Kindkrank - irgendwie ungerecht?

Hallo Zusammen,

Oft ist es so, dass ich zu Hause bleibe wenn unser kind krank ist. Jetzt habe ich erstmal gesehen, dass die Krankenkasse nur max. 120 Euro pro Tag zahlt. Da ich nur teilzeit arbeite, habe ich dadurch kaum einen Verdienstverlust. Würde mein Mann jetzt zu Hause bleiben, hätten wir jedoch einen Riesenverlust, da ja nur max. der Höchstbetrag gezahlt wird. Das finde ich irgendwie mega unfair, da es dazu führt dass immer nur ich zu Hause bleibe und mein Arbeitgeber dadurch ganz schön belastet wird, der meines Mannes jedoch nicht.
Oder habe ich hier einen Denkfehler?

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Wenn ihr dadurch einen „riesigen“ Verlust habt, seid ihr doch gar nicht auf das Kinderkrankengeld angewiesen. Auch hat jeder von euch 15 Tage. Spätestens am 16. Tag müsst ihr überlegen, ob dein Mann für „nur“ 120 € oder du unentgeltlich Zuhause bleibt.

Man sollte einfach mal dankbar sein, dass man ohne Arbeitsleistung trotzdem einen Teil seines Gehaltes bekommt.

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Dankbar, wenn man aufs Kind aufpasst? Das ist auch Arbeit. Wie gesagt, wenn ich krank bin bekomme ich ja auch volles Gehalt.

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Machen viele jeden Tag unentgeltlich. Und du bekommst deine „Arbeit“ ja auch noch bezahlt. Wenn dir das zu wenig ist, frag deinen Mann, ob er dich dafür bezahlt. Schließlich geht er in dieser Zeit arbeiten und verdient Geld.

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Hallo,
Ich wusste gar nicht, dass der Betrag gedeckelt ist! Ist das so? Ich dachte, man kriegt dann die Höhe des Krankengelds, do 67%?

Bei uns ist es so: mein Mann bekommt sogar 4 Tage pro Kind pro Jahr Gehaltsfortzahlung! Ich ab dem ersten Tag nur dieses Kinderkrankengeld. Aus dem Grund nehme ich oft Zeitausgleich(falls ich Überstunden habe) oder Minusstunden, die ich sukzessive wieder nacharbeiten kann… dann hab ich auch keinen finanziellen Ausfall.

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Ich habe auch 5 Krankentage pro Kind mit voller Gehaltsfortzahlung. Wobei es maximal 15 Tage sind. Dh. ich bekomme für meine vier Kinder 15 Tage.

Mein Mann hat diese Gehaltsfortzahlung nicht.

Aber um ehrlich zu sein, haben wir uns da nie Gedanken drum gemacht, wieviel wir erstattet bekommen, da wir auch mal 100 Euro im Monat verkraften könnten. Klar wäre es ein Unterschied, wenn ein Kind mehrere Wochen krank ist, aber das kam hier zum Glück noch nicht vor, oder wurde mit Überstunden/Homeoffice kompensiert.

Ich finde es, so weit es sich nicht um extreme finanzielle Einbußen handelt, wichtig, dass sich beide Eltern um Krankheitstage kümmern.

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Die Deckelung verhindert, dass bei einem Einkommensmillionär oder anderen sehr gut verdienenden Personen die Allgemeinheit das hohe Gehalt bezahlen muss, wenn derjenige freiwillig gesetzlich krankenversichert ist. Die Krankenkassen wären sonst wohl ziemlich schnell pleite.
In meinem Umfeld nimmt derjenige kindkrank, der am ehesten seine Termine absagen oder verschieben kann, unabhängig vom Gehalt oder Arbeitszeitvolumen. So viel macht ein Tag mehr oder weniger nachher im Netto gar nicht aus.

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Ich finde der Betrag ist viel zu gering. Wenn mein Mann kinderkrank macht, fehlen und 100 Euro pro Tag. Mache ich kinderkrank, wird mein Lohn weiterbezahlt (Lehrerin). Das führt natürlich dazu, dass ich deutlich häufiger Zuhause bleibe. Gäbe es die Deckelung nicht oder sie wäre höher, wäre das sicherlich anders.

