Unkollegiales Verhalten

Hallo,
ich muss einmal Dampf ablassen.

Ich arbeite im Büro ( unser Team besteht aus ges.4 Leuten).
Seit einem Jahr habe ich eine neue Kollegin, mit der ich hauptsächlich zusammen arbeite.
Nun ja, wie soll ich es sagen. Diese Kollegin hat selbst nicht so viel zu tun und ich merke, wie sie teilweise ihre Stunden absitzt, anstatt die Arbeitsspitzen von uns aufzufangen.

Als sie mich das erste mal wegen Urlaub vertreten musste, ist sie zufälligerweise krank gewesen (ich denke, sie hatte eher Angst vor der Vertretung).

Jedes Mal, wenn ich Urlaub habe, lässt sie sehr viel meiner Arbeit, die eigentlich vertreten werden müsste, einfach liegen(Sachen die per Mail kommen, Briefkasten wird nicht geleert). Leider sind die anderen Kollegen nicht bei uns vor Ort, so dass es nicht auffällt.

Wir haben aber eine feste Regelung, was gemacht werden muss-letztes Mal habe ich sie damit konfrontiert. Sie hat dann gesagt „Ihre eigene Arbeit gehe vor“ .

Ich finde es echt mies, meine Urlaube nacharbeiten zu müssen, krank darf ich am besten gar nicht werden und den Unmut meiner „Kunden“ bekomme ich regelmäßig ab, wenn ich dann aus dem Urlaub komme.

Das schlimmste finde ich, dass sie sich so verhält, als wäre sie schon Jahre im Unternehmen und sich jegliche Freiheiten rausnimmt, ständig meldet sie sich für irgendwelche Veranstaltungen an, die als Arbeitszeiten gelten, macht unnötige Dienstgänge( wahrscheinlich, um irgendwie ihre Stunden voll zu kriegen).

Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich das ansprechen soll, aber ich brodel mittlerweile innerlich, weil mich diese Art aggressiv macht.

Würdet ihr das im Team oder bei der Vorgesetzten ansprechen? Mir geht es vor allem darum, dass sie wenigstens vernünftig vertritt.

Für eure Ideen, wie ich damit umgehen könnte,wäre ich dankbar.

4

Kennst du das Konzept „Contracting“?
Das nächste Mal vor dem Urlaub einen 30 Min.-Übergabetermin gemeinsam mit eurer Chefin einrichten. Dort wird gemeinsam abgesprochen, was sie während deiner Abwesenheit zu erledigen hat. Das können die wesentlichsten Sachen sein (damit Kunden sich nicht zu beschweren beginnen - ist schliesslich auch im Interesse der Vorgesetzten!). So sitzt die Kollegin „in der Klemme“ und muss danach liefern.
Ich würde deiner Chefin diesen Vorschlag bringen, gekoppelt an die gesamte Vorgeschichte. Dh erzähle ihr, wie das alles aus deiner Sicht seit einem Jahr läuft, wie zB: „Sabine hat sich grundsätzlich gut in diesem Jahr eingelebt, aber hier und da klappt es noch nicht ganz reibungslos [dann hier dein Leid klagen]. Mein Vorschlag wäre…[s. o.]“ Erwähne auch unbedingt, dass sie in der Vertretungszeit auch schon „krank“ wurde. So hast du, wenn es wieder nicht geklappt haben sollte, etwas in der Hand. Wenn die Kollegin wieder krank wird - wird die Chefin ihr Aha-Erlebnis haben.
Und zum Schluss noch: Frage nach Weiterbildungsmöglichkeiten/Veranstaltungen für dich. Oder buche die Sachen, wenn es unkompliziert geht, und mache es genau wie die Kollegin. Schaffe das Bild, dass von deiner Seite alles korrekt verläuft und du einfach willst, dass der Laden reibungslos läuft.

1

Hallo.

