Schwanger Arbeiten im Labor

Hi erstmal,
ich bin nun in der 15. SSW und habe ein paar Fragen zu meinem Beruf. Vielleicht hat da jemand Erfahrungen oder eine Idee zu. Ich habe meinem Vorgesetzten schon Bescheid gegeben, jedoch habe ich das Gefühl nicht erstgenommen zu werden. Mir wurde weder erklärt was ich noch arbeiten darf und was nicht. Deswegen stelle ich mal hier meine Fragen.

Ich arbeite erst seit kurzem in einem Labor für Molekularbiologie. Wir arbeiten mit DNA, PCRs und vielen mehr. Ich muss regelmäßig in eine Tiefkühlkammer bei -20 Grad um Proben raus zu holen, zwar oftmals nur für 3-4 Minuten, kann aber auch mal länger werden. Besteht hierfür ein Problem oder kann ich dies bedenkenlos weiter machen? Ist die Arbeit mit DNA gefährlich oder geht das mit Handschuhen? Genauso wie mit DNA Ex nach den Versuchen. Darf ich bedenkenlos Primer-Mixe und Primer-Soden Mixe herstellen?

Ich weiß es sind viele Fragen, aber ich würde mich sehr über eure Meinungen oder Erfahrungen hierzu freuen.

Vielen Dank
Lynne und Baby

Bearbeitet von Lynne7
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Huhu, meine Meinung dazu lautet, dass du auf den Tisch haust und auf deine dir zustehende und schon längst überfällige Gefährdungsbeurteilung bestehst.

Aus der geht dann genau hervor, was du wie noch machen darfst.

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Hi

Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, das du eine Gefährdungs-Beurteilung einfordern solltest.

Vor vielen Jahren war ich Schwangerschaftsvertretung für eine damalige Kollegin. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch molekularbiologisch gearbeitet (PCR, Gele, Elisa, Hybridisierungen etc.).
Die Kollegin war sofort aus der praktischen Tätigkeit raus und hat nur noch Bürotätigkeiten und Materialverwaltung gemacht.
Auf keinen Fall darfst du sicher mit Ethidiumbromid arbeiten falls du das (noch) tun solltest. Aber das wirst du wissen denke ich.

Viel Erfolg und Ruhe beim einfordern deiner Rechte ☺️.

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Also eine Gefährdungsbeurteilung sollte schon drin sein. Da wird ja geklärt, welche Chemikalien tabu sind.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich gerade in einem S1-Labor meine Diplomarbeit angefertigt. Ich durfte weiterarbeiten bis auf ein paar Chemikalien...
Und ich hatte während meiner 3. Schwangerschaft in einer radiopharmazeutischen Abteilung gearbeitet.
Ich durfte im S1-Labor unter Auflagen weiter arbeiten. Das "heiße" Labor war aber passé.
Die Arbeit mit DNA war möglich, also Ex und PCR usw. Auch Primer erstellen. Allerdings das Färben der Gele nicht. Das musste immer jemand anderes machen.

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Weiß dein AG von der Schwangerschaft?

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Steht im ersten Absatz.
Ja

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Danke! Ich hab mehrmals gelesen und es überlesen 🙈

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Wende dich an die zuständige Aufsichtsbehörde!

1. für Informationen für dich

2. um diese über deinen AG zu informieren bzw. dass er seiner Pflicht nicht nachkommt

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Vielen Dank für euch Nachrichten und Mithilfe. Ich habe heute mehrfach den Laborleiter für die Gefährdungsbeurteilung befragt und er konnte mir nur sagen, dass er sowas, sowie auch der Chef nicht haben. Einfach eine Unmöglichkeit. Dann wurde ich lautstark darauf hingewiesen ich solle doch mich um wichtigere Sachen kümmern und mich deswegen nicht so anstellen. Er meinte ich soll mit den Chemikalien arbeiten, mit denen ich mich wohl fühle. Zeigt null Verständnis. Nun wurde ich von der Frauenärztin in ein Beschäftigungsverbot geschickt bis sich die Firma richtig darum kümmert. Ich bin einfach schockiert.

Trotzdem nochmal vielen Dank für eure Hilfe.
Lynne

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Dann umgehend der Aufsichtsbehörde melden!

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Hi,

Korrekt, bitte umgehend mit der Aufsichtsbehörde in Kontakt treten und um eine Beratung bitten. Eine Gefährdungsbeurteilung muss vorliegen bevor jedwede Arbeit im Labor aufgenommen wurde, auch für nicht-schwangere Kollegen, d.h. du kannst das immer einfordern. Wenn du so lautstark abgewiesen wurdest, heißt das , dass dein AG nicht seiner Fürsorgepflicht nachkommt und das muss umgehend gemeldet werden.

VG, Shannyo