Hallo!
Ich würde gerne eure Meinung zu einem bestimmten Thema wissen.
Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Job und werde leider einfach nicht fündig.
Ich bin 40 Jahre alt und habe keine Kinder. Ich habe Abi und einiges an Berufserfahrung - Sekretärin, Assistentin, Sachbearbeiterin in verschiedenen Firmen.
Leider bin ich mittlerweile äußerst wählerisch geworden. Ich bewerbe mich zwar nur für Stellen, die mich wirklich interessieren, aber sehr oft kommt unterm Strich nach dem Vorstellungsgespräch dann doch wieder "Assistentin" oder "Empfangsdame" (sprich dem Chef Kaffee bringen, Botengänge, und natürlich auch andere Aufgaben, aber diese beiden empfinde ich eben als besonders erniedrigend. ;D) raus, was im Inserat nicht ersichtlich war. Ich weiß nicht, ob das eingebildet klingt, aber als erwachsene Frau möchte ich einfach niemanden mehr bedienen wie ein Lehrmädchen oder als Vorzeige-Püppchen im Schaufenster sitzen. Ich möchte eine gewisse Verantwortung und einen gewissen Respekt als Mitarbeiterin. Welchen man als Mädchen für alles für jemanden ober dir aus meiner Sicht einfach nicht hat.
Wie seht ihr das Ganze?
Würdet ihr in meinem Alter und vor allem wenn ihr KINDERLOS seid einen Vollzeit-Job als Assistentin annehmen oder empfindet ihr den Job auch etwas undankbares und erniedrigendes?
Assistentin der Geschäftsführung in einem gewissen Alter peinlich?
Was für eine Ausbildung hast du denn?
In erster Linie ist KEIN Job dieser Welt peinlich. Von diesem Denken solltest unbedingt weg. Es gibt garantiert Jobs, die sich für dich nicht gut anfühlen, das ja. Aber peinlich?
Ich würde einen Job suchen, der zu meinen Qualifikationen, meiner Ausbildung und meinen Lebensumständen passt. Wenn er dann noch Spaß macht und das Geld stimmt: Jackpot.
Findest du denn Arbeiten wie Botengänge, Kaffeetrinken usw. erniedrigend, weil du DENKST, dass andere das peinlich finden könnten, oder weil du dafür einfach zu gut qualifiziert bist?
Für mich klingt "Assistent der Geschäftsführung" sehr positiv, rechte Hand vom Chef mässig.
Das man da Kaffee bringt, habe ich noch nie gehört, denke ist auch nicht üblich.
In den Jobs, bei denen ich in letzter Zeit so vorstellen und probearbeiten war, leider schon! (Kaffee). ;P
Ich finde das kann man überhaupt nicht pauschalieren. Und noch dazu finde ich, dass es völlig unerheblich ist, ob du Kinder hast oder nicht.
Für mich wäre egal, wie die Stelle heißt. Es kommt ja nur drauf an, was der Inhalt ist.
Und ich kenne keine einzige Assistentin der GF, die dem Chef Kaffee holt. Vielleicht mal Kaffee reinbringen, wenn der Chef einen Termin hat, aber das eher als Ausnahme. Sondern es geht eher darum die ganze Organisation zu übernehmen, auch inhaltlich: Anträge vorbereiten, Präsentationen vorbereiten, Dienstreisen durchorganisieren, Kommunikation ins Team, Terminkalender im Blick behalten, an Frist-Sachen erinnern,…
Und daran ist absolut nichts peinlich. Wenn man das ernst nimmt und viel Berufserfahrung hat, kann man da zudem sehr gut verdienen.
Ich würde sagen das kommt drauf an wo du dich bewirbst und was du gelernt hast.
Ich arbeite schon länger als Assistentin. In ganz verschiedenen Bereichen, aber schon immer im Finanzdienstleistungssektor. Mitlerweile als Assisentin der Geschäftsleitung in einer großen Bank und ganz ehrlich ich bringe meinem Chef kein Kaffee oder irgendwas in dieser Art. Im Gegensatz die Geschäftsleitung bringt uns Assistentinen meistens Kaffe mit. Wir sind in Projekten involviert, arbeiten mit vielen interne Abteilungen und vielen externen Geschäftspartnern. Organisieren viele Termine, Geschäftsreisen und sind an vielen Innovationen mit dran beteiligt. In diesem Bereich verdient man mitlerweile sehr gut. Ich bin mit Anfang 30 jetzt schon in dem Bereich an der höchsten Gehaltsstufe angekommen. Daher möchte ich in den nächsten 5 Jahren beruflich etwas verändern.
Aber wenn man erzählst man ist Sachbearbeiterin findest du das hört sich besser an als Assistentin der Geschäftsleitung. Ich finde den Job überhaupt nicht erniedrigten oder so.
Assistenz der Geschäftsleitung oder vergleichbare Stellen habe ich nur als verantwortungsvolle Positionen, oft auch mit überraschend hoher Vergütung,
kennengelernt. Meist haben die Stelleninhaber auch studiert. Das macht auch Sinn, da man alle Projekte und Aufgaben im Blick haben muss, da die Führungskraft das zeitlich gar nicht alles leisten kann und dann schnell die wichtigsten Infos nochmal gesteckt bekommt, Projekte und Termine begleitet und überwacht werden, Meetings organisiert werden, usw.
