Meine Schwester und ich haben eine große Summe Geld und ein Haus von unserem verstorbenen Vater geerbt. Wir haben uns eigentlich immer gut verstanden, aber seid dem Tod unseres Vaters ( unsere Mutter ist schon länger tod) ist leider nichts mehr wie früher. Meine Schwester kann den Tod nicht verarbeiten und tut sich schwer das Erbe aufzuteilen. Ich würde gerne das Bargeld aufteilen aber sie möchte das ganze Geld auf ein Gemeinschaftskonto einzahlen. Gegen das Konto habe ich keine Einwände, da das Haus ja auch Kosten mit sich bringt. Aber den Rest des Geldes würde ich gerne aufteilen und Anlegen. Sie hält mir vor geldgierig zu sein und in Geldnöten zu sein. Was aber überhaupt nicht stimmt. Ich würde das Haus auch gerne zeitnah verkaufen. Davon will sie leider auch nichts wissen. Kennt das jemand. Was kann ich machen? DIe Beerdigung war im Sommer. Es muss doch weitergehen oder?
Ärger wegen Auszahlung Erbe
Für solch einen einen Fall würde ich unbedingt einen Mediator, der auf Erbfälle spezialisiert ist, zu Rate ziehen.
Daran habe ich auch schon gedacht, aber dann wird unser Verhältnis wahrscheinlich eher noch schlimmer.
Wieso sollte euer Verhältnis schlimmer werden.
Ihr habt doch einfach in einer schwierigen Zeit zu einem komplexen Thema unterschiedliche Vorstellungen.
Eine außenstehende Person, die speziell auf solche Fälle und eine lösungsorientierte, konstruktive Kommunikation und Aussprache geschult ist, kann doch nur hilfreich sein.
Ich würde das meiner Schwester einfach so vorschlagen:
Schau, wir haben hier einfach unterschiedliche Vorstellungen und ich habe das Gefühl, dass unsere Beziehung darunter leidet. Das möchte ich nicht, ich kann gleichzeitig aber auch nicht dauerhaft gegen meine Wünsche und Vorstellungen handeln.
Lass uns das Problem doch mithilfe einer objektiven Person, die solche Fälle schon ganz oft begleitet hat, lösen. Vielleicht kommen wir so auf einen ganz tollen Kompromiss, der uns nicht eingefallen ist. Einen Versuch ist es doch wert?
Ich kenne das. Mein Vater ist im Herbst 2020 gestorben. Es hat einen heftigen Konflikt unter den Geschwistern nach sich gezogen. Wir haben auch recht viel geerbt. Es ist jetzt wieder besser, nachdem das Haus verkauft wurde. Du kannst mir gerne PN schreiben. Ich möchte zu diesem Thema nicht so gerne so viel öffentlich schreiben.
ergänzend: ich kann aus meiner Erfahrung nur eine zügige Erbauseinandersetzung empfehlen, um eine solche Zwangsgemeinschaft wieder auflösen zu können.
Noch eine Stimme für den Mediator. Die sind dafür ausgebildet, selbst scheinbar ausweglose Situationen wieder zu bereinigen. Er wird daher auch auf deine Schwester einwirken können, dass sie zum Umdenken kommt.
Wirklich, auch wenn du nicht daran glaubst, kann das funktionieren und besser, als sich weiter zu streiten ist es allemal. Ich bin Anwältin und erlebe vor Gericht häufiger, wie ein unbeteiligter Dritter (in dem Fall der Richter), festgefahrene Situationen von allen Seiten beleuchtet und einen Kompromiss findet, sodass sich keiner benachteiligt fühlt.
Mediatior:innen finden einen Konsens, keinen Kompromiss
Da man (fast) nie alle zu 100% zufrieden stellen können wird, ist der Konsens immer auch ein Kompromiss.
WAS möchtest du und WAS möchte deine Schwester?
Wenn du "nur" das Geld willst und am Haus nicht interessiert, mach deiner Schwester den Vorschlag, das Haus schätzen zu lassen, den Wert und das Barvermögen zu addieren und dann durch zwei zu teilen. Sie kann das Haus dann behalten und du oder sie zahlt dann noch einen Ausgleich.
Oder willst du auch das Haus anteilig behalten und nur das Barvermögen aufteilen? Wofür soll das Geld denn auf einem Gemeinschaftskonto verbleiben? Soll davon Geld ins Haus fließen? Deine Schwester kann dann ihren Teil vom Geld doch auf einem Extrakonzo lassen und davon dann die Hälfte der anfallenden Kosten tragen. Was du damit machst kann ihr doch Wumpe sein, sofern du immer die Hälfte dann für die Kosten am Haus dazugibst?
Ich verstehe die Situation nicht.
Ich kann dir nur dazu raten, das du eine klare Linie fährst. Sprich ihr noch einmal mit ihr ab Datum X wird das Erbe auseinandergesetzt. Nimm du das Zepter in die Hand, wenn sie es nicht kann.
Wenn sie das Haus behalten will, dann muß sie dich auszahlen...ganz einfach. Mach ihr das deutlich. Eine andere Lösung gäbe es nur, wenn du darauf verzichten würdest...willst du ja nicht und ist auch nicht Sinn der Sache.
Du bist in der Realität, sie ist emotional be-/gefangen. Deswegen habe ich noch eine Bitte....leg ihre Unterstellungen und Vorwürfe nicht auf die Goldwaage und versuche darüber zu stehen. Sie muß aber begreifen, das alles nicht in ihrer alleinigen Entscheidung liegt.
Richtig, es muß weitergehen....und du schaffst jetzt Fakten. Ich würde an deiner Stelle nicht mal ein Gemeinschaftskonto für die laufenden Kosten des Hauses anlegen, wenn es da etwas zu bezahlen gibt, dann regelt das so....auch das ist für sie eine Auseinandersetzung mit der Realität, ein Gemeinschaftskonto suggeriert etwas anderes.
Ist schon eine Nachlaßaufstellung erfolgt? Auch das wäre ein Schritt in die Wirklichkeit für sie.
Das klingt jetzt alles etwas hart, aber sie muß begreifen, das sie nicht alleine zu entscheiden hat, wie es weitergeht und das sie sich mit dem Erbe (udn smoit aiuch mit dem Tod des Vaters) auseinnadersetzen muß.