Bürojob aber psychische Vorbelastungen

Ich weiß, dass Thema BV stößt hier oft böse auf und manche Frauen werden gefühlt richtig wütend.
Aber ich will jetzt trotzdem etwas dazu fragen.

Zu meiner Vorgeschichte:
Ich habe körperliche und psychische Vorbelastungen.
Lipödem/Lymphödem Stadium 2 - 3, Übergewicht und einige psychische Erkrankungen.
Unter anderem mittelschwere Depressionen, eine Persönlichkeitsstörung mit Borderline (ohne Selbstverletzung) und eine generalisierte Angststörung.

Ich bin für alles seit Jahren in Behandlung gewesen.
Für das Lipödem gehe ich 2 mal wöchentlich je eine Stunde zur manuellen Lymphdrainage und trage täglich Kompressionsstrümpfe.
Ich habe in den letzten 3 Jahren 40 kg abgenommen. (Hab immer noch zu viel, aber mit Lipödem is das alles nicht so einfach)

Die psychischen Erkankungen habe ich seit 2022 sehr gut im Griff.
Ich habe keine Medikamente mehr genommen seit Oktober 2021 und komme im großen und Ganzen aktuell sehr gut damit klar. Allein die Angststörung schränkt mich noch ein, mit dem Rest habe ich einen guten Umgang gelernt.

Aufgrund der Kombination der ganzen Sachen habe ich eine Behinderung von 40 Grad.

So.
Viel Text aber vielleicht wichtig um meine Fragen verstehen zu können,

Ich arbeite Vollzeit im Büro, habe die Möglichkeit meine Füße beim Arbeiten auf so nen Schemel zu legen oder durch einen höhenverstellbaren Schreibtisch auch mal die Möglichkeit bei der Arbeit zu stehen.

Ich bin aktuell in der 8. SSW und ich will arbeiten so lange es geht.
Trotzdem kreisen aktuell meine Gedanken ums BV, wegen den psychischen Belastungen.
Gerade die Angststörung macht es mir aktuell schwer (Ich hoffe das hört nach der 12. Woche auf) und ich hab Angst wieder Panikattacken oder sonstiges zu erleiden.
Ich hoffe nicht, dass das passiert, weils mir wie gesagt aktuell eigentlich gut geht, aber die Angst davor habe ich und dann hab ich natürlich noch mehr Angst weil ich nicht will dass dem Kind was passiert.

Ich habe aktuell nicht so viel Stress auf der Arbeit, aber das ändert sich regelmäßig. Manchmal komm ich mit den Aufgaben überhaupt nicht hinterher und bin übel gestresst und angespannt, in anderen Phasen hab ich dort n chilliges Arbeitsleben.

Ich trau mich nicht das alles beim Frauenarzt anzusprechen, weil die eh so unsensibel ist und ich denke, dass ich nicht auf Verständnis stoßen werde, bei psychischen Erkrankungen.



Wie gesagt will ich so lang arbeiten wie es geht, aber SOLLTE es nicht mehr gehen, weil der psychische Druck in mir wieder zu stark wird, weils ne besondere Belastungssituation ist wenn man so ne Vorgeschichte hat, welche Möglichkeiten habe ich denn dann?

(Sorry für den Text aber irgendwie muss man das ja dann doch etwas genauer ausführen)

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So leid es mir tut, das ist kein Grund für ein BV sondern für eine AU. Deine „Probleme „ bestanden schon vor der Schwangerschaft. Bei einem ärztlichen BV musst du grundsätzlich arbeitsfähig sein aber durch die Arbeit ist das Leib und Leben von dir oder dem ungeborenen gefährdet. Das trifft alles bei dir nicht zu, daher kannst du dich nur krankschreiben lassen. Alles Gute

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Ich schließe mich dem Kommentar vor mir an. Diese ,,Komplikationen" hattest du ja schon vor der Schwangerschaft also wusstest du worauf du dich einlässt.

Und sorry aber verständlich werden einige sauer wenn wegen jeden jucks jeder ein BV haben will. 🤷🏻‍♀️ Andere müssen auch arbeiten bis zum Schluss.
BV sollte es nur geben wenn das Leben der Mutter oder des Babys stark gefährdet ist.

