Arbeit trotz Verbot?

Hallo!
Ich habe ein Problem und vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben.
Ich bin frisch schwanger und arbeite in der ambulanten Pflege. Mein Chef weiß bescheid aber möchte mich weiter arbeiten lassen. Eigentlich darf ich fast gar nichts mehr machen (hab extra beim Regierungspräsidium nachgelesen) und soll aber trotzdem normal weiter arbeiten, das einzige ist das ich einen Azubi bekomme der die Arbeit machen soll und ich soll quasi nur aufpassen und unterschreiben.
Ich arbeite länger als 20 Uhr und soll auch Sonn- und Feiertage arbeiten.
Nun hat ein Patient Corona, da soll ich auch hinfahren, wäre ja alles nicht so schlimm.
Ich möchte echt extrem ungerne so weiter arbeiten. Es geht mir nicht darum das ich unbedingt frei haben möchte aber ich habe unter diesen Bedingungen einfach Angst um mein Baby und es ist ja tatsächlich nachweislich verboten mich so zu beschäftigen.
Es wird auch keine Gefährdungsbeurteilung gemacht weil sie mich dann ja nicht mehr beschäftigen dürften.

Kann mein Gyn unter diesen Bedingungen ein BV ausstellen oder mich wenigstens krank schreiben?
Ich weiß echt nicht was ich machen soll 😔

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Dein AG ist in der Pflicht. Wende dich an die entsprechenden Stellen.
Nein, du bist offensichtlich nicht krank, dein FA kann dir aufgrund der Arbeitsbedingungen kein BV ausstellen.

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Das hab ich schon befürchtet 😔
Ich weiß aber leider auch nicht wo ich mich hinwenden soll. Es gibt keinen Betriebsrat oder ähnliches.
Leider ist es auch bei anderen Dingen sehr oft so das sich nicht an Regeln gehalten wird oder es wird versucht einen über den Tisch zu ziehen was Geld oder Stunden angeht wenn man nicht höllisch aufpasst und alles auf Richtigkeit prüft. Wenn's Probleme gibt wird sich darum meist auch gar nicht gekümmert und gehofft der AN gibt irgendwann auf.
Ich weiß also genau die Beurteilung wird ausgesessen bis es ihnen passt mich ins BV zu schicken, ich hab schon mehrfach danach gefragt aber wurde immer vertröstet.

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Bis du eine Gefährdungsbeurteilung hast, bist du eigentlich im BV.

Was hält dich denn davon ab, auf den Putz zu hauen? Willst du nach der Elternzeit dort weiter arbeiten?
Ruf mal beim Gesundheitsamt an, wer für dich zuständig ist. Vielleicht der medizinische Dienst?

https://www.mutterschutz-rechner.de/branchen/ambulante-pflegedienste-und-die-anforderungen-des-mutterschutzes-7340

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1. alle Arbeiten verweigern, die nicht den Richtlinien des Mutterschutzgesetzes entsprechen

2. umgehend an die zuständige Aufsichtsbehörde wenden

3. AG vorwarnen und somit letzte Chance geben etwas zu ändern, direkt anmerken, dass es hohe Strafen verhängt werden bei nichtbeachtung des Mutterschutzgesetzes!

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Steh für deine Rechte ein . Und für dein Baby.
Es wird später , wenn das Baby da ist; immer mal Situationen geben , die unangenehm sind und da musst du dann auch für dich und das Kind einstehen.
Wieso also nicht dem AG gegenüber ?

Vorallem wird dein AG mit anderen Frauen immer wieder so umgehen , solange keiner was sagt.
Also sei die erste , die sich dagegen stellt .

Hat mein AG auch versucht mit mir. Ich habe immer versucht , das Gespräch zu suchen hat nicht gefruchtet,also stand irgendwann die Aufsichtsbehörde bei uns im Laden.
So wie mit mir umgegangen wurde, wird nie wieder eine schwangere behandelt , glaube mit.
Und ich bin nicht zimperlich. Ich habe dennoch gepackt , auch Obst&Gemüse oder normale Ware ( auch als schwangere möglich )aber das was bei uns passierte , war weit weg von gut und böse

Also setz deinen AG auf den Pott .

Alles Gute

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Hallo!

Dein Chef MUSS Deine Schwangerschaft der "zuständigen Behörde" (in Hessen das Regierungspräsidium) melden - und zwar unmittelbar nach Bekanntgabe der Schwangerschaft durch die Frau. In dieser Meldung muss der Arbeitgeber auch angeben, ob er die Schwangere mutterschutzkonform einsetzen kann oder ob er sie freistellt. Von daher würde ich dort erst einmal nachfragen, ob Dein Chef überhaupt diese Mitteilung gemacht hat und was er da angegeben hat. Sollte er angegeben haben, dass er Deinen Arbeitsplatz entsprechend umgestaltet hat, frag nach, ob alles, was er Dir so abverlangt, auch in Ordnung ist.
Und ansonsten würde ich mich schlichtweg weigern, Arbeiten zu verrichten, die nicht dem Mutterschutzgesetz entsprechen. Dein Chef wird - wie alle andere Pflegedienste - sicher nicht 20 Bewerbungen auf dem Tisch liegen haben, sodass Du vermutlich keine Kündigung zu befürchten hast.

LG