Außendienst und frühzeitiger Mutterschutz

Hallo ihr Lieben!

Ich jetzt Anfang 12. SSW und leide noch immer unter gemeinen Symptomen. Übelkeit, Schwindel und irrsinnige Müdigkeit sind nur ein paar Auszüge 😅
Jetzt ist es so, dass ich im Außendienst tätig bin, ich muss 9-10 Kunden pro Tag besuchen und meine gesamt Fahrzeit liegt meist bei 4-5 Stunden (manchmal auch länger, hab ein recht großes Gebiet). Das ist natürlich super anstrengend, sämtliche Materialien durch die Gegend zu schleppen (trolley nicht möglich da viele Kunden keinen Lift haben) und auch mein Schwindel bringt mich manchmal in ziemlich brenzlige Situationen im Straßenverkehr. Zusätzlich sind eine meiner Hauptkunden Kinderärzte und ich hab wirklich große Angst davor, mich mit Kinderkrankheiten wie z.B. Ringelröteln anzustecken. Ich kann auch leider schwer meine Pausenzeiten einhalten da einfach die Zeit zu knapp ist und ich viele Kunden nicht mehr erreichen würde, da sie um spätestens 13:00 Uhr schließen und ich habe auch nie die Möglichkeit mich mal in einem Pausenraum zurückzuziehen, mein Büro ist ja das Auto.

Ich bin momentan ziemlich am Limit und traue mich behaupten ich stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr dar 😅 mehr Zeit im Homeoffice so wie Senkung meines Besuchsschnittes kommt für meinen AG nicht in Frage, da sich das ja alles auf den Umsatz auswirkt. Leider kann ich auch nicht so segmentieren, dass ich weit entfernte Gebiete nicht besuche, da eben Umsatz und meinem Chef würde das garnicht gefallen. Er meinte auch, bevor ich ständig im KS bin, sollte ich mich gleich freistellen lassen denn das würde ihm sonst alles zu viel Geld kosten.

Hat hier jemand Erfahrungen, wie man bei sowas vorgeht?
Und ich will nicht sagen dass ich nicht arbeiten möchte aber momentan ist das alles ziemlich schwierig für mich.

Ps.: Es handelt sich hier um Ö, ich denk in DE ist das ein bisschen anders geregelt.

Danke!😊

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Huhu!

Ich weiß nicht, ob sich da Ö so sehr von DE unterscheidet, aber eigentlich ist es so, dass dein Chef einen für dich geeigneten Arbeitsplatz schaffen muss, der auch zumutbar ist. Ob das so ist, kann ich jetzt aber nicht beurteilen.
Und kann er das nicht, muss er als dein AG dich freistellen und nicht der Arzt. Und wenn dann musst du zum Betriebsarzt. Aber da ist nicht der Hausarzt oder Gyn zuständig, sondern dein AG.
Und mal abgesehen davon darf er absolut nicht von dir verlangen dich freistellen zu lassen, nur weil er nicht will, dass du krank bist oder keine Lust auf finanzielle Einbußen hat :) das geht gar nicht..

Ich weiß nicht, ob ich dir helfen konnte, aber vielleicht wäre die erste Anlaufstelle tatsächlich mal der Betriebsarzt.

Alles Gute 🍀

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Danke für deine Antwort!
Tatsächlich ist es nicht möglich einen anderen Arbeitsplatz für mich zu schaffen, da bei uns Innen- und Außendienst getrennt ist und dieser auch vollkommen ausgelastet ist. Meine Frauenärztin meine, sollte mein AG mich freistellen, müsste auch er das bezahlen, das hab ich aber nicht ganz so verstanden..

Werde mich auf alle Fälle beim Betriebsarzt erkundigen! Danke 😊

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Ich kann dir ja mal aus DE berichten, wie das abläuft 😅
Der AG macht eine Gefährdungsbeurteilung und schaut, ob dein Arbeitsplatz für dich angemessen ist. Ist er das nicht, muss er dich versetzen an einen für dich passenden Platz. Gibt es den nicht, muss er als dein AG dich freistellen und gibt dir ein Beschäftigungsverbot. Er muss dir da also deinen Lohn grds komplett weiterzahlen, kann sich das aber von deiner Krankenkasse wieder holen.
Hast du andere Beschwerden wie extrem starke Rückenschmerzen durch eine entsprechende Vorerkrankung oder so kann dein gyn oder dein Hausarzt dir ein BV erteilen und dich freistellen. Auch dann zahlt dein AG, bekommt es aber auch wieder.