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Auch durch psychische Belastung kann das Baby und die Mutter in Gefahr sein.
Du sagst ja, dass du noch arbeiten kannst.
Wie ich dich verstehe, bräuchtest du jetzt gar kein BV. Wenn es irgendwann so weit sein sollte das du aufgrund von Panikattacken oder anderer Dinge denkst dass du nicht mehr arbeiten kannst, dann würde ich das mit deiner Ärztin besprechen.
Ich hoffe alles geht gut :)

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Dann soll sie sich krankschreiben lassen und gut ist 🤷🏻‍♀️

Für mich ist meine Arbeit körperlich auch schwer, aber solange man was zu sitzen hat ist das ja okay 🤔

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Hallo!
Zum beschäftigungsverbot kann ich nichts beisteuern (nimm dir bitte „andere müssen auch bis zum Schluss arbeiten“-aussagen nicht zu Herzen 😉 Ich war’s auch nicht und fühl mich deshalb nciht schlecht).

ABER: im äußersten Fall gibt es angstlösende Medikamente, die auch in der Schwangerschaft vertretbar sind. Lass dich am besten von einem auf Schwangerschaft/Geburt spezialisierten Psychiater beraten, solltest du nicht weiter wissen

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Wenn du aufgrund der psychischen Erkrankung nicht arbeitsfähig bist, kannst du dich deswegen krankschreiben lassen. Ansprechpartner ist dann der Hausarzt. Wegen der Schwangerschaft kannst du arbeiten, daher kein BV.
Wenn es also psychisch nicht geht, geh zum Hausarzt und lass dich aufgrund deiner Erkrankung krankschreiben.

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Hi,

erst einmal bewundere ich deinen Mut, deine ganze Kranken- und Leidensgeschichte hier aufzulisten und Glückwunsch zur Schwangerschaft.

Vorab mal was Allgemeines:

Ich gebe zu bedenken, dass psychische Erkrankungen natürlich auch körperliche Symptome entwickeln können, die durchaus gefährdend für Mutter und Kind sein können. Bei mir zum Beispiel ist es hauptsächlich stressinduzierter Bluthochdruck, der mir das BV beschert hat.

Auch möchte ich dazu sagen, dass bei den Leuten, wo das Berufsverbot "sauer aufstößt", irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die betroffenen Frauen keine Lust haben zu arbeiten, faul sind, oder sich der sozialen Verantwortung entziehen möchten. Hier erlebe ich ähnliche Debatten wie z. B. bei Bürgergeld und anderen sozialen Maßnahmen.

Dass es Frauen gibt, die alles daran gesetzt hätten weiter arbeiten zu können, der Körper es aber einfach nicht hergibt, wird nicht akzeptiert oder zumindest argwöhnisch beäugt. Das finde ich extrem schade und löst nichts anderes als Neid und Missgunst, sowie auf der anderen Seite Scham und schlechtes Gewissen aus. Das ist für uns alle nicht gut und wir sollten uns fragen, ob das Attribute sind, die wir später auch unseren Kindern so vorleben wollen.

So nun zu deinem speziellen Fall:

Es ist immer super individuell, aber ich glaube es ist wichtig, eine gynäkologische Betreuung zu haben, mit der du solche Sachen auch offen besprechen kannst. Hab Mut es anzusprechen, hast du dann immer noch ein schlechtes Gefühl, ziehe ggf. einen Wechsel in Erwägung. Wir haben mit meiner Gynäkologin von Termin zu Termin geschaut, was geht und was nicht geht, denn ich wollte ja weitermachen, irgendwann ging es dann leider nicht mehr. Letzten Endes ist das medizinische, also individuelle Berufsverbot, ja immer Entscheidung der/s behandelnden Gynäkologen/in. Aber dazu muss deine ganze Anamnese bekannt um Belastungen auch sicher einschätzen zu können.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Nur als Hinweis: Es heißt Beschäftigungsverbot. Ein Berufsverbot ist etwas ganz anderes.

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Mea culpa.

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Erstmal würde ich bei denen die „wütend“ reagieren, gepflegt auf Durchzug stellen. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum einige so reagieren.

Ich würde dir vorschlagen das Gespräch mit deiner Gyn zu suchen und wenn sie wirklich so unsensibel ist, dann lieber über einen Wechsel nachdenken.

Und vorerst wenn es nur zeitweise zu viel für dich ist, dann eine AU vom Hausarzt. So habe ich es bis jetzt gehandhabt.

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Hallo du Liebe!

