Hallo ihr Lieben,
ich bin aktuell mega unzufrieden mit meinem Bürojob. Ich verdiene knapp 3,5 brutto, habe 32 Urlaubstage und ein 13. Monatsgehalt. Ich bin seit meiner Ausbildung im gleichen Unternehmen. Insgesamt über 5 Jahre. Eigentlich ist auch alles schön nur bin und bleibe ich in deren Augen das Mädchen für Alles und erledige neben 2 ganzen Abteilungen (welche ich allein bearbeite, da unser Chef zu knausrig ist jemanden einzustellen) noch die Drecksarbeit (Müll einsammeln, Spülmaschine mache nur ich) weil ich scheinbar die Jüngste bin und man es nur auf mich schieben kann? Jetzt hab ich mich an ein paar weiteren Bürostellen beworben und habe nächste Woche auch 2 Vorstellungsgespräche (Buchhaltung). Bei Recherche (Google) erfuhr ich dass ich wahrscheinlich aber nicht mehr verdienen würde. Ich habe kein Studium, Betriebswirt etc.. wäre aber offen noch zu studieren (evtl Fernstudium) oder eine Weiterbildung zu machen. Mir gehts nicht hauptsächlich ums Geld sondern vorallem auch darum hier wegzukommen und eventuell ernster genommen zu werden. (Klingt total doof, ich weiß). Könnt ihr mir was empfehlen?? Ich kann gut mit zahlen und bin total offen dafür dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln.
Wo verdient man gut? Ist Studium ein muss?
Hey!
Spontan würde ich an eine neue Arbeitsstelle denken und dort Weiterbildungen beginnen. Auf jeden Fall ein neuer AG- ich kenne es auch so, dass man eben von der Ausbildungsschule weg muss, um nicht mehr wie der Referendar gesehen zu werden.
Dann eine Weiterbildung beginnen oder- wie wäre es mit Berufsschullehramt?
Liebe Grüße
Schoko
Eine andere Stelle muss auf jeden Fall her! Nur habe ich das Gefühl dass man als Buchhalterin nicht soo gut verdient.. Berufsschullehramt fände ich toll! Wollte schon immer Lehrerin werden nur ist der Weg bis dahin sehr lang und ich muss ja auch Geld verdienen.. Fürs normale Lehramt hats damals leider nicht gereicht, da ich nur Fachabi habe
Ich hatte damals ein paar Kommilitonen, die Bk studierten nebenbei in einem kaufmännischen Beruf arbeiteten. In der Zwischenzeit ist ja auch die Präsenzpflicht gefallen.
Hast Du denn schonmal versucht nachzuverhandeln? Bildet euer Betrieb aus? Ich würde zuerst versuchen, die Konditionen neu zu verhandeln, ganz klar formulieren, dass ich mich entwickeln möchte. ggf. bietet sich da auch eine konkrete Entwicklung an, je nachdem ,wie die Altersstruktur bei euch ist. Vielleicht gibt es eine Stelle intern, auf die du dich sozusagen hin- entwickeln kannst. Bildet ihr aus, kannst du nebenbei Deinen Ausbilder machen.... dann kannst Du perspektivisch mehr Verantwortung übernehmen, die dann auch wieder eine andere Bezahlung rechtfertigen könnte. (Gilt ggf. genauso für gezielte Weiterbildungen). Also wenn Du dich grundsätzlich im Unternehmen wohl fühlst und "lediglich" Probleme damit hast, dass Du zuviele Aufgaben hast bzw. eine nicht angemessene Vergütung...dann würde ich erstmal mit der Geschäftsleitung ins Gespräch kommen. Die übrigen Sachen...Geschirrspüler und co...bekommt man nur in den Griff, wenn man Tacheles spricht. Man kann nur mit Dir machen, was Du mit Dir machen lässt....
Da man selbst mit einem Bachelor oft kaum ein höheres Einstiegsgehalt hat, bin ich nicht sicher, ob Dich ein Studium zwangsläufig in ein anderes Einkommensuniversum bringt. Ist sicher branchenabhängig. Es würde mich auch schwer wundern, wenn man ohne Studium als Berufsschullehrer quer einsteigen kann. Ich arbeite an einer FH, wir bieten in Koop. mit einer Uni ein Studium an, wo man mit dem FH-Bachelor dann in ein 7. Semester eines Lehramtstudiums einsteigen kann und dann am Ende sozusagen Berufsschullehrer ist. ...ich vermute also, dass ein Bachelor das MINDESTE ist, was da verlangt wird.
Doch, klar kann man in der Buchhaltung mehr verdienen. 4.000-4.500 sind in großen (westdeutschen) Ballungsgebieten keine Seltenheit.
