Werde zur Kündigung gedrängt

Hallo zusammen,

Ich bin seit 2,5 Jahren in meinem Job. In letzter Zeit ging es mir psychisch nicht so gut und ich war leider öfter krank, weswegen ich jetzt gesagt bekommen habe, dass ich mir etwas neues suchen soll. Ich weiß, dass das scheisse ist, aber wenn es einem nicht gut geht, was soll man machen...Es fiel in dem Gespräch auch das Wort Aufhebungsvertrag und Abfindung. Nun möchte ich aber nicht gehen bzw etwas unterschreiben, bevor ich was neues habe (falls ich nichts neues finde auf die Schnelle, bekomme ich ja kein ALG bzw bin nicht krankenversichert). Ich bin auch schon ersetzt worden. Ich finde das echt krass! Ich habe somit keine wirklichen Aufgaben mehr. Nun ist es aber so, dass ich meine Zeiten buchen muss (entweder intern oder auf Kunden). Wie würdet ihr vorgehen? AU oder einfach weiter anwesend sein? Freistellen lassen? Echt eine schwierige Situation. Ich freue mich über Antworten!

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Ich würde zur Arbeit gehen, wenn ich gesund bin und zuhause bleiben, wenn ich wirklich krank bin.
Eigentlich kann man sich das nicht aussuchen.
Ich würde nicht kündigen sondern normal zur Arbeit gehen. Immerhin existiert ein vertrag und du hast deinen Arbeitsplatz.

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Kündigung wegen Krankheit ist möglich, hat aber Regelungen. Es muss eine regelmäßige Erkrankung vorliegen, ohne Aussicht auf Besserung.

Z.B. habe ich einen komplizierten Bruch und bin zwei monate krankgeschrieben ist das kein Grund. Bin ich regelmäßig eine Woche krank und das seit geraumer Zeit, kann das ein Grund werden. (so ab 40 Tage innerhalb von 12 Monaten wird es kritisch)

So oder so kann ich Dir in Deinem Fall nur raten, weiter Deinen Dienst zu machen, Dich aber umzuschauen. Das Verhältnis ist vergiftet. Abfindung bei 2,5 Jahren wird vor Gericht 1.25 Monatsgehälter sein, also nicht lukrativ.

Soltlest Du in der Lage sein, schnell etwas zu finden, wäre mein Vorgehen, woanders zu unterschreiben und dann eine Aufhebung mit Abfindung unterzeichnen. Dann hast du keine Lücke und noch eine Abfindung on top.

Bearbeitet von D.avid
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Sorry das stimmt so überhaupt nicht, du schürst unnötig Ängste.

Es gibt eine umfangreiche auch höchstrichterliche Rechtsprechung zum Thema krankheitsbedingte Kündigung. Maßgeblich ist eine negative Gesundheitsprognose und an die sind sehr hohe Hürden geknüpft. Es braucht über mehrere Jahre jedes Jahr erhebliche Ausfallzeiten (100 Tage plus) oder sehr lange zusammenhängende Ausfallzeiten (im Regelfall 1,5 Jahre) und eine amtsärztliche Stellungnahme, die bestätigt, dass alle Maßnahmen für eine Wiederherstellung der Arbeitskraft ausgeschöpft wurden (Therapie, Kur/Reha, Wiedereingliederung) und dennoch keine Besserung zu erwarten ist. Die ist praktisch unmöglich zu bekommen.

Ergo: Von der Drohung krankheitsbedingte Kündigung sollte man sich nicht zu unbedachten Handlungen verleiten lassen. Kündigt dein AG dennoch, hat man hier vor dem Arbeitsgericht sehr gute Karten.

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Es gibt jetzt eine neue Regelung, die liegt bei ca. 30 Tagen pro Jahr - wenn absehbar ist, dass das so bleiben wird.

(Nur grob zusammengefasst, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

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So ging es mir vor einigen Jahren. Ich sollte kündigen. Ich habe dort 15 Jahr sehr zur Zufriedenheit des AG gearbeitet und auf einmal war er beleidigt. Warum, ist egal.
Ich sollte kündigen. Nein, mache ich nicht. Ok, dann Aufhebungsvertrag. Mache ich auch nicht. Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass es ihm freisteht, mir zu kündigen. Wollte er nicht.
Ich wurde dann auch mürbe gemacht mit diversen boshaften Kleinigkeiten. Habe das ganze 1 Jahr ausgehalten. Dann wurde ich schwanger und die Sache hat sich erledigt. Hilft dir jetzt nicht weiter.
Du kannst dich ja um einen neuen Job umsehen und kündigen oder einen Aufhebungsvertrag machen, wenn du was neues hast. Hat halt den einen Vorteil, dass du ihm Zeugnis drinstehen hast, dass DU gekündigt hast. Je nachdem, ob dir das wichtig ist.
Ich hab das damals störrisch durchgezogen. War aber oft sehr hart.

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Ich frag mich immer wieso es solche Chefs heute bei Fachkräftemangel noch gibt! Ist echt unmöglich...

Ich würde mir Themen suchen an denen ich arbeite. Einen Prozess verbessern, Daten aufräumen, ... Und das dann entsprechend verbuchen...
Dann würde ich zum Arzt gehen mich offiziell krank schreiben lassen und einen Therapieplatz geben lassen. Dann besteht für den Arbeitgeber Chance auf Besserung und er darf nicht kündigen wenn es so aussieht als ob das nur eben jetzt mal so ist.

Und einen neuen Job würde ich mir trotzdem suchen... Und zwar einen besseren ;-)

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Darf er trotzdem, unter hohen Hürden.

Ist gerade erst bei einer Bekannten im ÖD passiert.

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Ich könnte mir vorstellen, dass in dem ein oder anderen Unternehmen einfach Probleme entstehen, wenn ein MA häufig krank ist. Die Arbeit muss nämlich trotzdem erledigt werden...das gechieht dann entweder auf dem Rücken der übrigen MA oder es muss zusätzlich Personal eingestellt werden....was mitunter erhebliche Mehrkosten bedeutet. Aus Unternehmersicht ist daas also absolut nachvollziehbar.

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Du musst natürlich weiter zur Arbeit gehen und deine Arbeitskraft anbieten.

Wenn wieder jemand drängt würde ich sagen, dann sollen sie dir einen Aufhebungsvertrag mit guten Konditionen vorlegen und dann überlegst du es dir.

Ich kenne da viele, die noch bis zu 6 Monaten bei vollen Bezügen frei gestellt wurden (ohne Abfindung). Dann also auch krankenversichert sind, etc. Dann kannst du mit dem Aufhebungsvertrag zum Amt gehen und die Sperre ist dann kein Problem. Und in der Zeit findet man dann auch was neues.

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Danke für deine Antwort! So habe ich es auch meinem Chef gesagt, ich bin jetzt erstmal freigestellt!