Hallo ihr Lieben!
Vorab möchte ich sagen, dass ich bereits seit Freitag dem 1.12 eine neue Stelle angefangen habe und selbst darüber sehr glücklich bin!
Ich wollte aber mal fragen wie es bei euch aussieht? Wann seid ihr nach der Geburt eurer Kinder wieder arbeiten gegangen? Und warum? Musstet ihr (finanziell gesehen) oder wolltet ihr? Macht es euch Spaß? Kriegt ihr das gut hin? Kind und Arbeit?
Bei mir ist es so, dass meine Tochter im Januar 23 geboren wurde also dieses Jahr. Ich hatte am Anfang sehr stark mit Wochenbett Depressionen zu kämpfen, war wochenlang unglaublich erschöpft und schlaflos und überfordert, habe mir mein altes Leben zurück gewünscht usw. Ich dachte teilweise ich werde nie wieder glücklich, werde nie wieder ein „Sozial leben haben“, für immer „nur noch“ Mutti sein, nie wieder Frau, nie wieder Arbeitskollegin, nie wieder ICH.
Naja lange Rede kurzer Sinn ich habe mich dann behandeln lassen und mir ging es dann dank meiner Psychologin und auch Medikamenten schnell wieder besser. Ich hatte einen wunderschönen Sommer, habe viel mit meiner Kleinen unternommen, viel erlebt und mein Leben einfach genossen. Aber irgendwas hat mir gefehlt. Mein Arbeitsvertrag ist im Januar 2023 abgelaufen und ich war dementsprechend „arbeitslos“ (in Anführungszeichen weil ein Kind sicherlich oftmals fordernder ist als ein Job 😅)
Naja finanziell gesehen müsste ich nicht arbeiten, da mein Mann gut verdient und ich so viel und so gut gespart habe, dass ich noch locker ein halbes Jahr wenn nicht noch ein ganzes Jahr zuhause bleiben könnte. (Dann aber ohne Luxus oder teure Urlaube). Mir wurde aber schnell bewusst, dass mir zuhause echt die Decke auf den Kopf fällt vor allem jetzt im Winter wo man evtl nicht so oft rauskommt, es kalt und dunkel und nass ist. Also habe ich mich vor geraumer Zeit beworben und wurde auch gleich genommen.
Ich arbeite 20 Stunden die Woche im Büro.
Das heißt meine Woche sieht so aus:
Montags den ganzen Tag vor Ort
Ca 9-15 Uhr (mein AG ist sehr flexibel was die Arbeitszeiten betrifft und ich kann den Rest meiner Arbeit auch von zuhause erledigen)
Und der Zeit ist meine Tochter bei meiner Schwiegermutter. Meine Tochter LIEBT ihre Oma soooooo sehr und sobald sie sie sieht sind mein Mann und ich sowas von abgeschrieben!
Donnerstags arbeite ich den ganzen Tag von zuhause aus während meine Schwiegermutter entweder bei uns die kleine hütet oder ich vom Haus der Schwiegereltern in deren Zimmer arbeite.
Freitags arbeite ich dann ebenfalls 4 Stunden von zuhause während mein Mann auf unsere Kleine schaut (wobei sie in diesen 4 Stunden 2 Stunden davon Mittagsschlaf macht).
Obwohl ich ja so dringend arbeiten wollte um mal „raus zu kommen“ und um meinem Job den ich echt gerne mache mal wieder nachzukommen, hatte ich je näher der 1.12 gerückt ist schon echt sehr viel Bammel ob ich das richtige mache. Vor allem weil ich ja nicht arbeiten MUSS. Sondern es viel mehr für mich mache. Und ja ich muss zugeben ich freue mich (bislang) immer auf den Montag weil ich dann endlich wieder ich sein kann. Findet ihr das egoistisch? Wie sieht es bei euch aus ? wie arbeitet ihr ?
Arbeiten gehen wenn das Baby „erst“ 11 Monate ist
Ich bin beim 1. Kind nach 11 Monaten, beim zweiten sogar nach 10 Monaten wieder arbeiten gegangen. Ich musste nicht, aber es passte gut zum Schuljahr und ich hätte es gehasst nur als Springer und Vertretungskraft eingesetzt zu werden.
Außerdem liebe ich es Lehrerin zu sein und möchte gerne mit den Kindern arbeiten.
