Finanzexperten,
meine Verhältnisse sind Folgende:
1 Kind (1 Jahr); bin noch in Elternzeit und mir stehen 1500€ monatlich zur Verfügung.
Davon zahle ich ausschließlich alltägliche Einkäufe (Lebensmittel, Windeln, Klamotten, Putzzeug,…).
Mir bleiben also ca 1000 +/- pro Monat zum Sparen über.
Nächstes Jahr gehe ich wieder arbeiten und mir bleibt dann nochmal ca 500-1000 je nachdem wie viele Stunden ich arbeiten werde über. Das Geld bekomme ich zusätzlich von meinem Mann, sodass jeder ca dasselbe zur Verfügung hat (er verdient recht gut).
Den Rest zahlt mein Mann komplett. Ich bin Mitte 20 und will mir ein Polster aufbauen für den Fall der Fälle, auch wenn in unserer Ehe alles gut läuft. Letztlich auch für meine Rente, da die Zukunft ja politisch usw. sehr ungewiss erscheint.
Wie legt man das denn bestenfalls an? Ich möchte auch einen Teil für mein Kind anlegen.
Tagesgeldkonto ist eher weniger rentabel oder?
Könnt ihr Literatur empfehlen?
Wie lässt sich am besten und schnellsten viel Geld generieren auf lange Sicht gesehen…?
Sparen konnte ich bis jetzt noch nicht viel, da ich eine Ausbildung gemacht und dann noch studiert habe. Bis ich schwanger wurde, habe ich bis jetzt nur 2 Jahre voll gearbeitet.
Wie am besten Geld anlegen? Kind + Frau
Grundsätzlich würde ich dir empfehlen einen breit gestreuten ETF zu kaufen.
Bevor du das machst, solltest du dich aber ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzen.
Literatur kann ich „Souverän investieren für Einsteiger“ von Gerd Kommer empfehlen. Ansonsten arbeitet der YouTube-Kanal „Finanzfluss“ das leicht verständlich in mehreren Videos auf oder informiert über seine Home-Page.
Wenn man das Konzept verstanden hat und gerne machen möchte, ist es recht einfach.
Man entscheidet sich, wie viel Risiko man eingehen möchte, richtet sich ein Online-Depot ein und macht einen Sparplan für einen oder mehrere ETFs.
Je nachdem, für was genau man sich entscheidet, muss man dann lange nichts bzw. nur sehr wenig machen.
Wer Aktien nicht so mag, kann mittlerweile auch mit Anleihen wieder Vermögen aufbauen.
In dem Thema bin ich nicht so gut drin, aber Dr. Andreas Beck hat dazu viele Videos auf YouTube und ein paar recht kurze E-Books geschrieben.
Empfohlen werden Anleihen für den langfristigen Aufbau aber nicht unbedingt, da sie nicht so gute Renditen generieren können wie ETFs.
Zur Risikostreuung bieten sie zu Tages- und Festgeld aber eine gute Alternative.
Und sie sind auf jeden Fall um einiges besser, als das Giro-Konto.
Der Standardtipp wenn man sich bei den ETFs informiert hat ist ein Sparplan in 100% MSCI/FTSE World oder in zwei ETFs: 70% World und 30% Emerging Markets. Super easy und mehr braucht es nicht wenn man nicht möchte.
Du bist jung und das hilft beim Vermögensaufbau enorm. Fang an, schau dass Du es lange durchhältst.
Eine kurzfristige Notreserve, je nach Lebenssituation, sollte man nicht langfristig anlegen. Auf dem Tagesgeldkonto gibt es passable Zinsen und für feste Zeiträume kann man in Anleihen oder Festgeld anlegen.
Etwas Lektüre ist aber dennoch Pflicht und der Beitrag vor mir dazu ist sehr gut. Gerd Kommer ist gut lesbar und hervorragend.
Es ist immer interessant, dass hier stumpf ETF empfohlen werden, ohne auch nur die Risikobereitschaft desjenigen abzufragen. Wer partout nicht möchte oder damit total schlecht schlafen kann, oder sonst was, dass sein Geld ggf 10 Jahre teilweise 50% im Minus ist (und das ist nach 2007 mit dem MSCI World passiert), der sollte auch keine Aktienfonds kaufen.
Stimmt so pauschal doch gar nicht. Risikobereitschaft ist zudem subjektiv und ein schlechter Ratgeber. Wie man besser schlafen kann, danach wurde nicht gefragt und hat nichts damit zu tun wie man „am besten“ Geld anlegt.
Es kommt auf den Anlagedauer an und es wurde nach Literatur gefragt, die darauf mehr als ausreichend eingeht.
Ein Haus ist risikoreicher, festverzinsliches langfristig auch und ebenso das zinslose Geld auf dem Konto. Aber da ist man schnell Opfer der eigenen Wahrnehmung. Auch damit kann man Glück haben, gegenüber ETFs, es ist nur wenig wahrscheinlich. Die vermeintliche Sicherheit gibt es nicht.
"Stimmt so pauschal doch gar nicht. Risikobereitschaft ist zudem subjektiv und ein schlechter Ratgeber. Wie man besser schlafen kann, danach wurde nicht gefragt und hat nichts damit zu tun wie man „am besten“ Geld anlegt."
Ich finde schon, dass das was damit zu tun hat. Wer generell sehr risikoscheu ist und auch in Finanzfragen, wird der Anlage in Aktienfonds vermutlich einer derjenigen sein, die beim ersten Einknicken der Börsen sofort aus Panik alles verkaufen. Bringt auf Dauer auch nichts.
Hallo,
finde ich super, dass du dich schon in deinem Alter mit dem Thema beschäftigst.
Ich habe mich zu einem Online Seminar im Januar angemeldet, um mich (halbwegs) neutral zu informieren.
Das Seminar wird über die Volkshochschule (vhs) angeboten.
Thema: Finanzplanung für Frauen - Vermögensaufbau und Altersvorsorge
Es sind zwei Termine am frühen Abend a 3 Stunden.
Ich weiß nicht, ob ich hier einen Link rein stellen darf. Wenn du das Thema und Hannover vhs bei Google o.ä. eingibst müsstest du das finden.
Vielleicht ist so ein Kurs ja was für dich.
Viel Erfolg bei deiner Recherche
Hallo
die Frage
"Wie lässt sich am besten und schnellsten viel Geld generieren auf lange Sicht gesehen…?"
wird Dir sicher niemand hier im Forum pauschal beantworten können, dazu müsste man ja sicher die Zukunft vorhersehen können.
Gut, dass Du Dich mit dem Thema befasst. Lektüre findest Du z.T. auch in der Bücherei, es gibt auch Podcasts z.B. vom Handelsblatt oder der Wirtschaftswoche. Auch schon bei der Recherche empfehle ich, mehrere Autoren/Quellen einzubeziehen.
Tagesgeld ist schon mal besser, als das Geld einfach auf dem Girokonto zu belassen.
Du schreibst, dass Du noch nicht viel gespart hast. Ein gängiger Tipp ist es, zunächst einen "Notgroschen" von ca. 3 Monatsgehältern aufzubauen und diesen auf einem Tagesgeldkonto (wegen der schnellen Verfügbarkeit) zu halten.
Viele Grüße
H.