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Über die Höhe kann man sicherlich streiten, aber irgendwo muss man den Betrag deckeln. Wie gesagt, ist unser Gesundheitsystem sonst nicht finanzierbar. Dann können wir die Praxisgebühr oder andere Verteuerungen wieder einführen, aber das wird vielen ebenfalls nicht gefallen.

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Die Kindkrank Zahlungen sind gedeckelt, ja. Dafür sind umgekehrt auch die Beiträge gedeckelt.

Wenn Ihr gerne Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zahlen wollt, kann man sich noch mal über die Kindkrank Zahlungen reden.

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Naja aber dein AG kann ja nichts für das gute Gehalt deines Mannes. Insofern fände ich es nur fair, wenn man mit Rücksicht auf den AG sich bei den Kinderkranktagen abwechselt.

Wir (Mann Vollzeit, ich Teilzeit) haben es sogar fast immer so gemacht, dass ich zur Arbeit bin und mein Mann Kindkranktage genommen hat. Ich fande dass nur fair, da ich ja ohnehin wegen der Kinderbetreuung meinem AG weniger Stunden zur Verfügung stehe. Die wenigen Stunden wollte ich dann schon auch anwesend sein. Und ja, finanziell wäre es anders für uns auch attraktiver gewesen. Das ist ja aber eben nicht alles! Ich empfinde meinen Job als genauso wichtig, wie den meines Mannes, also wird geteilt - auch bei Kindkrank.

Bearbeitet von AnonymXYY
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Hallo,

Über Gerechtigkeit kann man streiten, ich kann mir z.B. kindkrank gar nicht leisten. Ich bekomme zwar 90% meines Gehaltes von der Krankenkasse, aber die 10% die mir dann fehlen tun schon weh. Ich bin alleinerziehend und die letzten Jahre habe ich immer gearbeitet als meine Tochter krank war, Ausnahme war eine Zahn OP, da habe ich den Tag in Anspruch genommen. Und nein, ich lasse mich nicht krankschreiben wenn ich nicht selbst krank bin.

Die Deckelung finde ich völlig in Ordnung, wer ein hohes Gehalt hat kann für diese Fälle Rücklagen bilden. Wer das nicht macht hat eben Pech gehabt, wenn man länger als 6 Wochen selbst krank ist bekommt man ja auch nur noch Krankengeld. Damit sollte man zurecht kommen. Wenn man ein hohes Gehalt hat und damit gerade so seine Kosten deckt und keine Rücklagen bilden kann sollte man seinen Lebensstandard überdenken, denn der steht dann auf dünnem Eis.

Mal eine Beispiel Rechnung: Differenz 100€ zum Gehalt, macht bei 15 Tagen kindkrank 1.500€ im Jahr die man zurück legen muss dafür, sind 125€ im Monat. Wenn ihr das nicht könnt liegt etwas im Argen.

LG
Sunny

Bearbeitet von sunnyo
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Gäbe es das volle Gehalt, wäre für einige Eltern keine Motivation mehr da, ein Kind mit so komischen Schmerzen an der einen Haarsträhne trotzdem zur Schule zu schicken. Oder wenn Kind keinen Bock hat, lieber bis mittags pennt und man selbst noch mit dem Kater vom Vorabend kämpft.

Wäre ausserdem für die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten, die schon Kinder beitragsfrei mitträgt, etwas teuer.

Ich will damit nicht sagen, dass die Kassen für die Behandlung von Kindern nicht aufkommen sollen, aber wenn ich zb nicht arbeite, habe ich für den Tag oft weniger Kosten (Sprit, der obligatorische Gang in die Kantine mit befreundeten Kollegen, und den Pulli mit dem Fleck kann man zu Hause getrost noch mal tragen, im Büro aber nicht unbedingt.

Und ein Kind, das 3 Tage krank zu Hause ist, verursacht auch keine wesentlichen Mehrkosten, was anderes ist es natürlich, wenn es im Krankenhaus liegt (Fahrtkosten, Parkgebühr, ggf. Kleine Geschenke oder Geld für Eis am Kiosk). Es verbraucht allenfalls mehr Wasser, Getränke etc., was sonst zu Lasten von Schule oder Kindergarten ginge.