Ich würde das beim Vorgesetzten ansprechen - nicht im Team vor allen anderen.

2

Ich würde das mit ihr und dem Chef besprechen, also mit ihr und nicht über sie reden.

Dass sie sich für Veranstaltungen anmeldet scheint ja ihr gutes Recht zu sein und wenn sie so ihre Stunden voll bekommt ist doch prima für sie. Könntest du ja auch machen.
Arbeit ist nicht alles und nicht jeder ist bereit sich dafür aufzuopfern.
Ich frage mich zum Beispiel, wie das gehen soll bei euch, dass ihr, wenn ihr euch gegenseitig vertreten müsst, quasi doppelte Arbeit leisten sollt in derselben Zeit. Oder habe ich das falsch verstanden? Ist doch klar, dass das nicht funktioniert.

3

Wenn sie nichts zu tun hat, aber aus deiner Sicht deine/eure Arbeitsspitzen abfangen soll, sind wohl die Zuständigkeiten nicht eindeutig verteilt. Das kann, muss aber nicht an deiner Kollegin liegen. Weiß sie denn, dass es ihre Aufgabe ist, dich in Spitzenzeiten zu unterstützen? Hast du sie mal gebeten, xy zu erledigen, weil du zu viel zu tun hast? Das würde ich zunächst tun und wenn sie dann ablehnt mit dem Verweis, dass sei nicht ihre Aufgabe oder was auch immer, würde ich zu eurem Vorgesetzten gehen. Nicht um sie zu vermeintlich zu verpetzen, sondern um zu klären, wie die Zuständigkeiten sind.

5

So eine haben wir auch bei der Teamleitung ansprechen bringt bei uns nichts wir sind ohnehin unterbesetzt da rutschen solche Leute so durch die Kollegin ist auch echt gut darin sich zu drücken das es nicht auffällt . Mich ärgert das auch damit die ans Arbeiten kommt verteil ich ihr geschickt Arbeit z. B. dadurch das ich sie bei Kunden als Ansprechpartner benenne . Ich warte noch auf den passenden Moment irgendwann wird der kommen um die mal so richtig in die Pfanne zu hauen. Geschickt ist die vom Rest aber nicht sonderlich intelligent, genau das wird sie irgendwann einholen

6

Vor deinem Urlaub am besten ein Gespräch mit der Kollegin und deinem Chef/deiner Chefin führen um die Übergabe zu regeln. Keine Vorwürfe, dass die Kollegin bisher versagt und nichts gemacht hat, sondern nenne als Grund, dass es bisher wohl mit der Übergabe nie optimal geklappt hat und bei Kunden wohl für Unmut gesorgt hat. Damit das nicht wieder vorkommt, würdest du gerne gemeinsam mit der Kollegin und dem Chef/der Chefin eine umfangreiche Übergabe machen, damit auch in deiner Abwesenheit alles super läuft.

Vorteil:
1. Deine Kollegin fühlt sich nicht angeprangert und wird nicht gleich auf Konfrontation gehen
2. Der Chef/die Chefin sieht dass du Eigeninitiative ergreifst um Verbesserungen herbeizuführen
3. Der Chef/die Chefin weiß wessen Schuld es ist wenn während deines Urlaubs nichts gemacht wurde und anschließend Beschwerden kommen.

7

Hallo,
ich möchte mich einmal für alle eure Antworten und guten Ideen bedanken!

Da wir eine neue Teamleitung haben und bald Einzelgespräche führen, werde ich diese Möglichkeit nutzen, dieses Thema anzusprechen und auch um Urlaubsübergaben mit Teamleiterin bitten(bisher machen wir das untereinander).

Unsere Arbeit ist insofern ungerecht verteilt, weil bei ihren Mandanten wenig Arbeit anfällt und meine recht anstrengend sind (da kann sie aber auch nichts für).

Grundsätzlich komme ich gut mit ihr klar und ich möchte auch, dass es so bleibt.