Aber da der zweite Weg für dich nicht passend ist und es eher an deinem Arbeitsplatz liegt, würde ich mich erstmal an den Betriebsarzt wenden, ihm die Situation schildern und die Möglichkeiten besprechen.

Viel Erfolg dir und hoffentlich gehts dir bald besser 😇🍀

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Hallo 🙋🏻‍♀️

wollte mich mal eben zu deiner Frage äußern.
Ich war/bin Bezirksleiterin und bei mir war es genau die selbe Situation! Nur im Auto von einer zur nächsten Filiale. Mir war nur schlecht und ich war absolut erschöpft. Der Frauenarzt hat mich dann direkt ins BV geschickt und ich bin ihm absolut dankbar dafür! Mittlerweile bin ich in der 18 SSW und mir geht’s wieder gut!

Vielleicht sprichst du das Thema mit deinem FA an und schaust wie er drauf reagiert.

Alles Gute dir 🍀

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Meine FA meinte, sie hat strenge Vorgaben und kann nur aufgrund gynäkologischer Diagnose freistellen (Präeklampsie, Mehrlingsssw etc) und ansonsten sind ihr die Hände gebunden.

Ich werde mich aber mal an meinen Internisten wenden, vielleicht kann der mir besser helfen. 😊

Danke dir!

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"sollte ich mich gleich freistellen lassen denn das würde ihm sonst alles zu viel Geld kosten." Das ist die aller geilste Aussage, ich schmeiß mich weg 😂 also ich befürworte auch, dass er dich freistellt. Auch wenn ihm wohl noch nicht einleuchtet, dass er dafür zuständig ist 😂

Ich kann nur für DE sprechen und da wurde oben bereits alles richtig genannt:
- Gefährdungsbeurteilung, Aufgabe vom AG
- er stellt dir einen anderen, passenden Arbeitsplatz zur Verfügung
- falls es den nicht gibt: bezahlte Freistellung vom AG
- ein Berufsverbot vom Frauenarzt gibt es nur, wenn körperlich etwas gegens arbeiten spricht. Das ist bei dir nicht der Fall

Sinkende Umsätze sind nicht dein Problem 👍 genauso wenig musst du danach kucken, dass deine Arbeitsbedingungen angepasst werden. Das sind alles SEINE Pflichten. Im übrigen werden (zumindest bei uns in DE) Krankheitstage in kleinen Betrieben über eine Umlage erstattet und die Ausgaben für eine Freistellung der Schwangeren ebenfalls. Das kostet den also wahrscheinlich gar nichts 😂

Bearbeitet von Dosenravioli
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Danke für deine Antwort!

Scheinbar ist das hier so, dass er die Kosten einer frühzeitigen Freistellung trägt, wusste ich auch nicht.
Leider kann mein Arbeitsplatz auch nicht angepasst werden, meine Firma ist in einem anderen Land.

Ich werde mich jedoch bei meinem Internisten und auch Amtsärztin mal erkundigen!

Danke 😊

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Tatsächlich ist es in D etwas einfacher an ein BV zu kommen als bei uns in Ö.
In Ö gibt es 17 definierte Diagnosen die eine Freistellung rechtfertigen, die kann man auch leicht ergoogeln.
( https://www.wko.at/arbeitsrecht/beschaeftigungsverbot )
Alles andere wird schwierig. Bin selbst im Pflegebereich bis 32+0 arbeiten gegangen. Wenn dein Gyn/FA dir also kein BV schreibt, bleibt dir nichts anderes übrig als Krankenstand oder arbeiten zu gehen, befürchte ich. Der Beschreibung nach stellt dein Arbeitsplatz keine Gefährdung für dich oder Kind dar - deine Beschwerden begründen jedoch einen Krankenstand.


Alles Liebe 💐