Ausbildung als Mama

Hallo ihr lieben,

ich möchte im nächsten Jahr gerne eine Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen.
Ich arbeite schon immer in der Krankenpflege und habe eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin abgeschlossen. Nun möchte ich aber endlich meinem Traum folgen und im Krankenhaus diese Ausbildung machen. Sobald ich fertig bin, möchte ich auf der Kinderstation arbeiten.
Zurzeit arbeiten mein Mann und ich beim selben Arbeitgeber und es funktioniert gut in unterschiedlichen Schichten zu arbeiten, damit immer einer für die Maus Zuhause ist. (Sie geht tagsüber von 6-12 in die Kita)
Die Ausbildung wird natürlich auch in Schichten laufen (außer die Theorie in der Schule).
Ich würde gerne Erfahrungen von euch hören, ob es vielleicht sogar möglich war nur in der Frühschicht zu arbeiten.
Bisher hat jedes Unternehmen wo ich gearbeitet habe, eine familienfreundliche Arbeit versprochen und trotzdem wollten sie sich nicht auf nur Frühschicht einlassen.
Ich möchte einfach ein paar Erfahrungen von euch hören.
Vielleicht war es ja bei jemandem ähnlich.

3

Familienfreundlich heißt meines Wissens nach planbar und nicht „nur Frühschicht“. Letzteres bedeutet nämlich, dass andere überproportional häufig die Spätschichten machen müssen und das kann auch nicht Sinn der Sache sei.

1

Ich wurde während meiner Ausbildung schwanger und habe nach der Elternzeit die Ausbildung mit Kind zu Ende gemacht.

Ich konnte die Ausbildung in Teilzeit machen und zwar nicht auf Kulanz des Arbeitgebers, sondern dies stand mir per Gesetz zu.
Die Ausbildungszeit hat sich dadurch auch nicht verlängert, da ich eine gewisse Zahl Mindestwochenstunden erreicht habe (25 oder 28?). Sonst hätte es eben länger gedauert bis ich fertig gewesen wäre.
Ob dir das auch zu steht, weiß ich nicht, da du deine Ausbildung ja noch nicht begonnen hast. Das ist ein etwas anderer Fall als bei mir.

Du könntest eventuell auch über das Jobcenter gefördert werden, es kann nicht schaden sich dort zu informieren.

10

Ich habe auch die Möglichkeit die Ausbildung bei meinem jetzigen Arbeitgeber zu machen, dies wäre aber in der Altenpflege. So wären die Dienste mit meinem Mann aber auch abgedeckt, weil wir immer im Wechsel arbeiten können. Kann ich nach dieser Ausbildung dann trotzdem noch auf der Kinderstation arbeiten? Ich vermute mal mit Weiterbildungen, aber ist das möglich?

2

Hallo,

wenn du vorhast, auf einer Kinderstation zu arbeiten rate ich dir, den Ausbildungsträger danach auszusuchen, wie er Einsätze auf Kinderstationen umsetzen kann. Seit der generalistischen Ausbildung hat sich einiges verändert. In meinem Krankenhaus gibt es z.B. gar keine Kinderstation und unsere Auszubildenden absolvieren einen zweiwöchigen Pädiatrie- Einsatz auf der Wochenstation. Da sind zwar Babys, aber im Sinne von Pädiatrie als Fachgebiet ist das zu wenig. Dem Gesetzgeber reichen zwei Wochen (80 Stunden), um nach der Ausbildung auf einer Kinderstation arbeiten zu dürfen.

Ich selbst bin Praxisanleiterin und unter anderem auch für die Dienstpläne der Auszubildenden zuständig. Wenn ich frühzeitig von speziellen Wünschen der Auszubildenden weiß, kann ich das berücksichtigen. Auf jeden Fall müsstest du das mit den Praxiskoordinatoren absprechen. Vielleicht könntest du anbieten z.B. an einem Wochenende Spätdienst zu machen.

Im dritten Lehrjahr musst du in Absprache 10 Nachtdienste absolvieren. Die sind verpflichtend, um dich zur Prüfung zulassen zu können.

Bearbeitet von Praxisnah
4

Das mit familienfreundlich würde ich auch mitunter als aller erstes klären.
Das war hier in mehreren Krankenhäusern definitiv nicht der Fall, sondern nur leere Versprechungen.
Familienfreundlich heißt auch nicht, dass du nur Frühdienste bekommst. Als Schülerin hast du so einen Luxus erst gar nicht und das wird kaum umsetzbar sein.