Der Bilanzbuchhalter kann dir zudem nochmal deutlich mehr bringen und dann, je nach Unternehmensgröße, natürlich die Abteilungsleitung Buchhaltung. Mit letzterem wärst du bei uns in einem deutlich 6-stelligen Bereich.
Buchhaltung ist ein guter Job - wenn man nicht im Kleinstunternehmen mit 5 Mitarbeitern arbeitet (und selbst da habe ich schon erlebt, dass die Buchhalterin die rechte Hand vom Chef war und dafür ein sehr gutes Gehalt bekommen hat).
Ja, das klingt definitiv so, als ob ein Jobwechsel notwendig ist! Das ist oft so, dass man im Ausbildungsbetrieb sein Azubi-Image nicht ganz los wird.
Mit deiner Ausbildung kannst du dich ja auch in verschiedenen Branchen bewerben. Da unterscheiden sich die Löhne teilweise erheblich. Oder auch in großen Konzernen verdient man oft mehr als in kleinen Kanzleien.
Eine Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin oder Fachwirtin wären Alternativen zum klassischen Studium und eventuell praxisnäher. Fortbildungen werden auch häufig vom Arbeitgeber gefördert durch Zuzahlungen zu den Kursgebühren oder auch Freistellung in den Prüfungsphasen. Sprich das beim Bewerbungsgespräch direkt an, dass du dich noch weiter entwickeln möchtest.
Ein Studium ist meiner Meinung nach kein Muss, aber dann muss man sich auch reinhängen. Ich habe studiert und verdiene ganz gut. Mein Chef hat nicht studiert, auch kein Abi, und er verdient natürlich mehr als ich. Aber er hat seit Ausbildung einen Konzern im Rücken und ist eben durch Leistung da in den Blickpunkt gerückt.
Nur weil man kein Abi oder Studium hat heißt das ja nicht, dass man den Intellekt nicht hat, aber man muss einiges mehr tun um es zu beweisen.
Such dir ein großes Unternehmen, eines mit Entwicklungsmöglichkeiten. Gibt durchaus auch Unternehmen die ein Studium oä mitfinanzieren.
Hallo,
ich kann deine Situation gut verstehen. Es ist frustrierend, wenn man sich nicht wertgeschätzt fühlt und ständig überfordert ist.
Ich finde es gut, dass du dich bereits um neue Stellen bewirbst. Das ist der erste Schritt, um etwas zu verändern.
Zu deiner Frage, ob du mit einer Weiterbildung mehr verdienen wirst: Das kommt natürlich auf die Art der Weiterbildung an. Wenn du dich auf eine bestimmte Fachrichtung spezialisierst, kannst du damit durchaus deine Chancen auf ein höheres Gehalt verbessern.
Hier ein paar konkrete Empfehlungen für Weiterbildungen, die für dich in Frage kommen könnten:
Fachwirt/in für Finanzbuchhaltung: Diese Weiterbildung ist berufsbegleitend möglich und dauert in der Regel zwei Jahre. Sie vermittelt dir fundierte Kenntnisse in der Finanzbuchhaltung und bereitet dich auf die Prüfung zum/r Fachwirt/in für Finanzbuchhaltung der IHK vor.
Bilanzbuchhalter/in: Diese Weiterbildung ist ebenfalls berufsbegleitend möglich und dauert in der Regel zwei Jahre. Sie vermittelt dir zusätzlich zu den Kenntnissen der Finanzbuchhaltung auch Kenntnisse in der Bilanzierung und der Kostenrechnung.
Betriebswirt/in (IHK): Diese Weiterbildung ist berufsbegleitend möglich und dauert in der Regel drei Jahre. Sie vermittelt dir umfassende Kenntnisse in allen Bereichen des Rechnungswesens und der Betriebswirtschaft.
Wenn du dich für eine Weiterbildung entscheidest, solltest du dir überlegen, in welche Richtung du dich spezialisieren möchtest. Möchtest du dich auf die Finanzbuchhaltung konzentrieren oder möchtest du auch Kenntnisse in anderen Bereichen des Rechnungswesens erwerben?
Ich denke, dass eine Weiterbildung für dich eine gute Möglichkeit ist, um deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Sie zeigt, dass du dich weiterbilden möchtest und motiviert bist, neue Herausforderungen anzunehmen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung und bei deiner Weiterbildung!
Vielen lieben Dank für eure hilfreichen und ausführlichen Antworten!! ☺️
Es wurden ja schon viele Punkte genannt. Ich wollte noch eine Sache ergänzen: Der Verdienst ist u.a. auch von der Unternehmensgröße abhängig. Du kannst ja hier Mal reinsehen, ob es bei dir halbwegs passt (bei mir fast auf den € genau) und wo eventuelle Stellschrauben sind.
https://service.destatis.de/DE/gehaltsvergleich/index.html