BV wegen Fehlgeburten und stiller Geburt

Hallo,

Ich bin 42 Jahre alt und hatte bereits 6 frühe Fehlgeburten und eine stille Geburt im 6. Monat. Die stille Geburt ist 2 Jahre her und hat mich ziemlich mitgenommen. Ende 2022 hatte ich einen Suizidversuch. Bin seit einem halben Jahr wegen der stillen Geburt in Therapie (Therapeutensuche war langwierig).

Nun bin ich in der 17. Woche schwanger. Aufgrund nach wie vor vorherrschender Ängste bin ich auf der Arbeit unkonzentriert und nur eingeschränkt leistungsfähig. Deadlines und Vorgesetzte setzen mich unter Druck. Nach der Verkündigung der Schwangerschaft vor einigen Tagen wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht entfristet werde (ärgerlich, aber nachvollziehbar).

Nun habe ich etwas recherchiert, bin allerdings nicht so richtig schlau geworden. Gehe ich korrekt davon aus, dass meine Vorgeschichte KEIN Grund für ein individuelles BV ist? Könnte mein Therapeut eventuell etwas bewirken?

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Das wäre wohl eher etwas was dein Gyn beurteilen muss. Der AG ist nur für den Arbeitsplatz verantwortlich.

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Wenn Dein Therapeut auch Facharzt ist, könnte er ein BV ausstellen. Das wäre in Deinem Fall finanziell aber eher ungünstig, denn damit hättest Du nach dem Auslaufen Deines Vertrages keinen Anspruch auf ALG I.

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Mein Vertrag läuft erst Mitte 2025 aus. Warum hätte ich durch ein BV keinen Anspruch auf ALG I?

Mein Therapeut ist psychologischer Psychotherapeut. Wenn ich Google frage ist er damit (Fach-)Ärzten gleichgestellt 🤷🏻‍♀️. Ich habe am Donnerstag wieder einen Termin mit ihm.

Bearbeitet von DuestereGedanken3.0
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Ach so, dann ist es egal. Da Du es erwähnt hast, ging ich davon aus, dass der Vertrag während der Schwangerschaft ausläuft. Und dann hättest Du im individuellen BV keinen Anspruch auf ALG I, weil Du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen würdest.

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Es ist wohl kein Grund für ein ärztliches BV.
Aber wenn dein AG nicht mehr mit deiner ARbeit zufrieden ist, wird er evtl. selber eines aussprechen.

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Ich würde trotzdem mal mit dem Gyn reden. Der kennt ja gewiss deine Vorgeschichte. Also dass du bereits so viele Fehlgeburten hattest, darunter die stille Geburt, was dich derart belastet, dass sogar ein Suizidversuch vorlag.

In Anbetracht deines Alters, der vorhergehenden Fehlgeburten sowie deiner psychischen Verfassung, würde ich schon sagen, dass bei dir eine besonders starke Risikoschwangerschaft vorliegt und deine Arbeit die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut zur Fehlgeburt kommt, unglaublich erhöht.

Wenn schon kein generelles Berufsverbot geht, dann vielleicht ständige Krankschreibungen. Das hatte die Gyn meiner Mutter damals gemacht, als der Chef meiner Mutter sie nur noch mobbte seit er von der Schwangerschaft erfuhr. Fortan trug sie eben alle 2 Wochen einen neuen Zettel mit Krankschreibung zur Arbeit bis der Mutterschutz losging. Zumal du offenbar tatsächlich nicht arbeitsfähig bist, die mangelnde Konzentrationsfähigkeit ist da ja doch ein eindeutiges Zeichen.

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Ansonsten kannst du dich wegen deiner Ängste auch krankschreiben lassen.