulse.
Man bleibt nicht an dem Punkt stehen, an dem man gegangen ist, auch wenn man sich grundsätzlich gut versteht. Man ist zwar altbekannt, aber trotzdem wieder neu im aktuell bestehenden Gefüge.
Dementsprechend muss man seinen Platz erst wieder finden und dann ggf. auch wieder etwas mehr um Positionen und Aufgaben kämpfen.
Niemand wartet auf dich, aber es kann nach dem Anlauf und der Neupositionierung alles wieder gut werden.