Ich habe ja nicht nur für meine 2 die Verantwortung, sondern auch für die mir anvertrauten... zu mindest gefühlt.
Mein Mann hat jeweils dann den "Rest" des Elterngeldzeitraums übernommen bis die Jungs jeweils 14 Monate alt und in der Kita ei gewöhnt waren.
Ich arbeitete beim Großen dann bis zum 3. Geburtstag Teilzeit in Elternzeit. Zuerst ca 60% und später dann (nach dem 2. Geburtstag) 75%.
Beim Kleinen arbeite ich jetzt viel weniger (ca 35%) und nach dem 2. Geburtstag ca 50%. Allerdings ist mein Mann jetzt 200km von uns entfernt, meine Mama nicht mehr so fit, dass sie die Nachmittage so oft übernehmen kann usw.
Wenn mein Mann 2026 mit seiner Ausbildung fertig ist, dann werde ich weiter aufstocken und wenn der Kleine gut in der Grundschule angekommen ist (Einschulung 2028, also frühestens 2029/30), kann ich mir auch vorstellen, dass ich wieder voll arbeite.
Hallo!
Ich finde dich nicht egoistisch! Du tust etwas für dich um ausgeglichener zu sein und das kommt ja auch deiner ganzen Familie zugute! Liest sich so als hättet ihr das super und für alle passend organisiert!
Ich bin erst nach 2 Jahren wieder arbeiten gegangen. Es hat mir zwar sehr gefehlt, ich wollte mir aber trotzdem die Zeit solange nehmen. Seit mein Sohn 2 ist arbeite ich 3 Tage die Woche plus 3 Nachtdienste pro Monat. Es passen die Omas auf, bzw. über Nacht mein Mann. Das klappt alles wunderbar! Ich genieße die Arbeit auch sehr, es hat einfach etwas identitätsstiftendes gefehlt! Ich fühle mich nun auch wieder ausgeglichener!
LG
Ich finde es klingt nach einem tollen Plan! Guten Start!!!
Bei meinem ersten Kind bin ich wieder 12 Stunden arbeiten gegangen als er knapp 14 Monate alt war. In der Zeit war er bei Papa und Oma. Das war mir wichtig, hätte er in die Krippe gemusst hätte ich es nicht gemacht.
Gemusst hätte ich finanziell gesehen nicht, aber ich hatte Lust drauf mal wieder rauszukommen und was anderes zu machen als Mama zu sein. Ich habe aber schnell gemerkt, dass meine Prioritäten inzwischen anders lagen. Ich habe ihn in der Arbeit schrecklich vermisst und hatte ein schlechtes Gewissen, und auch mit den Kollegen war es einfach nicht mehr wie vorher; man sieht sich ja kaum wenn man nur einige Stunden pro Woche da ist.
Nach 2 Monaten im Job wurde ich wieder schwanger und musste direkt in ein BV - war allerdings froh und erleichtert, dass ich wieder zu Hause sein konnte. Gerade das zweite Lebensjahr fand ich so toll - wenn die Zwerge laufen und sprechen lernen, dann sind sie einfach unglaublich süß und das hätte ich nicht verpassen wollen und meine Kinder haben diese Nestwärme ebenfalls genossen und auch gebraucht.
Inzwischen bin ich zum dritten Mal Mama geworden, und dass unser jüngster seine SS überlebt hat, war keineswegs selbstverständlich. Da sieht man ebenfalls noch mal vieles in einem anderen Licht. Daher bleibe ich für jedes Kind 3 Jahre daheim, bis sie in den Kindergarten kommen und plane dann stundenweise wieder einzusteigen.
Die Zeit in der die Kinder klein sind und einen so sehr brauchen ist - gerechnet auf die Lebensspanne - doch soooo kurz. Und ehe man es sich versieht sind sie groß und gehen ihre eigenen Wege. Wer sagt am Ende seines Lebens schon "Ach hätte ich mal mehr gearbeitet und weniger Zeit mit meinen Kindern verbracht?"
