Hallo
Mein Partner hat ein Haus geerbt. Wir wohnen zur Zeit auch in diesem Haus.
Wir haben ein gemeinsames Kind. Er hat 2 Kinder aus erster Ehe und ich ein Kind aus erster Ehe.
Er bezahlt sehr viel Unterhalt. Ihm bleibt weniger als der Selbstbehalt. Durch mich können wir das Haus stämmen. Ich verdiene relativ gut.
Wir hatten zuerst vor, dass haus zu vermieten. Weil ich ein eigenes Haus kaufen möchte. Mieteinnahmen werden aber auf den Unterhalt angerechnet. Und er möchte das haus auch ungern vermieten, er hängt sehr an diesem Haus. Es ist schon seit 4 Generationen in Familienbesitz. Und auch von seiner Familie gebaut worden. Das Haus ist alt, aber neu renoviert. Es hat einen Wert von 500.000 Euro. Laut Gutachten.
Er hängt so an dem haus und möchte nicht ausziehen. Mir gefällt einiges an dem haus nicht und ich würde gerne vieles ändern wollen, wenn wir da auf Dauer wohnen sollen. Mein Bausparer mit 200.000 bekomme ich bald ausgezahlt. Eigentlich wollte ich mir davon ein eigenes Haus kaufen.. Und mit meinem Freund dann dort einziehen. Er will das Geld lieber holen und es jetzt in das Haus hier stecken... Er möchte mir aber nicht die Hälfte von dem Haus geben. Er möchte mir stattdessen ein Lebenslanges Nießbrauchrecht eintragen lassen im Grundbuch. Damit wäre ich ja abgesichert, laut ihm.
Ich kann das schon verstehen, dass er mich nicht zur Hälfte eintragen will. Er hatte soviel Stress mit seiner Exfrau gehabt. Und er hängt sehr an dem haus. Er hat Angst, dass er das verliert, wenn wir uns trennen würden irgendwann.
Ich sehe halt nur dass Problem, dass meine Tochter aus erster Ehe, sobald ich ablebe, nichts von dem Haus bekommt. Seine kinder hingegen schon und das obwohl ich dann soviel geld in das haus investiert habe.
Was kann ich tun , um meine Tochter da abzusichern, dass sie nicht leer ausgeht?
Würdet ihr das so machen? Oder gibt es andere Möglichkeiten wie ein Nießbrauch, wenn ich 200.000 tausend in das Haus investieren würde ??.
Liebe Grüße
Nießbrauch statt Hälfte vom Haus
Puh, also das hört sich so an, als ob du dich mal jursitisch beraten lassen solltest, was wie möglich wäre und welche Folgen hätte.
200tsd in ein Haus einbringen, was weder dir noch deiner Tochter gehören wird, finde ich seltsam.
Ich würde mir von dem Geld eine eigene Eigentumswohnung zur Vermietung kaufen, die bekommt dann später mal die Tochter.
Und für das Wohnen im Haus Miete zahlen (ich verstehe im Text nicht ob das momentan so ist), ganz offiziell so dass es für die Unterhaltsberechnung miteinfließt.
Das Konstrukt mit Nießbrauch etc. wäre mir zu abenteuerlich bei diesen Summen.
Nießbrauch hört sich nach einer wenig durchdachten Idee an. Wieso solltest Du ein lebenslanges Nießbarauchrecht an einem Haus erstrebenswert finden, in dem Du nicht mal unbedingt wohnen willst? Was passiert denn im Fall einer Trennung? Das Deine leibliche Tochter im Fall Deines Todes leer ausgeht, hast Du ja schon selbst erwähnt.
Ich würde die 200.000 in ein eigenes Haus stecken, bei dem auch nur Du im Grundbuch stehst. Und das dann vermieten. Wenn für die Erhaltung des Hauses Deines Freundes Dein gespartes Geld unabdingbar ist, musst Du in's Grundbuch - alles andere ist Käse. Dein Freund könnte es doch dann eh nicht alleine er-/behalten.
Grüsse
BiDi
Kann ich beides verstehen, aber so richtig vorstellen kann ich mir nicht, dass du mit den 200000 dein Wunschhaus baust und das dann vermietest? Dein Partner will offensichtlich nicht ausziehen, dann lebt ihr getrennt oder seid getrennt.
Im Notfall könntest du ihm die 200000 für sein Haus geben und eine Grundschuld eintragen lassen. Das ist natürlich auch mit kosten verbunden, aber zumindest sind die dann nicht im Haus verschwunden und du (bzw. Deine tochter) guckt bei Trennung oder Tod nicht in die Röhre.
Ganz schön abenteuerlicher Plan.
Dein Partner will unbedingt in diesem Haus wohnen bleiben, kann aber ohne dich das Haus nicht halten und zudem sollst du noch deine 200.000 Euro zuschießen ohne echte Sicherheit.
Niemals würde ich das machen!
Irgendwann stehst du evtl. ohne alles da.
Hey Jani!
"Würdet ihr das so machen?"
Auf gar keinen Fall würde ich das so machen.
"Durch mich können wir das Haus stämmen. Ich verdiene relativ gut."
Du hast dir einen armen Mann geangelt, der ohne dich dieses Haus nicht halten könnte. Jetzt nutzt er deine Einnahmen, um das Haus zu stemmen. 200.000 Euro deines Bausparers sollen auch in sein Haus fließen und du bekommst dafür einen lauwarmen Händedruck, der dir im Falle einer Trennung nichts bringt.