Bewirbst du dich vielleicht eher auf klassische Sekretariats- und Vorzimmerstellen in Kleinunternehmen?
Das Sekretariat macht schon mal Botengänge oder bringt einen Kaffee, aber nicht weil es zum Job gehört, sondern weil man irgendwann ein gutes Gespann mit der Führungskraft ist und man den Chefs vor lauter Mitleid wenn die Arbeit mal wieder überhand nimmt mal was gutes tun oder was abnehmen will.
Erniedrigend finde ich es nicht, jemanden Kaffee zu bringen oder Botengänge zu machen. Auch wenn es nicht mein Job ist erledige ich das auch gerne, egal ob für Obere oder Untere, wenn es dem Ablauf hilft.
Ich denke in einer fordernden Assistenzstelle hast Du noch nie gearbeitet und Du hast eine krude Wahrnehmung und/oder einseitige Erfahrungen.
Du solltest dich aus diesem Grund vor allem mit Dir selber beschäftigen und auf Ursachenforschung gehen, vielleicht auch mit professioneller Hilfe. Eine besser justierte Selbstwahrnehmung wird bei der Jobsuche mehr helfen als zufällige Meinungen von Leuten die überwiegend Kinder haben oder planen.
Und beides geht nicht? Kinder haben/planen und Meinung abgeben aus eigener Qualifikation und Erfahrung heraus? Merkwürdige Denkweise, zumal du dich selbst hier herumzuschleichen scheinst, aus welchen Gründen auch immer.
Die Formulierung der Frage, ohne Not abgestimmt auf diese Bubble hier und das gleichzeitige Offenlegen mangelnder Kenntnis in der Sache selber lässt Dich nicht ein wenig Zweifeln ob sich da die Phantasie nicht doch ein wenig von der Wirklichkeit entfernt hat? Mir fällt grade leider dieses Wort nicht ein, dass man hier zu solchen Themen nicht verwenden darf.
Irgendwie steckst du den Job in eine Schublade. Ich kenne sehr viele Assistentinnen, die kinderlos und ü40 sind, die sich in ihrer Position einen Respektstatus erarbeitet haben (wie in jedem anderen Job auch). Was hat der Job mit KINDERLOS zu tun oder nicht zu tun? Betrachtest du den Beruf als etwas Niederes, was sonst nur verzweifelte Teilzeitmuttis annehmen? Dann hast du wirklich ein verschrobenes Bild davon oder wohl Erfahrungen aus archaisch geführten Betrieben.
Wenn es im Vorstellungsgespräch schon heisst, du müsstest auch mal Kaffee bringen, dann nimm eine solche Stelle einfach nicht an. Wenn dies - obwohl im Stellenbeschrieb nicht enthalten - trotzdem vorkommt, dann kannst du mit 40 (oder jünger) dich wehren und auf deine Qualifikationen hinweisen, mit denen du einen tatsächlichen Mehrwert im Betrieb einbringen kannst. An sich ist das also ein respektabler Job wie jeder andere auch.
Ich bin 48 und arbeite in dem Job.
Mir war das noch nie peinlich. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich diesen Job auch nur machen, WEIL ich sozusagen wieder kinderlos bin. Ich habe keine festen Arbeitszeiten. Ich arbeite mittlerweile dann, wenn ich gebraucht werde.
Das kann auch mal am Wochenende sein, wenn Terminsachen fertig gestellt werden müssen. Das kann aber auch mal in den Abendstunden sein. Es können aber auch mal 12 Stunden Tage vorkommen. Natürlich gibts dann auch wieder ruhige Tage. Mein Job wäre wirklich keiner, den man mit festen Betreuungszeiten vereinbaren könnte.
Da ich selbst kein Kaffee trinke, habe ich mich auch nie damit beschäftigt, wie die Kaffeemaschine funktioniert, ergo habe ich auch noch für niemanden Kaffee gekocht
Ich habe meine Aufgabenbereiche in denen ich eigenständig agieren kann und der GF nur noch Bericht erstatte. Und ich bin der Puffer zwischen GF/Teamleiter und Mitarbeiter. D.h. wenn irgendjemand irgendwas möchte, schlägt er zu erst bei mir auf, und erst, wenn ich die Sache nicht lösen/klären kann, gebe ich es an die GF weiter.
Das erfordert natürlich gewisse Befugnisse innerhalb eines Unternehmens und auch ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen Assistenz und Führungsebene. Also ich mag den Job gerne und wenn man es richtig anstellt, ist man auch die Person im Unternehmen die "die Hosen anhat"
Hier ähnlich gelagert.
Ich bin 49 und kann diesen Job auch MIT Kind machen.
Auch ich trinke weder Kaffee, noch koche ich welchen.
Ich arbeite eigenständig an Projekten, bin Sparringpartner und Gedankengeber und bei Abwesenheit des Chefs die Vertretung.
Jeder akzeptiert mich.
Vielleicht solltest Du, liebe TE, in den Bewerbungsgesprächen genauer nach den konkreten Aufgaben fragen. Ich habe in den Gesprächen sehr klar kommuniziert, dass ich eben KEINE Sekretärin bin. Der Wink ist meist gut angekommen. Das Gros von Chefs suchen nämlich eine rechte Hand und kein Mädchen für alles.
Ist für dich Assistenz der GF und Sekretärin ein Unterschied? Ok, dann meine ich wohl eher Sekretärin. Ist aber immer als A. der GF ausgeschrieben.