Ich habe aber wie gesagt das Glück, das wir finanziell gesehen nicht auf mein Gehalt angewiesen sind und empfinde es als Privileg, daheim bleiben zu dürfen. Dieses Glück hat längst nicht jeder. Und auch wenn jemand gerne wieder arbeiten will (obwohl er nicht muss) verurteile ich das nicht. Für mich/uns war es einfach nicht der richtige Weg und wir sind glücklich mit unserem "klassischen" Familienmodell. Am Ende ist wichtig, dass es allen gut geht - und das scheint bei euch ja der Fall zu sein. Dein Kind ist glücklich bei der Oma, ich nehme mal an die Oma ist glücklich so viel Zeit mit ihrem Enkelkind zu haben, du bist glücklich wieder mehr DU sein zu können - also ist doch alles wunderbar. Egoistisch finde ich das nicht. Nur wenn es dir gut geht, kannst du gut für dein Kind sorgen
Danke dir für deine Antwort.
Jetzt habe ich aber doch wieder ein schlechtes Gewissen. Und du hast recht die Spanne wo die Kinder so klein sind und einen so sehr brauchen ist wirklich sooo kurz. Vor allem wird meine kleine bald 1 und ich könnte jetzt schon weinen wie schnell das ging. Andererseits denke ich mir es ist doch nur 1 Tag von 7 wo ich „nicht“ da bin. Ist das wirklich so schlimm? Vor allem wenn ICH mich dadurch einfach etwas besser fühle? Nicht zu vergessen ist, dass ich nach der Geburt meiner Tochter dachte, dass ich nie wieder glücklich werde und wirklich starke Wochenbett Depressionen hatte und medikamentös behandelt werden musste. Seitdem habe ich mir geschworen, dass ich auch auf mich und meine mentale Gesundheit achten muss. Ich wäre z.B. niemals wieder arbeiten gegangen wenn meine kleine erst paar Monate alt wäre. Aber sie wird Anfang Januar 1.
Ich war also fast 1 Jahr komplett NUR zuhause. Und nun bin ich einfach 1 Tag in der Woche nicht da. Ich denke das ist noch Ok. Außerdem geht es mir da genauso wie dir: niemals würde ich arbeiten gehen wenn meine Tochter dann dafür in fremde Hände also in eine Kita usw müsste. Schließlich muss ich nicht arbeiten sondern ich möchte dies einfach!
Ich liebe meinen Job, habe tolle Kollegen, ein entspanntes und flexibles Arbeitsklima und fühle mich pudelwohl. In dieser Firma wird HOMEOFFICE heiß geschrieben. Das heißt donnerstags bin ich komplett zuhause und auch wenn meine kleine dann von der Oma betreut wird, so habe ich sie wenigstens vor meinen Augen und bin nicht einfach weg. Mhmmmm keine Ahnung. Diese Gewissensbisse sind wirklich nicht schön aber ich denke das hat noch viel mit meiner Depression zu tun.
Habe jetzt noch deinen Nachtrag gelesen.
Danke für deine Worte! ♥️
Und ja meine Tochter ist tatsächlich irgendwie jetzt schon sehr „taff“ und selbstbewusst 😅 sie ist absolut nicht Mama-gebunden sondern eher das klassische „Daddys-Girl“ aber eigentlich kommt sie mit jedem gut aus 🤣 und wenn sie die Oma sieht, dann sind wir als Eltern sowieso abgeschrieben. Sie hat uns noch nie hinterher geweint oder ist und nach gerannt oder sonst was. Und wir haben sie oftmals 2-3 Stunden mal bei der Oma gelassen wenn wir was erledigen mussten. Von dem her bin ich da ziemlich entspannt und ich denke mir ich werde wohl nicht so viel verpassen, wenn ich 1 von 7 Tagen in der Woche nicht da bin.
Ich finde, du bist deiner Tochter ein großartiges Vorbild! Es ist im Leben so wichtig zu wissen, was einem gut tut und sich das auch zu holen. Du kannst ihr ja viel die bessere Mutter sein wenn du ausgeglichener bist. Und mit euren tollem Plan hat sie eine zufriedenere Mama und Qualitytime mit der Oma, was gibts Besseres?! Außerdem ist es 2023, da sollte man seinen Töchtern doch vorleben, dass beide Elternteile zum Familieneinkommen beitragen.
