Hallo
Ich habe eine Ausbildung als Pflegefachfrau gemacht und dann abgebrochen.
Ich wollte eine Umschulung machen aber Agentur für Arbeit gibt Bildungsgutschein nicht.
Sachbearbeiterin hat mir gesagt ich bin angeblich noch zu jung und kann normale Ausbildung machen.
Ich bin 24.
Hat jemand Erfahrung ? Was kann ich tun?
Umschulung
Wenn Du keinen Beruf hast, geht auch keine Umschulung.
Mach ne Ausbildung.
Sonnige Grüße
Das ist falsch. Selbstverständlich geht auch ohne bisherige Ausbildung eine Umschulung. Allerdings gibt es hier die Altersgrenze von 25 Jahren.
Also, liebe TE: wenn du 25 bist, sollte es hinhauen mit dem Bildungsgutschein. Wann hast du denn Geburtstag?
Ich bin am 11.7.1999 geboren.
Mein Mann kam 2019 aus Kroatien nach DE und hat dann 3 Jahre gearbeitet und 1 Jahr Detuschkurs von B2 bis C1 gemacht und im September 23 hat er mit Umschulung gestartet. Er ist 1994 geboren, hat in Kroatien studiert , dann abgebrochen aber sein Abitur wurde in Deutschland natürlich anerkannt.
Ich habe schon Gutschein beantragt aber wurde leider abgelehnt. Ich bin beim Jugendberufsagentur ( das gehört zu Agentur für Arbeit denke ich).
Ich weiß nicht was ich machen soll.🙁
Ausbildung ist besser als Umschulung. Eine gute Freundin von mir hat mit Ü30 nochmal eine Ausbildung gemacht. Mit 24 bist du nicht viel älter als andere, die noch eine Ausbildung machen. Im Gegenteil wirst du bestimmt mehrere in deinem Alter in der Berufsschulklasse sitzen haben. Ich bin also voll auf der Seite deiner Sachbearbeiterin.
Such dir einen Ausbildungsplatz. Es sollte kein großes Problem sein, etwas zu finden.
Wieso ist eine Ausbildung besser als eine Umschulung? Der erworbene Abschluss ist ja gleichwertig. Den Vorteil der Ausbildung sehe ich in der höheren Auswahl der Berufe.
Der Vorteil für den Umschüler ist jedoch eindeutig die verkürzte Ausbildungszeit sowie die in der Regel deutlich höheren monatlichen Bezüge währenddessen.
Weil sie bei den Arbeitgebern anerkannter ist. Grund: unter anderem der, den du nennst.
Davon abgesehen halte ich überhaupt nichts davon, sich die Umschulung von der Allgemeinheit (uns Steuerzahlern) finanzieren zu lassen, wenn man ohne Probleme selbst einen Ausbildungsplatz finden könnte. Eine Umschulung sollte denen vorbehalten sein, die Probleme haben, weil schwer vermittelbar etc. und nicht aus langer Weile, weil jemand keine Lust hat, selbst Bewerbungen zu schreiben - meine Meinung dazu.
Ich würde auch sagen, du hast gute Chancen, eine normale Ausbildung zu machen. Warum magst du das nicht?
Ich wollte eigentlich eine Ausbildung als Imobilienkauffrau machen aber alle Betriebe wollen Bewerber mit Abitur.
Ich habe nur MSA. Ist eigentlich bisschen schlecht 😕.
Imobilienkauffrau ist auch Umschulung Beruf.
Mein Mann macht auch Umschulung. Warum soll ich 3 Jahre gehen und er 2😕
Naja, hättest du Abitur gemacht, könntest du die Ausbildung auch verkürzen. Es ist auch die falsche Einstellung, „er bekommt, also will ich auch“. Seine Voraussetzungen sind doch ganz andere als deine.
Vielleicht hättest du die Möglichkeit über ein Praktikum an eine Ausbildung zu kommen.
Was hast du denn all die Jahre nach deinem Schulabschluss gemacht?
Ich behaupte mal, es liegt im Ermessen Deines Sachbearbeiters beim AA.
Ich habe vor fast 1 Jahr erlebt, dass in einem Berufsvorbereitungskurs vor einer kaufmännischen Umschulung junge Menschen saßen, die unter 25 waren, Schulabbrecher, bisher ohne Ausbildung, viele mit Migrationshintergrund, hatte den Eindruck das AA zahlt alles.
Bei mir lief es nicht über das AA, ich war die Einzige die über die berufliche Reha der RV kam, habe eine abgeschlossene Ausbildung, musste mir alles erkämpfen, bekam von Anfang an Steine in den Weg gelegt, andere hatten null Probleme einen Bildungsgutschein zu bekommen.
Die jüngste Teilnehmerin war bei Beginn 19, fast 20, hätte natürlich erstmal eine Ausbildung beginnen können, nachdem sie den Schulabschluss nachgeholt hatte. Statt dessen saß sie im Berufsvorbereitungskurs, wollte danach eine Umschulung zur Bürokauffrau beginnen, finanziert vom AA. Geht 2 Jahre in Vollzeit, es gibt aber auch kaufmännische Umschulungen in Teilzeit, die fast 3 Jahre gehen, für Mütter oder z.B. aus gesundheitlichen Gründen.
Selbst mit über 40 oder 50 kann theoretisch jeder der will noch eine Ausbildung beginnen, ich habe mich schon gefragt, warum das AA so jungen Menschen eine Umschulung finanziert, statt ihnen nahe zu legen sich erstmal um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.
Zum Teil kann ich die Arbeitsagentur verstehen, wenn sie solchen Leuten die Umschulung zahlt. Das sind die hoffnungslosen Fälle, bei denen man hofft, diese noch in den 1. Arbeitsmarkt integrieren zu können, bevor sie dauerhaft im Sozialsystem hängen bleiben. Ob die TE sich dazu zählt, weiß nur sie selbst.
Einer guten Freundin ging es leider so wie dir. Sie krebst seit Jahren am Rande der Erwerbsminderungsrente herum. In ihrem alten Beruf konnte sie nicht mehr arbeiten und fand trotz etlichen Bewerbungsgesprächen keinen Job (erst im Gespräch waren ihre körperlichen Gebrechen aufgrund ihrer Schwerbehinderung unübersehbar). Trotzdem musste sie lange und vor Gericht für eine Umschulung kämpfen.