5

Die Realität in den Kliniken sieht einfach so aus, dass man sich nicht auf „nur vormittags“ einlassen kann!

Den „von morgens bis mittags“ Job wollen doch alle! Mit der Arbeitszeit Vorstellung ist man in der Pflege und allen angelehnten Berufen komplett falsch. Es wär doch auch super unfair wenn alle außer dir jede Schicht machen müssen. Desweiteren heißt arbeiten in der Klinik nicht Feierabend haben und auch Feierabend machen können. Eigentlich jeder hängt regelmäßig mehrere Stunden an.
Zu Hause bleiben wenn das Kind krank ist? Wer übernimmt das kranke Kind?
Sonst wirst du auch in der Klinik regelmäßig fehlen.

Wenn du die Wahl und die Möglichkeit hast nochmal eine Ausbildung zu machen und ein kleines Kind hast (das evtl kein Einzelkind bleibt?!) dann ist sicher alles geeignet außer Gastro und Krankenhaus… oder man findet eine unfassbar flexible Kinderbetreuung. Die gibt es entweder nicht oder kostet abnorm viel Geld.

6

Hallo,

grundsätzlich wird auch in der Pflege Rücksicht auf eigene Bedürfnisse und Wünsche genommen. Einige Kollegen haben Partner im Verkauf, in der Pflege, bei der Polizei oder Feuerwehr… da muss man gut planen, damit es funktioniert.

Dienstpläne stehen meist mindestens zwei Monate im Voraus fest. Niemand muss einspringen, wenn er nicht kann oder nicht will. Als Auszubildende darf die TE gar keine Überstunden machen. Und selbst ich als „alter Hase“ gehe pünktlich nach Hause, maximal bleibe ich länger, wenn während der Übergabe ein Notfall passiert oder noch eine einstündige Fortbildung ansteht.

Die TE arbeitet bereits in der Krankenpflege und scheint zu wissen, wie es in der Pflege abgeht. Als Azubi darf man auch eigene Wünsche äußern, man ist nicht Sklave seines Arbeitgebers. Wenn sie sagt: bitte plant mich im Frühdienst, im Spätdienst kann ich an Tag x, y und z arbeiten, wegen Partner im Schichtdienst plus Kinderbetreuung, dann wird es in der Regel möglich gemacht.

Kindkrank ist kindkrank. Wenn sie zu Hause bleiben muss (als Auszubildende nur ein Problem, wenn sie ihre praktischen Stunden unterschreitet), dann ist es so. Als examinierte Kraft sieht es anders aus, dann muss der Rest in Unterbesetzung arbeiten. Nicht schön, aber auch nicht zu ändern. Dann springt jemand anderes ein. Es ist ein Geben und Nehmen. Ich selbst biete meinen Kolleginnen immer an, dass sie mich ansprechen können, wenn sie Dienste tauschen möchten.

Als meine Kinder klein waren, habe ich jahrelang 60% gearbeitet, nur Frühdienst, gar keinen Spätdienst und maximal zwei Nächte im Monat. Jetzt sind sie älter und ich unterstütze meine Kolleg:innen gerne dabei, ihr Familien- und Arbeitsleben unter einem Hut zu bekommen, indem ich Dienste tausche oder im Bedarfsfall freiwillig einspringe. So negativ, wie du das hier beschreibst, erlebe ich das Arbeiten in der Pflege nicht.

Viele Grüße,

7

"Wenn sie sagt: bitte plant mich im Frühdienst, im Spätdienst kann ich an Tag x, y und z arbeiten,..."

Sie sagt aber, dass sie ausschließlich Frühdienste machen möchte. Das ist ein Unterschied. Auch wenn Du mit mutmaßlich bereits abgeschlossener Ausbildung temporär nur Frühdienste gemacht hast, ist dies etwas anderes als wenn eine Auszubildende von vornherein nur Frühdienste machen will. Außer dass es den KollegInnen gegenüber nicht fair ist, ist es auch inhaltlich als Azubi nicht vertretbar, da ja u.a. im Spätdienst auch andere Aufgaben anfallen als vormittags.

weitere Kommentare laden