Oh Gott wie süß du das ces
… wie süß du das geschrieben hast (wollte ich schreiben 😅)
Das stimmt! Ich möchte ihr tatsächlich ein Vorbild sein und ihr irgendwann sagen können, dass Mama „trotz“aber vor allem FÜR ihr Baby arbeiten gegangen ist
Mal davon abgesehen, dass dieses länger nicht arbeiten eine ziemlich deutsche Sache ist (in anderen Ländern ist es ganz normal, früh wieder zu arbeiten).
Ich arbeite wieder seit meine Tochter 6 Monate alt ist. Hab damals mit 2 Tagen angefangen. Da war sie dann jeweils 10 Stunden bei meiner Mama. Und das war gut so. Ich war ausgeglichen und meine Tochter hat ein mega Verhältnis zu meinen Eltern. Sie hat dann mit etwas über einem Jahr zum ersten Mal dort geschlafen (war überhaupt kein Problem, sie hatte ja eh ihr Bett und schlafzeug da, ob jetzt mittag oder Abend war ihr egal).
Ich hatte vor kurzem eine OP und musste länger im Krankenhaus bleiben als geplant. Alles überhaupt kein Problem, bei Oma und Opa fühlt sie sich so wohl, dass sie auch länger da geblieben ist.
Mach dir keine Gedanken, für deine Tochter ist das super.
Ich hab einen Minijob angefangen als meine Tochter 4 Monate alt war.😅
Beim zweiten Kind habe ich dann wieder angefangen als er 8 Monate alt war.
Ist zwar nur ein Minijob aber nur zu Hause rumsitzen macht mich psychisch echt krank.
Ich gehe gerne zur Arbeit und würde es immer wieder so machen.
Wenn ich arbeite passt entweder mein Mann auf die Kinder auf (vorausgesetzt er ist nicht auch bei der Arbeit) oder eine von den Omas.
Ich habe wieder angefangen zu arbeiten als unsere Tochter 6 Monate alt war. Folgende Dinge waren der Grund dafür. In der
- Schweiz haben wir nur 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und danach nichts mehr, wenn man Glück hat kann man unbezahlten Urlaub anhängen (so wie ich) oder muss direkt auf den Zeitpunkt nach den 14 Wochen kündigen. Wenn man dann eine längere Pause macht, ist es je nach Job nicht so einfach wieder etwas gutes zu finden.
- Mir macht mein Job Spass und ich wusste, dass ich nicht, jeden Tag alleine mit Kind "zu Hause" sein kann, ich würde durchdrehen.
- Mein Mann wollte aktiv da sein bei unserer Tochter und nicht Mo-Fr den ganzen Tag arbeiten und sein Kind nur am Abend und Wochenende sehen, also arbeiten wir beide Teilzeit (Ich 4 Tage, mein Mann 3 Tage)
- Unsere Tochter geht 1 Tag in die Kita und ist 1 Tag bei meiner Mama (wo sie am liebsten jeden Tag sein würde und auch am liebsten jeden Abend dort schlafen möchte )
Für uns ist es die perfekte Mischung und ich bin froh hat dies alles so gut funktioniert
Ich wohne auch in der Schweiz und hatte einen befristeten Arbeitsvertrag dieser lief zum 31.01.23 aus und im gleichen Monat wurde ich ja Mama. Dann habe ich Mutterschaftsentschädigung bekommen (ich meine es waren 4 Monate) und danach war Schluss. Beim RAV habe ich mich angemeldet aber die haben wenig bis nie bezahlt also war mir das zu dumm. Ich hab dann von meinen Ersparnissen gelebt und natürlich vom Gehalt meines Mannes und das wäre so auch noch locker weitere 6-12 Monate gegangen ABER mir ist fast die Decke auf den Kopf gefallen vor allem jetzt im Winter finde ich es soooooooo öde! Und noch dazu hatte ich ja Anfang des Jahres stark mit Wochenbett Depressionen zu kämpfen, sodass ich wusste dass ich bald wieder arbeiten will um mich ausgeglichen zu fühlen und mich auch psychisch einfach besser zu fühlen. Um mal mit Erwachsenen zu reden, meinem Traumjob nachgehen zu können, mich wieder selbstbewusster fühlen usw. Daher bin ich echt super froh einen so flexiblen AG gefunden zu haben und noch dazu noch eine fitte Schwiegermama habe die den Montag dann auf meine Kleine schauen kann. Donnerstags bringe ich sie den halben Tag dann auch zur schwiegermama und ich mache Home Office.