Hallo,
da ich immer wieder lese das Frauen gesagt wird sie "sollen sich nicht so anstellen" wenn sie wegen krasser Rückenschmerzen, starker Übelkeit oder ähnlichen, nicht ungewöhnlichen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft fragen ob für sie ein BV in betracht kommt, wollte ich mal den Link zu diesen Artikel hier angeben:
https://www.arbeitsvertrag.org/individuelles-beschaeftigungsverbot/
Er erklärt den Sinn und Zweck eines BVs und ist vielleicht eine bessere Quelle als die Meinung von Menschen die meinen man müsse alles Aushalten solange es nicht als Krankheit im klassischen Sinne gilt.
Liebe Grüße
Roni
Sinn des BV und wann es erteilt werden kann
Das hört sich in den Artikeln immer sehr einfach an. Das besagte Risiko wird von vielen Ärzten tatsächlich zu oft fehleingeschätzt oder verharmlost. Meine SS war von Beginn an auch mit Übelkeit, Schmerzen, Blutungen behaftet, dem Kind ging es dabei immer gut, mir eigentlich auch, außer dass der Zustand natürlich irgendwann auf die Psyche schlägt trotzdem war ich weiterhin bei der Arbeit, und sogar lange noch zusätzlich im Außendienst tätig, denn solange Gesundheit und Leben nicht gefährdet sind, kann man auch ganz normal arbeiten gehen, man ist schwanger und nicht krank, dass solche Symptome eine SS begleiten wird jedem klar sein, bevor er schwanger wird.
Als Auffälligkeiten unseres Kindes im US festgestellt wurden, war ich gezwungen, mich bis zur Lohnfortzahlung der Krankenkasse krankschreiben zu lassen, zum Glück klammert die Elterngeldstelle in diesem Fall den verringerten Lohn aus!
Erst in der 26. SSW bekam ich endlich das BV, als meine Psyche schon im Keller war und die Sorgen um unser Baby riesengroß. Ich musste förmlich um das BV betteln, saß weinend vor den Ärzten und niemand wollte die Verantwortung auf sich nehmen, ein BV auszustellen, die gängigste Aussage war "wir müssen das nachweisen können, wenn Ihr AG das prüfen lässt". Bei aller Liebe, ich hoffe ihr habt alle gute Ärzte in solchen Situationen! Mein Kind ist pflegebedürftig und das war vor Geburt bekannt.
Ich denke aber auch, dass es tatsächlich viele Frauen gibt, die sich schlichtweg auf dem BV ausruhen möchten aus Bequemlichkeit, anders kann ich mir die strenge Vorgehensweise der Ärzte nicht erklären.
Ich hätte eine bessere Erklärung für Dich:
Die Krankenkasse. Wer weiß, wie viel Druck die Kasse beim Krankengeld Patient*innen und deren Ärzt*innen machen kann, kann sich selbiges wohl auch beim BV lebhaft vorstellen, immerhin muss die KK viele Monate das Gehalt vollständig zahlen.
Im BV übernimmt der AG wieder das Gehalt, dann ist die KK raus - ich stand in Kontakt mit meiner KK, die wollen das BV eben auch, da sie nicht für den "krankheitsbedingten" Lohnausfall aufgrund von SS zahlen wollen.
Oder wie meintest du das genau?