Erstmal lass dich von blöden Kommentaren nicht runter ziehen. Niemand von uns kennt dich oder ist schon Mal in deinen Schuhen gelaufen, wie es so schön heißt :) niemand kann beurteilen, wie du dich fühlst und ob du arbeiten kannst oder nicht.

Ich kann dir von mir berichten: Ich war von der 5. SSW bis zur 14. SSW wegen Übelkeit krankgeschrieben und da war es mir wirklich nicht möglich zu arbeiten. War aber soweit kein Problem.
Ich wurde dann an einen anderen Arbeitsplatz versetzt, als ich dann wieder kam. Bürojob. Und ich kam aus einem Bereich, wo ich eher zu 60% auf den Beinen war und nur selten (und wenn kurz) am PC gesessen hab. Ich habe es keine Woche ausgehalten und habe so furchtbare Rückenschmerzen bekommen, dass ich nichts mehr konnte. Ich konnte nicht mehr sitzen, nicht mehr stehen und auch nicht mehr vernünftig gehen. War dann 2 Wochen krankgeschrieben. Und so ging es über 2 Monate im Wechsel. Paar Tage gearbeitet, dann wieder krank, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Auch ein hochfahrbarer Schreibtisch und Physio hat nicht geholfen.
Mein Gyn hat mir nicht mal Physio verschrieben, der wollte von der ganzen Problematik nichts wissen. Nur meine Hausärztin hat mich ernst genommen, weil ich alle paar Tage heulend vor ihr saß.
Nachdem ich 2 Monate lang eh ständig krank war, hat meine Hausärztin mir ein BV gegeben, auch wenn das so eigentlich nicht hätte hinhauen sollen. Die war super lieb.
Im BV ging es mir dann so viel besser, aber mein Rücken war die ganze Schwangerschaft ne Katastrophe für mich.

Was ein bisschen geholfen hatte war, dass meine Hausärztin mich von den Stunden runtergestuft hat. Sie hat mir ein Attest ausgestellt, dass ich nicht mehr als 5 Stunden pro Tag arbeiten durfte (also quasi Teilzeit), ich hab aber trotzdem mein volles Gehalt bekommen. Ich arbeite in einer Behörde, deswegen keine Ahnung, ob das überall geht, aber vielleicht wäre das mal eine Überlegung?

So oder so, fühl dich gedrückt und lass dir keinen Stuss einreden von wegen "Du bist schwanger und nicht krank" 🥲

Liebe Grüße und alles Gute 🍀

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Ich war ab der 22 SSW Woche im BV. Ich persönlich würde die Situation mal auf mich zukommen lassen, aktuell geht es dir ja gut, so wie du sagst. Vielleicht bleibt es ja auch dabei, vielleicht reicht eine kurzfristige AV. Ansonsten kannst du auch kurzfristig mit deiner Gyn sprechen wenn du denkst es geht nicht mehr.

Auch wenn hier viele Frauen meinen, sie würden genau die Definition des BV und dessen Notwendigkeit verstehen, so lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass das in der Realität doch ganz anders aussieht und die wenigsten Frauen ein BV bekommen weil wirklich Leib und Leben von Mutter und Kind gefährdet sind. Das ist im Übrigen auch seeeehr Auslegungssache und liegt im Ermessensspielraum der Ärzte.

Mach es so, wie du dich wohl fühlst.

Alles Gute 🍀

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Ich denke, in Deinem Fall könnten die behandelnden Fachärzte eher Ansprechpartner hinsichtlich eines BV sein, als der Gyn.

"Das hast Du schon vorher gehabt, Du wusstest, worauf Du Dich einlässt" ist übrigens ne ziemlich krasse Einstellung zu dem Thema. Das würde ja bedeuten, dass Frauen mit chronischen Vorerkrankungen, die Einfluss auf die Schwangerschaft nehmen können, einfach Pech haben und im Zweifelsfall eine Fehl- oder Frühgeburt riskieren müssen.

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Vor allem schreiben viele es so als wären die Belastungen vorher da gewesen, deswegen gibt es kein BV.
Aber ich bin ja grad super drauf.
Die psychische Angst kommt ja erst durch die Schwangerschaft wieder in so extremen Maße.

Wobei ich eh nicht verstehe warum sich alle so aufregen xD
Ich hab ja nur gefragt.
So lange es mir gut geht, gehe ich arbeiten.
Vielleicht passiert ja auch gar nichts, da habe ich absolut nichts dagegen dann. Ich freue mich, wenn ich das alles gut verarbeiten kann mit der Schwangerschaft.