Nummer sicher oder Kreativität?

Hallo,

Mir ist natürlich klar, dass diese Frage nicht in einem anonymen Internetforum beantwortet werden kann und dass viele Aspekte eine Rolle spielen, aber mich interessiert eure Meinung doch.

Ich bin jetzt 44, selbstständig in einem kreativen Beruf, habe aber notgedrungen in den letzten Jahren sehr viel Kaufmännisches lernen müssen und es fängt sogar an, mir Spaß zu machen.
Jetzt würde ich sehr gern eine berufsbegleitende Weiterbildung machen und am liebsten etwas, das mir sowohl jetzt hilft, aber auch eine andere Absicherung ist, also etwas Praktisches lernen, das mir eventuell mal einen Job verschaffen kann falls die kreative Selbstständigkeit zu Ende geht.

Zur Auswahl stehen
1.) etwas mit Buchhaltung/Finanzen - ich denke da an Controlling oder Bilanzbuchhaltung. In beiden habe ich mir Grundkenntnisse anlernen müssen und mit beidem arbeite ich, ich bin Geschäftsführerin einer kleinen kreativ arbeitenden GmbH. Notgedrungen gelernt, fängt aber an, mir Spaß zu machen. Und falls ich sparen muss, kann ich meine eigenen Buchhaltung selbst machen, ich bezahle aktuell viel Geld dafür.
2.) Online-Marketing/SEO/Copywriting - brauche ich letztendlich auch jetzt, da wir ja auch die eigene Kundenaquise immer verbessern müssen. Und liegt meinem persönlichen Talent bisher, ich komme aus dem inhaltlich-kreativen Bereich, Schreiben ist ein wichtiger Aspekt davon.

Was würdet ihr machen?
Was ist wohl krisensicherer?

Ich würde am liebsten beides machen, aber das geht aus zeitlichen Gründen nicht.

Danke schon mal!

Welche Weiterbildung?

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Hallo, ich würde behaupten , dass Buchhaltung und Finanzwesen zum sicheren Bereich gehören.
Liebe Grüsse,
Maja

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Dankeschön!

2

Hört sich beides gut an. Du scheinst aber (so liest es sich zumindest) auf Variante 1 mehr Lust zu haben. Also würde ich damit gehen 😊

7

Danke!
Und ja, das stimmt schon, das ist meine Tendenz gewesen.

3

Hey, ich bin ähnlich alt wie du, arbeite aber was völlig anderes.

Ich bin (inzwischen) gestandene Führungskraft in einem technischen Beruf.

Ich habe keins von beiden von dem, was bei dir zu Auswahl steht, je gelernt. Ich habe auf all meinen Stationen immer beides gebraucht. Mal mehr, mal weniger.

Beispiel: Während meines Studiums (ein pures MINT-Fach) war ich nebenberuflich selbstständig mit Online-Marketing. Die Buchführung habe ich - nicht zuletzt aus Kostengründen - selbst gemacht.

Und so zog sich das durch meine Stationen.

Wenn du mich fragst, Buchführung und/oder Controlling ist nicht nur Pflicht, die reine Basis. Du hast, wenn du DAS richtig kannst, auch ziemlich viele Hebel, um erfolgreich zu sein. Und genau deshalb macht es mir so wahnsinnig viel Spaß. Nicht selten ist auch hier meine Kreativität gefragt.

(Online-)Marketing ist Mittel zum Zweck, ist EIN Hebel von vielen zum Erfolg (oder konkreter Inhalt des Arbeitsschwerpunkts). Es ist aus meiner Sicht nicht ansatzweise so kreativ wie sein Ruf! Denn auch das folgt klaren "Regeln" und Mustern, in denen du dich bewegst.

Auch jetzt habe ich wieder einen Bereich, der im Kern genau diese beiden Dinge tut. Ich werde das Marketing, was zweifelsohne wichtig ist, laufen lassen & bei Ressourcenengpässen sogar kürzen müssen.

Über das Controlling kann ich jedoch nicht nur meinen Bereich, sondern das gesamte Unternehmen kreativ (mit)steuern.

Mein Rat: Mach das erste!

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Wie toll, tausend Dank für den Einblick und Rat!

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Ich würde wahrscheinlich auch 1. nehmen - es hilft dir aktuell, ist immer gefragt und schreiben kannst du ja wahrscheinlich schon relativ gut, wenn du im Kreativen unterwegs bist. Je nachdem, wo der Fokus bei 2. liegt, kann das auch sehr trocken sein, denn gerade SEO ist nicht ansatzweise so kreativ, wie man es sich vorstellt. Man muss auch bedenken, dass du da einen Haufen deutlich besser ausgebildete, sehr junge Konkurrenz haben wirst. Nicht im Copywriting, aber SEO und Co. auf jeden Fall. Ich bin selber im kreativen Bereich tätig und habe da auch einige vertiefende Sachen in der Richtung gemacht - das würde aber nie reichen, um einen 25jährigen abzuhängen, der frisch von der Uni kommt (und sie kommen in Scharen). Also wenn du etwas Sicheres suchst, falls du in ein paar Jahren aufhörst, wäre meiner Einschätzung nach 1. die beste Option.

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Toll, ganz lieben Dank für die Einschätzung, das hilft mir!