Hallo,
ich befinde mich derzeit noch bis Mitte Februar im Mutterschutz, danach habe ich 3 Jahre Elternzeit beantragt.
Von einer Kollegin habe ich nun erfahren, dass die Firma wohl zugemacht wird. Aus finanziellen Gründen, es wird aber wohl keine Insolvenz oder Verkauf der Firma geben sondern die Firma geschlossen. Damit werde ich dann in Mutterschutz oder Elternzeit gekündigt werden.
Noch ist hier nichts offiziell oder spruchreif, soll es aber wohl nächste Woche werden. Aber gibt es für mich noch irgendwas zu beachten, bevor es offiziell wird?
Meinen Elterngeldantrag habe ich noch nicht verschickt. Geplant hatte ich Elterngeld Plus zu beantragen und nach ca. einem Jahr Minijob oder Teilzeit in einer anderen Firma als meiner jetzigen zu arbeiten. Was muss ich in dem Fall beachten? Sollte ich den Elterngeldantrag schnellstmöglich abschicken bevor die Schließung offiziell wird? Evtl lieber Basiselterngeld wählen? Irgendwas von der Firma beantragen oder verlangen solange dort noch jemand arbeitet?
Mit wem sollte ich wann sprechen - Elterngeldstelle, Arbeitsamt, Krankenkasse, sonst noch was?
Ich wäre euch für jegliche Tipps dankbar - der Firma ging es in den letzten Jahren zwar schon immer eher schlecht aber damit hatte ich trotzdem echt nicht gerechnet. Entsprechend schlecht bin ich vorbereitet.
Arbeitgeber schließt wohl Firma während Mutterschutz/Elternzeit
So schnell wird eine Schließung nicht gehen, die Angestellten haben ja auch eine Kündigungsfrist. Du wirst also sehr sicher nicht mehr im Mutterschutz, sondern während der Elternzeit gekündigt. Wichtig zu wissen ist dann: Ohne Arbeitgeber hast du keine Elternzeit, die endet also mit dem Vertragsende. Du kannst die Elternzeit also später bei einem anderen Arbeitgeber noch nehmen.
Allerdings bekommst du weiterhin normal Elterngeld, das ist davon unabhängig. Wann du den Antrag abschickst, deshalb auch. Die Elterngeldstelle interessiert es vermutlich nicht, dass dein Vertrag endet.
Dein Arbeitgeber wird bei Kündigung die Krankenkasse informieren, da musst du selbst nichts machen.
So lange du Elterngeld bekommst, bist du außerdem noch krankenversichert auch ohne Arbeitsvertrag. Wenn du verheiratet bist und zu deinem Mann in die Familienversicherung wechseln kannst, ist das für dich auch kein Thema. Ansonsten müsstest du nach dem EG-Bezug mehr als einen Minijob haben oder die Beiträge selbst zahlen, da kann es dann lohnen, Elterngeld Plus so lange wie möglich zu strecken. Ansonsten wäre Basis-EG sinnvoller, dann kannst du nach einem Jahr wieder so viel verdienen wie du willst.
Mit dem Arbeitsamt musst du nur und erst dann sprechen, wenn du ALG 1 beantragen möchtest. Dafür müsstest du eine Kinderbetreuung nachweisen und dann kannst du ALG bekommen, bis du einen neuen Job hast. Vorher musst du dich nicht melden. Ab wann hast du einen Kitaplatz? Das könnte sich für die Übergangszeit für dich lohnen.
Ist eure Firma groß/gab es einen Betriebsrat? In dem Fall gibt es womöglich eine Abfindung, achte darauf, dass die für dich auch korrekt berechnet und bezahlt wird. Befrage deine Kollegen dazu, wie viel sie bekommen.
Ansonsten muss es jemanden aus der Firma geben, der auch nach Schließung noch Dinge abwickeln kann, wie fehlende Gehaltsnachweise etc., also einen Ansprechpartner für einige Monate danach. Deswegen keine Panik und keine Eile.
Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort! Das beruhigt mich alles schon mal sehr.
Ja, ich bin verheiratet, unser Sohn ist derzeit bei mir mit versichert, aber dann müssen wir uns da dann ggf einfach über einen Wechsel in die Familienversicherung informieren.
Den Kita Platz haben wir erst ab September 25, vorher können und wollen aber die Omas gern betreuen.
Es sind ca. 70 Mitarbeiter, einen Betriebsrat gibt es, der ist aber nicht allzu gut geschult.... Dann werde ich da definitiv mit meinen Kollegen in Kontakt bleiben.
"Keine Panik" - das muss ich mir zu Herzen nehmen. Lieben Dank nochmals!
Hey!
Wenn deine EZ Mitte Februar beginnen sollte, müsstest du den Antrag schon abgegeben haben, oder? 🙊
Liebe Grüße
Schoko