Ich habe leider aufgrund vieler Umstände und völliger Überforderung mit meinen Unterlagen seit 2021 keine Steuererklärungen mehr gemacht. 2020 habe ich noch abgegeben.
Nun habe ich endlich angefangen und festgestellt, dass ich wahrscheinlich 2021 noch verpflichtet gewesen wäre, die Erklärung abzugeben... Ich habe für Januar 2021 noch Eltergeld bekommen (ElterngeldPlus, die letzten 4 Monate 900€). Dieses wurde am 29.12.2020 das letzte mal ausgezahlt. Oder habe ich "Glück" und es zählt das Auszahlungsdatum?
Falls nicht: Was sollte ich jetzt tun? Mir ist klar, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Müsste ich mich irgendwo melden / selbst anzeigen?
Falls das eine Rolle spielt: Ich bekomme meist einen 4-stelligen Betrag zurück und bin Angestellt im öffentlichen Dienst, wo ich im Februar 2021 wieder eingestiegen bin.
Steuererklärung trotz Elterngeldbezug vergessen
Reich doch einfach die Steuererklärung von 2021 ein? Meines Wissens nach kann man die bis zu 4 Jahre rückwirkend einreichen. Kostet vielleicht nen kleinen Versäumungszuschlag aber unterm Strich solltest du doch positiv damit rauskommen.
Das werde ich natürlich machen.
Die Frage war aber sozusagen, ob mir Ärger bevorsteht, weil ich eigentlich verpflichtet gewesen wäre. Und die Frist für die Pflicht-Steuererklärung ist ja längst um.
Ich würde, wenn es Pflicht war, mich gern melden...
Da passiert nichts außer ggf. den Säumniszuschlägen.
Zudem kommt das sicherlich regelmäßig vor, dass jemand nicht weiß, dass er beim Bezug von Entgeltersatzleistungen eine Steuerklärung abgeben muss. Würde das FA alle verfolgen, hätten die viel zu tun. Mach dir also keinen Kopf. Reich die Erklärung schnell nach und im Normalfall passiert nichts weiter.
Für's Elterngeld zählt das Zuflussprinzip. Ich vermute, Du hast das Elterngeld für Januar 2021 bei der ESt-Erklärung 2020 angegeben? Dann musst Du keine ESt-Erklärung für 2021 abgeben (sofern nicht andere Gründe Dich verpflichten) und hast somit 4 Jahre rückwirkend Zeit.
Grüsse
BiDi
Meine Schwester hielt sich mal für schlau. Sie wusste, dass sie drei Jahre hintereinander was nachzahlen müsste und im Jahr darauf was rauskriegt. Also hat sie vier Jahre lang nix eingereicht und wollte dann alles auf einmal einreichen, damit das verrechnet wird und mehr oder weniger null auf null ausgeht.
Die jährliche Erinnerung an ihre Pflicht hat sie ignoriert.
Long story short: das Finanzamt kam ihr zuvor. Sie bekam dann die Steuerschätzung(!) für die vergangenen vier Jahre (und so eine Schätzung fällt natürlich zugunsten Vater Staat aus) plus einen saftigen Säumniszuschlag. Alles in allem ein höherer vierstelliger Betrag. Ohne weitere Warnung, alles auf einmal.
...und sie hatte dann natürlich auch nur vier Wochen Zeit für den Widerspruch mit den richtigen Zahlen. Sprich: zusätzlich zum finanziellen Schaden kam dann auch noch Hektik auf 🫣
Wenn eine Abgabepflicht besteht, kommt normalerweise einige Monate nach der Frist ein Erinnerungsschreiben. Hast du so eins bekommen? Falls nein, würde ich davon ausgehen, dass keine Pflicht bestand. Du kannst auch da anrufen und nachfragen, die vom Finanzamt sind eigentlich ganz nett 😊
Trotzdem würde ich das zeitnah erledigt haben wollen 🫣