Ich würde niemals so viel Geld in ein Haus stecken, in dem ich eigentlich nicht wohnen möchte. Im Falle einer Trennung willst du dort nicht mehr wohnen und das Geld wäre weg. Du und deine Tochter gingen leer aus. Deine Altersvorsorge wäre weg.
Ich würde mein Geld für meine Vorsorge nutzen und ihm nicht schenken.
Spiel mal durch was mit deinem Geld geschieht:
Du gibst es ihm und es wird in das Erbe dreier Kinder über gehen. Du gehst in jedem Fall leer aus, K1 auch. Und K2 wird im besten Fall mal ausbezahlt. Dein Freund hingegen saniert sich die Bruchbude und hat bis zum Lebensende ausgesorgt.
Es wird kaum eine Möglichkeit geben. Er wird es dir ohne Verkauf nicht zurückzahlen können, weil er schlicht kein Geld hat und durch den Unterhalt auch nicht sparen kann.
Lass dich da nicht vor den Karren spannen.
"Was kann ich tun , um meine Tochter da abzusichern, dass sie nicht leer ausgeht?"
In eine eigene Immobilie investieren.
"Er will das Geld lieber holen und es jetzt in das Haus hier stecken." Kann ich nachvollziehen, dass er auf dein Geld geiert. Selbst wird er an keines mehr kommen.
"Er hat Angst, dass er das verliert, wenn wir uns trennen würden irgendwann." Aber dass du deine Altersvorsorge im Falle einer Trennung verlörest, ist dann akzeptabel?
Du stehst dann erstmal mit 2 Kindern AE auf der Straße. Oder bleibst halt beim Ex wohnen. Ist das so eine tolle Perspektive?
"Er hatte soviel Stress mit seiner Exfrau gehabt." Dennoch ist es dann nicht ok, dass er dir dafür das Geld aus der Tasche leiert und dich ohne Absicherung abspeist.
Ich finde sein Vorgehen echt sehr frech.
Halt dir vor Augen, dass er ohne dich das Haus nicht halten könnte. Angeblich ist es 500.000 euro wert. Du ermöglichst es ihm mit deinem Einkommen, darin zu bleiben, und sollst noch 200.000 Euro, die zur Absicherung deiner Kinder gedacht waren, reinbuttern. Als Dank gibt's keine Absicherung oder Fairness, sondern Nießbrauch. Wirklich?
Ich hätte es als fair empfunden, wenn er dir im Falle einer Trennung anbietet, das Haus zu verkaufen und dir deine 200.000 Euro zurückzugeben. Ohne dich könnte er es eh nicht halten.
So, wie er vorgeht, geht es nur um seine Absicherung.
Nö. Nach diesem Vorschlag wäre bei mir der Ofen aus. Dem geht es nicht um deine Absicherung.
Such dir eine eigene Immobilie und rechne mal durch, was du dir leisten könntest, wenn du seine Bruchbude nicht mehr querfinanzieren würdest. Das ist dann eine richtige Absicherung für dich und deine beiden Kinder.
Liebe Grüße
Schoko
Danke - damit ist alles gesagt 👌, und ich spare mir meinen Beitrag!
Danke!
Erinnert mich an die Bude, die wir vor 4 Jahren mal besichtigt haben. Riesiges Grundstück, 180qm Wohnfläche. Schlechte Raumaufteilung, ein paar Zimmer waren nur Durchgangszimmer. Saftiger Preis für 550t Euro. Der Zustand war auch "renoviert", aber jedes Zimmer zu einem anderen Zeitpunkt mit einem anderen Boden. Wohnbereich terrakotta, Flur blau, Bad k*ckbraun wie alle Fenster.
Wir haben dankend abgelehnt und unser eigenes Haus gebaut: hell, lichtdurchflutet, neuester Stand der Technik, einheitlich. Wenn auch etwas kleiner, aber dafür zum selben Preis. Dafür hätten wir das andere erst noch renovieren müssen.
Wer so ein altes Haus kauft, steht mitunter besser da, wenn er einfach neu baut.
Schwierige Situation.
Ich verstehe deinen Partner, aber er muss offenbar auch realisieren, dass er sich das Haus alleine nicht leisten kann. Wäre eine Alternative, dass er für die Sanierung einen Kredit aufnimmt (Hypothek auf das Haus) und und du im Gegenzug dann eine angemessene Miete zahlst für dich und dein Kind aus erster Ehe? Davon könnte dein Partner den Kredit bedienen und du könntest die 200.000€ gar nicht ins Haus stecken, sondern für eigenen Vermögensaufbau nutzen.
Nießbrauch bringt dir gar nichts, bei einer Trennung willst du ja nicht in dem Haus wohnen bleiben. Er als Eigentümer wird aber auch nicht gehen.
Wenn das Haus aktuell 500 teur wert ist (sein Kapital) und für die Renovierung 200 teur benötigt wird (dein Kapital), dann solltet ihr euch zu diesen Anteilen im Grundbuch eintragen. Also er 5/7 und du 2/7. Es muß ja nicht 50:50 sein.
Das wäre das mindeste, worauf ich an deiner Stelle bestehen würde.
Sofern du überhaupt dort wohnen willst. Wenn da deinerseits Zweifel bestehen, dann lege dein Geld anderweitig an. Ich finde das von anderen schon vorgeschlagene auch sehr gut: kauf dir ne 3-4-Zi wohnung und vermiete sie. Im Fall einer Trennung kannst du dort mit deinen Kindern einziehen.