Hallo Ihr. Vielleicht könnt ihr mir etwas weiterhelfen.
Ich bin in der 19+5 SSW und Vollzeit als Floristin beschäftigt. Meine Kolleginnen und meine Chefin haben Verständnis dafür, das ich keine schweren Dinge mehr trage und auch sonst ist die Arbeit ok, doch jetzt zur Weihnachtszeit ist bei uns viel los. Zu Beginn meiner Schwangerschaft habe ich gehört, es gibt ab Bekanntwerden der Schwangerschaft ein Beschäftigungsverbot, jedoch hat sich diese Information als veraltet erwiesen, dies war zu Corona Zeiten aktuell, nun wird seitens meines AG gesagt, es ist kein gefährlicher Beruf in dem Sinne. Doch weiß ich nicht, wie ich meinen Beruf vom Stressfaktor her noch bewältigen soll. Ich habe mit Rückenschmerzen zu kämpfen und bin momentan wesentlich weniger nervlich und psychisch belastbar als vor der Schwangerschaft. Ansich gehe ich auch gerne arbeiten, nur momentan ist die Lage angespannt, da wir aktuell auch noch Personalmangel haben. Aber wo gibt es das nicht.
Meine Frauenärztin hat bisher keinen gesundheitlichen Grund mir ein BV zu geben. Zudem bin ich mir auch ehrlich gesagt überhaupt nicht sicher, ob mein Beruf tatsächlich zu denen gehört, wo ein BV üblich ist. Zu meinen täglichen Aufgaben gehören, Kundenbedienung, Ware auffüllen, ggf. Werkstücke nachproduzieren. Das natürlich im Stehen und durch Pausenzeiten ggf. auch einige Zeit alleine. Sprich ich kann nicht jeden Moment mich mal hinsetzen oder meinen Arbeitsplatz vorne im Laden verlassen.
Ich bin gespannt was ihr so dazu sagt, meint.
Beschäftigungsverbot für eine Floristin?
Nein, dein Beruf gehört nicht zu den "BV-Berufen". Währen Corona war vieles anders. Jetzt gilt wieder alles wie "vor Corona". Auch da gab es Grippesaison und Schwangere mit Kundenkontakt gingen nicht automatisch davon aus, deshalb ins BV zu gehen. Warum also jetzt?????
Stress ist auch kein Grund für ein BV. Stress hat man in fast jedem Beruf. Ich arbeite zwar im Büro, allerdings handelt es sich um eine Unternehmensberatung. Wie hoch da der Stresspegel ist, kannst du dir vielleicht vorstellen. Ich habe trotzdem bis zum Schluss gearbeitet.
Wenn dein Arbeitsplatz gesetzeskonform ist bzw. du Arbeiten, die nicht mehr erlaubt sind, nicht mehr durchführst (du schreibst, dass du nicht mehr schwer hebst und deine Kollegen das übernehmen) gibt es absolut keinen Grund.
Wenn es dir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, zu arbeiten (Rückenschmerzen), lass dich krankschreiben. Ein BV hat damit nix zu tun.
Also Kundenkontakt ist offiziell kein Problem.
Schwer heben tust du nicht mehr. Alleine arbeiten ist auch grundsätzlich kein Problem, du musst die Arbeit nur jederzeit unterbrechen können. Klingt für mich, als könntest du das. Hier musst du für deine Rechte einstehen! Es wird niemanden umbringen, wenn du selbst zu einem unpassenden Moment eine Pause machen musst, um dich hinzusetzen. Damit muss dein Chef klarkommen.
So, jetzt kommen wir zum ABER: laut Mutterschutzgesetz sind rein stehende Tätigkeiten ab 20+0 nur noch 4 Stunden am Tag erlaubt. Sehe ich das richtig, dass du stehen musst bei der Arbeit, selten gehen und fast nie sitzen? Würde bedeuten, in 3 Tagen musst du tatsächlich entweder ein teilweises BV bekommen, oder dein Chef muss dir den Rest des Tages eine Tätigkeit im Sitzen anbieten! Habt ihr das in deiner Gefährdungsbeurteilung besprochen?
Guten Morgen
Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier keinen Grund für ein BV sehe.
Gefühlt versuchen sehr, sehr viele Damen ein BV zu bekommen und suchen nach Gründen. Natürlich logisch weil man im BV keine finanziellen Nachteile hat gegenüber einer Krankschreibung. Wobei das kein Angriff sein soll ☺️.
Das grösste Problem ist das du dich nicht jeden Moment setzen kannst laut deiner Beschreibung.
Aber nicht jeden Moment bedeutet, das es grundsätzlich geht.
Das die Weihnachtszeit sehr stressig sein kann…ja unbedingt (habe mal als Floristin gejobbt) aber das ist eine Session die vorbei geht. Also in quasi 2 Wochen war es das mit dem Weihnachts-Zauber. Ja…dann kommt Valentin, dann kommt Muttertag usw. Aber…ich denke ein BV wird schwer. Oder worin genau liegt die unmittelbare Gefahr für dich und dein Kind aus deiner Perspektive? Vielleicht sind da ja noch mehr Details, die es rechtfertigen würden.
Bei Rückenschmerzen hilft auch Tapen und gezielte Übungen sowie Bewegung.
Stress…den haben wohl die Meisten irgendwie immer.
Wenn du körperlich total am Ende bist dann rechtfertigt das eine Krankschreibung…das sieht deine Ärztin anders hast du ja geschrieben…eine teilweise Krankschreibung wäre ggf. auch eine Grundlage um noch einmal darüber zu sprechen. Hast du ggf. Kollegen mit denen du Tätigkeiten tauschen kannst? Also zum Beispiel im sitzen Produkte richten und jemand anderes bedient die Kunden? Irgendwie so? Manchmal gibt es Möglichkeiten wenn man zusammen nach einer Lösung sucht.
Bei mir war es so, das Kolleginen die gefährlichen Tätigkeiten (ich arbeite mit Chemikalien) übernommen haben und ich habe dafür ihren „Schreibkram“ erledigt: war nicht toll…aber wo ein Wille da meistens auch ein Weg 😉.
Viel Erfolg und eine schöne, möglichst beschwerdefreie restliche Schwangerschaft 💛